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Schriften für Bachelorarbeit

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MalteM

Hallo allerseits,

 

ich fang grad mit meiner Zulassungsarbeit/Bachelorarbeit an und bin auf der Suche nach passenden Schriften.

• Thema der Arbeit ist eine spätromantische Symphonie eines schwedischen Komponisten.

• Ich werde einiges an Notenbeispielen haben; diese werden die Textschrift übernehmen. Als Notenfont werde ich einen aus diesem PDF verwenden, im Moment tendiere ich zu Cadence oder Profondo. (LilyPond kombiniert standardmäßig Emmentaler, auf der Cadence basiert, mit TeX Gyre Schola/Century Schoolbook, die ist mir für den Fließtext aber zu breit, glaub ich).

• LaTeX verwendet mit Koma-Script standardmäßig eine Serifenlose für Überschriften, was mir ganz gut gefällt, ich bräuchte also ein passendes Paar Serif/Sans.

• Ich möchte freie/kostenlose Schriften verwenden.

Meine bisherige Idee ohne von Typographie viel Ahnung zu haben: Vollkorn mit Alegreya Sans, das ist aber erstmal Startpunkt meiner Suche. Gibts andere Ideen?

 

Viele Grüße

Malte

 

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Kathrinvdm

Hallo Malte, 

 

für den Anfang könntest Du Dich schon mal durch diese Liste lesen. Zum Thema TeX und Notensatz kann Dir sicherlich @TobiW etwas sagen, er ist unser Spezialist in diesem Bereich. :-)

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TobiW

Na wenn du mich da mal nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hast, Frau Kollegin ;-) In TeX mache ich nur Buchstaben – für Notensatz nehmen ich Sibelius … aber Malte wollte ja auch nicht die Software kombinieren, sondern nur was zur Schrift wissen, glaube ich …

 

Ergänzen zu der Liste: Die Vollkorn wäre mir für einen Fließtext (auch im Regular-Schnitt) generell zu dick und das finde ich gerade zu naturgemäß eher filigranem Notensatz (mindestens die Notenlinien sind ja sehr dünn) nicht so passend. Bei der Profondo wären mir die Notenhälse zu dick, die haben in meinen Augen ein Übergewicht im Vergleich zu den Notenköpfen.

 

Also Kombi zum Ausprobieren: Garamond* oder Minion** mit der Proza Libre***. Dir Proza Libre ist zwar als Webfont gedacht, aber ich habe vor kurzem ein Buch mit Minion/Proza gesetzt und finde auch das gedruckte Ergebnis überzeugend.

 

Was die technische Seite angeht: Ich würde (um OT-Schriften zu nutzen) XeTeX nutzen, ich habe gerade ein Projekt mit LuaLaTeX, da werden die Schriften aber im Vergleich zu XeTeX deutlich langsamer geladen und das kompilieren dauert entsprechend lange. Zu Lillypond kann ich leider nix sagen.

Mich würde aber interessieren, wie du Notenbeispiel und Text zusammen bringst?

 

Vielleicht noch zwei interessante Links:

– Set music in LaTeX with ABC or LilyPond? (Frage/Thema auf TeX.SX)

– Musikalische Funktionssymbole mit LaTeX3 (aus meinem Blog)

 

______

* Frei wäre die EB Garamond.

** Kommerziell, aber evtl. schon auf dem System (durch Adobe Reader …?)

*** Frei

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MalteM

Danke schon mal für eure Antworten!

 

Zu den Textfonts: Ich habe zwar keinen Adobe Reader hier (Linux Manjaro), aber es gibt ein Paket, welches diese Fonts installiert. Ich frag mich, ob da alles mit rechten Dingen zugeht, was das Copyright angeht. Ich werde mal die von Tobias vorgeschlagene Kombination ausprobieren und die von Kathrin verlinkte Liste nach freien Möglichkeiten durchgehen.

 

Zum Erscheinungsbild von Noten: Die Hälse sind nicht Teil der Fonts, sondern werden wie die Systeme, Taktstriche, Bögen etc. alle vom Notensatzprogramm gesetzt; ich kann also auf ihre Dicke Einfluß nehmen. LilyPond ist auf einen traditionellen Notensatz ausgelegt, der sich an gestochenen Noten orientiert. Diese haben dickere Linien als die meisten computergesetzten Noten. Feinere Linien wirken also moderner, dickere sind aber (im „Blindtest“ mit Musikern ausprobiert) besser lesbar. Vermutlich muß ich also mal selbst ausprobieren, wie Notenbeispiele und Text harmonieren.

