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Web2Print - Vision oder Irrweg?

Empfohlene Beiträge

RobertMichael
Guten Morgen,

habe gerade diesen "Newsletter"

testen Sie Ihre neue Nummer 1 im Onlineprinting.

http://www.firstprint.de

you think - we print.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr firstprint-Team

bekommen und musste an diese Diskussion denken!

Hier kann man die "Vision" testen:

http://firstprint.de/?sid=7387953180cc3e8147e5022782719ac8&pg=freeprint

Grüße, LuiGi

diesen 'newsletter' habe ich auch bekommen und wollte aufgrund dessen

die webseite nicht besuchen, jetzt hab ich es trotzdem getan ...

interessant find ich die software zur kalkulation, die gleiche setzt nämlich

die konkurrenz print24 auch ein und siehe da – anderer standort aber

gleicher geschäftsführer. ich bin ja mal gespannt ob der große knall noch

kommt und die blase der ganzen onlinedruckereien platzt.

irgendwie erinnert mich das alles an die new-economy-pleite in den 90ern.

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RobertMichael

jepp, das habe ich auch schon mitbekommen, dass die preise nicht

immer gleich sind ;) warum macht der mann sowas? sicher aus marketing-

zwecken ... trotzdem albern. eine webseite ist schlimmer als die andere.

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Bleisetzer
jepp, das habe ich auch schon mitbekommen, dass die preise nicht

immer gleich sind ;) warum macht der mann sowas? sicher aus marketing-

zwecken ...

Nein, das ist gar nicht albern.

Es ist sehr zweckmäßig und wird bei sehr vielen Dienstleistungs-Produkten so gemacht.

Siehe z.B. DSL von T-Com bzw. T-Systems und Congster.

Identische Produkte mit unterschiedlichen Zielgruppen und unterschiedlichen Preisen.

Du darfst nicht vergessen, daß Konsumenten keine rein rationale Kaufentscheidung fällen, sondern eine emotionale.

Indem man die Netzseiten-Gestaltung und das damit zusammenhängende Marketing zielgruppen-orientiert auf, kann man die Zielgruppen viel genauer und emotionaler ansprechen. Mischen kann man das nicht. Dann muß man es allgemein halten, um niemanden zu verprellen.

Und selbstverständlich sind 9,90 Euro für einen privaten Endkunden, der eine Abi-Abschlußzeitschrift haben möchte, etwas ganz anderes, als 9,90 Euro für einen Anbieter von "Zeitgeist-Artikeln", der sich bewußt an eine elitäre und betuchte Zielgruppe wendet.

Das ist Marketing.

Georg

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RobertMichael

wobei ich mich frage – ist das gut für deren ruf?

für mich wirkt das alles anch billigheimer und geldmache wenn ich sehe das

ein unternehmen unter verschiedenen namen und marken agiert.

der vergleich mit der t-com und congstar hingt etwas. congstar ist die

billige schwesternfirma von der t-com, das was fast jeder der sich etwas

in dem markt auskennt und das wird auch so beworben.

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Schlaflos

Guten Abend,

wobei ich mich frage – ist das gut für deren ruf?

Beispiele für erfolgreiche differenzierte Preispolitik- und daraus folgend Einzelmarkenpolitik. gibt es zur Genüge. Der Metro-Konzern hält sich zwei konkurrierende Marken im Bereich Konsumenten-Elektronik. Und es funktioniert. Und wie. Seit siebzehn Jahren! Ich warte noch auf den Tag, an dem sich die beiden Marken direkt anfangen zu bekriegen und sich entgegengesetzt zueinander positionieren. Dann höre ich auf dem Kommunikationskram und lerne einen vernünftigen, soliden - vielleicht sogar einen ehrbaren - Beruf. Gärtnerei wäre etwas, hätte ich nur keinen schwarzen Daumen. :o

Schau weiter: Lebensmittel. In Deutschland vertreiben - vereinfacht - ungefähr sieben Konzerne die Produkte von - vereinfacht - vier großen Produktionskonzernen. Mit Hilfe ungezählter Einzelhandelsmarken. Im Einzelhandel werden dann, mal hier und mal da, zwei Marken zusammengelegt. Dort überwiegen die Synergieeffekte (der arme Buckminster Fuller!). Auswirkungen hat das alles nicht - außer, dass mein Otto Mess über Nacht umdeklariert wird und jetzt REWE heißt. Unfreundlich an der Kasse sind sie immer noch.

