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Ende der Unterstützung für PostScript Type 1-Schriftarten von Adobe per Januar 2023

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Thomas Küng

Adobe beendet per Januar 2023 die Unterstützung für PostScript Type 1-Schriftarten. Soweit ich bis jetzt herausfinden konnte, bietet Monotype für 2'500 Franken (für die Schweiz) jährlich einen offenen Zugang zu allen Schriften an. Für einen Ein-Personen-Betrieb finde ich das eine hohe Summe. (Ich glaube, die Lizenz gilt für 5 Arbeitsplätze). Bin ich da richtig informiert? Gibt es Angebote für Kleinstbetriebe? Würde es Sinn machen, dass mehrere Kleinstbetriebe gemeinsam eine Lizenz erwerben? Wäre das überhaupt rechtlich in Ordnung?

Herzlichen Dank für Antworten und allen einen schönen Tag. Thomas Küng

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vor 10 Minuten schrieb Thomas Küng:

Würde es Sinn machen, dass mehrere Kleinstbetriebe gemeinsam eine Lizenz erwerben? Wäre das überhaupt rechtlich in Ordnung?

Nein, das ist nicht möglich. 

Was für Type1-Schriften setzt du denn konkret ein? Je nach Hersteller-EULA wäre eine Konvertierung zu OTF recht unproblematisch. Ich rate zwar eigentlich von Fontbearbeitungen ab, aber der Weg von Type1 zu OTF ist ausnahmsweise recht unproblematisch. 

https://www.fontlab.com/font-converter/transtype/

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Thomas Küng

Oh, das sind sehr viele Type1-Schriften, die sich in den letzten Jahren in den verschiedensten Anwendungen für Kunden befinden, die in den nächsten Jahren sicher ab und zu aktualisiert werden müssen...

Danke für den fontlab-Tipp! Das schaue ich mir sehr gerne an!

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Sebastian Nagel

Auch beachten: die Warnmeldung die Adobe derzeit einblendet, ist ein wenig übervorsichtig / ungenau – wir bekommen auch Warnungen für Opentype-Schriften angezeigt, die intern Postscript-Konturen verwenden (Opentype CFF). Diese sind weit verbreitet, nicht veraltet und werden aber weiterhin funktionieren!

 

Die Einstellung betrifft nur die alten Fonts mit .pfb/.pfm-Endung (und Mac-"Schriftkoffer") – diese werden in neueren Versionen nicht mehr nutzbar sein.

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Kathrinvdm

Das heißt, meine alten Linotype-Essentials gehen dann endgültig in den Ruhestand? Na ja, sie haben 2023 gute 20 Jahre ihren Dienst getan, das ist schon ok. Viele von ihnen habe ich über die Jahre bereits durch neue OTF-Versionen ersetzt und einen Großteil habe ich ohnehin nie genutzt. 

 

Vielen Dank für den Hinweis – dann installiere ich auf meinem neuen Rechner direkt nur noch die OTF-Schriften. :-D

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Microboy
vor 48 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Bleisatzschriften halten länger.

Aber auch nur bei kleinen Auflagen und sorgsamem Umgang. :-?

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Martin Z. Schröder
vor 8 Minuten schrieb Microboy:

Aber auch nur bei kleinen Auflagen und sorgsamem Umgang. :-?

Die Auflagen können sehr hoch sein, wenn der Drucker gut arbeitet und die Schriften nicht prägt. Auch von Holzstichen kann man etliche Zehntausend drucken, wenn man das Holz nicht quält. Aber es war meinerseits natürlich trotzdem nur eine augenzwinkernde Marginalie.

Allerdings: meine 20 Jahre alte Schneidemaschine steht seit vier Wochen, weil sich ein Chip verabschiedete, der nicht lieferbar ist. Wenn ich Pech habe, muß die Maschine in den Schrott. Kostete neu 30.000 Euro und kann ein Messer von oben nach unten bewegen. Dolle Technik. Meine wesentlich komplexeren Druckmaschinen, die zwischen 100 und 50 Jahre alt sind, hatten solche Havarien noch nie. Wir leben schon in merkwürdigen Wegwerfzeiten.

