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Font für Selbsthilfegruppe

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Isa

Hallo alle zusammen.

Ich würde euch gerne um eure Meinung fragen, da das Thema doch recht heikel ist und ich mir nicht sicher bin.

Es geht um ein Erscheinungsbild für eine Selbsthilfegruppe. Die Selbsthilfegruppe setzt sich aus Eltern von drogenabhängigen Jugendlichen zusammen und trägt den Namen "Seiltänzer".

Bei den Überlegungen welche Schrift ich in diesem Zusammenhang verwenden könnte (z.B. Logo, Geschäftsausstattung) bin ich hin- und hergerissen zwischen einem Font, der stabil und standhaft wirkt (sozusagen die Gruppe/das Netz, das auffängt) oder einem Font, der mehr die Eigenschaften des Seiltänzers widerspiegelt (eher wackelig, dünne Serifen etc., ich dachte spontan an die Bauer Bodoni).

Was meint ihr? Auf was würdet ihr eingehen?

Das Ziel des Erscheinungsbildes ist es, die Gruppe bekannt zu machen und betroffenen Eltern eine Anlaufstelle zu bieten. Also eher mit einer kräftigeren Schrift Vertrauen wecken?

Danke für eure Gedanken!

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Minimalist
Also eher mit einer kräftigeren Schrift Vertrauen wecken?

Das wäre zumindest der Weg, den ich vermutlich beschreiten würde :-D Man muss ja nicht unbedingt den Namen aufgreifen ... Eine Positive Botschaft würde ich da für wichtiger halten :) Außerdem schließen sich stabil/solide/vertauenserweckend und, sagen wir, dynamisch oder schlank oder modern ja nicht aus :-D

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Isa

Danke für deine Antwort. Ich denke, in die Richtung zieht es mich auch eher....positiv denken!

Und du hast Recht, das eine schließt das andere ja nicht ganz aus.

Was würdet ihr daher von der Scala Sans (evtl. auch der Legacy Sans) halten?

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Kathrinvdm

Hallo Isa,

die Scala Sans finde ich nicht schlecht, die TheSans könnte ich mir auch gut vorstellen, eine leichte Gotham könnte ebenfalls gut funktionieren, weil sie durch die relativ breiten Buchstaben vertrauenserweckend stabil wirkt und gleichzeitig eine zeitlose Eleganz hat. Etwas weicher und moderner ist die Albert Pro von Fontsmith. Generell gefällt mir der Gedanke, eine stabile, vertrauenserweckende Schrift mit relativ einheitlicher Strichstärke zu verwenden. Denn auch ein Seiltänzer, der sich auf sehr gefährlichem Terrain bewegt, ist angewiesen und dankbar für ein stabiles Seil … Und die Menschen, die sich in der Selbsthilfegruppe zusammenschließen, möchten für ihre »Seiltänzer« ja auch gerne ein stabiler Halt, sozusagen die Rettungsleine sein, die den geliebten Menschen vor dem Absturz bewahrt. Also lieber keine Buchstaben mit »dünngescheuerten Stellen « für Menschen, die Nerven wie Drahtseile benötigen …

:-)

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Minimalist

Die Scala ist schön, und in groß in meinen Augen ansehnlicher als die Legacy :) Aber letztendlich müsste man sehen, was Du damit vor hast :)

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Isa

Danke Kathrinvdm und Minimalist für eure Einschätzungen und Tipps! Ich denke, das ist absolut die richtige Richtung.

Die TheSans wirkt für mich durch die breitere Strichstärke fast noch solider als die Scala.

Die Albert Pro gefällt mir gut, ist aber durch die abgerundeten Kanten vielleicht zu verschönigend?

Und mit der Gotham meinst du die von Frere-Jones?

Was ich damit vorhabe? Also zum einen brauche ich eine Schrift für die Geschäftsausstattung, evtl. später für andere Aktionen. Zum anderen möchte ich als Logo einen ganz minimalistischen Schriftzug, der einfach den Namen der Gruppe mit der entsprechenden Einfühlsamkeit transportiert, ohne Bildmarke oder sonstigen Schnickschnack. Für die Einprägsamkeit bzw. Wiedererkennung sorgt das grafische Gesamtkonzept.

