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Buchdruck Gummiwalzen Handtiegel

Empfohlene Beiträge

Jens_Uwe_K

Hallo, 

 

evtl. kann mir jemand meine Fragen beantworten. 

 

Ich besitze einen alten Handtiegel. Der nicht regelmäßig benutzt wird. Nun möchte ich ihn "konservieren" und verwende dafür Ballistol. 

Dieses Produkt finde ich sehr gut, da es:

 

... Der wesentliche Bestandteil von Ballistol ist Weißöl in medizinischer Qualität. Diese Komponente dient als Schmiermittel und Korrosionsschutz. Die Alkoholbestandteile sind von desinfizierender und konservierender Wirkung. Damit sich beides mischen lässt, sind Alkalisalze der Ölsäure als Detergens vorhanden. Sie ermöglichen zusammen mit den Alkoholen auch eine wasserverdrängende und schmutzlösende Wirkung, führen jedoch auch zu einer Abwaschbarkeit des Ölfilmes. Ballistol bildet mit Wasser eine milchige Emulsion und hat nach Herstellerangaben einen pH-Wert von 8 bis 8,5 (alkalisch). ... 

 

Nun meine eigentliche Fragen: 

1) Wir durch dieses "Öl" evtl. das Gummi auf den Walzen beschädigt? Wird es porös? Hafte die Farbe evtl. nicht. Ich habe die Walzen mit dem Öl nicht behandelt, da ich aber die Lager behandelt habe, besteht die Möglichkeit, dass sich das Öl  auf die Walzen niederschlägt. 

2) Den Farbteller behandele ich zur Zeit nicht, da ich nicht weiß, ob die Farbe evtl. später nicht haftet. Wie geht Ihr damit um? Mit Waschbenzin dürfte man das Öl wieder entfernt bekommen.  

3) Die Walzen habe ich zur Zeit demontiert, damit es keine Druckstellen gibt. Wie lagert ihr diese? 

4) Welches Produkt nehmt ihr für die Pflege der Walzen und Konservierung? 

 

Alles Gute

 

Jens 

 

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Gast bertel

Ganz spontan: Öl hat in Lagern eigentlich nichts verloren, weil es wieder rausläuft – da gehört Lagerfett hin. Ballistol verharzt aber nicht, daher schadet es zumindest nicht, wenn das Gerät nicht betrieben wird. Die Schmiereigenschaften von Ballistol sind nämlich eher begrenzt.

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Jens_Uwe_K

Hallo, 

 

eigentlich wollte ich das Öl verwenden, damit kein Flugrost an der Maschine an den blanken Metallteilen entsteht. 

 

Kann man jedes Lagerfett verwenden? 

 

Jens 

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Gast bertel

Für diese Lager kannst du wahrscheinlich jedes Lagerfett verwenden, besondere Anforderungen an Hitzebeständigkeit etc. sind ja nicht gegeben. Bin aber kein Druckmaschinenspezialist, vielleicht antwortet noch ein alter erfahrener Hase …

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Martin Z. Schröder

Niemals Fett an den Tiegel, ausschließlich Maschinenöl. Dünner Ölfilm schützt ausreichend. Der Durchlauf des Öls ist gewollt, deshalb stehen größere Tiegel auch in Ölwannen. Wenn man Fett in die Maschine drückt, hat man recht bald mit dicken Dreckklumpen zu tun, denn Papierstaub und Farbreste gesellen sich unweigerlich dazu. Öl schwemmt das alles stets wieder raus.

 

Wenn die Walzen in der Maschine stecken und unten vor dem Fundament stehen, können sie keine Druckstellen bekommen, da sie keinen Kontakt haben. Wenn sie einzeln gelagert werden: Ein Bogen Papier um das Gummi und darüber Luftpolsterfolie.

 

Fettige Walzen und fettiger Farbtiegel nehmen Farbe nur schlecht an. Das Öl wäscht man aber einfach wieder ab. Die Walzen würde ich aber überhaupt nur trocken verpacken oder eben im Tiegel lassen. Solange die Sonne nicht draufknallt oder sie neben der Heizung stehen, trocknen sie nicht so rasch aus. Ausgeliefert von den Walzenfabriken werden sie meistens mit einem beschichteten Papier, das Austrocknung vorbeugt. Aber wenn so eine Maschine mal zwei, drei Jahre ohne Farbe steht, trocknen davon die Walzen noch nicht aus. Man darf die Walzen nur nicht entfetten, also: Walzenwaschmittel für die Maschine, Formwaschmittel für die Form.

Die Maschine ist aus Eisen; also selbst wenn sie mal ein wenig Rost ansetzen sollte, tut ihr das kein Leid an. Ich habe vor ein paar Wochen einen braunen Klumpen, der jahrzehntelang feucht stand, mit Schleifleinen und Öl zum Glänzen gebracht. Etwa 100 Jahre alt. Funktioniert wie neu.

PS: Ballistol kenne ich nicht. Ich kenne aber Drucker, die es besser machen wollen oder anders als die Vorgänger. Sie verwenden anderes Material, »umweltfreundliche« Farben, Waschmittel auf Wasserbasis usw. Sie haben entweder sehr schnell oder nach einiger Zeit keine Freude mehr. Also laute die Devise: Alte Maschinen auf alte Weise behandeln.

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Jens_Uwe_K

Hallo Herr Schröder, 

 

vielen Dank für die Infos. 

 

Ballistol wurde  Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und war eigentlich für die Pflege von Waffen gedacht und ist aus Weißöl und ich habe gesehen, dass auch andere Produkte für den Buchdruck Weißöl enthalten. 

 

Welches Produkt können Sie empfehlen um die Walzen zu reinigen und zu pflegen? 

 

Reicht normales Waschbenzin um den Bleisatz zu reinigen? 

 

Alles Gute 

 

Jens Kahl 

 

PS: Habe Ihre Videos gesehen, sehr schön! 

 

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Martin Z. Schröder

Für die Reinigung des Farbwerks, also beim Handtiegel Walzen und Teller: Walzenwaschmittel. Ich kauf das bei Druckchemie (www.druckchemie.com – Filialen). (Immer schön Handschuhe anziehen, wenn ölhaltiges Benzin ins Spiel kommt!) Desgleichen das Formwaschmittel, mit dem der Druckstock gereinigt wird. »Normal« sind alle Chemikalien, das wäre als Bezeichnung zu wenig. Ich kauf das Zeug in nicht ganz geringen Mengen. Kleinmengen von Druckchemikalien gibt es vielleicht bei Drucken-und-Lernen. Es gibt stärkere Walzenreinigungsmittel, Pasten, um Firnis oder eingetrocknete Farbe zu entfernen. Pflegemittel für Walzen kenne ich nicht. Einer trockenen und sauberen Walze, die ohne Kontakt frei in der Luft hängt und nicht von der Sonne beschienen wird, kann eigentlich nichts passieren. Im Walzenwaschmittel ist Öl enthalten, das genügt. Mit Druckchemie kenne ich mich sonst nicht aus. Ich weiß nur, daß ich feinstes Maschinenöl für die Tiegel verwende, Shell Omala. Und Farbe wird ggf. mit speziellem Drucköl aus Leinölfirnis »verdünnt« (man verwendet es nur tropfenweise), für bestimmte Motive und Papiere; dieses darf aber auf keinen Fall in die Maschine, auch nicht auf die Walze.
Beste Wünsche!

PS: Danke!

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