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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

warum werden PDF Dokumente unscharf dargestellt?

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dysentrieb

Moin moin,

mir ist das schon öfters aufgefallen. PDFs sehen immer etwas unscharf aus. Woran liegt das?

Ich habe mal einen Screenshot gemacht um zu verdeutlichen was ich meine.

Das ist nicht nur auf meinem PC so. Besonders fällt es mir bei Uni-Skripten die mit LaTeX geschrieben wurden auf. Vielleicht liegt das an der Schriftart, dass es da stärker ins Gewicht fällt.

Bei Word ist der Text deutlich schärfer zu sehen als später in der PDF-Version des selben Dokuments. Das Skript ist nochmal deutlich unschärfer.

Ich habe es auch mal vergrößert, damit man es besser sieht.

 

Kann man das ändern?

 

Viele Grüße

Daniel

 

Unscharf4.thumb.PNG.209032773b6e093821ae844ff8e345f5.PNG

 

 

1615184702_Unscharfvergrert.thumb.png.140da7c59ade156eb555b3bc52dba238.png

 

 

 

 

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Die Buchstaben sind Vektorbeschreibung. Die Umwandlung in die nötige Pixeldarstellung und die dabei angewendete Kantenglättung erfolgt durch eine Render-Engine. Software-Anwendungen können dabei auf das Betriebssystem zugreifen oder eine eigene Render-Engine mitbringen. In der Folge sehen Texte daher in verschiedenen Anwendungen oder auf verschiedenen Betriebssystemen immer etwas anders aus. 

Direkt eingreifen kann man da selten. (Gegebenenfalls nach Einstellungen zur Kantenglättung suchen.) Es ist auch eine Frage der Gewohnheit und Geschmacksache. Der schärfere Text ist nicht automatisch der bessere. 

 

Man kann übrigens ruhig noch näher drangehen. Dann sieht man die Unterschieden in der Kantenglättung noch besser:

Bildschirmfoto 2019-12-12 um 20.44.12.png

Bildschirmfoto 2019-12-12 um 20.44.17.png

Bildschirmfoto 2019-12-12 um 20.44.22.png

2) und 3) verwenden Subpixelkantenglättung. 1) nicht. Bei 2) wird eher in der Horizontalen gearbeitet. Bei 3) auch in der Vertikalen. 
Kann alles seine Vor- und Nachteile haben. 

 

 

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Callelulli

Bei LaTeX kommt es darauf an, welche Schriften eingebunden werden und auf welchem Weg das PDF erzeugt wird. Der alte, steinige Weg lautete: latex erzeugt *.dvi-Datei, dvips erzeugt Postscript-Datei, ps2pdf erzeugt PDF-Datei. Ganz  zu Beginn kamen dabei sehr große, unschön aussehende PDFs heraus. Uni-Skripte sehen heute auch noch manchmal so aus.

Alternativen zum umständlichen Weg: pdflatex oder xelatex

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Sebastian Nagel
vor 15 Minuten schrieb bertel:

Ich würde probieren, ob ClearType daran Schuld ist, das führt ja systembedingt zu unschärferen Abbildungen.

Cleartype sollte eigentlich – wenn die Subpixel im Display-Panel nicht "verkehrt rum" oder gar nicht in Streifen-Anordnung positioniert sind – tendenziell schärfer, magerer, aber ein klein wenig "bunt" aussehen, da hier einzelne Farbkomponenen als Subpixel "missbraucht" werden um eine feinere Auflösung zu erhalten als eigentlich vorhanden ist (die Wahrheit am Display is deshalb auch eine andere als in den üblichen Screenshots / digitalen Zooms zum Thema zu sehen). Das ist das, was in Word unter Windows zum Einsatz kommt.

Adobe hat seinen eigenen Rasterer dabei, auch damit das systemübergreifend gleich aussieht - speziell Indesign wäre sonst etwas mühsam systemübergreifend ... Dieser arbeitet nicht mit Subpixeln (Cleartype) sondern mit Graufstufen – das wirkt dann ein wenig dunkler / weicher / unschärfer.

 

(Was hier am besten hilft: Retina / HiDPI / 4k-Displays verwenden ... echte hohe Auflösung im Display ist mit Tricks nicht zu ersetzen, und die Unterschiede verschwinden ... gerade Cleartype ist da eigentlich weitestgehend nicht mehr nötig.)

