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PDF keine professionelles Format für die Druckvorstufe!?

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Markus Wäger
(Geschätzt:) 50% aller Endkunden und 75% aller "Agenturen" wissen, wie´s geht.

Optimistische Schätzung. Ich leite Seminare, unter anderen für InDesign. Da kommen von der Sekretärin die hin und wieder einen Flyer setzen will bis zum altgedienten Grafikerhasen der von XPress auf InDesign umsteigt alle möglichen Leute.

Die ›Nichtgrafiker‹ stellen sich meist vor, dass man in InDesign nur noch Inhalt rein füllen muss und hinten kommen korrekte Daten raus (und schick gestaltet auch noch; ist ja alles ›Geschmackssache‹).

Aber auch die meisten ›professionellen Gestalter‹ kommen mit einem abenteuerlichen ›Halbwissen‹ die Druckvorstufentechnik betreffend daher (Typografie und Schrift übrigens dito).

Kein Wunder, dass viele Druckereien nicht nur Freude mit den Segnungen der neuen Technik haben. Und – wie zuvor von anderen erwähnt – die Standards lösen nur einen Teil der Probleme. PDF/X-3 verlang zum Beispiel keine standardisierte Bildauflösung. Ich kann also ein PDF mit 72dpi-Bildern an eine Druckerei liefern und bewege mich innerhalb des Standards.

Meines Wissens nach werden übrigens die Farbprofile (und oft auch Überdruckeneinstellungen) der angelieferten PDFs beim Belichten in der Regel durch die für die Druckerei ›korrekten Einstellungen‹ ersetzt – sofern sie nicht in ein EPS eingebettet sind. Ist auch richtig so, denn ein abgestimmtes Farbmanagement kann ja ohnehin nur in direkter Absprache mit der Druckerei bestimmt werden.

Liebe Grüße. Markus.

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Magnus

»Meines Wissens nach werden übrigens die Farbprofile (und oft auch Überdruckeneinstellungen) der angelieferten PDFs beim Belichten in der Regel durch die für die Druckerei ›korrekten Einstellungen‹ «

... so sollte es aber nicht laufen, denn dann findet eine CMYK zu CMYK Konvertierung statt und die ist nicht gerade qualitätsfördernd. Aber du hast ja auch angemerkt, dass im Vorfeld mit der Druckerei eine Absprache stattfinden muss. Ich muss aber leider immer wieder feststellen, dass viele Druckereien keine Farbprofile und Joboptions zur PDF-Erzeugung bereitstellen bzw. gar keine haben. Meist fährt man aber ganz gut wenn man die Standard-Profile von Adobe oder besser noch von der ECI einsetzt.

Gruß

Magnus

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GRIOT
.. so sollte es aber nicht laufen, denn dann findet eine CMYK zu CMYK Konvertierung statt und die ist nicht gerade qualitätsfördernd.

Das stimmt nicht ganz. Falsche Profile werden nicht konvertiert, sondern schlicht und ergreifend im RIP ignoriert und gegen das richtige ersetzt. Und das ist auch gut so. Wenn Du das nicht willst, mußt Du RGB-Daten abgeben und das Separieren der Druckerei überlassen.

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Magnus

... eben, es wird von einem Profil (das vom Dokument) in ein anderes Profil (das vom RIP) KONVERTIERT und das ist nicht professionell! Und auch bei RGB-Daten muss ich darauf achten, dass das richtige Profil zum Einsatz kommt da das CMYK-Profil für ein bestimmtes Quellprofil ausgelegt ist. Wobei Konvertierungen im RGB-Farbraum nicht so gravierend sind. Aber ich kann doch nicht einfach über ein bereits nach CMYK gewandeltes Dokument ein anderes Profil drübernudeln!

Gruß

Magnus

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Markus Wäger
... eben, es wird von einem Profil (das vom Dokument) in ein anderes Profil (das vom RIP) KONVERTIERT und das ist nicht professionell! Und auch bei RGB-Daten muss ich darauf achten, dass das richtige Profil zum Einsatz kommt da das CMYK-Profil für ein bestimmtes Quellprofil ausgelegt ist. Wobei Konvertierungen im RGB-Farbraum nicht so gravierend sind. Aber ich kann doch nicht einfach über ein bereits nach CMYK gewandeltes Dokument ein anderes Profil drübernudeln!