Und ich denke, es ist durchaus möglich, dass die Schrift des Logos auch für den Fließtext verwendet werden kann.

Welche der vorgeschlagenen Schriften könntet ihr aus dem Blickwinkel heraus favorisieren? Danke!!

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TYPOGRAFSKI

die abgerundeten kanten der albert pro findest du »zu verschönigend« aber warum eigentlich nicht?

die gruppe sollte nach aussen symphatisch und positiv wirken, die menschen die angesprochen werden sollen nicht unterschwellig auf die problematik aufmerksam gemacht werden sondern das gefühl haben, dass sie dort hilfe bekommen, dass sie theoretisch umarmt werden.

ich würde gerade eine »softe« jedoch seriöse schrift assuchen, die scala wäre mir da zu steif.

die hier würde ich mir anschauen (natürlich hängt das alles von der gestaltung ab, es sit schwer im vorfeld ein schrift zu bestimmen)

http://fonts.info/info/graublau-sans-pro.htm

https://www.fontfont.com/fonts/unit-rounded

http://www.primetype.com/faces_info.php?fid=48

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Minimalist
die gruppe sollte nach aussen symphatisch und positiv wirken, die menschen die angesprochen werden sollen nicht unterschwellig auf die problematik aufmerksam gemacht werden sondern das gefühl haben, dass sie dort hilfe bekommen, dass sie theoretisch umarmt werden.

:nicken: Schön gesagt :-D

[...] Schrift für die Geschäftsausstattung, evtl. später für andere Aktionen. [Reine Wortmarke ...] Für die Einprägsamkeit bzw. Wiedererkennung sorgt das grafische Gesamtkonzept. [...] Welche der vorgeschlagenen Schriften könntet ihr aus dem Blickwinkel heraus favorisieren?

Unter dem Gesichtspunkt wäre die Thesis einen näheren Gedanken wert, weil es eine große Sippe ist: ziemlich egal was Du – vielleicht später – brauchst, Du musst nicht lang überlegen ... :-)

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Þorsten

Na ich weiß nicht so recht, ob das mit »positiv«, »sanft«, »abgerundet« wirklich das ist, was die Angehörigen von Abhängigen suchen. Das ist doch genau das, was jeder wohlmeinende Nachbar über den Zaun flötet: »Positiv denken!«, »Das wird schon wieder!«, während er und der Rest der Umwelt die Leute einerseits mit Samthandschuhen anfasst und nicht mehr als normale Menschen, sondern als Opfer behandelt – gleichzeitig aber erwartet, dass die Angehörigen (die ihren Liebsten schließlich helfen wollen und ihr eigenes Leben von nun an gefälligst hinten an stellen) selbst permanent positiv denken und handeln.

Genau dafür bietet eine Selbsthilfegruppe ein Ventil: dort müssen die Leute nicht immer perfekt und positiv und permanent für ihren Abhängigen da sein. Dort dürfen sie sich auch mal ärgern, Schuldige benennen usw. usf. Das Motto einer solchen Gruppe ist eher: »Du steckt in einer absolut beschissenen Situation und daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Aber wenigstens bist du nicht allein.«

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Isa

Typografski/Torsten: Ich denke, genau um diese Gratwanderung geht es hier. Die Selbsthilfegruppe ist durchweg positiv eingestellt und vermittelt: "Du/Ihr schafft das". Das ist etwas ganz anderes als der oberflächliche Smalltalk von Nachbarn ("Alles wird gut", "Wenn man nur will..."). Trotzdem geht es für die Betroffenen meist um Leben und Tod, das soll nicht verharmlost werden.

Ich denke, ich muss einfach aufpassen, dass aus dem Seiltänzer kein tänzelnder Abenteurer wird, sondern ein orientierungsloser Jugendlicher ist, der festen Halt unter seinen Füßen verloren hat und abzustürzen droht.

Und damit zur passenden Schrift.

Ich denke, die FS Albert kommt eindeutig sympathisch daher und geht zwar in die Richtung positiv/verschönigend, ist aber für die oben angesprochene Gratwanderung akzeptabel.

Bei der Graublau Sans (Danke für den Tipp!) bekomme ich Bedenken, wenn ich mir die Italic anschaue.