Der Wiederverkauf von Dienstleistungen in Kombination mit einer Einzelmarkenstrategie ist deutlich jünger. Aber auch hier Beispiele wohin Du schaust: Versicherungsprodukte (ERGO), Kreditprodukte (Raiffeisen) oder die erwähnten Telekommunikationsprodukte werden unter neuer Flagge vertrieben.

Der Herr von "firstunitedprint24what" setzt genau auf diese Schiene. Nur ein bisschen kleiner. Und unprofessioneller. Drucken würde ich da nicht.

Alex

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Bleisetzer
Das ist Marketing

Bäh *sichschüttelt*.

Joh... der übliche Kommentar von Nicht-Vertrieblern :)

Vertiebler, Verkäufer und Marketing-Leute werden oft von Technikern, Programmierern und auch Typographen wie folgt spezifiziert:

Oberflächlich, großmäulig, ohne wirklich fundierte Kenntnisse.

(Ja, ich weiß, es gibt viel ärgere Begriffe dafür).

Und alle diese Bezeichnungen treffen auch fast immer zu.

Viele Vertriebler, Verkäufer und Marketing-Leute halten Techniker, Programmierer und auch Typographen für:

ignorant, die Gesamtzusammenhänge nicht verstehend, Traumtänzer.

(auch hierfür gibt es wohlfeile Begründungen).

Tatsache ist:

Die einen können ohne die anderen nicht existieren.

Was nutzt Euch Eure Kreativität, Euer Fleiß und Enthusiasmus, vor allem Euer Bemühen um den höheren Sinn Eurer Arbeit, wenn Ihr sie nicht verkauft bekommt und finanziell nicht davon leben könnt? Tatsache ist, daß viele Kreative sich nicht verkaufen können. Schade drum... Und die paar, die das wirklich äußerst gut können, haben in Euren Kreisen oft leichtes "Geschmäckle", werden von der Seite schief angeschaut, "arbeiten doch nur für den Profit".

Andererseits: Was nutzen einem Verkäufer, Vertriebler oder Marketing-Mann/Frau seine/ihre Fähigkeiten, zu verkaufen, wenn er kein Produkt hat, das er kontinuierlich als hochwertig anpreisen kann? Seine Arbeit wird zum Selbstzweck. Deshalb gibt es so viele in diesem Bereich, denen man einen Anzug von der Stange finanziert, einen Opel Vectra als Firmenwagen und eine Tube Haargel. So macht man sie glücklich und läßt sie auf potentielle Kunden los :)

Was beide Seiten immer wieder neu lernen müssen: Sie brauchen einander. Ich bin davon überzeugt, daß ein guter Vertriebler, Verkäufer oder Marketing-Fachmann Eure Produkte wesentlich effizienter vermarkten kann, als Ihr selbst das könnt. Das habe ich, glaube ich, schon einmal hier geäußert.

Georg

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Bleisetzer
wobei ich mich frage – ist das gut für deren ruf?

für mich wirkt das alles anch billigheimer und geldmache wenn ich sehe das

ein unternehmen unter verschiedenen namen und marken agiert.

der vergleich mit der t-com und congstar hingt etwas. congstar ist die

billige schwesternfirma von der t-com, das was fast jeder der sich etwas

in dem markt auskennt und das wird auch so beworben.

Im Vertrieb geht es nicht um einen guten Ruf.

Es geht um generierten Turnover, um Forecast-Erfüllung, Profit.

Der gute Ruf ist nur Mittel zum Zweck. Der ist wichtig, um ein gutes Image zu schaffen. Aber dies ist künstlich. Also kann auch der gute Ruf künstlich geschaffen werden. Zum Marketing gehört es, ein Produkt so zu verkaufen, daß ein Maximum an Profit erzielt wird mit einem Minimum an Aufwand. Und daß das dann auch noch so verkauft wird, daß beim Kunden der Eindruck entsteht, der Anbieter sei sozial und kundenfreundlich. Es ist Methode, nichts anderes.

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Bleisetzer
Guten Abend,
wobei ich mich frage – ist das gut für deren ruf?

