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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Anti-Futurismus

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mhd

Hallo, ich denke ich fange meine Forenmitgliedschaft hier mal zweckdienlich mit einer Frage an: 

 

Ich spiele mich zur Zeit mit einem privaten Projekt das in Wort und Bild ein bisschen eine Homage an alte Publikationen aus den 70ern/80ern erinnern, und da gab es dann Futura als Brotschrift. Bei aller Nostalgie möchte ich das nun eher vermeiden, aber doch noch einen gewissen Charakter mitnehmen.

Ich dachte schon an eine Slab Serif, aber da wir die momentan im Web so viel sehen, befürchte ich, dass das dann zu modern auf manche Leser wirken würde.

 

Komme ich dem Ziel nun mit einer lesbareren Serifenlosen oder einer "Futura-artigen" Serifenschrift näher? Oder ist das Unterfangen generell unlösbar?

Ist ein Hobby-Projekt, mein Budget neigt also nicht zu den teuersten Varianten, aber man muss sich nicht auf freie Fonts beschränken.

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gutenberger

Ein weites Feld und eine diffuse Frage. Die zeittypischen Typomoden der 70er unterscheiden sich schon sehr von denen der 80er ... schon deshalb wären das ein paar Fliegen zu viel, um sie auf einmal zu erschlagen.
Und dann isses natürlich immer eine Entscheidung, ob ich einen Stil oder eine Mode oder einen Zeitgeschmack interpretieren will oder persiflieren oder karikieren oder zitieren möchte.
"Futurismus" hat übrigens mit der Futura genausowenig zu tun, wie die Futura eine typische Schrift der 70er oder 80er Jahre wäre ... Zumal es bei zeittypischen Schriften sicherlich auch einen geografischen Aspekt gibt. Ganz so pseudo-globalisiert-einheitlich wie heute ging es in diesen Jahrzehnten noch nicht zu.
Deshalb ist es leider (zumindest m.E.) ziemlich unmöglich, sachdienliche Antwort zu geben. Vielleicht könntest Du das Anliegen etwas präziser beschreiben?

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mhd

Das mit dem Futurismus war auch eher als Wortspiel gedacht. Spezifisch genug im Titel kann man hier wenig werden, und dann kam wohl das Spielkind durch.

 

Aber danke, beim Neu lesen ist es recht offensichtlich wie der Satz falsch gelesen werden kann. Ich meinte jetzt nicht, dass ich eine generische Publikation aus den 70ern/80ern imitieren möchte und dass damals generell Futura angesagt war. Der historische Kontext tut eigentlich nicht viel zur Sache, ausser dass hier etwas Nostalgie mit spielt, die aber nicht zu weit gehen sollte. Visuelle Anlehnung ist okay, aber es sollte sowohl etwas Eigenarbeit einfließen, als auch die Lesbarkeit etwas optimiert werden.

 

Konkreter: Die "Vorlage" sind die Original Dungeons & Dragons Bücher (ein Rollenspiel). 18x13 Bücher, einspaltiger Futura Satz. Als Corona/Nostalgie Projekt versuche ich hier eine Art angepasste "Neuauflage", auch um meine Layout-Kenntnisse mal wieder etwas zu strecken, nach Jahren wo das nur bei (Programmierer-)Webdesign endete. Ich bin da nicht der einzige, es gibt viele Ergänzungen und Neu-Interpretationen, oft dann fast sklavisch am Original und damit an Futura festhaltend.

 

Sind dann auch (bis auf den Buchtitel) nur die zwei Futura Schriftgrade. Muss bei meiner Version nicht zwanghaft sein.

 

Nähme ich jetzt meine "Erfreuliche Drucksachen" Fibel zur Hand, käme da jetzt wohl eine altmodischere Serife ins Spiel, und wahrscheinlich rein objektiv auch die bessere Wahl. Aber es gibt ja sicher etwas zwischen Original und solch einer Abweichung.

 

Jedenfalls schon vielen Dank für die Geduld und die welpenfreundlichen Hinweise.

dndsmall.jpg

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mhd

Bei anderen geometrischen Serifenlosen stellt sich mir dann leicht die Frage, ob es die Änderung wert ist. Klar, es ist anders, aber ist es wirklich lesbarer? Da setzt die Art ja eine gewisse Grenze. Ich sehe mir gerade die Schriften der Liste an und versuche da mit den Web-Vorschauen etwas herumzuspielen, aber so wirklich beeindruckt mich nichts. Die Brandon hat eine Text Variante bei der mir am ehesten noch ein Lesbarkeitsunterschied auffallen würde, hoffentlich nicht nur eingebildet. Auch die Hypatia Sans gefällt, mit OpenType bekommt man da sogar das einstöckige a, für mehr Futura-artigkeit. Ob das aber nun ein Fortschritt für die Lesbarkeit des Fließtextes ist?

 

Ich denke es kommt auch darauf an, was ich eigentlich "imitiert" haben will. Gehe ich ganz oberflächlich, kann ich es vielleicht einfach auf eine Serifenlose mit viel Kontrast zu der (häufigen) Halbfetten nehmen. Wenn ich die durch die Fette ersetze, kommt das bei viele Schriften so vor und ich könnte z.B. auch eine humanistische nehmen, so in Richtung Frutiger oder Syntax.

Slab Serifs hab' ich etwas probiert, aber weder sehe ich da eine gute Homage noch empfinde ich das als lesbarer.

 

Und eine Serife die kein kompletter Wechsel ist, entgeht mir noch. Irgendetwas das im Grauwert ähnlich kommt. Beim "Herumspielen" hatte ich einmal eine Suche nach Serifenschriften mit einstöckigem "a" laufen, und kam so zur ITC Stone Informal, die jetzt auch irgendwas hat, aber mir jetzt auch nicht so nach Fließtextschrift vorkommt. 

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Thomas Kunz

Du solltest dir vielleicht erstmal klarmachen, was du genau willst. Bisher hast du das hier:

  • es soll nostalgisch an den Charakter der Futura erinnern
  • ohne sklavisch an der Futura festzuhalten
  • es soll besser lesbar sein
  • du bezweifelst, ob dafür ein Wechsel innerhalb der geometrischen Serifenlosen sinnvoll ist
  • Slab Serifs sind keine gute Homage

Wenn es den Futura-Geschmack haben soll, sind sowohl humanistische Sans, klassische Serifs als auch Slab-Serifs ausgeschlossen. Es bleibt also bei der Gruppe der konstruierten Sans. In dieser Gruppe ist meiner Meinung nach gerade die Futura eine Schrift, die – wenn gut gesetzt – durchaus lesbar ist. Warum also nicht bei der Futura bleiben? Nur um sklavisch etwas zu ändern?

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mhd

Ich vertraue den Experten hier natürlich. Wenn jetzt jemand sagt, keine Sorge, Brandon Text ist zwar auch in der gleichen Familie, aber macht der Erfahrung nach im Fließtext einen guten Unterschied was Lesbarkeit betrifft. Hier spricht meine Laien-Unsicherheit.

 

Und sicher, es steht fest dass ich irgendwo etwas opfern muss. Lesbarkeit ist mir das wichtigste. Verteufele ich hier die Futura zu sehr?

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