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Gliederung von Datumsangaben

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Liuscorne

Ich habe hier den Umbruch eines Buches mit sehr vielen Datumsangaben. Im Blocksatz ergibt sich häufig folgendes Bild:

 

21. Januar  1848 [oder sogar] 8. Mai   1849

 

Zunächst dachte ich, der Setzer hat zwischen Tag und Monat ein nicht-umbrechendes Leerzeichen (mit fester Breite) eingefügt, um, logisch, einen Umbruch zu verhindern; die ungleichen Abstände wären dann ein "Unfall", wenn durch den Blocksatz der Abstand zwischen Monat und Jahr zu groß wird. Da das Phänomen aber auch auftaucht, wenn die Zeile gar nicht voll gefüllt ist, vermute ich, dass zwischen Tag und Monat nur ein schmales Leerzeichen eingefügt wurde (das in der verwendeten Sabon aber recht weit geraten ist); der Setzer hätte sich also etwas dabei gedacht.

Meine Frage: Ist die Praxis, die Abstände innerhalb eines Datums unterschiedlich zu behandeln, nach irgendeiner Typografie-Schule gängig? Mich machen die Abstände nervös, ich habe das immer nur in Zusammenhängen gesehen, wo ich es für eindeutig falsch hielt und würde das selbst auch nicht so machen. Aber vielleicht übersehe ich etwas.

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Þorsten

Keine Ahnung, was gängig ist, aber etliche Schriften sind anscheinend so zugerichtet, dass durch den Punkt hinter dem Tag vor dem Monat eine spürbar größerer Leerraum entsteht als dahinter. Das sollte vielleicht durch das Einfügen von (schmalen?) Leerzeichen ausgeglichen werden, wurde durch den Blocksatz dann aber verschlimmbessert? Oder der Blocksatz-Algorithmus zieht aus derselben Überlegung ein einzelnes Leerzeichen zwischen einem Buchstaben und einer Ziffer weiter auf als zwischen einem Punkt und einem Buchstaben, schießt dabei aber über das Ziel hinaus? :-?

 

Dass die Abstände prinzipiell oft ausgeglichen werden sollten, damit die Abstände vor und nach dem Monat gleich breit wirken, illustrieren vielleicht folgende Beispiele. Da stehen überall nur einfache Leerzeichen ohne Ausgleich.

1.%20Mai%201956.png

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Martin Z. Schröder

Nach dem Punkt hinter dem Tag wird ein etwas engerer Raum gesetzt, um den Raum um den Punkt auszugleichen. Vor dem »J« vom Januar wurde im Bleisatz auch regelhaft ein etwas engerer Raum gesetzt, weil der Buchstabe zu jenen mit viel Fleisch zählt, vor denen der Wortzwischenraum verringert wird (A, J,T,V,W). Wenn Punkt und J zusammenkommen, muß man dort stärker verringern. Sofern das nicht automatisch durch Kerning geschieht. Das Datum darf keinerlei Lücken reißen, sondern soll sich unauffällig in den Text einfügen. Es hängt natürlich von der Schrift ab, welche Mittel der Setzer dazu verwendet. Es gibt keine Regeln, die etwa größere Lücken vorschreiben.

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Liuscorne

Wahrscheinlich bin ich schon so an unausgeglichene Datumsangaben gewöhnt, dass ich an den größeren Weißraum durch den Punkt gar nicht gedacht habe. Ein blinder Fleck in meiner Wahrnehmung sozusagen. Also halte ich dem Setzer mal zugute, dass dies der Grund war, die Abstände beim Datum zu manipulieren; nur leider war das gewählte Mittel untauglich, da es in geschätzt acht von zehn Fällen das andere Extrem zur Folge hat.

Möglicherweise muss bei der Sabon überhaupt nicht eingegriffen werden, da die Jahreszahlen fast ausschließlich mit einer "1" beginnen, und als Mediävalziffer wirkt die "1" der Sabon durch ihre ausladenden Serifen selbst relativ hell und gleicht damit die Wirkung des Punktes (fast) aus. Jedenfalls sieht, jetzt, wo ich's mir näher anschaue, die Version mit einfachen Leerzeichen durchweg besser aus als die vom Setzer veränderte Version.

 

Danke für die Rückmeldungen!

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