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Buchstaben "Q", "W" und "X" so

Empfohlene Beiträge

Gast

Toll !

Ob es dann Chancen gibt, daß die angloamerikanische Welt Buchstaben zuläßt, die es im Deutschen, Türkischen, Ungarischen und so weiter gibt, aber nicht im Englischen?

Ä, Ö, Ü wäre ja mal ein begrüßenswerter Beginn.

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Bleisetzer

Naja, man sollte anstelle der Publizisten dieses Artikels eher zurückhaltend sein mit einer Beurteilung. So etwas gibt es nicht nur in der Türkei, sondern auch in Deutschland ist das öffentliche Zeigen vieler Symbole aus z.B. der germanischen Myhologie verboten, siehe Runen.

Georg

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Heinz S.
Mein Helvetica-Film kam wie üblich mit der Aufschrift: PAUL-SCHNEIDER-STRABE. 8)

Ralf

Ja Ralf, das kann uns zumindest in der Schweiz und in Liechtenstein nicht passieren! :D

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Sebastian Nagel

Nein, ist doch schön wie es ist.

Ein Amerikaner fragt nach dem Schlob, und man hat was zu kommunizieren und danach was zu erzählen...

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Bleisetzer
Sollen wir deshalb auf das ß verzichten, damit sich die Amerikaner auf ihren Bildungslücken ausruhen können?

Selbstverständlich wird es schlußendlich genau dazu kommen.

Die weltweite Markt (weltweiter Markt = Globalisierung) verlangt eine Standardisierung auf allen Gebieten. Selbstverständlich auch bei der Sprache. Verstärkt verwendete Anglizismen dienen dem weltweiten Markt, alles andere läuft ihm zuwider.

Heute abend hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer meiner Schwestern, einer bekennenden Linksliberalen, die ihre Tochter auf die Montessori-Schule schickt und sich eine multikulturelle Gesellschaft wünscht, in der sie einfach nur "Weltbürger" sein will. Sie beklagte den Mangel an Respekt und Förderung von Individualität in unserer heutigen Gesellschaft, die ihrer Meinung nach auf den "Einheitsmenschen" hinausläuft, der sie selbst sich mit bunter Vielfalt entgegenstemmen will.

Ich machte sie darauf aufmerksam, daß ihre Auffassungen und ihre Klage einander widersprechen. Denn ein multikultureller Weltbürger ist zwangsläufig nur ein Konglomerat, also das GGV vieler individueller Ansichten, dient der Standardisierung des Marktes (hier des Absatzmarktes) und führt zum Einheitsmenschen. Dies aber widerspricht der von ihr gewünschten individuellen, bunten Vielfalt.

Ich persönlich halte diese Entwicklung solange für unumkehrbar, wie es gelingt, diese Zusammenhänge nicht nur nicht zu vermitteln, sondern sogar zu konterkarieren: Als Zusammenhang wird exakt das Gegenteil von dem kommuniziert, was erreicht werden soll und wird.

Vor diesem Hintergrund ist klar, daß das ß verschwinden wird.

Georg

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Pachulke

Vor dem Hintergrund dieses von Dir skizzierten historischen, weltpolitischen und kulturellen Dioramas sollte es eigentlich klar sein, daß jeder Typograph für die Rettung des ß kämpfen sollte wie Greenpeace für die Rettung der Wale.

Denn ein multikultureller Weltbürger ist zwangsläufig nur ein Konglomerat, also das GGV vieler individueller Ansichten, dient der Standardisierung des Marktes (hier des Absatzmarktes) und führt zum Einheitsmenschen.

GGV = gleinstes gemeinsames Vielfaches?

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Bleisetzer
Vor dem Hintergrund dieses von Dir skizzierten historischen, weltpolitischen und kulturellen Dioramas sollte es eigentlich klar sein, daß jeder Typograph für die Rettung des ß kämpfen sollte wie Greenpeace für die Rettung der Wale.

Verbunden mit dem frommen Wunsch eines erfolgreicheren Ausganges:

http://www.stern.de/wissenschaft/natur/ ... l?nv=ct_mt

Ja, ja ich weiß. Die Hoffnung stirbt zuletzt und somit singen wir wieder mit Joan Baez "We Shall Overcome..."