Beispiele für erfolgreiche differenzierte Preispolitik- und daraus folgend Einzelmarkenpolitik. gibt es zur Genüge. Der Metro-Konzern hält sich zwei konkurrierende Marken im Bereich Konsumenten-Elektronik. Und es funktioniert. Und wie. Seit siebzehn Jahren! Ich warte noch auf den Tag, an dem sich die beiden Marken direkt anfangen zu bekriegen und sich entgegengesetzt zueinander positionieren. Dann höre ich auf dem Kommunikationskram und lerne einen vernünftigen, soliden - vielleicht sogar einen ehrbaren - Beruf. Gärtnerei wäre etwas, hätte ich nur keinen schwarzen Daumen. :o

Schau weiter: Lebensmittel. In Deutschland vertreiben - vereinfacht - ungefähr sieben Konzerne die Produkte von - vereinfacht - vier großen Produktionskonzernen. Mit Hilfe ungezählter Einzelhandelsmarken. Im Einzelhandel werden dann, mal hier und mal da, zwei Marken zusammengelegt. Dort überwiegen die Synergieeffekte (der arme Buckminster Fuller!). Auswirkungen hat das alles nicht - außer, dass mein Otto Mess über Nacht umdeklariert wird und jetzt REWE heißt. Unfreundlich an der Kasse sind sie immer noch.

Der Wiederverkauf von Dienstleistungen in Kombination mit einer Einzelmarkenstrategie ist deutlich jünger. Aber auch hier Beispiele wohin Du schaust: Versicherungsprodukte (ERGO), Kreditprodukte (Raiffeisen) oder die erwähnten Telekommunikationsprodukte werden unter neuer Flagge vertrieben.

Der Herr von "firstunitedprint24what" setzt genau auf diese Schiene. Nur ein bisschen kleiner. Und unprofessioneller. Drucken würde ich da nicht.

Alex

Das geht sogar intern in den Konzernen weiter.

Schon seit mehr als 20 Jahren sind die Abteilungen der Konzerne oft als Profit-Center organisiert. Jede Abteilung für sich muß sich nicht nur rechnen, sondern sie muß Profit abwerfen. Das geht oft nur auf Kosten anderer Abteilungen. Deshalb bekriegen sich die Manager bei Team-Besprechungen oft gegenseitig. Das Generalmanagement nennt das dann natürliche Auslese. Es ist ein Konkurrenzkampf innerhalb des Unternehmens, ein äußerst effizenter Kampf aus Sicht dessen.

Ein Ex-Chef von mir bei einem sehr großen Konzern hat solche Management-Meetings bewußt immer nur freitags, 14 Uhr, in der Frankfurter Zentrale angesetzt. Gewollte Folge: Alle hielten sich möglichst kurz, um nicht in den Wochenendstau zu kommen. Weitere Folge: Die Konferenz-Teilnehmer aus München, Düsseldorf, Hamburg gerieten oft unter Druck durch die Frankfurter Manager-Kollegen, die "auf Zeit spielten". Denn die wußten genau, daß die Flieger ihrer Kollegen um 17 Uhr gebucht waren. Also verzögerten sie die Besprechung, um dann auf ein Abnicken zu hoffen der Betreffenden. Absurd? Joh... Konzerngeschäft.

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RobertMichael
Der Herr von "firstunitedprint24what" setzt genau auf diese Schiene. Nur ein bisschen kleiner. Und unprofessioneller. Drucken würde ich da nicht.

genau das meinte ich mit 'guten ruf'.

du würdest da nix drucken lassen ... da gehts schon los ;)

und ich würde auch nicht bei media markt, saturn etc. einkaufen.

aber nur weil ich das weiss das die unter einer decke stecken.

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Gast ChristianBüning

Wenn Markteingstrategien offengelegt werden, kommt man sich immer etwas betrogen vor, oder? Dabei ist dieser vermeintliche Betrug doch eher ein Kompliment für die Stärke des Images, das man vorher von einer Firma hatte. Selbst, wenn man bewussst keine Marketingstrategie hat und verfolgt, ist auch genau das eine Strategie, weil sie nur in einem System funktioniert, in dem fast alle eine geplante Strategie haben. Also: keine Angst vor Marketing!