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TobiW
vor 1 Stunde schrieb Callelulli:

Bei LaTeX kommt es darauf an, welche Schriften eingebunden werden und auf welchem Weg das PDF erzeugt wird. Der alte, steinige Weg lautete: latex erzeugt *.dvi-Datei, dvips erzeugt Postscript-Datei, ps2pdf erzeugt PDF-Datei. Ganz  zu Beginn kamen dabei sehr große, unschön aussehende PDFs heraus. Uni-Skripte sehen heute auch noch manchmal so aus.

Alternativen zum umständlichen Weg: pdflatex oder xelatex

Um das zu ergänzen: ein weiteres Problem ist, das auf dem steinigen Weg u.U. nur schlecht aufgelöste Bitmap-Fonts genutzt werden, die dann naturgemäß pixelig sind. Das könntest du Prüfen, wenn du auf einen Buchstaben maximal ranzoomst. Wenn der dann aus schwarzen Quadraten zusammengesetzt ist, ist es ein Bitmap-Font, wenn aber auch die stark gezoomten Kanten ähnlich unscharf dargestellt werden, wie die ganzen Buchstaben in anderer Zoomstufe, liegt es am Rendering.

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Gast bertel
vor 8 Stunden schrieb Sebastian Nagel:

Cleartype sollte eigentlich …

Das war der durchaus sinnvolle Gedanke hinter Cleartype. In der Praxis haben das aber viele abgeschaltet, weil das Lesen auf Dauer zu anstrengend war.

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dysentrieb

Danke für eure Antworten!

 

Vielleicht hätte ich zu meinem Monitor noch etwas schreiben sollen. Das habe ich nicht getan, weil es mir wie gesagt auf anderen Arbeitsplätzen auch auffällt. Meinen Monitor habe ich gerade ein paar Wochen lang (Samsung LU32J590UQUXZG). Der hat 3840 x 2160 Auflösung bei 32" Diagonale. Der alte HD4000 Grafikkern meines Laptops schafft aber leider nur 2560 x 1440, weshalb ich bis auf weiteres auf die volle Auflösung verzichten muss. Umso wichtiger wäre mir ein scharfes Rendering durch die Software, damit nicht zwei Unschärfefaktoren zusammen kommen.

Es ist aber auch akzeptabel, nur eben etwas suboptimal, weshalb ich hier mal die Experten fragen wollte ob man da irgendwas einstellen kann oder jemand eine andere Software kennt, die insbesondere PDFs schärfer rendern kann.

Das Skript benutzt tatsächlich einen Bitmapfont für den Text. Für Formeln sind es gerenderte Fonts. Im Screenshot unten sieht man eine Stelle mit beiden Varianten ( ys(t) ist deutlich schärfer ). Ich vermute, dass auch die Fontgestaltung mit seinen Schnörkeln und dicken und dünnen Stellen die Darstellung schwierig macht.

Mit ClearType habe ich schon herumgespielt, da konnte ich keine Besserung erzielen. Ich habe es aber aktiviert gelassen, weil mir die Darstellung minimal besser erscheint (das ist aber an der Wahrnehmungsgrenze).

 

 

Bitmapfont.thumb.PNG.38ffd61c5b61b9d64285c6399082830d.PNG

 

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KlausWehling

Was ist mit der Textdarstellung bei Vergrößerung und/oder Ausdruck? Wenn die Schriftkanten dann immer noch unscharf sind, besteht das Problem bei der Erstellung.

Mir fällt immer auf, das feine Linien in einer PDF-Datei auf dem Bildschirm immer fetter erscheinen, als sie sein sollten. Wenn ich in das Dokument »reinzoome« werden sie richtig dargestellt. Deshalb achte ich bei der Erstellung von Formularen, die am Bildschirm ausgefüllt werden sollen, immer darauf, nicht allzufeine Linien zu verwenden.

 

Beste Grüße

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TobiW
vor 33 Minuten schrieb KlausWehling:

Wenn die Schriftkanten dann immer noch unscharf sind, besteht das Problem bei der Erstellung.

Im gezeigten TeX-Beispiel ist das Problem tatsächlich die Erstellung, da kann man dann als Leser nix machen, außer den Autor freundlich drauf hinweisen, dass er mal sein TeX-System aktualisiert und „moderne“ Schriften nutzt. Siehe bspw. https://tex.stackexchange.com/q/1291/4918

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dysentrieb

Hahaha, das ist lustig. Es ist genau der Prof., der uns zwingen will für Laborberichte TeX zu verwenden und dann aber zugeben musste, dass er das rechtlich nicht kann. Ihn soll ich jetzt darauf hinweisen, dass sein TeX-System verbesserungswürdig ist? Da lasse ich besser die Finger von.

