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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Font mit Fragezeichen als gespiegeltes "S" gesucht

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slart

Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Fragezeichen, dass nicht wie das Standard-Zeichen nur oben einen Bogen hat, sondern auch unten.

 

Standard = ?

...

OK. hier gibt es schon eines im Editor mit der Frakturschrift, das unten einen kleinen Bogen hat: ?

Mir wäre aber ein richtiges gespiegeltes "S" lieber. siehe Bild.

 

Edit: Hier noch ein Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gedenkfeier_5._Jahrestag_Einsturz_Historisches_Archiv_Köln-1309.jpg

sss.png

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catfonts

Und ich bin auch an so einer dran…

 

linea.JPG

Das ist ein Vorentwurf für eine Schulschrift gewesen. Die gewünschten Änderungen haben dann letztlich eine ganz andere Schrift ergeben, sodass ich die hier grad für mich fertig mache. Bei bedarf, PN an mich.

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slart

Hm, bei MyFont hab ich die Futura® mit solch einem Fragezeichen gefunden, aber die is ja geschützt. Außerdem scrollt man sich da zu tode.

Gibts so eine Möglichkeit mit ? zu suchen auch bei fontsquirrel?

Also es sollte eine mit freier Lizenz sein.

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Gast Arno Enslin

@ slart

 

Brauchst du nur das Fragezeichen oder ein oder mehrere Alphabete mit Fragezeichen? Und wofür, wenn ich fragen darf? Dass es recht wenige Druckschriften mit doppelt gebogenen (Begriff?) Fragezeichen gibt, hat sicherlich einen Grund. Das einfach gebogene Fragezeichen ist eindeutiger, insbesondere dann, wenn es alleine steht. Denn dass der Punkt auf der Grundlinie steht, wird erst im Zusammenhang mit anderen Schriftzeichen deutlich. Sonst könnte es sich auch um ein gespiegeltes S mit einem Punkt darunter handeln. Außerdem umfasst der Bogen des einfach gebogenen Fragezeichens einen größeren Leerraum. Wenn man das doppelt gebogene Fragezeichen schon mit einem gespiegelten S vergleicht, dann wäre es eher ein Kapitälchen als eine Versalie.

 

Fragezeichen von Handschriften sind gewöhnlich doppelt gebogen, weil die Schreibbewegungen viel leichter auszuführen sind als die, die für ein einfach gebogenes Fragezeichen notwendig sind.

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slart

Interessanter Fakt mit der Semplicità, der nicht außer acht zu lassen ist. Allerdings ist da das "?" nach unten leicht verjüngt. Bei der Medium fast nicht wahrnehmbar. In Bold wieder das herkömmliche "?".

Bei der UniversalisADF ist es noch stärker verjüngt.

 

Es wird allgemein gebraucht, da mir aufgefallen ist, dass es eben wohl keinen Schriftsatz mit solch einem Fragezeichen gibt. Ein kompletter Schriftsatz wäre wünschenswert.

Es geht dabei um die Ästhetik. Das herkömmliche Fragezeichen mit Strich nach unten sieht künstlich aus, als wenn es in einer Werkstatt (am Schreibtisch) erschaffen wurde. Das doppelt geschwungene, und hier eben das sich nicht nach unten verjüngende, sondern symetrische, sieht natürlicher aus, wie mit einem Finger in Sand gemalt.

Die Problematik mit einem doppelt geschwungenen und symetrischen Fragezeichen könnte in einer Verwechslung mit den Latin Lettern mit einem Punkt darunter liegen. Da es aber keinen solchen Buchstaben gibt, in Form eines gespiegelten "S", dürfte das nur ein schwaches Gegenargument sein.

 

Mir scheint es eher so, dass sich noch keiner wirklich Gedanken um das "Fragezeichen" gemacht hat, sondern das herkömmlich verwendete (insb. hierbei die Verjüngung nach unten) sich durchgesetzt hat, weil es oft verwendet wurde.

