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Flugblatt für Kindertennis

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo liebe Community!

 

 

Ich soll für nen Bekannten einen Flyer machen. Es geht um seinen Tennisclub und das Ferienangebot für Kinder diesen Sommer. (ja, ich weiß, dass es gefährlich ist, wenn man erst einmal 'ja' gesagt hat)

Ich hatte bereits einen Flyer für den Club allgemein gemacht, wo ich ein Stockimage von nem typischen Tennisplatz genutzt habe und auch sonst so 'mein' grafisches Empfinden habe einfliessen lassen. Das war soweit auch kein Problem und wurde für gut befunden.

Jetzt gehts aber um diese Geschichte für Kinder. Und als 'Idee' hatte ich einen DIN A4 Ausdruck mitbekommen. Da war natürlich alles drunter und drüber. Comic Sans als Schrift und Clip-Arts zum Thema Tennis/Ferien/Sport. Und Claims wie: 'Dort wo Tennis Spaß macht!'

Aber genau da ist mein Problem: Wie gehe ich da jetzt am besten ran? So wie es auf dem Zettel ist, finde ichs eigentlich genau richtig - auch wenn's gestalterisch grottig ist. Irgendwie ist es eben genauso wie man sich ein Flugblatt für Kindertennis in den Ferien vorstellt.

 

Hier das Deutsche Tennis Bund Maskottchen...

 

Logo_DTB_Maennchen.gif

 

Ich hab Angst, das ganze viel zu Ernst und mit zu viel 'Grafik' anzugehen. Deshalb meine Frage an euch:

Welche Schriften kennt ihr, die zumindest den Spirit von Comic Sans haben?

Welche Stockimages/Grafiken/Illustrationen könnte ich wählen? For free gibts in Sachen Familie/Kinder/Sport eher ganz wenig Stockkrams... Wobei sowas illustratives vielleicht noch am besten wäre...

 

Das ganze soll in DIN A5 sein, mit Claim, 3 Feriencamp-Terminen und Ansprechpartner/Kontakt


Vielen Lieben Dank und beste Grüße

Geschrieben

Wer soll den Flyer denn lesen und wer soll sich angesprochen fühlen, die Teilnahme zu bezahlen? Das Kind oder dessen Eltern? Beim Kasperltheater finde ich diese kindliche Ausrichtung ja noch gangbar, aber sobald das Angebot kommerziell wird, würde ich meinen Fokus nicht auf die Kinder beschränken.

Geschrieben

Na, es dürfen auch Erwachsene in den Ferien Tennis ausprobieren. Aber im Grunde geht er an die Elternhäuser, die natürlich den Eindruck gewinnen sollen, dass sich ihr Kind dort austoben und vergnügen kann, ohne dass der Elite-Tennisclub rausgehangen wird.

Natürlich zahlen das nicht die Kinder, aber als Elternteil spricht dich ja eine lockere, freundliche 'Werbung' doch eher an. Natürlich ist der Tennisclub kommerziell daran interessiert Kinder und Familien zu binden.

 

Aber es gibt für die Sommerferien ja viele Aktivitäten und Feriencamps für Kinder. Und ich denk ma eine Mutti wird ihrem Sohn oder ihrer Tochter schon den Zettel hinhalten und sagen: "Schau mal hier, es gibt auch die Möglichkeit Tennis mal auszuprobieren!" Und auch wenn die das nicht lesen, gibts bestimmt objektiv Dinge, die Kinder 'begeistern' können. Ich stell mir das so vor, dass vllt ein Junge nur nen Fußball sieht und sagt er will dort Ferien machen. Versteht ihr?

Es wird auch gemeinsam Mittag gegessen und am letzten Abend gezeltet usw.
 

 

Danke für die bisherigen Vorschläge! Das Hannes von Döhren auch ne Kids-Fonts hat - haha. ja ich mag ihn ja schon :)

Geschrieben

… aber als Elternteil spricht dich ja eine lockere, freundliche 'Werbung' doch eher an.…

 

Mich spricht eher professionelle Werbung an – ich schließe aus dem Bemühen, einen Kunden zu bekommen, auf das Bemühen, ihn zu halten, also eine gute Betreuung und qualitativ hochwertigen Unterricht. Ein Flyer in Comic-Sans-Ersatz sagt mir: Ich hab mir Gedanken gemacht, aber die falschen.

