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Gravur-Schriften

Empfohlene Beiträge

Michl

Hallo!

Nachdem ich vor einiger Zeit eine Kopier- und Graviermaschine erstanden habe - eigentlich hauptsächlich zum Fräsen und Kopieren von Modellen - möchte ich jetzt doch gerne auch mal das Gravieren von Schriften ausprobieren. 
Hier ein Beispiel einer solchen Maschine:

 

 

Ein paar Schriftschablonen gabs zu der Maschine dazu. Die Schriften sind jedoch recht langweilig. Sieht nach irgendwelchen DIN-Schriften oder ähnlichem aus. Sie haben nur eine gleichbleibende Strichstärke und sind sehr technisch und ökonomisch gestaltet. Beispielsweise sind in Buchstabensätzen, die richtigherum sowie spiegelverkehrt vorhanden sind (Braucht man im Formenbau, weil Formen meist spiegelverkehrt gebaut werden), symmetrische Buchstaben, wie A, V, W, X, Y, I, ... nur einmal vorhanden und müssen für beide Sätze verwendet werden. Man hat also scheinbar auf jegliche asymetrische Gestaltung verzichtet, die dazu führen würde, daß eine Buchstabe in zwei Schablonen angefertigt werden müsste.

 

Gibt es hier vielleicht jemanden der sich mit Gravur-Schriften auskennt? Mich würden grundsätzlich Kataloge mit Schriftsammlungen interessieren. Auch ob es Gravurschriften mit verschieden starken Linien gibt und mit welchen Techniken man die fräst. Frakturschriften wären auch sehr interessant. Allerdings sehen die meist nicht so toll aus, wenn sie nur eine Strichstärke haben.

Freue mich über alle Tips in der Richtung.

Grüße,

Michl

 

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Gast bertel

Grundsätzlich kannst du alles gravieren, was nicht die Dickes des Fräskopfs unterschreitet.

Am einfachsten sind die Einlinienschriften mit gleichbleibender Strichstärke, da mit bereits 1 Durchlauf der Buchstabe fertig gefräst ist. Mehrlinige Schriften benötigen entsprechende mehrere Durchläufe (meist 2–8), einmal außen rum für die Kontur und mit weiteren Fräserbahnen den Buchstaben ausheben. Damit können alle Arten von Schriften graviert werden, Mindestgröße und -dicke wie gesagt vom eingesetzten Fräskopf abhängig.

 

Für Gravurmaschinen: https://www.urwtype.com/schriften/engraving-fonts/

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Michl

Vielen Dank! Bei den Schriften im Link wird meist die Kontur gefräst und ggf. noch Linien im Inneren der Flächen. Ganzflächige Ausfräsungen sind wohl nicht üblich? Oder gibt´s die nur bei "Urwtype" nicht?

 

Stellenweise haben die Schriften auch unterschiedliche Strichstärken. Ich nehme an, das wird durch unterschiedlich tiefes Eintauchen des Stichels erreicht...

 

Weiß jemand ob´s auch irgendwo ältere Kataloge für Gravurschriften online zu betrachten gibt?

Grüße,

 

Michl

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Gast bertel

Hier findest du beispielhafte Abbildungen:

https://www.schilderfabrik-bohn.de/service/gravurschriften.html

Gravierbar ist wie gesagt alles – vorausgesetzt, der Fräskopf ist fein genug fürs Motiv oder das Motiv ist groß genug für den Fräskopf.

 

Die unterschiedlichen Strichstärken werden nicht durch unterschiedlich tiefes Eintauchen des Fräskopfs erstellt, das ergäbe Löcher im Material, sondern durch mehrliniges Fräsen. Erst die Kontur (schwarz), dann die Strichstärke ausheben (4 Linien, blau und grün gekennzeichnet), ergibt die untere Form.

bildschirmfoto2020-06pkjsc.png

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Michl
vor 27 Minuten schrieb bertel:

Die unterschiedlichen Strichstärken werden nicht durch unterschiedlich tiefes Eintauchen des Fräskopfs erstellt, das ergäbe Löcher im Material

Kommt auf die Materialdicke und an und wie sehr die Strichstärken unterschiedlich breit sind - oder?
Ich denke, eine Schrift wie die "Sans Humanistic 1-line " bei Urwtype könnte man schon durch verschieden tiefes eintauchen mit einem spitzen Stichel gravieren. Oder lieg ich da falsch?

Die von Dir gezeigte Graviertechnik wird dann vermutlich mit einem zylindrischen Fräser gemacht. Ich bin bisher von spitzen Fräsern ausgegangen.

Darf ich fragen ob Du Graveur bist, oder ähnliches, weil Du Dich so gut auskennst?

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Gast bertel

Graveur bin ich nicht, aber seit 30 Jahren mit der Produktion von allerlei Druck- und anderen Erzeugnissen und befasst. Da lernt man so allerhand kennen ;-). Maschinengravuren finden nur mit der Fräse statt. Die Werkzeuge sind dabei nicht zylindrisch, sondern an der Spitze kegelförmig mit verschiedener Winkelung. Auch wenn sie gern mal "Gravierstichel" genannt werden, sind sie doch rotierend und spanend und somit eine Fräse. Innerhalb eines Buchstabens kommt dabei immer die gleiche Frästiefe zum Einsatz.

 

 

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