Grafische Leistungen zu bündeln und als niederschwelliges standardisiertes Angebot bereitzustellen finde ich gut. Die Verwendung von Blog-Musterseiten und deren kaninchenartige Vermehrung zeigt, dass es dort Verwendung für sowas gibt. Die Leute, die dann länger damit arbeiten und professioneller werden wollen, die machen entweder eigene Musterseiten oder lassen welche machen – von Designern. Die Folge davon wird sein: das Bewusstsein für Design steigt, die Anforderungen auch, der Bedarf an Designern damit auch früher oder später.

Wenn Existenzgründer mit begrenztem Budget zu mir kommen, weise ich immer auf zwei Druckmöglichkeiten hin: Einmal meine Hausdruckerei für individuelle Sachen, dann die günstigen Online-Druckereien, ohne Extras. Die meisten entscheiden sich für die Hausdruckerei, weil sie sich unterscheiden wollen. Und das geht nicht mit Bilderdruck 130g ohne Farbkorrektur.

Also Georg: Ich bin gespannt, wie diese Idee sich entwickelt. Vielleicht können Designer – ähnlich wie bei spreadshirt – eigene Musterseiten anbieten und werden dann vergütet, wenn diese genutzt werden.

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TYPOGRAFSKI
Die Folge davon wird sein: das Bewusstsein für Design steigt, die Anforderungen auch, der Bedarf an Designern damit auch früher oder später.

das sehe ich nicht so, je mehr die leute selbst machen können,

desto mehr unfug wird produziert, heute ist doch fast jeder ein

designer und er macht das gerne.

mit musik ist es auch so, so viel musik wie heute gab es noch nie,

jeder kann ziemlich »professionel« produzieren, dadurch kommt es

zu einem fast überangebot, die plattenindustrie jammert aber,

weill sie es nicht in griff bekommen.

geld machen kann man aber entweder mit masse oder mit was ganz besonderem.

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Bleisetzer
Wenn Markteingstrategien offengelegt werden, kommt man sich immer etwas betrogen vor, oder? Dabei ist dieser vermeintliche Betrug doch eher ein Kompliment für die Stärke des Images, das man vorher von einer Firma hatte. Selbst, wenn man bewussst keine Marketingstrategie hat und verfolgt, ist auch genau das eine Strategie, weil sie nur in einem System funktioniert, in dem fast alle eine geplante Strategie haben. Also: keine Angst vor Marketing!

Völlig richtig. Sofern man nicht ein sehr konsequenter Mensch ist und eine Wohnhöhle auf Formentera bezieht in der Hoffnung, dort sein persönliches Glück durch Emigration aus dem System zu finden, muß man sich darüber im Klaren sein, daß man nur zwei Möglichkeiten hat:

- Man spielt den Don Quijote und kämpft gegen Windmühlen. Zehrt sich selbst auf, verfällt im ungünstigen Fall dem Zynismus, im günstigen wird man einige hundert Jahre später zur literarischen Gestalt, zum Kult.

- Oder man versteht die Marktmechanismen. Dazu muß man zunächst verstehen, daß es keine Trennung mehr gibt zwischen Gesellschaft und Markt. Der Markt ist überall und alles. Wir sind der Markt. Versteht man dann die Mechanismen wirklich und mag sich nicht dem Zynismus ergeben, so hat man dennoch viele gute Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen und das auch noch als Naßrasierer, der sich jeden Tag im Spiegel in die Augen schauen muß.

Also: Der Weg ist frei für eines jeden Nische. Sie wartet nur darauf, von Dir besetzt zu werden.

Grafische Leistungen zu bündeln und als niederschwelliges standardisiertes Angebot bereitzustellen finde ich gut. Die Verwendung von Blog-Musterseiten und deren kaninchenartige Vermehrung zeigt, dass es dort Verwendung für sowas gibt. Die Leute, die dann länger damit arbeiten und professioneller werden wollen, die machen entweder eigene Musterseiten oder lassen welche machen – von Designern. Die Folge davon wird sein: das Bewusstsein für Design steigt, die Anforderungen auch, der Bedarf an Designern damit auch früher oder später.

Ich selbst finde diese Entwicklung weder gut, noch schlecht. Sie ist nur die logische Weiterentwicklung.

Wenn Existenzgründer mit begrenztem Budget zu mir kommen, weise ich immer auf zwei Druckmöglichkeiten hin: Einmal meine Hausdruckerei für individuelle Sachen, dann die günstigen Online-Druckereien, ohne Extras. Die meisten entscheiden sich für die Hausdruckerei, weil sie sich unterscheiden wollen. Und das geht nicht mit Bilderdruck 130g ohne Farbkorrektur.

