Dr. Peter Karow wurde am 11. November 1940 als Sohn eines Bauern in Pommern geboren. Nach der Flucht in den Westen 1945 ließ sich die Familie in der Nähe von Braunschweig nieder, wo Peter Karow zur Schule ging. Danach begann er sein Physikstudium in Hamburg, das er 1971 mit einer Promotion abschloss.
1972 trat er URW als dritter Partner bei. Seitdem ist die Beschäftigung mit digitalen Schriften seine Lebensarbeit geworden, die für ihn die ideale Verbindung zwischen seinen mathematischen und zeichnerischen Fähigkeiten darstellt. Zahlreiche Kontakte mit Schriftentwerfern und und besonders die Zusammenarbeit mit Hermann Zapf beeinflussten die Entwicklung der mit dem IKARUS-Programm eingeführten digitalen Formate zur Schriftspeicherung.
Interessante Prognosen aus seinem Buch »Schrifttechnologie« von 1992:
- »In diesem Zusammenhang erscheint mir der dauerhafte Erfolg von Apple fragwürdig. Apple hält die Herstellung ihrer Computer samt Betriebssystem und Präsentationsmanagement (System 7) weitgehend in einer (Firmen-)Hand. Theoretisch kann das nicht lange gut gehen.«
- »Meiner Meinung nach werden die Schriftnamen nicht standardisiert werden können, so lange die Warenzeichen wie Helvetica oder Times Roman dazu nicht freigegeben werden (können). Anders sieht es mit den Namen für die »glyphs« aus. Dort erwarte ich eine Standardisierung, weil sie niemandem weh tut.«
- »Die Preise für einzelne Fonts werden stark auseinanderfallen. Standards könnte es eines Tages im Supermarkt für den PC geben zu Preisen wie bei Musikkassetten. Im Computershop wird der Preis für ein[en] Einzelfont unter DM 50,– fallen. Neue, modische Schriften werden wie heute etwa DM 120,– pro Font oder DM 250,– pro Familie kosten. Die Bibliothekspreise werden sich bei etwa DM 20,– bis 2,–/Font für größere Bibliotheken einpendeln.«