Auch nach 150 veröffentlichten Büchern lässt Steven Heller nicht locker. Sein neuestes Werk, das zusammen mit der New Yorker Designerin Louise Fili entstand, widmet sich dreidimensionaler Schrift, wie sie seit dem 19. Jahrhundert angewendet wird. Im Zuge der Industrialisierung gewann die Werbung immer mehr an Bedeutung und für diesen Zweck taugten die klassischen Leseschriften kaum. Die Schauschriften entstanden, die immer fetter und auffälliger wurden. Hinzu kam das Mittel der Farbe – einerseits durch Schildermaler, andererseits durch den Mehrfachdruck von (zumeist) Holzlettern. Dreidimensional gezeichnete oder gedruckte Buchstaben verstärkten die Wirkung zusätzlich.
Der 3D-Trend hielt vom 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts an und erlebt gerade eine kleine Renaissance, ob in Illustrator entworfen oder als Layer-Font gesetzt. Das Buch präsentiert insbesondere Arbeiten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die die beiden Herausgeber persönlich in aller Welt gesammelt haben. Dabei hat man sich auf ausgewählte Länder konzentriert: USA, Italien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Zu jedem Land gibt es einen kurzen (englischsprachigen) Einführungsartikel. Das Spektrum der gezeigten Arbeiten erstreckt sich von Schriftmusterproben von Schriftanbietern über Anzeigen und Poster bis hin zu Filmvorspännen und Ladenbeschriftungen.
Das Buch ist in Hardcover-Ausstattung bei Thames & Hudson erschienen und in Deutschland bei verschiedenen Anbietern für circa 23 Euro erhältlich (z.B. bei Buch.de).
Buchvorstellung: Shadow Type
Von Ralf Herrmann | Aufrufe: 5907
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