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Lange Strophen in Gedichten

Empfohlene Beiträge

Thomas59

Guten Tag zusammen,

 

eigentlich sollte man eine Gedichtstrophe nicht auf zwei Seiten verteilen/umbrechen. Aber gilt das auch, wenn die Strophen sehr lang sind, so dass evtl nur eine oder zwei Strophen auf eine Seite passen und der Satzspiegel in der Höhe nur zu ca. 60 oder 70 Prozent ausgefüllt wird? 

 

Danke für alle praktischen und praktikablen Tipps zum Buchsatz von Lyrik.

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Gast bertel

Ich kenne Ringelnatz-Bände, in denen lange Strophen umbrochen wurden. Tut dem Lesefluss keinen Abbruch.

Es wird hier kein Richtig oder Falsch geben – gut ist, was gefällt und was dem Gedicht zugutekommt.

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moritzkatz
vor 19 Stunden schrieb bertel:

[...] Es wird hier kein Richtig oder Falsch geben – gut ist, was gefällt und was dem Gedicht zugutekommt.

Das sehe ich anders. Gerade bei einem Gedicht kommt es auf die Aufteilung der Zeilen an.

 

Tschau

Stefan

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Thomas59
vor einer Stunde schrieb moritzkatz:

Das sehe ich anders. Gerade bei einem Gedicht kommt es auf die Aufteilung der Zeilen an.

 

Tschau

Stefan

Worauf kommt es dann nach Deiner Erfahrung an? Nach welchen Regeln arbeitest Du?

 

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Dieter Stockert

Einen Seitenumbruch innerhalb der Strophe finde ich bei langen Strophen nicht besonders schlimm. Es sollte aber zumindest irgendwie erkennbar bleiben, ob da eine neue Strophe beginnt oder die umbrochenen Zeilen noch zur letzten Strophe der Vorseite gehören. Das kann im Einzelfall natürlich schwierig werden. Was ist schlimmer – zu viel Leerraum auf der Seite, sodass der Leser meint, das Gedicht sei schon zu Ende, oder ein Umbruch mitten in der Strophe und für den Leser ist der Strophenbeginn vielleicht nicht mehr eindeutig erkennbar oder es stört den Lesefluss. Vielleicht muss man auch mal mit typografischen Mitteln wie Kapitälchen, Einrückungen usw. arbeiten. Wie bertel schreibt: »Es wird hier kein Richtig oder Falsch geben – gut ist, was gefällt und was dem Gedicht zugutekommt.«

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moritzkatz

Bei einem Gedicht ist das Versmaß wichtig und dies wird über die Zeilenabfolge verdeutlicht. Wenn man die ursprüngliche Abfolge nicht einhält bzw. einhalten kann, dann sollte man das zumindest darstellen. Sonst wäre es meiner Meinung nach falsch "zitiert".

 

Tschau

Stefan

 

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Norbert P

Das sehe ich anders, gewissermaßen paradox: Je mehr das ("vormoderne") Versmaß an Bedeutung trägt, umso mehr tritt es in den Vordergrund. Dann "liest" es sich aber auch derart deutlich (Metren/Hebungen/Füße werden gewissermaßen zu Melodie und Rhythmus), dass die "Natürlichkeit" des Klangs es offensichtlich macht, wenn vor dem Strophenende unterbrochen wird. Ist das Versmaß hingegen eher schwach, halte ich eventuell einen winzigen Pfeil als Verweis auf die nächste Seite für angebracht. Dann würde ich auch eher dafür plädieren, zwischen statt innerhalb der Strophen zu teilen, wenn möglich.

 

"Paria (Legende)" von Goethe wäre ein Beispiel, das – 145 Zeilen lang – sich auch gut innerhalb der Strophen teilen ließe. Seine noch längere "Elegie" (Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, / Gab mir ein Gott zu sagen, was ich leide) hingegen wäre wohl besser zwischen den (kurzen) Strophen zu teilen. Es kommt eben tatsächlich auf das einzelne Werk an ...

  • sehr interessant! 1
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  • 5 Monate später...
grollwiesel

@thomas59:

ich denke wie bertel: gut ist, was gut tut.

 

Obwohl... wenn es ein Lehrbuch über Verse und Poesie ist, sollte ein Umbruch mitten in der Strophe wohl vermieden werden und tatsächlich ein Pfeilchen o.ä. darauf hinweisen, daß das Gedicht auf der anderen Seite weitergeht. 

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grollwiesel

mir kam gerade noch ein Gedanke...

 

Käpt'n Kirk würde in der Strophe trennen, Mister Spock nur außerhalb... 

 

 

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