  • sehr interessant! 1
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  • 9 Monate später...
Bonobo

In diesem m.E. guten Artikel, »Font Management in macOS, by Kurt Lang«, werden in Kapitel 11, »Fonts you can and cannot use in macOS«, verschiedene Möglichkeiten der Konvertierung von Type 1 zu OpenType besprochen.

Dort wird auch FontForge erwähnt:

Zitat

FontForge is free. It doesn’t natively batch convert fonts, but users can write scripts to automate FontForge functions. I did see a script for the Windows version to batch convert fonts. No idea if there’s a Mac script.

Benutzt jemand hier FontForge auf macOS und weiß, ob es inzwischen ein Script zur Batch-Konvertierung gibt?

Ich habe eine Menge Schriften seit ca. 1990 angesammelt, teilweise hat es von diesen nie eine OTF-Version gegeben, und neue Versionen kann ich mir – mittlerweile Rentner mit winziger Rente – nicht leisten.

(Um die Ethik dieser Prozedur mache ich mir keine Sorgen, da ich damit eh kein Geld verdiene, sondern höchstens mal irgend ein kleines non-profit-Projekt habe oder dusslige Memes damit setze.)

 

bearbeitet von Bonobo
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Eine Batch-Konvertierung bzw. den Weg über vollwertige Fonteditoren würde ich nicht vorschlagen. Die Chance ist zu groß, dass Dinge kaputtgehen und die Familien auseinandergerissen werden. Ich würde eher familienweise die Fonts durch das oben schon erwähnte Transtype schicken. 

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  • 2 Wochen später...
Bonobo

Danke, Ralf:

Am 17.11.2022 um 18:30 schrieb Ralf Herrmann:

[…] familienweise […]

😱 😭  Das wird harte Arbeit … wo ich doch als Typomane viele viele  Share- und Freewarefonts gesammelt habe, wo eine Familie oft nur aus einem oder zwei Schnitten besteht …

Am 17.11.2022 um 18:30 schrieb Ralf Herrmann:

[…] Transtype […]

OK, in diesen sauren — weil für kein-Geld-mehr-verdienen doch recht teuren — Apfel werde ich dann wohl beißen müssen … oder, »selbst schuld«, wollen.

Danke!

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Phoibos
vor 34 Minuten schrieb Bonobo:

OK, in diesen sauren — weil für kein-Geld-mehr-verdienen doch recht teuren — Apfel werde ich dann wohl beißen müssen … oder, »selbst schuld«, wollen.

Oder Du verwendest nicht die aktuellsten Adobe-Versionen:

Zitat

Yes, Type 1 fonts will continue to work in previous versions of Creative Cloud apps apart from Photoshop v23 and beyond, which ended support in 2021. Any release from January 2023 and beyond will not support Type 1 fonts.

https://helpx.adobe.com/fonts/kb/postscript-type-1-fonts-end-of-support.html

 

Und noch unterstützen Windows und MacOS meines Wissens nach Postscript-Fonts. Und auch andere Firmen haben schöne Produkte 🙂 Schau Dir Affinity mal an.

Und die absolut sichere Seite wäre das Erstellen einer Virtuellen Maschine, die einen Zustand konserviert, in dem alles so funktioniert, wie Du es willst.

Adobe geht mit dem Support-Ende voran, doch ob ihnen alle folgen, wissen wir noch nicht. Ist wie mit Schallplatten und Kassetten. Total alt, abgelöst durch CDs, die dann durch Downloads, die wiederum durchs Streaming... Und heute gibt es eine aktive Liebhaber-Communtiy, die es lohnend machte, auch aktuelle Veröffentlichungen wieder als Kassette oder Schallplatte herauszubringen. Die Type1-Fonts werden im professionellen Umfeld ersetzt werden, aus gutem Grund, die Nachfolger sind einfach viel besser. Doch was Du am heimischen PC machst, entscheidest nur Du.