 

Das doppelt geschwungenen Fragezeichen ist ja keine neue Erfindung, nur seine Verjüngung nach unten scheint entweder eine Anpassung an das heute herkömmliche mit gerader Linie nach unten zu sein, oder aus einer lockeren Handschrift, bei der der untere Bogen vernachlässigt wurde, also aus einer Vernachlässigung heraus, entstanden zu sein.

 

Dass jetzt ausgerechnet die politisch verbrauchte Semplicità in Medium annähernd solch ein Fragezeichen hat, ist natürlich nicht ohne und lässt eine Korrektheit vermuten. Wenn diese Korrektheit, so wie bei der Semplicità deffiniert wird (Disziplin), dann sieht es verdammt schlecht um ein doppelt geschwungenes, symetrisches Fragezeichen aus. Es könnte so gesehen eine unbewusste Selbstzensur angenommen werden. Lockerheit statt Korrektheit. Den unteren Schwung etwas vernachlässigen. Wobei sich das hier irgendwie beißt, da das doppelt geschwungene symetrische natürlicher aussieht, als das mit Strich nach unten, das eher eine Korrektheit vermuten lässt, in dem die Verjüngung radikal abgekürzt wurde. Andere Quellen sehen in dem Fragezeichen mit Strich nach unten den Ursprung im "quaestio" → "qo". Also wäre hier wieder nur die Verjüngung des doppelt geschwungenen symetrischen Fragezeichens ein Opfer der Anpassung an das aus "qo" entstandenen, oder eben eine Vernachlässigung, die sich durchgesetzt hat.

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Gast Arno Enslin

Jede Druckschrift ist künstlich. Ein doppelstöckiges a ist auch schwieriger mit der Hand zu schreiben als ein einstöckiges. Für das doppelstöckige a muss das Schreibwerkzeug mindestens einmal neu angesetzt werden. Und die Futura ist z. B. stark konstruiert.
In dem Zusammenhang habe ich eine Buchempfehlung: Der Mensch und seine Zeichen. Von Adrian Frutiger. Für den Sensationspreis von fünf Euro.

 

Oder Serifen: Würdest du die mit der Hand schreiben, würde sich dein Schreibtempo auf etwa die Hälfte reduzieren. Aber in Druckschriften haben sie eine Funktion. Sie gehen eine Verbindung mit der Papierstruktur ein. Außerdem sind die Abstände zwischen den Buchstaben bei einer serifenlosen Schrift meiner Meinung nach deutlich schwieriger auszutarieren als bei einer serifenhaltigen. Ist jedenfalls meine Erfahrung.

 

Die Semplicità hat ein t, das nicht einfach zu schreiben ist, weil der horizontale Strich den vertikalen berührt, aber nicht kreuzt.

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slart

Ja, das kann gut sein, dass hier nochmal unterschieden werden muss.

 

- Zeichen "zeichnen" = doppelt geschwungenes symetrisches Fragezeichen

- Handschrift "schreiben" = doppelt geschwungenes nach unten verjüngendes Fragezeichen

- Druckschrift "drucken" = nur oben geschwungenes mit Strich nach unten Fragezeichen

und natürlich alle mit unten einem Punkt.

 

Ich vermisse dann einen Schriftsatz, der Zeichen als Grundlage hat, insb. was das Fragezeichen betrifft.

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Gast Arno Enslin

Für welchen Zweck denn? Für Fließtext?

 

Wenn zwei Schriften meiner Meinung nach gleich gut lesbar sind, entscheide ich mich für die schönere / die passendere. Nehmen wir z. B. die Charter. Sie ist extrem gut lesbar, sehr pflegeleicht und unauffällig. Sie lenkt nicht vom Inhalt ab. Aber in der Vergrößerung nicht wirklich schön. Müsste ich mich für eine Schrift für den Rest meines Lebens entscheiden, dann würde meine Wahl wahrscheinlich auf die Charter fallen. Dass die Zeichen nicht minimalistisch sind oder sich nicht einfach mit der Hand zeichnen lassen, ist für mich kein Kriterium. Denn die Zeichen sind eindeutig und ich muss sie nicht zeichnen oder schreiben. Das erledigt mein Laserdrucker für mich. Im Übrigen müssen die Zeichen einer Schrift miteinander harmonieren. D. h. es macht nicht wirklich Sinn, die Zeichen einzeln in der Vergrößerung zu betrachten, wenn man mit den Zeichen einen Text gestalten will.

