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Zweisprachige Editorial-Werbeanzeige

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gegenwind

Hallo Leute,

wurdet ihr schonmal mit einem Auftrag vertraut gemacht, bei dem ihr eine Werbeanzeige zweisprachig gestalten musstet?

Deutsch und die englische Übersetzung sollen gemeinsam auf eine Doppelseite. Mir ist so eine Anzeige noch nie begegnet.

 

Welche Strategie ist denn am sinnvollsten?

a) Überschrift in deutscher Sprache bei z.B. 30pt und englisch in kleinerer Schriftgröße darunter 14pt?

b) Gespiegeltes Layout, alle deutschen und englischen Textblöcke sind in der Größe identisch.

c) Nur englisch, darf man das erwarten? Zielgruppe sind Triathleten. Studien zu deren Sprachkenntnissen gibt es bestimmt nicht.

 

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Eckhard

In welcher Art Medium erscheint denn die Anzeige, Fachzeitschrift, Tageszeitung? Beide Sprachen so zu nutzen, dass es aussieht, wie eine Übersetzung (a und b deiner Strategie), halte ich ja für sehr unschön. Ich könnte mir vorstellen, dass Überschrift, Slogan und alles auffällige nur in englisch geschrieben werden. Sollte es einen längeren Text geben, würde ich ihn ziemlich klein setzen und zwei Blöcke  in zwei Sprachen nebeneinander platzieren. Das setzt voraus, dass Bild und Gestaltung der Anzeige ziemlich kar machen, um was es geht. In dem Stil habe ich mal Veranstaltungswerbung in hebräisch, englisch und deutsch gemacht. Ist aber schon ewig her und gerade nicht auffindbar.

 

 

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Þorsten
vor 34 Minuten schrieb gegenwind:

wurdet ihr schonmal mit einem Auftrag vertraut gemacht, bei dem ihr eine Werbeanzeige zweisprachig gestalten musstet?

Werbeanzeigen (von Dritten) jetzt nicht unbedingt, aber zweisprachige Inhalte (incl. interner »Aufmerksamkeitshascher«, die wie Werbeanzeigen aussehen) schon oft. Die wichtigste (und zu Anfang überraschendste) Erfahrung war, wie oft Leser das Lesen der Seite komplett abbrechen,  wenn ihre Augen zuerst an der ihnen nicht geläufigen Sprache hängen bleiben. D.h., dass sie die Inhalte in ihrer Sprache dann gar nicht finden (auch wenn das für den Gestalter mega-offensichtlich ist).

 

Daher kann ich nur ein Höchstmaß an klarer und einfacher Gliederung und extremer Konsistenz empfehlen. Es muss auf den allerersten Blich erkenntlich sein,

  1. dass hier Inhalte in zwei Sprachen präsentiert werden,
  2. welche Sprachen das sind,  und
  3. dass alle relevanten Infos in beiden Sprachen verfügbar sind,
  4. wie ich den gesamten Text in meiner Sprache lesen muss, um nicht andauernd von der »falschen« Sprache gestört/unterbrochen zu werden.
vor 34 Minuten schrieb gegenwind:

Welche Strategie ist denn am sinnvollsten?

a) Überschrift in deutscher Sprache bei z.B. 30pt und englisch in kleinerer Schriftgröße darunter 14pt?

Ganz schlecht, weil es die obigen Kriterien verletzt. Sowas wir nur Leser nicht verwirren, die beide Sprachen ohnehin beherrschen. Nur wozu dann überhaupt der Aufwand?

 

Ach, durch Eckhards Antwort ist mir klar geworden, dass ich den Punkt a) komplett missverstanden hatte. Ich hatte es erst so interpretiert, dass so verschiedene Infos vermittelt werden sollten (Überschrift auf Deutsch in 30 pt und dann ein Subhead oder so etwas in Englisch und 14 pt, also nicht 1:1 dasselbe). Obwohl mir jetzt klar geworden ist, dass du das sehr wahrscheinlich nicht meinst, lasse ich meine (auf dem Fehlschluss beruhende Antwort) erst mal stehen, weil auch sie demonstriert, wie schnell man da etwas missverstehen kann.

 

Jetzt noch mal richtig: ja, 30 pt in der Originalsprache und dann 14 pt in der Sprache der Übersetzung kann (!!!) funktionieren prinzipiell, wenn das System konsequent durchgezogen und den Sprechern der Übersetzungssprache durch ganz offensichtliche Hinweise klar gemacht wird, dass ihre Sprache überhaupt vorkommt (Sachen wie 🇬️‍🇧➡ oder so), weil sonst, wie gesagt die Gefahr besteht, dass sie nur das 30-pt-Deutsche sehen und dann weiter blättern.

vor 34 Minuten schrieb gegenwind:

b) Gespiegeltes Layout, alle deutschen und englischen Textblöcke sind in der Größe identisch.

Ja, oft wird es auf so etwas hinaus laufen, auch wenn es langweilig erscheint. Ist aber oft notwendig. Form follows function.

 

vor 34 Minuten schrieb gegenwind:

c) Nur englisch, darf man das erwarten? Zielgruppe sind Triathleten. Studien zu deren Sprachkenntnissen gibt es bestimmt nicht.