 

Zum technischen Hintergrund von Noten in LaTeX: Da hab ich schon eine Lösung. Für das Einbinden von mit LilyPond gesetzten Noten in LaTeX gibt es die beiden Optionen lilypond-book (ein Extraprogramm) und lyluatex (ein LuaLaTeX-Paket). Letzteres ist deutlich bequemer, weil ich nur lualatex aufrufen muß und nicht erst lilypond-book und dann pdf/xelatex. Das längere Laden der Fonts ist kein Problem, wenn durch das Kompilieren der LilyPond-Schnipsel die Übersetzungszeit eh länger ist; also nicht so schlimm, daß diese Version mit XeLaTeX nicht geht ;)

 

Und zu den beiden zuletzt geposteten Links von Tobias: Die Frage „LilyPond oder ABC?“ stellt sich mir nicht, weil LilyPond deutlich flexibler ist, aber Funktionssymbole in LaTeX werd ich vermutlich brauchen in der Analyse, deshalb jetzt schon mal vielen Dank dafür!

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Dieter Stockert
vor 20 Minuten schrieb MalteM:

Ich werde mal […] die von Kathrin verlinkte Liste nach freien Möglichkeiten durchgehen.

Da wäre mein Favorit bei den freien Schriften und in der Kombination mit Notensatz die Linux Libertine.

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R::bert
vor 8 Stunden schrieb MalteM:

Vollkorn mit Alegreya Sans

Was spräche denn gegen Alegreya mit Alegreya Sans? 

 

Wenn ich allerdings an die Epoche Romantik denke, würde wohl eher eine klassizistischere Formensprache passen. Unter den freien Fonts geht neben der Libertine zum Beispiel auch die  überdurchschnittlich gut ausgestattete Brill in diese Richtung.

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MalteM
vor 3 Stunden schrieb R::bert:

Was spräche denn gegen Alegreya mit Alegreya Sans?

Irgendwie wirkt Alegreya unruhig auf mich, weil die vertikalen Striche oben stärker als unten sind. Aber vielleicht sollte ich mir das mal nicht nur am Bildschirm, sondern auf dem Papier (und dazu noch in Originalgröße) anschauen.

 

vor 3 Stunden schrieb R::bert:

Wenn ich allerdings an die Epoche Romantik denke, würde wohl eher eine klassizistischere Formensprache passen. Unter den freien Fonts geht neben der Libertine zum Beispiel auch die  überdurchschnittlich gut ausgestattete Brill in diese Richtung.

Gilt das auch noch für die Spätromantik? Atterberg hat von 1887 bis 1974 gelebt, die Symphonie ist von 1911/12.

Aber danke für den Hinweis auf die Brill, die hatte ich noch nicht auf dem Schirm. Womit würde man die kombinieren?

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Liuscorne
vor 15 Stunden schrieb MalteM:

Gilt das auch noch für die Spätromantik?

Mit meinem ungesunden Halbwissen auf diesem Gebiet würde ich sagen: Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich viele Konventionen im Notenstich herausgebildet, die bis heute Einfluss haben. In Bezug auf verwendete Schriften heißt das: Es hat sich als Standard etabliert, was zu dieser Zeit als "modern" galt, und das waren nicht mehr die klassizistischen Schriften in Reinform, sondern das, was sich im Laufe des 19. Jahrhunderts daraus entwickelt hat. Ein wichtiges Stichwort heißt "Scotch Roman".

Es gibt viele Schriften, die diese (auch für den Notensatz stilbildende) Formensprache aufweisen. Meine Lieblingsschrift in dieser Hinsicht ist die Hercules Text von František Štorm. Eine recht neue Interpretation dieses Stils ist die Harriet Text von Jackson Cavanaugh. Ein weiterer Kandidat, der in diese Richtung geht, ist die Scotch Modern von Nick Shinn. Die Liste ließe sich erweitern.

Es gibt sogar freie Schriften aus dieser Kategorie, z.B. die Old Standard, ich fürchte aber, die sind für den Druck zu filigran und nicht für längere Texte geeignet.

Ich habe mal ein paar Partituren von Atterberg angeschaut. Der eigentliche Notentext (einschließlich der verwendeten Schrift für Instrumentennamen, Copyright, Dynamikzeichen etc.) sieht überall sehr klassisch aus. Für die Titelei der Partituren scheinen aber häufig "modischere" Schriften verwendet worden zu sein, bei der 2. Symphonie z.B. die Bravour. Man könnte also überlegen, ob man für die eigene Arbeit historische Anleihen nehmen möchte und z.B. eine "neutrale" Textschrift mit einer "exotischeren" Schrift für die Überschriften (quasi als typografisches Zitat der Originalpartitur) kombiniert.