 

Die Expo ist noch ein gutes Beispiel. Sowohl die Sans als auch die Serif sind extrem gut lesbar. Aber im Versalsatz und in großen Schriftgraden geradezu hässlich.

 

Oder die Stempel Garamond. Noch eine meiner Favoritinnen. Abgesehen von bei der Digitalisierung entstanden technischen Mängeln oder Nachlässigkeiten (Plain Metrics und Kerning): Richtig gedruckt würde ich sie jeder anderen Garamond, die ich kenne, vorziehen. Falls ich sie für Fließtext einsetzen wollte. Obwohl es sicherlich digitalisierte Garamonds gibt, deren einzelne Zeichen schöner sind. Die Stempel Garamond ist für mich ein Musterbeispiel für guten Rhỵthmus in einer Schrift.

 

Alles vor dem Hintergund, dass ich kein ausgebildeter Typograf oder Schriftendesigner, sondern im Grunde nur interessierter Laie bin.

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slart

Die "Studio Five" hat ein annäherndes Fragezeichen.

https://www.myfonts.com/fonts/lafonts/studio-five/

Sie ist auf das rounded spezifiziert. Allerdings hat sie auch ein paar (ästhetische) Schwächen.

Sie würde auch nur als Überschrift taugen. Als Fließtext müsste es schon eine mit Serifen sein.

Und keine freie Lizenz?

Zudem sollten andere Buchstaben auch passen. Wie zB das "a". Gezeichnet sieht es eher wie das "d" aus und nicht wie ein doppelt gespiegeltes "e".

Ein "Finger-mal-Font" wird gesucht! ;)

nach einem Font suche ist endlos in Anbetracht der Masse...

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Vitrioloel

Das „Bild“ mit dem in den Sand gemalten Fragezeichen brachte mich auf die Idee, daß auch Schulschriften, eines besitzen könnten so wie Du es wünschst. Schon um die ABC-Schützen nicht zu verwirren, da sie es ja als gespiegeltes „S“ schreiben sollen. Und so enthalten tatsächlich Peter Wiegels Fibel-Schriften (1, 2) das gewünschte Zeichen.

Möglicherweise enthalten auch andere solcher Schriften welche in Schulbüchern unterer Klassen Verwendung finden so ein Fragezeichen.

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slart

Danke Þorsten und Vitrioloel. Ich denke die Fibel-Nord trifft es ganz gut. Sie steht auch unter einer passenden SIL OPEN FONT LICENSE.
Bei der Grundschrift fehlen leider ein paar Zeichen (zB: §#).

 

Bitte mehr von diesen Schriftarten!

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catfonts

Wenn in meinen Schriften irgend ein Zeichen fehlen sollte - was ja möglich ist, wenn dieses Zeichen z.B. im Schulgebrauch nie benötigt wird - dann bitte nur eine kurze Nachricht an mich, dann füge ich die in eine überarbeitete Version noch ein.

 

Im Moment bastel ich auch an einer Schrift mit vielen OpenType-Funktionen. Das würde, macht deine Software da mit, auch verschiedene Fragezeichen ermöglichen:Frage.JPG

 

Allerdings stelle ich mir beim "Spiegel-S-Fragezeichen" schon die Frage, warum in Fibelschriften dies das übliche Fragezeichen ist, und das von Lehren direkt so gefordert wird - und irgendwie nur von denen, während das weltweit, über die Grenzen der lateinischen Schrift hinaus, nämlich auch beim kyrillischen, hebräischen, gespiegelt beim arabischen Schriftsystem, und eigentlich redundant bei der chinesischen Schrift das "auf den Kopf gestellter-Lasthaken-Fragezeichen" die übliche Form ist. So wird den Kindern doch eine Form beigebracht, die ihnen außerhalb der Schule so gut wie nie begegnet.

