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München: 500 Jahre arabischer Buchdruck

    

Ralf Herrmann
Typografie-Veranstaltungen

4.11.2014-30.1.2015

In der Reihe "kOSTproben"

Als Geburtsstunde des arabischen Buchdrucks gilt das Jahr 1514, als zum ersten Mal ein zusammenhängender arabischer Text mit beweglichen Typen gedruckt wurde. Höchstwahrscheinlich auf Geheiß von Papst Julius II. produzierte der venezianische Drucker Gregorio de Gregorii in Fano das Kitāb șalāt as-sawā’ī, ein Stundenbuch, das für den Export in den Orient bestimmt war.

Es mutet wie eine Ironie der Geschichte an, dass der Buchdruck mit arabischen Lettern nicht im Orient, sondern in Europa entstanden ist, während die arabisch-islamische Literatur im Nahen Osten erst ab dem 19. Jahrhundert gedruckt wurde. Waren die Beweggründe für den frühen arabischen Buchdruck in Europa missionarischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Art, so führt die Forschung als mögliche Ursachen für das starke Hinauszögern des arabischen Buchdrucks im islamischen Orient das Veto muslimischer Gelehrter und Proteste der Kopisten an. Ab 1729 druckte der Renegat İbrahim Müteferrika mit der Erlaubnis von Sultan Ahmed III. insgesamt 17 säkulare Werke. Erst im 19. Jahrhundert entstanden in Istanbul und in den städtischen Zentren der arabischen Welt Druckereien, die belegen, dass letztendlich der Fortschritt im Nahen Osten und in Nordafrika in Gestalt einer modernen und effektiven Praxis, Texte zu verbreiten, zu standardisieren und zu konservieren, obsiegte.

Kleine Kabinettausstellung im Eingangsbereich des Ostlesesaals (3. OG)

der Bayerischen Staatsbibliothek

Ludwigstr. 16

80539 München

Montag bis Freitag 9 – 17 Uhr

An Feiertagen geschlossen.

https://www.bsb-muenchen.de/veranstaltungen/ausstellungen/einzeldarstellung/article/500-jahre-arabischer-buchdruck/

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