Gruß

Magnus

Das Problem der Gestalter ist meist, dass sie sehr wenig Ahnung haben von PDF im allgemeinen und Farbprofilen im Besonderen. Die wenigsten Wissen was Farbmanagement überhaupt ist. Colorvision erklärt die Grundzüge auf ihrer Website im übrigen recht leicht verständlich.

Das Problem der Druckereien ist, dass sie mit den Daten der ›Gestalter‹ – mit Halb-, Viertel- oder Achtelwissen erstellt, wenn überhaupt – dann umgehen müssen. Daten, in denen dann vieles falsch gemacht wurde. Und aus meinen Gesprächen mit Leuten aus der Belichtung weiss ich, dass die dann gar nicht versuchen die Sache mit dem Kunden zu klären – wie will man auch etwas mit jemandem klären, der null Ahnung von einer komplexen Materie hat. Die stoßen da bestenfalls auf Unverständnis. Also wird die Holzhammermethode angewendet: alles raus, was zu Problemen führen könnte (Profile, Überdruckeneinstellungen, …)

Ich würd gerne noch mehr schreiben, aber … die Arbeit ruft.

Schönen Tag wünsch ich. Markus.

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Magnus

... ich wollte auch in erster Linie nicht die Druckereien angreifen. Die haben oftmals das Problem, dass der Gegenüber keine Ahnung von seinem Job hat und der Druckerei meist nichts anderes übrig bleibt die Daten so hinzubiegen, dass es noch einigermaßen geht. So lange sich in unserer Branche zu viele Möchtegerns und Quereinsteiger (damit sind nicht alle gemeint) herumtreiben wird sich das leider auch so bald nicht ändern. Ebenfalls erschreckend ist das Ausbildungsniveau der Mediengestalter und das inzwischen veraltete Fachwissen ihrer Berufsschullehrer. Wenn ich mir die Prüfungsaufgaben anschaue finde ich seltenst irgendetwas in Bezug auf Farbprofile und Farbmanagement. Dafür lernen sie im theoretischen Unterricht wie ein TFT-Monitor funktioniert – Schwachsinn in Tüten! Das musste jetzt mal raus, muss mich jetzt ein bisschen um meinen Azubi kümmern.

Gruß

Magnus

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Markus Wäger
... ich wollte auch in erster Linie nicht die Druckereien angreifen.

Habe ich keinen Moment so verstanden. 8)

Neben den Gestaltern machen übrigens Mittlerweile auch sehr viele Firmen ›kleinere‹ Gestaltungsaufgaben selbst. Natürlich oft mit einem Wissen, das die Bezeichnung rudimentär nicht verdient. Hinzu kommt noch, dass einige einfach eine gewissen Ignoranz an den Tag legen und sagen »Ich gestalte was. Wie die Druckereien damit zurecht kommen ist nicht mein Problem!«

Das ist aber ein Zug der abgefahren ist und so bald wohl nicht zurück fahren wird.

Liebe Grüße. Markus.

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GRIOT
Ebenfalls erschreckend ist das Ausbildungsniveau der Mediengestalter und das inzwischen veraltete Fachwissen ihrer Berufsschullehrer.

Kann ich nur bestätigen. Ich arbeite nun seit etwa acht Jahren mehr oder weniger in der Druckvorstufe und konnte viele der Prüfungsfragen unserer Lehrlinge nicht beantworten – weil ich es wirklich nicht wußte oder aber, weil ich schon die Frage an sich nicht verstanden habe. So haben wir die Fragen, die den Druck betreffen (wohl bemerkt, die Fragen, die angehende Mediengestalter beantworten sollen) mal unseren Druckern vorgelegt. Auch sie bestätigten: die meisten Fragen waren schon falsch gestellt.

Und dann kommt dann ein solcher Schwachsinn raus (Anmerkung: dem Fragenden werfe ich hier nichts vor!): http://www.mediengestalter.info/forum/2 ... 0fcb125865

Da wundert es keinen mehr, daß man einem aus der Schule kommenden Lehrling erst einmal rumdrehen und so lange schütteln muß, bis in dieser verwirrten Birne nix mehr drin ist. Und dann noch mal ganz von vorne anfangen...

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