 

Was ich so nicht sehe, ist eine Sicht, wie "Das gespiegelte s ist natürlich und richtiger, alle Welt macht das aber falsch" denn ein Zeichen ist erst einmal nichts als ein Zeichen, nicht richtig, nicht falsch. Und wenn ihm dann von einer großen Mehrheit ein bestimmter Inhalt gegeben wurde, wirs es zum richtigen Zeichen.

 

Zudem kann ich mich erinnern, dass so einige meiner Klassenkameraden mit dem gespiegelten S so ihre Schwierigkeit hatten, und oft das Spiegeln vergaßen. Da war ein Fragezeichen dann eben ein s mit Punkt darunter, das dann noch mit einem roten Unterstrich vom Lehrer verziert wurde.

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Þorsten
vor 10 Minuten schrieb catfonts:

Allerdings stelle ich mir beim "Spiegel-S-Fragezeichen" schon die Frage, warum in Fibelschriften dies das übliche Fragezeichen ist, und das von Lehren direkt so gefordert wird

Da greift sicher der berüchtigte Dreisatz, der für so viele unsinnige Traditionen verantwortlich ist:

  1. Das ist so Vorschrift.
  2. Das war schon immer so.
  3. Da könnte ja jeder kommen (und das einfach ändern).

Den/die/das Interrobang in deinem Projekt hätte ich ohne direkten Vergleich jetzt aber nicht entziffert, obwohl ich großer ‽-Fan bin. Ist aber ein charmanter Ansatz!

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Gast Arno Enslin
vor 49 Minuten schrieb catfonts:

Was ich so nicht sehe, ist eine Sicht, wie "Das gespiegelte s ist natürlich und richtiger, alle Welt macht das aber falsch" denn ein Zeichen ist erst einmal nichts als ein Zeichen, nicht richtig, nicht falsch.

Ich verstehe nicht, weshalb es nur um das Fragezeichen geht. Was ist z. B. mit dem kleinen dreistöckigen g? Wie viele Schüler das wohl aus dem Gedächnis zeichnen können. In einem Zug lässt es sich auch nur schreiben, wenn man den Stift unterhalb des „Kopfes“ (Begriff?) ansetzt und auf das Ohr verzichtet. Mit einem Schreibschrift-g hat es jedenfalls wenig zu tun. Und im Vergleich zum „Lasthaken-Fragezeichen“ ist das dreistöckige g weitaus schwieriger zu schreiben. Das bedeutet aber nicht, dass es auch schwieriger zu lesen ist. Wie leicht es zu schreiben ist, ist auch völlig egal. An eine Druckschrift die gleichen Maßstäbe in Bezug auf die Einfachheit der Schreibgesten zu legen, ist einfach unsinnig. Insbesondere dann, wenn der Fokus nur auf dem Fragezeichen liegt, das sowohl in der Version „Lasthaken“ als auch in der Version „gespiegeltes S“ leicht zu schreiben ist. Die Lasthaken-Version erfordert nur dann deutlich mehr Koordination, wenn der Richtungswechsel unterhalb des Bogens scharf ausgeführt wird. Am Natürlichsten erscheint mir übrigens die Fleischerhaken-Version. Und die ist in Antiquas häufig anzutreffen. Also großer Bogen oben, Diagonale, kleiner Bogen unten. Bei der Version fällt es auch nicht sofort auf, wenn sich der Punkt des Fragezeichens nicht ganz mittig unter dem unteren Bogen befindet. Bei der Lasthaken-Version muss der Punkt hingegen exakt unter die Vertikale gesetzt werden. Sieht bei mir übrigens wie eine schludrige 2 mit Punkt darunter aus, wenn ich schnell schreibe.

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