Liegt das an der Einsicht oder daran, daß sie noch nicht gelernt haben, hauszuhalten? :)

Also Georg: Ich bin gespannt, wie diese Idee sich entwickelt. Vielleicht können Designer – ähnlich wie bei spreadshirt – eigene Musterseiten anbieten und werden dann vergütet, wenn diese genutzt werden.

Was meine Person angeht, so habe ich abgesagt und werde nicht in diesen Markt einsteigen. Begründung: Ich wäre dann wieder im Management eines Konzerngeschäftes, hätte gegenüber den letzten 15 Jahren nur die Branche gewechselt. Aber das, was mir mittlerweile widerstrebt, ist weniger die Branche, als die Art dieser Märkte. Dort aktiv mitzumachen, würde ich zumindestens derzeit als Selbstverleugnung interpretieren. Man soll nie "nie" sagen, aber vermutlich bleibe ich bei meinem Nein. Es sei denn, etwas würde eintreten, daß mich dazu zwingen würde.

Ja, die zuliefernden Gestalter werden natürlich vergütet werden, einmalig und/oder auch über eine Art Lizenzgebühr. Also wird sich auch hier wieder eine Nische ergeben, die für Euch frei ist.

Georg

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Bleisetzer
Die Folge davon wird sein: das Bewusstsein für Design steigt, die Anforderungen auch, der Bedarf an Designern damit auch früher oder später.

das sehe ich nicht so, je mehr die leute selbst machen können,

desto mehr unfug wird produziert, heute ist doch fast jeder ein

designer und er macht das gerne.

mit musik ist es auch so, so viel musik wie heute gab es noch nie,

jeder kann ziemlich »professionel« produzieren, dadurch kommt es

zu einem fast überangebot, die plattenindustrie jammert aber,

weill sie es nicht in griff bekommen.

geld machen kann man aber entweder mit masse oder mit was ganz besonderem.

Ja, aber sie auch den Umkehreffekt bei solchen Entwicklungen. Meine erste geschäftliche Netzseite war eine Katastrophe - die habe ich selbst gébaut, einfach furchtbar. Dann habe ich eingesehen, daß es so nicht geht. Und habe Geld für Profis ausgegeben. Heute ist meine Netzseite inkl. des individuellen Online-Magazins professionell, denke ich. Und die Investition hat sich längst amortisiert.

Ähnliche Entwicklungen sehe ich in allen anderen Branchen auch - digitale Fonts, Drucksachen, Musik.

Georg

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Gast ChristianBüning
Die Folge davon wird sein: das Bewusstsein für Design steigt, die Anforderungen auch, der Bedarf an Designern damit auch früher oder später.

das sehe ich nicht so, je mehr die leute selbst machen können,

desto mehr unfug wird produziert, heute ist doch fast jeder ein

designer und er macht das gerne.

mit musik ist es auch so, so viel musik wie heute gab es noch nie,

jeder kann ziemlich »professionel« produzieren, dadurch kommt es

zu einem fast überangebot, die plattenindustrie jammert aber,

weill sie es nicht in griff bekommen.

geld machen kann man aber entweder mit masse oder mit was ganz besonderem.

deine Beobachtung kann ich bestätigen. Wahrscheinlich muss man diese Entwicklung aber auf die nächsten Jahre hochrechnen. Das Überangebot von Musik gibt es nur deshalb, weil die Technik es erlaubt, ähnlich wie Fontlab das Überangebot an Schriften ermöglichte. Ohne Internet wären die Verlage und Vertriebsanbieter der begrenzende Faktor dieser Produktschwemme. Das heißt, dass Verleger mit ihrem Geschmack den Massengeschmack beeinflussen können, innerhalb gewisser Grenzen.

Mit dem Internet ist diese Engstelle demokratisiert worden, was ich gut finde. Trotz der Demokratisierung sind die meisten Nutzer aber immer noch dankbar für eine redaktionelle Leistung, also eine Vorbewertung, um aus einem überschaubaren Angebot wählen zu können. Diese Vorbewertung geht nur mit Kennen und Können, also mit Profis.