Aber um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen:

Als Preuße empfinde ich sehr stark eine Verpflichtung zum Kampf aus Prinzip und innerer Haltung heraus. Illusionslos, nichtsdestotrotz kompromisslos. Ich reihe mich also ein, wenn auch aus anderer Motivation.

Denn ein multikultureller Weltbürger ist zwangsläufig nur ein Konglomerat, also das GGV vieler individueller Ansichten, dient der Standardisierung des Marktes (hier des Absatzmarktes) und führt zum Einheitsmenschen.

GGV = gleinstes gemeinsames Vielfaches?

:)

Schönes Wochenende.

Georg

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Pachulke

Was heißt hier

:)

Die Frage war ernstgemeint.

Mir fällt sonst nur noch »gesamt-gesellschaftliche Verfügungsmasse« ein. Auch die Wiki bringt mich nicht weiter:

* Gebäudegrundbuchverfügung - Verordnung über die Anlegung und Führung von Gebäudegrundbüchern

* Gefahrgutverordnung - auf See als GGVSee, über Straße und Eisenbahn als GVSE

* Stadtwerke Groß-Gerau Versorgungs GmbH

* Glatzer Gebirgs-Verein

* Gemeinschaftsgeschmacksmuster-Verordnung - Verordnung der Europäischen Gemeinschaft über das Gemeinschaftsgeschmacksmuster

* Gastgewerbeverordnung - Verordnung zum Gastgewerbegesetz als Bestandteil der Schweizer Gesetzestexte

* Gusseisen mit Vermiculargraphit - Vermikulargraphit-Guss, siehe Grauguss

* Gemeinschaft Ganderkeseer Vereine

* Gnome GhostView, ein Ghostscript-Betrachter für die GNOME-Umgebung

* Gemeinschaft Gemünder Vereine e.V., das Vereinskartell von Gemünd (Schleiden) in der Eifel

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Sebastian Nagel

... und weiter in der Sammlung »Buchstaben* als Zeichen politischen Protests«, diesmal aus Österreich:

http://www.mediensprache.net/networx/networx-49.pdf

Seite 64: "Haček (k)lebt"

* nicht Symbole – Symbole sind in diesem Fall etwas anderes, sie sind viel eindeutiger mit dem konkreten Protestthema verbunden, wie ich finde

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Gast

Ein Amerikaner, der nach dem Schlob fragt.

Da sehe ich viel Gutes drin.

1. Bei dem derzeitigen Wechselkurs muß es ein wohlhabender Amerikaner sein.

2. Er muß ein Interesse an historischer/deutscher Architektur (und vielleicht sogar an deutscher Kultur) haben.

3. Er spricht mit Eingeborenen in friedlicher Absicht.

Vielleicht findet er es am Ende interessant, attraktiv, spannend, bereichernd und daheim berichtenswert, daß es Kulturnationen außerhalb des amerikanischen Kontinentes gibt, die sogar ein paar Buchstaben mehr brauchen und geregelt einsetzen.

So wie es hier viele Menschen gibt, die regelhaft mit Messer und Gabel essen, und für die es ein schmerzlicher Verlust an Kultur wäre, wie die Amerikaner mit den Händen oder mit nur sporadischem Messereinsatz essen zu müssen.

Ach ja, Vielfalt ist das Gegenteil von....

Na gut, ich gebe zu, die Chancen, daß unser kulturbeflissener Tourist zuhause sowas erzählt und dadurch auch nur ein klitzkleiner Fortschritt im Kampf gegen den Kulturschwund zustandekäme, sind gering.

Aber nicht "Null".

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Bleisetzer
Was heißt hier
:)

Die Frage war ernstgemeint.