 

Warum nicht die paar Überschriften von Hand schreiben und den Rest sauber setzen? 

Geschrieben

Du als Typografieprofi bzw. -liebhaber bist aber nicht repräsentativ.
 
Warum benutzen Laien denn so ausgiebig Comic Sans? Ich kann natürlich auch nur spekulieren, aber ich denke, dass bei den Anwendern ein ganz großes Bedürfnis danach besteht, sich auch durch Schriftauswahl von den Bereichen Arbeitsplatz, Amt, Formelles abzugrenzen und Freizeit, Menschlichkeit, Wärme zu kommunizieren. Anscheinend werden die klassischen Mengenschriften in Sans-, Serif- und Slab-Ausprägung klar ersterem zugerechnet. Subtile Variationen, die bei Profis ganz verschiedene Emotionen wecken (Stichworte geometrisch vs. humanistisch usw. usf.) gehen über die Köpfe der Laien offensichtlich größtenteils hinweg – zumindest wenn sie selbst vor der Entscheidung stehen, eine Schrift für Freizeit/Wärme/Kindgerechtheit zu finden.
 
Anscheinend ist das Angebot an Systemschriften, die die genannten Assoziationen wecken, aber als wenigstens moderat mengentexttauglich empfunden werden (was die meisten Displayschriften, von Impact bis Zapfino, ausschließt), verschwindend gering – und Comic Sans ist dann der nahezu universelle Kompromiss.
 
Die Antwort, denke ich, kann also nur darin bestehen, Alternativen anzubieten, die dieses Bedürfnis der Anwender mindestens genauso gut befriedigen wie Comic Sans.
 
Meine Mutter verwendet für ihre am Computer geschriebene Privatkorrespondenz übrigens die Debian beiliegende Purisa. Ihre Entscheidung dafür dürfte ähnlich gefallen sein wie die der meisten Comic-Sans-Anwender: sie hat die Font-Liste ihres Schreibprogramms aufgemacht und die Schrift ausgewählt, die ihr am wenigstens büromäßig, aber ansonsten mengentexttauglich, erschien. So einfach ist das wohl. 

Geschrieben

Du als Typografieprofi bzw. -liebhaber bist aber nicht repräsentativ. […] Warum benutzen Laien denn so ausgiebig Comic Sans?

 

Natürlich bin ich nicht repräsentativ. Ich bin aber auch Verbraucher, Angesprochener und potentieller Zahlungspflichtiger, da ich dank bertelinchen zur Zielgruppe gehöre. 

 

Warum Laien so gern Comic Sans und Konsorten verwenden, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, das müsste die Marktforschung ans Licht zerren. Ich vermute aber, dass die Nähe zum Handgeschriebenen das einzige Kriterium ist – schaut her, ich mach den Zettel zwar am Computer, er soll aber wie handgemacht aussehen. Dass das eine bewusste Abgrenzung von den Bereichen Arbeitsplatz, Amt usw. sein soll, erschließt sich mir nicht.

 

Wenn die Herangehensweise "Comic Sans für Werbung" die richtige wäre, hätte sie sich schon längst durchgesetzt. Hat sie sich aber nicht, weil sie eben falsch ist.

Geschrieben

So einfach ist es, glaube ich, nicht. Nach allem, was ich bisher so beobachten konnte, denke ich doch, dass viele Anwender die Comic Sans vor allem wegen ihrer "Sympathiewerte" und wegen ihrer Verfügbarkeit einsetzen. Profis sehen das ganz anders. Für "uns" ist prinzipiell erstmal jede Schrift verfügbar und die Sympathiewerte der Comic Sans sind eher negativ, weil sie in vielen Punkten nicht unseren Anforderungen an eine "richtige" Schrift entspricht. So sehen wir keinen Grund, eine Comic Sans in unserer Gestaltung ein- oder durchzusetzen, nicht einmal testweise.

 

Vielleicht ist das im besten Falle sowas wie Überprofessionalisierung ... dabei müssten wir doch längst aus schmerzhafter Erfahrung wissen, dass unser Spezialistenwissen und -empfinden meist doch nicht massentauglich ist.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Dass das eine bewusste Abgrenzung von den Bereichen Arbeitsplatz, Amt usw. sein soll, erschließt sich mir nicht.