Durch das Internet haben sich die Multiplikatoren geändert. Jeder kann Hersteller und Multiplikator zugleich sein, egal ob als Fotograf, Typograf oder Sonograf.

Ob alle auch wirklich alles sein wollen, wird sich zeigen.

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Bleisetzer
Mit dem Internet ist diese Engstelle demokratisiert worden, was ich gut finde. Trotz der Demokratisierung sind die meisten Nutzer aber immer noch dankbar für eine redaktionelle Leistung, also eine Vorbewertung, um aus einem überschaubaren Angebot wählen zu können. Diese Vorbewertung geht nur mit Kennen und Können, also mit Profis.

Durch das Internet haben sich die Multiplikatoren geändert. Jeder kann Hersteller und Multiplikator zugleich sein, egal ob als Fotograf, Typograf oder Sonograf.

Ob alle auch wirklich alles sein wollen, wird sich zeigen.

Mit der Aussage einer Demokratisierung im Weltnetz bin ich sehr zurückhaltend geworden.

Selbstverständlich stimmt, daß es kleinen Anbietern von Waren oder auch Dienstleistungen durch das Weltnetz möglich wird, über den Vertriebsweg Internet nicht nur mit größeren Anbietern mitzuhalten, sondern es sie haben eine gute Chance, zu bestehen, denn ihre Kosten sind deutlich niedriger als die von Konzernen oder großen Anbietern. Darüber hinaus ist eine Akquisition über das Internet viel preisgünstiger als eine eben solche über klassische Vertriebswege. Damit meine ich keinesfalls das Versenden von Spam-Mails, sondern z.B. das gegenseitige Verlinken von Verweisen. Den Beweis für diesen Erfolg zeigt mir in jeder Woche Google Analytics.

Was meiner Meinung nach gegen den Ausdruck "Demokratisierung des Internet" spricht, ist die Tatsache, daß ursprünglich durchaus als altruistisch angesehene Motivationen zum Bau von Portalen sehr schnell zum Instrument des Venture Capitals wurden - Beispiele muß ich wohl nicht nennen. So kam es dann zur DotCom-Blase Anfang der 90er Jahre.

Das System hat hieraus natürlich auch gelernt und bietet die unterschiedlichsten Start-Up Finanzierungen an. Große Unternehmen, u.a. aus dem Print-Markt, kaufen kleine, innovative Unternehmen, die sich im Internet behaupten, auf wie Lose bei einer Lotterie. Sie wissen: Sie MÜSSEN solche innovativen Unternehmen übernehmen, um sich als Große weiterhin zu behaupten. Yahoo, Google, Ebay, YouTube, Flickr - alle diese sind entweder aus solchen innovativen Start-Ups entstanden und wurden dann über einen Börsengang in völlig andere Sphären katapultiert oder sie hoffen darauf. Bedeutet: Hier funktioniert, weil es eben das System gibt, nun auch der Umkehrschluß: Nicht mehr die innovative Idee und deren Realisierung zählt, sondern man schielt von vornherein auf eine Übernahme oder einen Börsengang. Das wiederum ruft die Spekulanten auf den Plan.

Mit Demokratisierung hat das alles dann nichts mehr zu tun.

Schaut man sich Ebay und seine Erfolgsstory an (und ich bin langjähriger Ebay-Nutzer), dann weiß man auch, wie Ebay mit anderen Auktions-Plattformen umgeht.

Letztendlich überträgt sich der Neukapitalismus der realen Wirschaft ohne Fuge und Riß in die virtuelle Vermarktung.

Georg

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Nike

kleine zwischenfrage in dieser hochphilosophischen diskussion; hat einer von euch den page-artikel

zum thema web2print vorliegen, da ich so etwas gerne in einem betrieb einführen möchte?

:twisted:

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Bleisetzer
kleine zwischenfrage in dieser hochphilosophischen diskussion; hat einer von euch den page-artikel

zum thema web2print vorliegen, da ich so etwas gerne in einem betrieb einführen möchte?

:twisted:

Willst Du uns mit Deinem Kommentar sagen, daß Du die Diskussion für dumm hältst? Oder bittest Du um Erläuterung, weil Du intellektuell nicht folgen kannst? :)

Georg

PS: Dieses Grinsemännchen soll bedeuten, daß ich scherze.

