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Die Profi(l)falle

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R::bert

Hej Kollegen,

 

wir hatten jetzt zwei mal den Fall, dass Druckprodukte anders ankamen, als erwartet. Konkret: das Schwarz war kein reines Schwarz wie in der Datei angelegt, sondern wurde über mehrere Druckfarben aufgebaut. Nach etwas Recherche kam heraus, dass in unserer PDF das Profil FOGRA 39 (coated) mitgegeben wurde, obwohl bei der PDF-Ausgabe in InDesign keine Profile eingebunden wurden, da unsere Druckpartner das so wünschen. Allerdings sind unsere Farbeinstellungen auf »Europa, universelle Anwendungen 3« in der CC abgestimmt.Bildschirmfoto 2016-12-08 um 11.36.39.png

Das Seltsame ist, dass wir schon sehr lange so unterwegs sind und es bisher auch keinerlei solche Probleme gab. (Bis auf die zwei angesprochenen Fälle in den letzten zwei Wochen – bei einem mussten wir die Druckdaten an den Auftraggeber weiterleiten und hatten also keine Kontrolle darüber, wer das dann schlussendlich druckt.) Nur ein Kollege hatte sich vorgewagt und bei seinem Rechner alles auf ISO-Coated v2 umgestellt (ohne dies aber dem Rest der Mannschaft nahezulegen). Wie es scheint, ist dies inzwischen auch der Standard, den die Druckereien verwenden und bei Fogra 39 dann einfach in diesen Standard umrechnen, was zu der besagten Farbverfremdung führt. 

 

Ist es nach Euren Erkenntnissen also ratsam, für die CC-Farbeinstellungen entsprechend umzustellen? Womit riskiert am wenigsten Probleme, wenn man nicht mal weiß, wer die Druckdaten am Ende erhalten wird?

 

Danke für Eure Ratschläge! :-) 

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guest_12

Das ist ein weites, komplexes Feld Robert. 

 

Zunächst mal würde ich überhaupt kein Druck-PDF ausliefern wenn mir niemand sagt in welchem Profil gedruckt wird, sondern zur Not die offenen Daten. Oftmals sind Kunden mit der Frage nach dem Profil überfordert, in dem Fall hilft es wenn man sich den Kontakt zum Drucker geben lässt und das direkt bespricht. 

 

Das Schwarz in der Skala aufgebaut obwohl es im Dokument 1C angelegt ist könnte an den Exporteinstellungen liegen. Werte beibehalten hilft da. 

Eventuell auch mal in den Voreinstellungen von InDesign nach der Schwarzdarstellung schauen, siehe Screenshots.

 

Dann ist noch die Frage welches Profil dem InDesign Dokument zugewiesen ist. Der CMYK-Arbeitsfarbraum in dem Dokument, wo steht der wenn ich fragen darf?

 

Wenn du das Druck-PDF öffnest gibt es die Ausgabevorschau. Hier siehst du oben mit welchem Profil das PDF gerechnet wurde und du kannst unten bei den Farben die einzelnen Farbauszüge kontrollieren. Das mache ich bei jedem Druck-PDF. Ich blende immer das Schwarz aus und schaue mir die Seiten an, da sieht man sofort ob irgendwo Schwarz in 4c aufgebaut ist.

 

Generell würde ich ein eigenes Colormanagement erstellen und nicht die vorgefertigten Einstellungen von Adobe nehmen. Cleverprinting ist da eine sehr gute Anlaufstelle für Informationen.

 

http://www.cleverprinting.de/downloads/

 

Dort findest du unter PDF/X und Colormanagement das große Handbuch. Sehr informativ, dort wird unter anderem beschrieben wie man seine Adobe-Programme individuell einstellen kann/sollte.

 

 

 

Bildschirmfoto 2016-12-08 um 13.59.05.png

Bildschirmfoto 2016-12-08 um 14.00.56.png

Bildschirmfoto 2016-12-08 um 14.04.53.png

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R::bert
vor 45 Minuten schrieb Kathrinvdm:

Tolles Feedback! :biglove:

Genauso sehe ich das auch. Vielen lieben Dank, @waldbaer! Ich versuche mich nächste Woche noch mal detaillierter dazu zu äußern ...

