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Deutsche Bezeichnungen für Strichstärken etc.

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Crissov

Unicode CLDR liefert Lokalisierungen von Zahlenformaten und Übersetzungen für viele Begriffe, die in GUIs von unterschiedlichen Softwareprodukten verwendet werden. Vor allem wegen variablen Fonts wurden kürzlich auch Einträge für einige absolute Strichstärken hinzugefügt. Traditionell erfolgt die Benennung der angebotenen Schriftschnitte eher relativen Gesichtspunkten, außerdem inzwischen häufig auf Englisch. Dort sind im oberen Bereich recht häufig Heavy und Black anzutreffen, wofür als deutsche Entsprechung meist extrafett und ultrafett dienen. In CLDR sind die allerdings schon vergeben und dürfen nur für denselben numerischen Wert identisch sein. Man könnte über die englischen Zuordnungen zu Zahlenwerten streiten, aber die sind inzwischen vorgegeben.

Die aktuellen Werte sind in der folgenden Liste kursiv hervorgehoben. Allerdings dürfen regular und medium nicht beide mit normal übersetzt werden, während black und heavy dieselbe deutsche Bezeichnung haben dürften.

  • 100 thin: dünn (ultramager?)
  • 200 extra-light: extramager
    • ultralight: ultraleicht (?, extramager?)
  • 300 light: mager 
  • 350 semilight: halbmager 
  • 380 book: Buch (?, Werk?)
  • 400 regular: normal (regulär?)
  • 500 medium: normal (leichthalbfett?, kräftig?, mittel?)
  • 600 semibold: halbfett 
  • 700 bold: fett 
  • 800 extra-bold: extrafett 
  • 900 black schwarz (?)
    • heavy: ?
  • 950 extra-black: extraschwarz (?, ultrafett?)
    • ultrablack: ultrafett
    • ultraheavy: ultrafett

Wie würdet ihr vor allem 400 und 500 sowie 900 und 950, ggf. samt Synonymen, benennen? Sind schwarz und extraschwarz in Ordnung oder lieber ultrafett und x (oder andersrum)?

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vor 10 Minuten schrieb Crissov:

Wie würdet ihr vor allem 400 und 500 sowie 900 und 950, ggf. samt Synonymen, benennen? 

Unter welcher Zielstellung? Für Laien verständlich … historisch verwendet … möglichst systematisch … – da gibt es viele Möglichkeiten. 

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Crissov

Verständlich für Menschen, die eine Deutsch lokalisierte Software verwenden, die diese feine Unterscheidung anbietet, also eher Fortgeschrittene und Experten, und dabei so systematisch wie möglich. 

Ich habe bspw. schwarz in diesen Zusammenhang noch nie gesehen und frage mich, ob das als schlechte Direktübersetzung von black wahrgenommen werden würde. 

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Durch die Zwischenstufen werden es mehr als alle mir bekannten Systeme haben. Ich versuch’s trotzdem mal:

  • 100 ultramager (oder extrazart)
  • 200 extramager (oder zart)
  • 300 mager
  • 350 halbmager
  • 380 Buch
  • 400 normal
  • 500 halbfett
  • 600 dreiviertelfett
  • 700 fett
  • 800 extrafett
  • 900 schwer
  • 950 extraschwer

Bleisatzkollegen werden protestieren, da das mit früheren Bezeichnungen nicht übereinstimmt. Aber im Digitalkontext sollte es in Ordnung gehen und die englischen Begriffe geben ja zwingend die Anker vor. Da muss man dann auch dabei bleiben, sonst stiftet es nur Verwirrung, wenn Book nicht Buch ist oder Bold nicht Fett. 

  • Gefällt 2
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R::bert
vor 14 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Da muss man dann auch dabei bleiben, sonst stiftet es nur Verwirrung, wenn Book nicht Buch ist oder Bold nicht Fett. 

Geht mir allerdings jetzt bei diesen so:

 

vor 14 Stunden schrieb Ralf Herrmann:
  • 500 halbfett
  • 600 dreiviertelfett

 

  • Gefällt 1
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Phoibos
vor 15 Stunden schrieb Crissov:

eine Deutsch lokalisierte Software

Muss denn überhaupt auf teufelkommraus lokalisiert werden? Software übersetzt Du ja auch nicht mit Weichware oder durchgängig mit Programm (das als Begriff von App abgelöst wird im Moment). Medium muss imo überhaupt nicht lokalisisert werden. Die restlichen Begriffe wüde ich auch nicht übersetzen, da diese durchaus den Status eines terminus technicus haben können. Im deutschsprachigen Raum sind thin und light auch allgegenwärtig, so dass da die Bedeutung klar sein dürfte.

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Crissov

Kein Hersteller wird gezwungen, seine Software zu lokalisieren oder dafür CLDR bzw. ICU zu verwenden, aber viele nutzen diese Ressourcen, was zu einer gewissen Einheitlichkeit führt und eventuelle Verbesserungen oder Korrekturen können zentral erfolgen. Ebenso können viele Nutzer die Sprache ihres Betriebssystems oder ihrer Anwendungssoftware im Rahmen des Verfügbaren frei wählen. 