Es scheint schon Kränkung genug zu sein, dass wir uns seinem dringenden Wunsch widersetzt haben. Einige TeX-Fans sind wirklich fürchterlich überzeugt von ihrer Meinung und denken es ginge nur so und nicht anders.

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Sebastian Nagel

Ok, da kommt einiges zusammen ...

 

Die Skalierung zwischen Ausgabe der Grafikkarte zu dem was der Monitor dann daraus macht – da hast du leider wenig Einfluss drauf, Samsung macht zwar in der Regel keinen totalen Quatsch draus, aber das Verhältnis ist 1:1,5 also kein ganzzahliger Faktor. Es wird also interpoliert und ggf. dann "optimiert". Das mag bei Fotos und Filmen eh ok sein, aber für Schrift, die von Nuancen lebt, kann das auch schlechter werden als wenn gar nichts nachbearbeitet werden würde.  Insgesamt ist das leider schon mal ein Garant dafür dass es nie ganz scharf aussehen wird.

 

Acrobat mit seinem eigenen Rasterer, der Text (aus nachvollziehbaren Gründen) anders, und "dicker" darstellt als Word – das hatten wir ja schon behandelt.

 

Bitmap-Fonts ... da kommt jetzt noch eine weitere Raster-Umrechnung mit nicht-ganzzahligen Faktoren ins Spiel, außer du triffst gerade eine Zoomstufe in der die Auflösung der Bitmap-Schrift genau mit der der Grafikkarte übereinstimmt (sehr unwahrscheinlich wenn du nicht in einer Eingabekonsole unterwegs bist). Was Acrobat da macht, kann ich mangels PDF-Beispiel nicht sicher sagen, aber er wird entweder versuchen die Schriftdarstellung zu glätten (dann wird es unscharf) oder nicht (dann wird es fleckig). In den Voreinstellungen --> Seitenanzeige --> Rendern --> könntest du mit den beiden Häkchen "Vektorgrafiken glätten" oder "Bilder glätten" experimentieren. Welche dieser beiden Haken, bzw. ob überhaupt, auf Bitmapfonts zutrifft, weiß ich nicht. Auch "Dünne Linien deutlicher darstellen" könnte noch Einfluss haben.  Generell wirst du mit Bitmap-Fonts nie eine so scharfe oder gleichmäßige Darstellung wie mit Vektorfonts erreichen. Speziell bei deinem 4k-Bildschirm würden die wenigen Nachteile von Vektorfonts weit weit in den Hintergrund rücken.

 

(Vergleichend könntest du auch mal mit einem PDF mit Vektor-Fonts durchspielen was sich wie auswirkt ... dann siehst du praktisch, was deine ungünstige Kombination aus Grafikkarten- und Display-Auflösung verursachen, und was an den Bitmapfonts liegt. Ich bin mir fast sicher dass es vor allem an letzterem liegt.)

 

(Screenshots zeigen uns hier übirgens nur die halbe Wahrheit: wir sehen dann das, was deine Grafikkarte an den Bildschirm schickt, aber nicht was der Bildschirm dann bei dir daraus macht. Da würden nur Fotos helfen, die aber dann wieder ihre eigenen Tücken haben)

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Callelulli
vor 20 Stunden schrieb dysentrieb:

Es scheint schon Kränkung genug zu sein, dass wir uns seinem dringenden Wunsch widersetzt haben. Einige TeX-Fans sind wirklich fürchterlich überzeugt von ihrer Meinung und denken es ginge nur so und nicht anders.

Bestimmt gibt es auf jeder Seite die Ideologen, die die Nichtnutzung ihres geliebten Programmes als Sakrileg betrachten. Daneben kann es aber auch gute, sachliche Gründe geben, weshalb Dein Professor seinen Studenten LaTeX nahelegt.

Bei mir in der Arbeit würde ich gerne LaTeX einsetzen. Ich habe sämtliche Pro-Argumente gesammelt und kann nahezu alle Contra-Argumente beantworten. Die Gegenseite hat aber ebenso gute Argumente. Ich akzeptiere, daß derjenige, der die Verantwortung trägt, anders entscheidet.

Ob Du Dir einen Gefallen tust, Dich seinem Wunsch zu widersetzen? 

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