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guest_12

Sehr gerne. Wenn du magst kann ich mir auch gerne mal das PDF anschauen.

 

Was mich verwundert ist die Aussage der Kunde will ein PDF ohne Profile. Im Prinzip geht das gar nicht. Ein Bild, ein InDesign Dokument oder ein PDF haben im Prinzip immer irgendein Profil. Da würde ich  nachfragen welche Argumente dahinter stecken und was das eigentliche Ziel dieses Prozesses ist. Vielleicht meinen sie ein "medienneutrales" PDF das dann, je nach dem wie bzw. worauf es gedruckt wird, von der Druckerei gewandelt wird?

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TobiW
vor 2 Stunden schrieb waldbaer:

Ein Bild, ein InDesign Dokument oder ein PDF haben im Prinzip immer irgendein Profil.

Aber wären diese Einstellungen nicht „ohne“ Profil?

 

Bildschirmfoto 2016-12-08 um 19.56.44.png

Ich schreibe „ohne“ in Anführungszeichen, weil da ja – wenn ich es richtig verstehe – nur heißt, dass keine Profile eingeschlossen werden. Mit anderen Worten die Datei hat schon irgendein Profil, aber ich verrate dem Drucker oder wem auch immer nicht welches … oder?

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R::bert

@TobiW

Ja, genauso meinte ich es. :-) Und so hatte ich die Datei auch weitergegeben. Dass im Hintergrund dennoch ein Profil (in unserem Fall das »Simulationsprofil« FOGRA 39 aus der CC- bzw. InDesgin-Farbeinstellung) mitgegeben wird, welches auch eklatante Auswirkungen haben kann, war mir bis letzte Woche neu. Und scheinbar war das dem RIP der Druckerei zu alt oder warum auch immer, so dass es in das ECI-Profil umgeschrieben wurde, was wiederum den Wandel der Farben erklären würde. 

Das lässt sich auch alles gut über die Acrobat-Ausgabe-Vorschau nachvollziehen indem man das Simulationsprofil von FOGRA 39 auf Euroskala Coated V2 umstellt. Dann sieht man zumindest, wie aus dem neutralen, reinen grau ein aufgebautes grau gerechnet wird.

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guest_12

Und genau das ist das große Problem wenn man Dateien "ohne" Profil weiterreicht. In dem Fall ist euer X weg, schau mal oben links bei Standard. Wenn in dem PDF keine Kennung vorhanden ist weiß der Drucker bzw. sein PitStop auch nicht von welchem Quellprofil er in sein Zielprofil wandeln soll. Die ganze Konvertierung, falls es eine gibt, passiert nicht im RIP sondern meistens vorher, im Preflight, dort bügeln die in der Regel mit einem Programm wie Callas oder PitStop über dein PDF drüber. Und diese Programme suchen an einer bestimmten Stelle nach der Kennung des Profils. Wenn die nicht vorhanden ist wandeln die aber letztendlich trotzdem in ihr Zielprofil, nur unter Umständen mit der falschen Methode, das ist ein Blindflug.

 

Stelle dir vor du nimmst den Text aus deinem Post, lässst ihn von einem automatischen Übersetzungsprogramm in Chinesisch übersetzen und dann von Chinesisch zurück in Deutsch. Du wirst wahrscheinlich noch erkennen um was es grundsätzlich geht, aber der Sinn geht ziemlich sicher verloren.

 

Warum das vorher immer gut ging kann ich so jetzt auch nicht sagen. Aber das interessiert mich. Kannst du mir vielleicht mal bei Gelegenheit eine Seite als PDF rechnen mit genau den Einstellungen und ein paar Farbfeldern? Du kannst ja die eigentlichen Inhalte rausschmeißen. Das sollte aber am besten genau aus diesem Dokument heraus gerechnet sein.

 

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R::bert

Danke für Deine Erklärung! Dadurch wird mir so manches wirklich klarer. Und auf Dein Angebot der »Datenprüfung« komme ich gern zurück. Komme aber wie gesagt erst nächste Woche dazu. :-) 

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