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Gute Initialen?

Empfohlene Beiträge

Sebastian Nagel

Hier mal ein paar schnelle Screenshots aus einem alten Schriftmuster-Testdokument (ohne weitere Bearbeitung):

Diverse Schmuck-Versuche:

initialien_scriptum.png

Die Problematik von Anführungszeichen und Einzelbuchstaben.

Allerdings sind beide Probleme nicht wirklich gelöst, die Form des "O" kommt sowohl dem Anführungszeichen als auch der Trennung zum Folgewort "entgegen":

initialien_o.png

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CRudolph

Ich persönlich finde ja, daß bei Anführungszeichen Forssman und de Jong recht haben (Detailtypografie): die initiale Anführung wird einfach weggelassen. Das Initial steht in jedem Fall für einen komplett neuen Abschnitt. Sobald man dann beim lesen auf die schließende Anführung trifft ist auch normalerweise unmißverständlich klar, daß es sich um ein Zitat handelt. Die Anführung ist damit nicht zwingend notwendig. Im Prinzip funktioniert das gleiche Argument ja auch für die spanischen Satzzeichen.

Wenn das allerdings mehr als einmal vorkommt stellt sich natürlich die Frage ob Initialen überhaupt im Werk angebracht sind.

Aber das ist jetzt nur mein persönliches Gefühl.

Grüße,

Christian

Edith meint: Sebastian, da hast Du natürlich ein übles Beispiel gewählt. Wenn ein Zitat so derart lang ist, dann wird es durchaus problematisch. Wobei mir die drangeklebte Anführung beim schnellen Lesen auch schlicht entgangen ist.

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Þorsten

Mit Druck habe ich diesbezüglich keine Erfahrung, aber bzgl. der Anwendung im Web kann ich einen kleinen Erfahrungswert besteuern. Vor längerer Zeit habe ich in eine Seite mit kundenerstellten Kolumnen zur Auflockerung ungefragt einfach mal die Initialen des 1. Absatzes wie folgt heraus gestellt. Heute würde ich das bestimmt anders machen, aber damals habe ich weder an Kapitälchen für die erste Zeile noch daran gedacht, zwischen ein- und mehrbuchstabigen Wörtern zu unterscheiden. Es hat sich trotzdem niemand über Zweideutigkeiten oder Leseschwierigkeiten beschwert – und das waren Leute, die wirklich über jeden Fliegenschiss ausgiebigst gemeckert haben. So sah’s aus:

web-initial-o.png

web-initial-i.png

Ein Live-Beispiel – diesmal mit Kapitälchen in der ersten Zeile – gibt’s hier zu sehen. Es zeigt auch, wie Anführungszeichen gehandhabt werden. Das ganze lässt sich natürlich noch erheblich ausbauen, z.B. mit einer Webfont-Familie, die echte Kapitälchen bietet.

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Gast bertel

Aus dem oberen link entspringt auch eher optisches Gulasch:

1370

(Und was kann ich tun damit die Bilder nicht automatisch derart verkleinert werden? Ich wollte noch schreiben: Beachtet auch das "ß", aber wie sollt ihr es beachten wenn das Bild miniaturisiert wird …)

post-14085-1355407680,4223_thumb.jpg

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Schwarzgeviert
Like, so ...? :-?

attachment.php?attachmentid=1216

Finde ich schick. Jetzt hätte ich fast mal Lust sowas zu setzen.

Ich glaub bei eben solchen Probleme muss man einfach kreativ werden und eine eigene Lösung suchen.

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Sebastian Nagel
Ich glaub bei eben solchen Probleme muss man einfach kreativ werden und eine eigene Lösung suchen.

Genau, das ist das Wichtigste :)

Die einzigen Regeln die wirklich wichtig sind:

- Wird die Lösung vom potentiellen Leser verstanden?

- Kann die Lösung nicht gegensätzlich falsch verstanden werden?

- Ist die Lösung ästhetisch?

(- lässt sie sich mit adäquatem Aufwand realisieren?)

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Minimalist
Ein Beispiel mit Webfont und echten Kapitälchen Was meinen die Profis? Wäre das so einsetzbar? Wie ginge es besser?

Also, so wie es bei Dir aussieht ist es ziemlich cool, beeindruckend, was man mit html und css (oder ist das js??) anstellen kann :)

Frage ist, ob die oberste Zeile sich automatisch ändert, wenn man zB zoomt; dadurch dass nicht umgebrochen wird, kann man ja durchaus die ganze erste Zeile in Kapitälchen setzen, statt nur die ersten x Wörter, aber wie sieht das aus, wenn ich zoome und ein Wort in die nächste Zeile rutscht ...? :) Bei mir (Win7, Opera) sieht es momentan leider so aus wie im Anhang ... :/

Finde ich schick. Jetzt hätte ich fast mal Lust sowas zu setzen.

Danke ;) Ich find auch, gerade mit nem Satzzeichen hat das was, es wirkt noch verzierter, wenn etwas so deutlich aus dem Satzspiegel herausragt :)

Ich glaub bei eben solchen Probleme muss man einfach kreativ werden und eine eigene Lösung suchen.

Genau, das ist das Wichtigste :)

Die einzigen Regeln die wirklich wichtig sind:

- Wird die Lösung vom potentiellen Leser verstanden?

- Kann die Lösung nicht gegensätzlich falsch verstanden werden?

- Ist die Lösung ästhetisch?

(- lässt sie sich mit adäquatem Aufwand realisieren?)