Das musst du mit dem Auftraggeber bereden. Kann sinnvoll sein, z.B. meinetwegen in einer Anzeige, die sich an Studierende eines Studiengangs richtet, in dem Unterrichtssprache Englisch ist. Oder halt generell, wenn man davon ausgehen kann, dass praktisch alle Englisch, aber längst nicht alle Deutsch verstehen.

 

vor 13 Minuten schrieb Eckhard:

In welcher Art Medium erscheint denn die Anzeige, Fachzeitschrift, Tageszeitung? Beide Sprachen so zu nutzen, dass es aussieht, wie eine Übersetzung (a und b deiner Strategie), halte ich ja für sehr unschön.

Aber gerade das (der Leser sieht, dass es um einen Inhalt geht, der in eine andere Sprache übersetzt wurde) ist für das Verständnis extrem wichtig.

 

vor 13 Minuten schrieb Eckhard:

Ich könnte mir vorstellen, dass Überschrift, Slogan und alles auffällige nur in englisch geschrieben werden.

Da muss man nach unserer Erfahrung sehr vorsichtig sein. Entweder Leser verstehen (mehr oder weniger) beiden Sprachen – dann braucht man keine zweisprachige Version. Oder sie tun es eben nicht – dann ist solch eine Geschichte sehr verwirrend.

 

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Eckhard

Man müsste wissen, was beworben wird. Im Sport sind viele Begriffe, Produktnamen und Slogan in englischer Sprache fest etabliert. Sie kämen auch vor, wenn es sich um eine rein deutschsprachige Anzeige handeln würde. So etwas zu übersetzen, fänd’ ich albern. Diese Begriffe werden auch allgemein verstanden. Einen Text mit genauen Produktinformationen lesen viele dann doch gerne in ihrer Muttersprache, ich auch.

 

Mal ein Beispiel auf die Schnelle:

 

boost_1.jpeg.583a533319330813ea3d9f4295dd60b8.jpeg

Das ist eine deutsche Anzeige. Nun mag der Sinn von Sätzen wie "die running revolution" mal dahin gestellt sein. Hier ist die englische Version: (Ich kann den deutschen Text nicht wirklich lesen, also auch nicht sagen, ob es eine Übersetzung ist.)

boost_2.thumb.png.889844aa46b07df4b3f550fd02df0f8d.png

Hier hätte man die kleinen Texte auch nebeneinander stellen können.  Wenn man zur Zweisprachigkeit gezwungen ist …

 

Es ist, wie so oft, eine Frage der Details, der Länge der verschiedenen Texte, der Art des Produktes, des Bildes und seiner Aussagefähigkeit, des Mediums usw.

 

Und letztlich muss man in Kauf nehmen,  dass einer solchen Anzeige Grenzen in Sachen Wirkung gesetzt sind. Als jemand, der in Anzeigen und Plakaten bei jeder Silbe und jedem Zeichen darum ringt, ob Weglassen nicht besser wäre, erscheint mir eine Verdoppelung großer Texte schon schwierig.

 

Form follows function funktioniert nicht immer auf direktem Wege in der Werbung. Wenn’s doof aussieht, hat die Funktion keine Chance.

 

 

 

 

 

 

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Andrea Preiss

Wenn die Anzeige zweisprachig sein muss, gehe ich eigentlich davon aus, dass das ganze Heft zweisprachig ist – sonst ergibt es ja wenig Sinn. 

Von daher würde ich mal sehen, wie es beim restlichen Inhalt gehandhabt wird, bzw. suchen ob es frühere Ausgaben gibt?

 

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Norbert P
vor 5 Stunden schrieb Eckhard:

Grenzen in Sachen Wirkung

Wir machen leider zu oft den Fehler, Ästhetik und Wirkung gleichzusetzen. Der Endverbraucher legt leider nicht bei weitem so viel Wert aufs "Nicht-Doof-Aussehen" wie unsereins.

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Þorsten
vor 5 Stunden schrieb Eckhard:

Im Sport sind viele Begriffe, Produktnamen und Slogan in englischer Sprache fest etabliert. Sie kämen auch vor, wenn es sich um eine rein deutschsprachige Anzeige handeln würde.

Logo. Nennt man ja, je nach Etabliertheit, auch Lehn- oder Fremdwort. 8-) Das würde ich jetzt gar nicht in die Kategorie Fremdsprachig einordnen.

 

vor 5 Stunden schrieb Eckhard:

So etwas zu übersetzen, fänd’ ich albern.

Sicher. Wobei Þorstelinchen mir im Auto gerade erklärt hat, dass airbag auf Deutsch ja nun nicht Airbag heißen sollte (»Albern!«), sondern lieber etwa »Riesenkissen«.

 

vor 5 Stunden schrieb Eckhard:

Das ist eine deutsche Anzeige. Nun mag der Sinn von Sätzen wie "die running revolution" mal dahin gestellt sein.

Vor allem, wenn Komma und Ausrufezeichen fehlen!

 

vor 4 Stunden schrieb Andrea Preiss:

Wenn die Anzeige zweisprachig sein muss, gehe ich eigentlich davon aus, dass das ganze Heft zweisprachig ist – sonst ergibt es ja wenig Sinn.

Wollte ich gestern eher auch schreiben. Dann sind mir aber Sachen eingefallen wie Anzeigen für, sagen wir mal, russische oder arabische Spezialitätengeschäfte  in ausschließlich deutschsprachigen Lokalmedien. Warum sollten die nicht zweisprachig sein?

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