 

 

 

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  • 1 Monat später...
Kathrinvdm

Liebe Kollegen, 

 

ich frage mich gerade, wie ich am schlauesten mein Schriftenarchiv von den nicht mehr durch Adobe unterstützten Fontdateien trenne. Die verstellen mir ja jetzt nur noch den Blick auf mein aktuell verfügbares, funktionierendes Schriftensortiment.

Ich habe meine Schriftdateien klassisch in Ordnern nach den üblichen Kriterien sortiert (Sans, Serif, etc.), dabei aber nicht auf Fontformate geachtet. Die liegen also alle munter durcheinander. Wie sortiere ich die nicht mehr verwendbaren Schriftdateien am effizientesten aus? Gibt es dafür eine elegante Lösung oder geht das nur »zu Fuß«? Für Tipps wäre ich sehr dankbar!

 

Liebe Grüße, 

Kathrin :-D

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Diwarnai

Eine Möglichkeit: Im FEX nach "Format" sortieren lassen und alle PS-Schriften löschen.

bildschirmfoto2023-01gtdhu.png

 

Aber irgendwas scheine ich falsch zu machen, da das aktuelle InDesign hier durchaus PostScript-Fonts verwenden kann, auch sauber als pdf exportieren:

bildschirmfoto2023-01n7i6v.png

Gibt’s da mehr Infos, welche PostScript-Fonts wann und wie nicht verwendet werden können sollen?

bearbeitet von Diwarnai
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Phoibos

Eine Suche im Finder nach den Dateiendungen, falls die Fonts welche haben: *.pfm *.pfb *.atm *.inf (die wird aber nicht nur von Postscript-Fonts genutzt!) fallen mir spontan ein.

Du kannst in Spotlight auch nach der Art der Datei suchen: "kind:postscript" könnte funktionieren, aber ich habe keinen Mac mehr, auf dem ich das testen könnte.
Die Ergebnisse verschiebst Du dann in einen Ordner Deiner Wahl.

 

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Diwarnai

Danke, das allgemeine Geplänkel kenn ich ja. Da wie gesagt PostScript-Fonts hier (InDesign) weiterhin funktionieren, war die Frage, was genau denn wann nicht mehr gehen soll.

bearbeitet von Diwarnai
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Sebastian Nagel

Läuft auch hier derzeit noch weiterhin (macos und windows, aktuellste Indesign- und Illustrator-Versionen).

 

ich könnte mir inzwischen vorstellen, dass das zwar drin bleibt und "funktioniert", aber jeglicher Support eingestellt wird, falls doch mal Probleme auftauchen sollten. Und vermutlich werden neue Programmversionen auch nicht mehr mit Postscript-Type1-Fonts getestet, bevor das ausgeliefert wird. Ist aber reine Spekulation.

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Phoibos
vor 42 Minuten schrieb Sebastian Nagel:

Ist aber reine Spekulation.

Das war auch mein erster Gedanke, doch Adobe schreibt, dass auch Indesign die in Dokumenten verlinkten und die vom Betriebssystem geladenen Postscript-Fonts künftig ignorieren wird. Nur eingebettete Fonts sollen wie gehabt behandelt werden. Mir scheint das eher eine gewollte Verkrüppelung zu werden, denn die Postscript-Unterstützung an sich können sie auch gar nicht entfernen, da ja auch mindestens PDF und EPS Postscript (vielleicht auch noch weitere Formate, die kenne ich jedoch nicht) nutzen.

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Sebastian Nagel
vor 17 Minuten schrieb Phoibos:

... da ja auch mindestens PDF und EPS Postscript (vielleicht auch noch weitere Formate, die kenne ich jedoch nicht) nutzen.

Und Opentype-Fonts in Postscript-Flavour ... also sogar bei Fonts bleibt das erhalten.

