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Stationsschilder Berliner S-Bahn der 60er Jahre

Zur besten Antwort springen Gelöst von Dan Reynolds,

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Redbubble

Guten Morgen,

ich sehe sehr viel verschiedene Stationsschilder bei der Berliner U-Bahn. Man kann die Zeitepochen feststellen. Nun suche ich die beiden Schilderschriften, die mir nach Akzidenz aussehen - ich mir aber nicht sicher bin.

(1) und (3) sehen für mich gleich aus

(2) ist aufgrund des »a« eine andere Schrift. Dieses Bild stammt von 1963.

 

Wer kann mir weiterhelfen?

 

Vielen Dank.

Bild1.png

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Dan Reynolds

Leider liegen keine bestimmte Druckschriften diese U- und S-Bahnschilder zugrunde. Wie fast alle Schilder in der vor-digitalen Zeit waren diese Schilder von Schild-Herstellungsfirmen gebaut. Die Mitarbeiter dieser Firmen hätten schon Schildermal- und ähnliche Musterbücher zur Verfügung gehabt. Gut möglich auch Proben bzw. Kataloge der Schriftgießereien. Aber sie machten oft ihr eigenes Ding, was man in Berlin oft anhand der erhaltenen Schildern sehen kann.

Eine der Firmen, die Emailleschilder für die Deutsche Reichsbahn baute (die Reichsbahn betrieb viele/alle S-Bahnlinien von den 1920er Jahren oder noch früher bis zur Wendezeit) war der Emailierwerk Gottfried Dichanz Berlin SO36 (also aus Kreuzberg). Viele ihre Schilder sind »signiert«, also stammen diese Schilder vermutlich nicht von denen, sondern kamen aus einem anderen Betrieb. Bild 1 und 3 sind aus U-Bahnstationen, die glaube ich weder von der Reichsbahn gebaut wurden sind noch von denen jeweils betrieben waren.

Es gibt jedoch eine aktuelle digitale Schrift, deren Formen diese Buchtsaben stark ähnelt, weil die Schrift von Schildern in den Haltestellen der Linie U8 inspiriert worden ist: Die U8, von Anton Koovit (https://www.fatype.com/typefaces/u8). Alexanderplatz und Rosenthaler Platz sind ja beide Stationen auf der Linie U8. Die Haltestellen, die letztens renoviert worden sind, wie etwa Boddinstraße und Hermannstraße haben jetzt sogar neue Schilder, die höchstwahrscheinlich in Antons U8 Font gesetzt worden sind.

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Redbubble

Dan,

vielen Dank für die interessanten Infos rund um meine Frage. Das ist manchmal interessanter als nur einen Link zur möglichen Lösung.

 

Mir kam die Idee, dass es sich bei (2) um eine Art der Fundamental Grotesk handeln könnte?

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Uwe Borchert

Hallo,

 

vor 21 Minuten schrieb Redbubble:

Dan,

vielen Dank für die interessanten Infos rund um meine Frage. Das ist manchmal interessanter als nur einen Link zur möglichen Lösung.

 

Mir kam die Idee, dass es sich bei (2) um eine Art der Fundamental Grotesk handeln könnte?

Ich würde da eher die Erbar Grotesk als Vorlage ansehen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Erbar_(typeface)

https://www.fonts.com/font/urw/erbar

 

Und dann wurde die x-Höhe erhöht, s und S bekamen ein waagrechtes Segment in der Mitte ... Die Lettern s und S weichen auch bei der Fundamental-Grotesk genau so weit von den Lettern auf den Schildern ab wie die der Erbar-Grotesk. Aber a und t sind bei der Erbar Grotesk sehr viel näher an den Schildern als bei der Fundamental-Grotesk. Die verschiedenen Schnitte der Erbar-Grotesk findet man immer wieder als Vorlage für Schilder aus dem Predigitalium. Hier in Karlsruhe ist es eine (schlecht) nachgezeichnete schmale Erbar, die man des öfteren auf alten Schildern von Privat finden kann.

 

MfG

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Dan Reynolds

Der Wunsch nach einer bestimmten Vorlage kann ich gut nachvollziehen. Aber ich sehe es eher umgekehrt: die Erbar basiert sich sicherlich tum Teil auch auf Schildermaler-Vorlagen, die zum Zeitpunkt der Entstehung der Erbar bei der Schriftgießerei Ludwig & Mayer in der Schildermacher-Praxis schon seit Jahrzehnten im Gebrauch waren.

 

Die Quelle der Buchstabenformen auf diesen Schildern wird nicht eine Satzschrift gewesen sein.

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