Da das Ziel dieser Begriffe offenbar ist, den zugrundeliegenden Zahlenwerten freundlichere Namen zu geben, sind numerische Label ungeeignet. Je nach Software sind die entsprechenden Werte ja trotzdem verfügbar. 

  • sehr interessant! 1
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Phoibos

Es ging mir nicht um das Lokalisieren an sich, es ging mir um das Lokalisieren gut gelittener und weit verbreiteter termini technici. Und wenn man Zahlen freundlichere Namen geben möchte, sollte man -- so finde ich -- bei den üblichen Begriffen bleiben. So lange mein Font XXX light.otf heißt und bei Myfonts (oder Dienst Deiner Wahl) als XXX Light ausgezeichnet wird, sind die angelsächsischen Begriffe imo einer zwanghaften Verdeutschung vorzuziehen, zumal diese Lokalisierung zumindest teilweise auf historische Bilder zurückgreift, die heute der <vorurteil>Mehrheit</vorurteil> der Anwender fremd sind.

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Gast bertel
vor 6 Minuten schrieb Phoibos:

sollte man -- so finde ich -- bei den üblichen Begriffen bleiben.

Das finde ich ebenfalls.

 

Die Helvetica Neue LT Std beispielsweise wird mit 2x bis 9x durchnummeriert, für UltraLight bis Black, da kommt man mit den Nummern prima zurecht.

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Crissov

Die Begriffe sind, sofern ich das Ziel richtig verstanden habe, nicht oder zumindest nicht primär für „feste“ Schriftschnitte, sondern für Ankerpunkte auf der Stärkeskala von variablen Fonts. 

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Phoibos
vor 46 Minuten schrieb Crissov:

Ankerpunkte auf der Stärkeskala von variablen Fonts

Was diese Ankerpunkte bedeuten, muss entweder ganz neu gelernt werden oder sie werden mit Bekanntem assoziiert. 

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catfonts
vor 5 Stunden schrieb Phoibos:

Was diese Ankerpunkte bedeuten, muss entweder ganz neu gelernt werden

Mit Ankerpunkte sind hier eigentlich nur Orientierungsmarken gemeint. Bei so einem Font hast du ja praktisch die Möglichkeit das Schriftgewicht frei einzustellen, Wenn du da dann eine Vergleichbarkeit mit vorhandenen Fonts mit festem Gewicht finden willst, reicht es eben nicht unbedingt zu wissen, ob die eingestellte Stärke nun 327 ist.

Allerdings ist das eben auch nie ein absoluter wert, das es schon zu Bleiletternzeiten durchaus Fonts die im Basisschnitt schon unterschiedlich fett oder mager sind gegeben, und damit die fetteren oder magereren Schnitte eben eine Bezeichnung relativ zum normalen Schnitt bekommen.

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Þorsten
vor 2 Stunden schrieb TobiW:

Übersetzungen, die mir Pages bei der Schrift Skolar Sans anbietet

Wenn Dünn jetzt noch vor Leicht käme, wär’s fast perfekt. :party:

 

Wobei ich eigentlich auch Regular (Warum ist ausgerechnet der eine Begriff nicht übersetzt?) auch lieber zwischen Leicht und Medium einsortieren würde. Nur weil es die Standardeinstellung ist, muss es ja nicht oben in der Liste stehen.

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TobiW

Ja, die Sortierung finde ich auch etwas komisch … und warum „Regular“ nicht übersetzt wurde erschließt sich mir auch nicht.

  • Gefällt 1
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Gast bertel
vor 8 Stunden schrieb Phoibos:

Für irgendeine Schrift gibt es eine Art Koordinatensystem, bei dem 55 für regular steht.

Da hatte ich gestern doch schon das Beispiel "Helvetica " gepostet, auch dort steht die 55 für Regular und die Nummerierung geht von 23 (Ultra Light Extended) bis 107 (Extra Black Condensed)

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Phoibos
vor 3 Stunden schrieb bertel:

Da hatte ich gestern doch schon das Beispiel "Helvetica " gepostet

Jupp, das hab ich nicht überlesen. Aber ich hatte da kein Bild zu im Kopfe beziehungsweise das, was mir im Geiste rumschwirrt, passte nicht zu der Information (bekannter Schriftschnitzer (dessen Name ich jedoch nicht parat hatte), den Ersteller der Helvetica kenn ich nicht). 

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Crissov

Pages bietet da für Skolar Sans offensichtlich die wörtlich ins Deutsche übersetzten, eingangs zitierten englischen Begriffe für die Hunderterschritte an, wobei dann auch regulär und mittel (sowie natürlich extrafett kursiv) zu erwarten gewesen wären. 

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Phoibos

Vielleicht weil wir die Vokabeln medium und regular auch im Deutschen finden? Sind ja immerhin schon ein mehr als zweitausend Jahre in unserer Geographie verbreitet...

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