Das geschwungene "z" erinnert mich eher an den tänzelnden, abenteuerlustigen Seiltänzer, der es auf keinen Fall sein darf.

Die anderen beiden Schriften sind mir fast "zu knautschig". Ich weiß nicht, ob das Thema hiermit nicht wirklich verharmlost wird (aber auch hier danke für den Tipp und deine Sichtweise, Typografski; du hast sicherlich Recht damit).

Was die Thesis anbelangt. Die kann ich mir schon sehr gut vorstellen. Wie gesagt, finde ich die The Sans fast ein Stück weit passender als die Scala.

Der Rest des Erscheinungsbildes ist komplett mit grafischen schwarz-weiß Mustern aufgebaut.

Danke für eure Hilfe und die ganzen Tipps!

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Þorsten
und deiner meinung nach soll es nicht postiv wirken, sondern wie?

Wie wär’s mit ehrlich, sachlich, nüchtern?

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TYPOGRAFSKI
Wie wär’s mit ehrlich, sachlich, nüchtern?

das waren meine vorschläge auch, oder ist eine leichte rounded nicht mehr ehrlich weil sie sympathisch rüber kommt?

die futura passt auch auf deine beschreibung, ich würde sie aber in dem fall für unpassend halten.

@ isa

wenn du die thesis familie magst dann würde ich versuchen die the serif und die the sans zu mischen.

the serif als headline z. b.

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Isa

@ isa

wenn du die thesis familie magst dann würde ich versuchen die the serif und die the sans zu mischen.

the serif als headline z. b.

Also ich hab jetzt eine Nacht darüber geschlafen und kann mir drei Schriften vorstellen:

- Scala Sans

- Albert Pro

- Thesis bzw. TheSans / TheSerif (das ist eine super Idee, danke!)

Die Thesis kann ich mir vom Preis her nicht mal so kurz kaufen. Wenn, dann von der Sans und Serif nen einzelnen Schriftschnitt. Und falls in der Zukunft was anderes nötig sein sollte, kann ich ja erweitern.

Oder ist es dann doch besser auf die anderen beiden Schriften zurückzugreifen?

Ich tendiere zur Thesis (TheSans plain /TheSerif plain).

Spricht erfahrungsgemäß was dagegen? Ansonsten schreite ich zur Tat...:-D

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Isa
ich würde an deiner stelle wenn du die THESIS möchtest auch einzelne schnitte kaufen.

Okay, super! Spricht für dich in diesem Zusammenhang was gegen die Thesis? Das klingt so skeptisch :-)

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TYPOGRAFSKI
Okay, super! Spricht für dich in diesem Zusammenhang was gegen die Thesis? Das klingt so skeptisch :-)

nein, die skepsis entsteht durch deine unsicherheit ;)

persönlich würde ich sie nicht nehmen aber das hat nichts zu sagen es ist eine super schrift.

ich habe sie einfach zu oft gesehen um sie für ein erscheinungsbild einzusetzen, es gibt so viele tolle nicht so verbrauchte alternativen.

letztendlich ist die schriftwahl wichtig aber die gestaltung genauso, von daher weisst du am besten womit du klar kommst.

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Isa
nein, die skepsis entsteht durch deine unsicherheit ;)

Durchschaut! Deswegen bin ich hier :-)

Was ist für dich eine tolle, nicht so verbrauchte Alternative? Ihr kennt so viele Schriften, da bin ich immer ganz von den Socken. Deswegen würde es mich echt interessieren.

Danke!

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Isa
ich habe doch meine vorgeschlagen.

Sorry, ich hab dich wohl ein wenig missverstanden. Deine Vorschläge habe ich als neuen Denkanstoss in die andere Richtung (offen, sympathisch, modern...) interpretiert und nicht verstanden, dass die "steiferen" Schriften für dich gar nicht in Frage kommen. Damit hast du mir Alternativen geboten, ich hab sie aber fälschlicherweise nicht als solche verstanden. :roll:

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Minimalist
letztendlich ist die schriftwahl wichtig aber die gestaltung genauso, von daher weisst du am besten womit du klar kommst.

Ja :-D Wenn Du (Isa) die Schrift siehst und meinst, damit auch was anfangen zu können, dann ist das schonmal ein gutes Zeichen :)

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