Mir fällt sonst nur noch »gesamt-gesellschaftliche Verfügungsmasse« ein. Auch die Wiki bringt mich nicht weiter:

* Gebäudegrundbuchverfügung - Verordnung über die Anlegung und Führung von Gebäudegrundbüchern

* Gefahrgutverordnung - auf See als GGVSee, über Straße und Eisenbahn als GVSE

* Stadtwerke Groß-Gerau Versorgungs GmbH

* Glatzer Gebirgs-Verein

* Gemeinschaftsgeschmacksmuster-Verordnung - Verordnung der Europäischen Gemeinschaft über das Gemeinschaftsgeschmacksmuster

* Gastgewerbeverordnung - Verordnung zum Gastgewerbegesetz als Bestandteil der Schweizer Gesetzestexte

* Gusseisen mit Vermiculargraphit - Vermikulargraphit-Guss, siehe Grauguss

* Gemeinschaft Ganderkeseer Vereine

* Gnome GhostView, ein Ghostscript-Betrachter für die GNOME-Umgebung

* Gemeinschaft Gemünder Vereine e.V., das Vereinskartell von Gemünd (Schleiden) in der Eifel

Das von mir gezeigte Grinsemännchen sollte zum Ausdruck bringen, daß ich meinen Vertipper GGV statt GGT (Größte Gemeinsame Teilmenge) dank Dir registriert habe, jedoch nicht bereit bin, gerade uns beide durch Korinthenkackerei vom uns wichtigen Thema ablenken zu lassen.

Georg

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Bleisetzer
... und weiter in der Sammlung »Buchstaben* als Zeichen politischen Protests«, diesmal aus Österreich:

http://www.mediensprache.net/networx/networx-49.pdf

Seite 64: "Haček (k)lebt"

* nicht Symbole – Symbole sind in diesem Fall etwas anderes, sie sind viel eindeutiger mit dem konkreten Protestthema verbunden, wie ich finde

Gut.

1012_1_175.jpg

Aktion W wie Widerstand.

Nicht verboten, aber vom VS beobachtet.

Gleiches gilt für das Symbol der Triskele bzw. deren Nutzer.

Die Darstellung des Versal-S in bestimmter Form, auch als Sig-Rune bezeichnet. Diese zeige ich hier nicht, denn deren Verwendung ist nach §86a StGB in der BRD strafbar. Gleiches gilt für das entsprechende Versal-S mit spitz zulaufenden Querstrichen. Logisch, daß dies auch für die Darstellung eines Doppel-S gilt.

Die Buchstabenkombination HVD (Heimattreue Vereinigung Deutschlands) kann ich hier ebenfalls nicht im Original zeigen. Das Zurschaustellen ihrer (also der HVD)-Symbole ist nach §86a StGB strafbar.

Die zu einer Ligatur zusammengefaßte Darstellung der Buchstaben JF (Symbol der Gruppe Direkte Aktion Mitteldeutschland / JF). Das öffentliche Zurschaustellen ist nach §86a StGB strafbar.

Die Ligatur NB darf ich nicht im Original zeigen (Nationaler Block). Das Zurschaustellen des NB-Symbols ist nach §86a StGB strafbar.

Eine bestimmte Darstellungsart der Buchstaben-Kombination S und A: Das öffentliche Zurschaustellen des Kennzeichens der nationalsozialistischen SA ist nach §86a StGB strafbar.

Quelle:

Bündnis für Demokratie und Toleranz

Gegründet und finanziert von den Bundesministerien des Inneren und der Justiz.

Die Gründung erfolgte am 23. Mai 2000. Das ist der Tag des vorläufigen Grundgesetzes, in dessen Präambel vom 23. Mai 1949 u.a. steht:

"Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,

von dem Willen beseelt, seine nationale und staatliche Einheit zu wahren und als gleichwertiges Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat das Deutsche Volk in den Ländern (...), um dem staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine neue Ordnung zu geben, kraft seiner verfassung(s)gebenden Gewalt dieses Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland beschlossen.

Es hat auch für jene Deutschen gehandelt, denen mitzuwirken versagt war. Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden."

Joh... so ist das...

Georg

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Bleisetzer
Ein Amerikaner, der nach dem Schlob fragt.

Da sehe ich viel Gutes drin.