 

Doch, soweit ich das mitbekomme – und ich arbeite ja in einer Behörde – erscheint mir das sofort einleuchtend.

Geschrieben

Nachdem ich aus der "Hausfrauen-Ecke" einiges mit Comic Sans gesehen habe (Schule, Sportverein etc.) und der Großteil der Damen wirklich Hausfrauen sind, mag mir diese Abgrenzung nicht einleuchten.

Geschrieben

Sagen wir es so, die typographisch interessierte*, aber uninformierte Masse hält die die Comic Sans und ähnliche Schriften für Schriften, die in erster Linie informell wirken (früher waren es Algerian und Papyrus/Herkulaneum, die Bleiwüsten auflockern mussten).

 

Zum Thema: Die Comic Sans ist hier meiner Meinung nach durchaus verwendbar, da das Hauptlogo ja auch eine Comic-Figur ist. Damit wäre für mich die Comic Sans als ästhetische Klammer gerechtfertigt, sofern sie extrem sparsam eingesetzt wird. 

 

 

 

 

* Sonst würden sie sich nicht die Mühe machen, die Voreinstellung zu ändern.

Geschrieben

Ich finde, dass so mancher Flyer aus der Clip-Art-Comic-Sans-Gruft durchaus seine Wirkung erzielt. Das sage ich als beobachtender Vater, der ständig in Schule, Verein, Kirche mit wirklich schlimmen Layouts konfrontiert wird. Sie funktionieren, weil sich die wenigsten Eltern an der Gestaltung stören, sie manchmal sogar als gelungen ansehen. Als Gestalter wird mir schwindelig vor Augen, als Vater, der auch auf Ästhetik aufmerksam machen will, verzweifle ich. Dennoch denke ich, dasss eine professionele Lösung nicht immer die bessere ist. Ein Grund dafür ist wohl die Einstellung: Was professionell aussieht, ist kommerziell!

Und der Eindruck der Kommerzialität ist für Sommeraktionen, selbst vorbereitete Kinderfeste, von Hobbysportlern angebotene Ferienfahrten usw. eher hinderlich. Die Grenze ist mindestens da, wo es professionelle und langfristige Angebote gibt. Hier sollte auch die Werbung die Qualität der Einrichtung/Angebot widerspiegeln.

 

Ich arbeite viel für Kirchen und erlebe dort immer noch die Einstellung: "Das darf nicht so gut aussehen, dann meinen die Leute, wie würden das Geld für Werbung rauswerfen." Zunehmend gelingt mir, die Menschen davon zu überzeugen, dass ihr Angebot gut ist und dann auch die Werbung gut sein muss.

 

Zur Ausgangesfrage: Nein, ich würde dennoch keinen Flyer im Comic-Sans-Stil machen. Es gibt andere Möglichkeiten reduziert zu gestalten, einfache und dennoch ansprechende Layouts zu produzieren oder, was ich für eine gute Alternative halte, mit den Kindern selbst etwas zu machen. Dann bist du raus aus dem Dilemma als Profi kindlich zu gestalten. Dann bringst du kindliche Gestaltung ans professionelle Licht. Das klappt meist prima. Gib den Kids bloss keinen Computer, sonst kommen die an mit ... Comic Sans.

 

Zu Comic Sans:

Ich habe mehrfach erfahren, dass bei Lehrerfortbildungen gelehrt wird, die Comic Sans sei als Schirft für (früher Folien) Bildschimrpräsentation besonders geeignt. Leider habe ich noch herausgefunden, von wem die Dozenten das haben. So tummeln sich selbst bei Maschinenbauern neben technischen Zeichnungen die lustigen Buchstaben der Comic-Schrift auf den Schaubildern.

Gast Schnitzel
Geschrieben

Ein Grund dafür ist wohl die Einstellung: Was professionell aussieht, ist kommerziell!

 

:nicken:

Geschrieben

Ich habe mehrfach erfahren, dass bei Lehrerfortbildungen gelehrt wird, die Comic Sans sei als Schirft für (früher Folien) Bildschimrpräsentation besonders geeignt. Leider habe ich noch herausgefunden, von wem die Dozenten das haben. 

