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Woran erkenne ich im Zweifelsfall echte Kapitälchen?

Zur besten Antwort springen Gelöst von Sebastian Nagel,

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UnderfullVBoxer

Ich beziehe mich mit dieser Frage auf einen anderen thread: https://www.typografie.info/3/topic/41123-vorlage-abschlussarbeit/#comment-286203

Da wird mir geraten, lieber keine falschen Kapitälchen zu nutzen. Jetzt hatte ich aber mal recherchiert und herausgefunden, dass in dem Font, welchen ich da verwende, wohl doch echte Kapitälchen enthalten sein sollen.

Gibt es da so eine Art "Grenze" ab der man sagt, das sind jetzt keine echten Kapitälchen mehr? Ich denke an sowas in der Art wie: "Wenn die Strichstärke der Kapitälchen weniger als x (vielleicht 90 %) der Strichstärke der ursprünglichen Großbuchstaben beträgt, dann sind das keine echten Kapitälchen mehr."

Oder ich kenne auch die Definition, dass falsche Kapitälchen einfach durch den Computer herunterskaliert werden (wodurch dann auch die Strichstärken entsprechend herunterskaliert werden), dann passt der Grauwert nicht mehr. Und echte Kapitälchen werden eigens entworfen.

Deshalb habe ich "meine" Kapitälchen mal einem Test unterzogen:

  1. Dokument in Acrobat Reader öffnen
  2. So nah heran zoomen, wie möglich
  3. Messwerkzeug wählen und vermessen (in meinem Fall M und m)

 

Ergebnis:

Höhe M: 2,68 mm; Höhe m: 1,87 mm => Faktor 0,698

Strichstärke M: 0,38 mm, Strichstärke m: 0,34 mm => Faktor 0,895

 

Fazit:

Die Kapitälchen können auf jeden Fall nicht durch Skalierung entstanden sein. Also sind es echte Kapitälchen(?). Oder zählt man die trotzdem noch zu falschen Kapitälchen, weil die nicht die "Mindestanforderung an die Strichstärke" erfüllen? Oder sind diese Kapitälchen am Ende einfach nur unglücklich designt?

 

PS: Das ist dieser Font https://ctan.org/tex-archive/fonts/newpx.

Hintergrund: Die Vorlage ist mit LaTeX erstellt. Da lädt man entsprechende Pakete, die stellen einem dann den Font ein. Und in der Dokumentation zu diesem Paket heißt es unter anderem:

Zitat

Added real larger small caps, renaming the original small caps glyphs to be petite caps.

 

bearbeitet von UnderfullVBoxer
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Ralf Herrmann

Es ist kein technischen/rechnerisches Problem, sondern ein optisches. Man will die deutlich schwankende Strichstärke für zusammengehörigen Text vermeiden. Das ist es, was zählt.

Was technisch im Hintergrund passiert, spielt keine Rolle. Wenn man optisch nicht sehen kann, ob es falsche oder echte Kapitälchen sind, dann ist es wohl kein größeres Problem. Die Übergänge sind in der Tat fließend. 

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  • Beste Antwort
Sebastian Nagel

Wie schon gesagt: die Kapitälchen dürfen im Kontext nicht auffallen, dann sind sie "echt" in der Verwendung / in typographischem Sinne. Neben der Strichstärke die angepasst sein muss, sind sie oft auch in Relation zu ihrer Höhe auch breiter als Versalien es zu ihrer Höhe sind, um im Kontext mit allen anderen Zeichen nicht zu schmal zu wirken.

Echt im Sinne des Fonts sind sie, wenn entsprechende Glyphen und (Opentype-Feature-Definitionen) angelegt sind und diese vom Programm verwendet werden können, statt nur die Versalien zu skalieren.

Detail: Smallcaps sind oft etwas größer als Kleinbuchstaben (x-Höhe), speziell wenn sie gemischt mit Versalien zum Einsatz kommen wirken sie sonst zu klein (es fehlen ihnen ja die Ober- und Unterlängen die Minuskeln immer wieder mal haben, und die Zeile dann doch höher wirken lassen als es die x-Höhe alleine bewirken würde). Petit-Caps sind dann strikt an der x-Höhe orientiert, was für mache Fälle auch mal nützlich sein kann, aber schon sehr sehr speziell ist (z.b. wenn man Kapitälchen nahtlos mit Minuskeln oder Minuskelziffern mischen muss). Die Chance dass ein so exotisches Feature im Font vorhanden ist, UND der Anwender und die Aufgabe dieses erfordern, ist eher klein, und man hilft sich dann doch wieder anders, statt extra eine Schriftart / Font zu suchen die das bietet, zumal es ja auch noch andere Entscheidungskriterien für die Auswahl gibt.

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