Das führt aber wahrscheinlich zu weit. Eine typografische Variante "pure and simple" ist wohl vorzuziehen. Aus den bisherigen Vorschlägen würde ich für die Minion plädieren, und zwar ohne weitere Serifenlose für die Überschriften, die für eine Bachelorarbeit im Regelfall unnötig ist.

Zur Notenschrift: Wenn bei der "Cadenze" auch noch die Weite der Notenfähnchen (verglichen mit der Emmentaler) angepasst worden wäre, würde ich für diese Schrift votieren. So ist die Bravura-Version mein Favorit.

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MalteM
vor 17 Stunden schrieb Liuscorne:

Ich habe mal ein paar Partituren von Atterberg angeschaut. Der eigentliche Notentext (einschließlich der verwendeten Schrift für Instrumentennamen, Copyright, Dynamikzeichen etc.) sieht überall sehr klassisch aus. Für die Titelei der Partituren scheinen aber häufig "modischere" Schriften verwendet worden zu sein, bei der 2. Symphonie z.B. die Bravour.

Wo hast du denn die Partituren gefunden? Bei den Verlagen (Breitkopf & Härtel, Gehrmans, Universal Edition) gibts anscheinend keine Vorschaubilder und die Partiturbeispiele auf mic.se sind allesamt handschriftlich wie auch die beiden Partituren der 3. Symphonie, die ich hab. Nur die Titel der Breitkopf-Partitur der 3. sind anscheinend gesetzt, und zwar in drei verschiedenen nicht sehr ungewöhnlichen Serifenschriften (ich habe gerade leider weder Kamera noch Scanner).

vor 17 Stunden schrieb Liuscorne:

Zur Notenschrift: Wenn bei der "Cadenze" auch noch die Weite der Notenfähnchen (verglichen mit der Emmentaler) angepasst worden wäre, würde ich für diese Schrift votieren. So ist die Bravura-Version mein Favorit.

Was meinst du in diesem Fall mit „angepaßt“? Das gesamte Zeichen breiter oder schmaler? Oder auch anders geformt?

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Liuscorne

Die Partitur der 2. Symphonie (in einer Ausgabe Stockholm 1916) habe ich in der Petrucci Library gefunden. Ich poste keinen Link, da das Werk in der EU ja noch den Copyright-Regeln unterliegt (aber einen schnellen Blick auf die Titelei halte ich im Sinne des "fair use" für gerechtfertigt).

Andere Druckausgaben sieht man, wenn man Aufnahmen von Atterberg bei youtube anhört.

 

Zur Notenschriftart: Bei der Cadenze sind ja offenbar einige Zeichen, die in der Emmentaler problematisch sind, korrigiert worden, vor allem der ästhetisch völlig inakzeptable Violinschlüssel, aber z.B. auch das Auflösungszeichen, das in der Emmentaler zu schmal ist (gemessen an der Zeichenbreite in den handgestochenen Noten, die ich kenne). Die Notenfähnchen der Emmentaler empfinde ich als wesentlich zu schmal, oder besser ausgedrückt: sie sehen aus, als ob die "richtigen" Notenfähnchen traurig die Schultern hängen lassen würden. Leider wurde in diesem Fall nicht angepasst, was ich schade finde, da die Emmentaler ansonsten viele sehr schöne Notensymbole hat.

 

 

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MalteM

inzwischen Off-topic:

Ich hab natürlich wegen der Lebensdaten nicht damit gerechnet, das auf IMSLP zu finden, aber gut zu wissen ;)

Anbei mal ein Versuch, die Cadence-Fähnchen zu verbreitern. Was hältst du von 10 oder 15 Prozent breiteren Fähnchen? Ich habe sie direkt in LilyPond skaliert, deshalb verändern sich natürlich auch die Strichstärken entsprechend.

breitefaehnchen.pdf

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Liuscorne

Interessant, was man mit LilyPond alles anstellen kann. Die Variante +15% gefällt mir wirklich gut, damit wäre die Cadenze nicht nur eine Alternative, sondern vielleich sogar die erste Wahl. Die erhöhte Strichstärke fällt jedenfalls nicht negativ auf (müsste man aber abschließend in der Größe beurteilen, in der die Noten am Ende in der Arbeit auftauchen).

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