Das sind durchaus empirische Erfahrungswerte. Habe selbst mehrfach an Nachhilfeschülern getestet, wie Schrift verschiedene Aspekte des Lesens beeinflusst. Zum einen wurde teilweise Comic Sans gewünscht als gut leserliche Schrift, zum anderen war die Erkennung von Wortbildern und Dekliniations/Konjugationsendungen präziser. Diese Ergebnisse konnte ich aber auch durch andere luftige Schriften wie Ladoga mit großem Zeilenabstand relativieren, so dass ich nicht mehr "gezwungen" bin, Cicero in Comic Sans zu setzen.

Geschrieben

Was – außer Hausfrauen – müssten diese denn sein, damit es dir einleuchtet?

 

Was die sind, ist doch völlig egal. Es geht um die Abgrenzung "Arbeitsplatz, Amt, Büro". Hausfrauen sind nun mal selten im Büro oder an einem Schreibtischarbeitsplatz anzutreffen.

Geschrieben

Das war auch eine rhetorische Frage ... denn wenn "Hausfrauen" nicht im Amt/Büro sind, grenzen sie sich mit der Comic Sans naturgemäß ja auch prima ab.

Geschrieben

Das sind durchaus empirische Erfahrungswerte. Habe selbst mehrfach an Nachhilfeschülern getestet, wie Schrift verschiedene Aspekte des Lesens beeinflusst. Zum einen wurde teilweise Comic Sans gewünscht als gut leserliche Schrift, zum anderen war die Erkennung von Wortbildern und Dekliniations/Konjugationsendungen präziser. Diese Ergebnisse konnte ich aber auch durch andere luftige Schriften wie Ladoga mit großem Zeilenabstand relativieren, so dass ich nicht mehr "gezwungen" bin, Cicero in Comic Sans zu setzen.

 

Das finde ich ja ein durchaus spannendes Forschungsgebiet! Ich wüsste zu gerne, was Ralf als Experte für lesbare/leserliche/liederliche ( ;-) ) Schriften dazu sagt. Und mich würde es wirklich immens interessieren, wie ein Test verschiedener Handschriftähnlicher™ in puncto Lesbarkeit/Leserlichleit ausfiele. Eigentlich stünde es uns als Profiforum gut zu Gesicht, wenn wir mal einen einen Test ausarbeiten (Comic Sans versus XY) und an befreundeten Menschen/Schulen erproben würden. Hmmm … :grübel:

  • Gefällt 1
Geschrieben

Meiner Erfahrung nach (Nachhilfe, Schulklassen, Erwachsenenbildung, Unterstützung älterer und sehbehinderter Menschen) mögen die meisten, trotz des Comic-Duktus die Comic Sans ob ihrer unverwechselbaren Skelette und der luftigen Anmutung. Überhaupt sind große x-Höhen und em-Weiten (ist das der richtige Ausdruck für die Breite eines Kegels?) und großer Zeilenabstand beim Lesen von Quellen und fremdsprachigen Texten (Bereiche Geschichte und klassische Philologie) hilfreich. Die Zeilenlänge hingegen ist relativ egal, bzw. abhängig von der Lesefähigkeit und dem Verständnis der entsprechenden Sprache (je erfahrener die Leser in der jeweiligen Sprache (Latein oder Altgriechisch (interessanterweise bevorzuge ich wie auch die meisten in meinem Umfeld das kleine offene Theta (U+03D1), obwohl es nur als Variante gelistet wird) desto mehr gilt die 70-Zeichen-Regel).

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Diese Ergebnisse konnte ich aber auch durch andere luftige Schriften wie Ladoga mit großem Zeilenabstand relativieren

Ja, das denke ich auch, das können andere Schirften auch. Mir hat man erklärt, die Comic Sans eigne sich ebsonders für Wandprojektionen weil sie nicht "so dünn" sei und vom Beamerlicht nicht so leicht überstrahlt werde. Gemeint war wohl mehr der nicht vorhanden Unterschied in der Strichstärke. Also da könnte man mit vielen anderen Schriften auch Abhilfe schaffen. Es gibt ja noch was anderes zwischen Bodoni und Comic Sans.

Den Hammer hat eine Schulleiterin einer Grundschule gebracht. Sie meinte, die Schrift sei so schön kindlich und deshalb solle sie auch ins Logo der Grundschule. Erst die Frage, ob sie ihren Job auch kindlich mache, hat sie auf das Problem aufmerksam gemacht.

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