Zustimmung in allen Punkten :))

post-17400-1355407680,6108_thumb.jpg

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Sebastian Nagel
Also, so wie es bei Dir aussieht ist es ziemlich cool, beeindruckend, was man mit html und css (oder ist das js??) anstellen kann :)

Frage ist, ob die oberste Zeile sich automatisch ändert, wenn man zB zoomt; dadurch dass nicht umgebrochen wird, kann man ja durchaus die ganze erste Zeile in Kapitälchen setzen, statt nur die ersten x Wörter, aber wie sieht das aus, wenn ich zoome und ein Wort in die nächste Zeile rutscht ...? :) Bei mir (Win7, Opera) sieht es momentan leider so aus wie im Anhang ... :/

Das sollte mit CSS3 machbar sein.

Die erste Zeile wird so selektiert und formatiert:

p::first-line { text-transform: smallcaps }

Mit diesem hier kann das erste Zeichen angesprochen werden:

p::first-letter { ... }

Mit ein paar Formatierungsanweisungen wird daraus dann ein Initial (die letzten 3 Anweisungen zur Ausbalancierung der Optik):

p::first-letter {

float: left;

font-size: 4em;

line-height: .8em; margin-right: 3px; padding: 2px;

}

Diese Selektoren sind dynamisch, d.h. selbst wenn der Text verschieden breit läuft (Rendering, nicht-globale Zoomfunktionen) wird einfach nur die erste Zeile formatiert.

Einziges Problem: Wenn die Schrift verschieden breit gerastert wird (Windows-GDI vs. OSX und Windows-DirectWrite) zerhaut es unter Umständen wieder das Feintuning ...

Zur Darstellung: Soweit ich weiß verwendet Opera derzeit noch die GDI-Rasterfunktionen von Windows, nicht das neue Directwrite. Zusammen mit einer Schrift, die offensichtlich eine Darstellung ohne jegliches Hinting erzwingt, ergibt sich dann dieses Schlachtfeld :)

bearbeitet von Sebastian Nagel
  • Gefällt 1
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Schwarzgeviert
Genau, das ist das Wichtigste :)

Die einzigen Regeln die wirklich wichtig sind:

- Wird die Lösung vom potentiellen Leser verstanden?

- Kann die Lösung nicht gegensätzlich falsch verstanden werden?

- Ist die Lösung ästhetisch?

(- lässt sie sich mit adäquatem Aufwand realisieren?)

Volle Zustimmung, solange die Lösung ästhetisch und verständlich ist, denke ich ist fast alles erlaubt. :)

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Þorsten
Bei mir so: … OS X.6, Safari

Keine Frage, in Safari sieht’s unmöglich aus. Ich hatte das auch nicht weiter getestet und hätte dazu schreiben sollen, dass sich meine Frage auf den angehängten Screenshot bezog.

Danke für den Testbericht mit Screenshot. :biglove: Wie so oft bei HTML/CSS steht noch viel Arbeit an, eh eine Lösung universell einsetzbar ist.

beeindruckend, was man mit html und css (oder ist das js??) anstellen kann :)

Ja, das ist nur HTML+CSS, ohne JavaScript. Kuck’s dir doch einfach selbst an, der gesamte Code ist mit View → Page Source – oder wie immer das die äquivalente Funktion in deinem Browser heißen mag – sichtbar. Die CSS-Anweisungen sind so ähnlich wie das, was Stefan gepostet hat. Danke für die Erläuterung.

Das Anführungszeichen könnte man so auch weiter aus dem Satzspiegel ziehen – wenn man denn weiß, dass es da steht. In meinem Beispiel hatte ich angenommen, dass der Nutzer den Text schreibt. Es ist vorher also nicht klar, ob vor dem mit :first-letter selektierten Buchstaben noch ein »Nicht-Buchstaben-Zeichen« steht. Zumindest Firefox schlägt das dann automatisch den ersten tatsächlichen Buchstaben zu und formatiert beide um. Ein besonders angepasster Randausgleich für solche Fälle ließe sich mit CSS allein wohl nicht hinbekommen; mit JavaScript sollte auch das machbar sein.

Skalierung ist zumindest in Firefox auch kein Problem.

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  • 3 Monate später...
Kathrinvdm
Like, so ...? :-?

attachment.php?attachmentid=1216

Nachtrag: Ich habe eine solche Layoutvariante kürzlich in einer Anzeigenstrecke für eine Frauenzeitschrift eingesetzt – nach der Diskussion hier und den Beispielen vom Minimalisten, die ich echt schön fand und nach wie vor finde, dachte ich, au fein, Zitat am Anfang des Fließtextes und ein Initial ist gewünscht– jetzt setze ich die Anführungszeichen mal so schick und exponiert vors Initial. Daraufhin kam mit spitzer Schnute und ganz von oben herab aus der Redaktion, so etwas tue man nicht und ich solle die vorderen Anführungszeichen ersatzlos streichen … :cry:

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Minimalist

Einen schönen Gruß an die Redaktion, mit spitzer Feder von Bringhurst: »4.1.5 If the Text begins with a quotation, include the initial quotation mark.

Quotation marks have a long scribal history as editorial signs added after the fact to other poeoples’s texts, but they did not come into routine typographic use until late in the sixteenth century. Then, because they interferred with established habits for positioning large initials, they were commonly onitted from the openings of texts. Some style books still prescribe this concession to convenience as a fixed procedural rule. But digital typography makes it simple to control the size and placement of the opening quotation mark, whether or not the text begins with a versal. For the reader’s sake, it should be there.«

  • Gefällt 1
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Kathrinvdm
:gimmifive: Dankeschön! Aber weißt Du was? Ich glaube, die wird’s nicht interessieren und dann haben sie die typografischen Leckerbissen auch nicht verdient … :-? bearbeitet von Kathrinvdm
… noch einen Halbsatz ergänzt.
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Minimalist

:schmunzel: Langsam beginne ich zu verstehen, warum Tschichold in seinen späteren Jahren so einen etwas verbitterten Eindruck gemacht hat ... ;-)

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