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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Neuer Blick auf die Neue Typographie

Julia Meer stellt in dieser design- und kulturwissenschaftliche Arbeit die bisherige Rezeptionsgeschichte des »Mythos Neue Typographie« in Frage und arbeitet zugleich die frühe Professionalisierung des Grafik-Designs auf. 

Die bisherige Darstellung der Entwicklung der modernen Typografie ist stark an den Aussagen und Arbeiten der künstlerischen Avantgarde der 1920er Jahre orientiert. Thesen und Rezeption wurden von den Protagonisten oft unkritisch übernommen. Durch eine systematische Auswertung von Fachzeitschriften zwischen  1900 und 1933 zeigt Julia Meer in diesem Buch auf, dass die Thesen der Neue Typographie weder so neu waren wie behauptet, noch aufgrund ihrer vermeintlichen Modernität abgelehnt wurden. Vielmehr wurden sie früh von den Fachleuten gefördert und zu einem werbewirksamen Stil weiterentwickelt. Damit ging ein Prozess einher, in dem sich einige Protagonisten der Avantgarde von Künstlern zu Designern professionalisierten. Die Studie eröffnet neue Perspektiven auf die Wirkungsweise und Verbreitungsprinzipien von Design und das Selbstverständnis von Designern. Und sie rückt ein bislang in der Designliteratur oft verzerrt dargestelltes Bild auf die Neue Typographie wieder gerade. 

 

Inhalt:

  • Die Avantgarde auf dem Prüfstand – das Innovationspotential der Neuen Typographie
    • Was ist angeblich »neu« an der »Neuen Typographie«?
    • Wie »neu« ist die »Neue Typographie«? – Traditionslinien und Parallelen

  • Kritische Forschung oder praxisorientierte Nacherzählung? – Mängel und Potential der Designgeschichtsschreibung

    • Implikationen und Manipulationen – Problematisierung der bisherigen Darstellung der Geschichte der Neuen Typographie

    • Revision der Geschichte des Grafik-Designs – Voraussetzungen kritischer Designgeschichtsschreibung

  • Rezeption der Neuen Typographie in der typografischen Fachwelt 1924–1933

    • Konservativ-bürgerliche Anti-Avantgardisten? – Ablehnende Reaktionen auf die Neue Typographie

    • »Sieg der Avantgarde«? – Alternative Interpretation der Durchsetzung moderner Formprinzipien

  • Eine Frage der Disziplin – Neubewertung der Avantgarde durch das Prisma »Professionalisierung«

    • Vom avantgardistischen Künstler zum Designer? – Die Professionalisierung der Neuen Typographen

    • Professionalisierung – Eine neue Perspektive auf die Designgeschichte

    • Fazit: Neuer Blick zeigt neues Bild – eine andere Rezeptionsgeschichte der Neuen Typographie


Untertitel: Die Rezeption der Avantgarde in der Fachwelt der 1920er Jahre

Autor(en): Julia Meer

veröffentlicht: 2015

Verlag: Transkript Verlag

Sprache: deutsch

Seiten: 382

ISBN: 9783837632590



Iwan Reschniev: eine Schriftfamilie basierend auf Schriftentwürfen von Jan Tschichold.
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