Jump to content
Postkarten-ABC zum Sammeln oder Verschenken …

Allgemeine Fragen zu typografischen Begriffen

Empfohlene Beiträge

Neunauge

Hallo,

ich bin neu in dem Bereich und habe Fragen zu einigen Begriffen.

Laufweite: Die Laufweite ist die horizontale Ausdehnung der Schrift und setzt sich zusammen aus der Dickte der einzelnen Zeichen und dem Zeichenabstand. Was bedeutet dann eine Laufweite von 120 %? Heißt das, dass die horizontale Ausdehnung des Textes um 20 % vergrößert werden soll? Dies würde dann bedeuten, dass bei einem Wort, das aus n Buchstaben besteht, die n-1 Zeichabstände entsprechend vergrößert (durch Einfügen von Spatien) werden, wobei die Dickten der einzelnen Zeichen nicht verändert werden?

Schriftweite: Darunter kann ich mir nichts vorstellen. Evtl. eine andere Bezeichnung für die Laufweite oder eine Skalierung der horizontalen Ausdehnung und damit eine Modifikation sowohl der Dickte als auch der Zeichenabstände.

Sperrung: Vergrößerung der Zeichenabstände durch das Einfügen von Spatien. Im Gegensatz zur Laufweite wird der Wert für den Zeichenabstand direkt angegeben (z. B. in 1/1000 Geviert) und muss nicht erst berechnet werden).

 

PS: Welche Literatur eignet sich gut für einen Einstieg in dieses Thema?

 

Viele Grüße

Link zu diesem Kommentar

Was ist denn der Kontext/Einsatzbereich, der dich interessiert? Solche Begriffe haben keine absolute oder standardisierte Definition. Daher ist es schwer, dies ohne weitere Infos zu beantworten. 

Link zu diesem Kommentar
Neunauge

Ehrlich gesagt nur reines Interesse. Die Begriff kamen im Rahmen der Abschlussarbeit meiner Frau öfters vor. Mich interessiert einfach, was eine Laufweite von 120 % bedeutet, wenn ich sie, z. B. in InDesign, nur als Vielfaches eines 1/1000 Geviert angeben kann. Dazu fiel noch der Begriff der Schriftweite in Prozentangabe. Da war die Verwirrung dann komplett. Soll ich die Schrift horizontal auf das Maß stauchen, ist es ein anderer Ausdruck für die Laufweite? Wieso fällt er dann parallel zur Laufweite? Für einen Neuling alles sehr verwirrend. Und je mehr man liest, desto verwirrender wird es.

Link zu diesem Kommentar
Norbert P
vor 13 Minuten schrieb Stötzner:

Programmumgebung

»Laufweite von 120 %« deutet auf QuarkXPress hin, wenn ich mir recht erinnere …

Link zu diesem Kommentar
R::bert
vor 24 Minuten schrieb Neunauge:

Mich interessiert einfach, was eine Laufweite von 120 % bedeutet, wenn ich sie, z. B. in InDesign, nur als Vielfaches eines 1/1000 Geviert angeben kann.

Ich glaube Du kannst auch einfach 120 % eingeben. Dann rechnet das InDesign automatisch um, wenn ich mich recht erinnere. Gleiches sollte auch für den Zeilenabstand gelten.

Link zu diesem Kommentar
Neunauge
vor 3 Minuten schrieb Norbert P:

»Laufweite von 120 %« deutet auf QuarkXPress hin, wenn ich mir recht erinnere …

Das ist interessant, da sie schreiben kann, womit sie möchte. Besonders hervorgehobene Wörter sollen die genannte Laufweite haben. Die übrige Formatierung, wie fett, kursiv, unterstrichen habe ich weggelassen.

Welche Bedeutung hat Laufweite 120 % in QuarkXPress (das Programm sagt mir überhaupt nichts)?

Link zu diesem Kommentar
vor 12 Stunden schrieb Neunauge:

Heißt das, dass die horizontale Ausdehnung des Textes um 20 % vergrößert werden soll? Dies würde dann bedeuten, dass bei einem Wort, das aus n Buchstaben besteht, die n-1 Zeichabstände entsprechend vergrößert (durch Einfügen von Spatien) werden, wobei die Dickten der einzelnen Zeichen nicht verändert werden?