Wir werden's sehen ... jedenfalls erscheint es mir aufwendiger, den Support aktiv abzuschneiden, als ihn weiterlaufen zu lassen.

 

Eine Überlegung ist noch: Alte Fonts haben keine Unicode-Codierung sondern irgendwelche 7/8bit-Codepages ... vielleicht geht es Adobe gar nicht um Postscript als Formbeschreibung in Fonts, sondern darum, den ganzen Codepage-Wahnsinn aus den 90ern irgendwann mal über Bord werfen zu können – das ist dann wirklich rein font-spezifisch und hat sonst keine Auswirkungen.

(wie das dann mit uralten TTF-Fonts mit anderen Codepages ist, sei mal dahingestellt – vielleicht hilft da das Betriebssystem nach, das in Unicode zu übersetzen, während das bei Type1-Fonts nie passiert ist, weil weder Apple noch MS daran Interesse hatten.)

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Phoibos
vor 4 Minuten schrieb Sebastian Nagel:

Codepages

Die musste man doch jeweils händisch auswählen? Der Font hatte, wenn ich mich recht entsinne, Platz für 127 oder 255 Zeichen und das System oder Programme haben nur quasi die nummerierten Plätze verwaltet. Es lag am Anwender, die Codierung und Sprache in Übereinstimmung zu bringen.

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Phoibos
vor 9 Minuten schrieb Sebastian Nagel:

vielleicht geht es Adobe gar nicht um Postscript als Formbeschreibung in Fonts

Als notorischer Kapitalismus-Skeptiker bin ich eher der Meinung, die wollen einfach ihre neuen Fontformate verkaufen bzw. richtiger vermieten, weil das dann die Abhängigkeit vom Ökosystem erhöht.'
Oder der Mensch, der Postscript-Code implementieren konnte, ist in Rente (erinnert Ihr Euch an die Meldung bezüglich Cobol?) gegangen?

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Mueck
vor 2 Stunden schrieb Phoibos:

Oder der Mensch, der Postscript-Code implementieren konnte, ist in Rente (erinnert Ihr Euch an die Meldung bezüglich Cobol?) gegangen?

vor 3 Stunden schrieb Sebastian Nagel:

Alte Fonts haben keine Unicode-Codierung sondern irgendwelche 7/8bit-Codepages ... vielleicht geht es Adobe gar nicht um Postscript als Formbeschreibung in Fonts, sondern darum, den ganzen Codepage-Wahnsinn aus den 90ern irgendwann mal über Bord werfen zu können – das ist dann wirklich rein font-spezifisch und hat sonst keine Auswirkungen.

Wo wir gerade bei dem Thema sind ...

PostScript ist ja eigentlich nix anderes als eine etwas eigenartige Programmiersprache.

 

Entsprechend habe ich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder mal für Programmausgaben diese in PostScript "programmiert", die man dann früher gleich ausgedruckt/angeschaut hat, heute lässt man zur Einfachheit ps2pdf drüberlaufen ...

 

Zuletzt hatte ich das vor paar Jahren für ein Hilfsscript in Tcl gemacht, dass 4-5 CSV-Adressdateien verschiedener Herkunft zu einer zusammenwürfeln sollte und dabei Doubletten wegen Doppelmitgliedschaften aussortiert und andere Dinge macht, die ich dafür brauche. Auch da habe ich die fertigen Etiketten bzw. Briefumschläge im selbstgestrickten PostScript rausgeblasen ...

 

Haken an der Sache war bisher immer die Codierung der Fonts für Umlaute & Co., da PostScript da immer bissele "komisch" altertümlich funktioniert(e?) und man paar Verrenkungen bei der Definition der Fonts in PS machen musste ...

Ist das noch immer so oder gibt es da inzwischen einfachere Wege, auch um evtl. auch mal Unicode nutzen kann, und ich habe das als Hobby-"Programmierer" nur noch nicht mitgekriegt? Bisher hatte ich Glück, dass kein Mitglied außergewöhnliche Akzente hat ...

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