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Nike

weder noch, ich bitte nur um den artikel in der page und entschuldige mich höflichst für die unterbrechung :wink:

btw. mir ist es tatsächlich damit ernst, da ich web2print für eine sehr vernünftige lösung halte.

ich glaube nicht, dass dadurch schlagartig alle grafikdesigner arbeitslos werden. wenn, dann betrifft das höchstens die weniger qualifizerten und so was wäre für mich eine natürliche auslese. ausserdem decken solche systeme meines erachtens andere aspekte der gestaltung ab, die ich gerne an maschinen abtrete.

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Nike

kleiner nachtrag zur diskussion. bei der wtp-diskussion wird immer wieder gerne vergessen, dass ein großteil der aufgaben bei der gestaltung auf den kunden übergehen. er muss sich bei solchen systemen um das lektorat, die formatierung, text, druckabwicklung etc. kümmern. das sind alles leistungen, die im normalfall vom grafiker/agentur übernommen wurden.

so mancher auftraggeber ist sich im vorfeld nicht der tragweite dieser entscheidung bewusst und wird aufgrund mangelder erfahrung ordentlich auf die schnauze fallen. auch solche leute müssen mit ihren internen stundensätzen kalkulieren. da wird schnell deutlich, dass sich das einsparpotenzial in grenzen hält.

ich denke, dass wtp bei großkonzernen für die einhaltung der cd-vorgaben sehr gute dienste leisten kann.

der einsatz im low-budget-bereich mag seine berechtigung haben – aber solche jobs wären sowieso nie bei einem professionellen grafiker gelandet.

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Bleisetzer
weder noch, ich bitte nur um den artikel in der page und entschuldige mich höflichst für die unterbrechung :wink:

btw. mir ist es tatsächlich damit ernst, da ich web2print für eine sehr vernünftige lösung halte.

ich glaube nicht, dass dadurch schlagartig alle grafikdesigner arbeitslos werden. wenn, dann betrifft das höchstens die weniger qualifizerten und so was wäre für mich eine natürliche auslese. ausserdem decken solche systeme meines erachtens andere aspekte der gestaltung ab, die ich gerne an maschinen abtrete.

Falls Dich mein etwas flappsiger Kommentar verletzt hat, bitte ich um Entschuldigung.

Ich glaube schon, daß die Entwicklung, die in dieser Diskussion von verschiedenen Teilnehmern mit unterschiedlichen Standpunkten angegangen wird, auch oder besser gerade Dich eher betrifft. Einfach, weil Du (unterstellt, daß Du wesentlich jünger bist als ich) Dein Berufsleben noch vor Dir hast. Ich selbst kann es mir schon einrichten, Du nicht.

Deinen Standpunkt kann ich gut verstehen, mir ging es Mitte der 1970er Jahre genau so, als der Fotosatz aufkam. Ich habe - natürlich - sofort die Chance ergriffen, als sie sich mir bot, mich zum Fotosetzer weiterzubilden. Und - natürlich - war der Bleisatz nicht schlagartig verschwunden, sondern hat sich durchaus noch bis Mitte der 1980er Jahre gehalten.

Jemand wie Du muß nach vorn schauen. Etwas anderes kannst Du Dir gar nicht leisten. Auch Deine Formulierung mit der "natürlichen Auslese" hat natürlich etwas Wahres in sich. Was halt auf Dauer wegfällt, ist die Mitte. Sämtliche Entwicklungen gehen dahin, daß es ein paar Große gibt, darunter sicher auch einige Koryphäen. Und dann gibt es viele viele kleine und kleinste Krauter, die sich halt so durchschlagen. Die "Mittelständler unter den Gestaltern" wird es nicht mehr geben, die werden "natürlich ausgelesen". Joh, das ist wohl so.

Was bin ich froh, soviele Jahre älter zu sein als Du und aufgrund meines beruflichen Lebensweges der letzten 35 Jahre mir meine Nische ganz eigenständig haben suchen und finden dürfen.

Wichtig ist wohl nur, daß man weiß, wohin es geht.

Um sich dann entsprechend darauf einzustellen - illusionslos, aber lieber agierend als reagierend. Und wenn ich mich hier in diesem Forum umschaue, dann sehe ich eine ganze Reihe Kollegen, die sehr konsequent ihre individuelle Nische gesucht und besetzt haben.

Georg

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