Das geht in die richtige Richtung, wenn auch die Rechnerei im Hintergrund ganz anders funktioniert, weil aufs Geviert (also die Schriftgröße) gerechnet. Ich hatte die Software-Umsetzung vor kurzem mal in einem Artikel aufgedröselt: 

https://www.typografie.info/3/artikel.htm/wissen/laufweite-und-kerning-unterschiede-und-anwendung-r466/

(Dort werden die im Programm InDesign üblichen 1000-Geviert-Einheiten benutzt. Man kann das aber genauso in Prozentwerten ausdrücken, mit 100% = aktuelle Schriftgröße = Geviert)

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Neunauge
vor 50 Minuten schrieb Ralf Herrmann:

Das geht in die richtige Richtung, wenn auch die Rechnerei im Hintergrund ganz anders funktioniert, weil aufs Geviert (also die Schriftgröße) gerechnet. Ich hatte die Software-Umsetzung vor kurzem mal in einem Artikel aufgedröselt: 

https://www.typografie.info/3/artikel.htm/wissen/laufweite-und-kerning-unterschiede-und-anwendung-r466/

(Dort werden die im Programm InDesign üblichen 1000-Geviert-Einheiten benutzt. Man kann das aber genauso in Prozentwerten ausdrücken, mit 100% = aktuelle Schriftgröße = Geviert)

Super. Vielen Dank! Das hilft mir sehr weiter!

Link zu diesem Kommentar
R::bert
vor 15 Minuten schrieb Ralf Herrmann:

In meinem fachlichen Sprachgebrauch kommt der Begriff so nicht vor.

Ich musste da sofort an unsere Fontlisten und Wiki-Einträge denken:

 


Edit: Und an die Artikel und Tutorials, die den Unterschied zwischen verzerrten und echten Weiten erklären. Vielleicht würde sowas hier zur Erklärung helfen?

Link zu diesem Kommentar
Neunauge

Diese Definition habe ich auch schon gesehen. Hier liest es sich wie eine Stauchung oder Zerrung des gesamten Wortes. Das Beispiel hat zwar nichts mehr mit meiner Ursprungsfrage zu tun...

Wenn ich z. B. eine Schrift in PostScript auswähle und einen Text in Schriftweite 97 % setzen soll, wäre das gleichbedeutend mit einer Skalierung der x-Achse (0.97 0 scale)? Hierbei stauche bzw. zerre ich dann natürlich alles!

Link zu diesem Kommentar
vor 1 Stunde schrieb Neunauge:

Diese Definition habe ich auch schon gesehen. Hier liest es sich wie eine Stauchung oder Zerrung des gesamten Wortes.

Nein, das ist in unseren Kreisen ja quasi verboten*. ;-) Aber Schriften haben ja von sich aus eine bestimmte Weite und bei größeren Schriftfamilien oder variablen Fonts hat man sogar die Wahl, wenn es zum Beispiel schmal, normal und weit separat gibt. 

 

*) https://www.instagram.com/reel/CPLa3ozCaHP/
(Ton an)

  • lacht 2
Link zu diesem Kommentar
Stötzner

Mit Schriftweite werden, soweit ich das überblicke, verschiedene herstellerseitig angelegte Schnitte einer Schrift bezeichnet, also: Normal, Schmal, Breit, Extraschmal etcª. Gibt es natürlich nur bei bestimmten Schriftfamilien.

Schriftbreite bezieht sich dagegen auf jene vollelektrische Option in Text- und Layoutprogrammen, mit der man einen Text entlang der x-Achse auf 90% stauchen oder 125% strecken kann … sowas gab’s schon im Mittelalter vor der Einführung der ersten Bleiletter, da wurden kleine Verbrecher auf eine Streckbank gespannt und dann hat einer am Rad gedreht und danach war der Kandidat ein paar Zentimeter länger.

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Neunauge
vor 13 Stunden schrieb Stötzner:

Mit Schriftweite werden, soweit ich das überblicke, verschiedene herstellerseitig angelegte Schnitte einer Schrift bezeichnet, also: Normal, Schmal, Breit, Extraschmal etcª. Gibt es natürlich nur bei bestimmten Schriftfamilien.

Schriftbreite bezieht sich dagegen auf jene vollelektrische Option in Text- und Layoutprogrammen, mit der man einen Text entlang der x-Achse auf 90% stauchen oder 125% strecken kann …

Dann wurden die Begriffe Schriftweite und Schriftbreite vertauscht. Dann haben sich alle meine Fragen geklärt.

Vielen Dank für die kompetente Hilfe :-)

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

Unsere Partner

Entdecke hunderte Font-Sonderangebote.
Mit über 130.000 Fonts der größte Schriften-Shop im Internet.
Hier beginnt deine kreative Reise.
FDI Type Foundry besuchen
Das Typografie-Erklär- und Schaubuch – mit Tipps zur konkreten Umsetzung in Adobe InDesign
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.