1. Bei dem derzeitigen Wechselkurs muß es ein wohlhabender Amerikaner sein.

2. Er muß ein Interesse an historischer/deutscher Architektur (und vielleicht sogar an deutscher Kultur) haben.

3. Er spricht mit Eingeborenen in friedlicher Absicht.

Vielleicht findet er es am Ende interessant, attraktiv, spannend, bereichernd und daheim berichtenswert, daß es Kulturnationen außerhalb des amerikanischen Kontinentes gibt, die sogar ein paar Buchstaben mehr brauchen und geregelt einsetzen.

So wie es hier viele Menschen gibt, die regelhaft mit Messer und Gabel essen, und für die es ein schmerzlicher Verlust an Kultur wäre, wie die Amerikaner mit den Händen oder mit nur sporadischem Messereinsatz essen zu müssen.

Ach ja, Vielfalt ist das Gegenteil von....

Na gut, ich gebe zu, die Chancen, daß unser kulturbeflissener Tourist zuhause sowas erzählt und dadurch auch nur ein klitzkleiner Fortschritt im Kampf gegen den Kulturschwund zustandekäme, sind gering.

Aber nicht "Null".

Ich habe ein wenig recherchiert.

Und ich bin fündig geworden.

Nachfolgendes Bild zeigt Honda vom Heilbronner Schlob. Ihn und seine Freundin Elly von Schlob Graben und Hera II von Schlob Graben, dazu noch seinen Kumpel Odin vom Liebenauer Schlob findet Ihr hier:

http://bsvno.net/best/1997/index.phtml

Georg

1012_1_176.jpg

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Pachulke
Das von mir gezeigte Grinsemännchen sollte zum Ausdruck bringen, daß ich meinen Vertipper GGV statt GGT (Größte Gemeinsame Teilmenge) dank Dir registriert habe, jedoch nicht bereit bin, gerade uns beide durch Korinthenkackerei vom uns wichtigen Thema ablenken zu lassen.
Ja, Du hast es registriert, aber ich nicht und wußte dieserhalb nicht, wo Du hinwillst und habe wirklich die ganze Zeit gegrübelt, was Du denn nun mit GGV meinst.
Nachfolgendes Bild zeigt Honda vom Heilbronner Schlob.
Der deutsche Schäferhund ist auch nicht mehr das, was er mal war, wenn er jetzt schon heißt wie ein japanisches Automobil.
2. Er muß ein Interesse an historischer/deutscher Architektur (und vielleicht sogar an deutscher Kultur) haben.
Alle Amerikaner bekommen feuchte Augen, wenn sie ein Gebäude sehen, das älter als zweihundert Jahre ist. Das hängt mit ihrem eigenen Mangel an Historie zusammen und kann noch nicht als sicherer Ausweis wirklichen historischen Interesses (im europäischen Sinne) gelten.
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Sebastian Nagel

* nicht Symbole – Symbole sind in diesem Fall etwas anderes, sie sind viel eindeutiger mit dem konkreten Protestthema verbunden, wie ich finde

Gut.

1012_1_175.jpg

Aktion W wie Widerstand.

Nicht verboten, aber vom VS beobachtet.

Gleiches gilt für das Symbol der Triskele bzw. deren Nutzer.

[Zitat gekürzt]

Und in allen diesen Beispielen geht es um Symbole (sei es nun ein Buchstabe oder ein anderes Zeichen), nicht um verwenden/verändern von nichtoffiziellen Buchstaben zum Ausdruck seiner Unzufriedenheit.

Näht sich ein Kurde ein X auf die Jacke wäre das ein Symbol, an dem er sich identifizieren kann. Schreibt er ein X in einem Brief an die Behörden, obwohl es diesen Buchstaben offiziell gar nicht gibt, setzt er ein Zeichen.

Klebt ein Kärntner Slowene einen Haček über ein c oder s auf ein Straßenschild, bringt er damit zum Ausdruck dass er mit der derzeitigen Situation in seinem Heimatland nicht zufrieden ist.

Würde er den Haček auf den Oberarm tätowieren, wäre es wiederum sich ein Identifikationssymbol zu schaffen.

Ich gebe zu, das Thema ist rein aus der Gelegenheit entstanden ohne große Motivation meinerseits. Wahrscheinlich schweift es deshalb etwas orientierungslos hin und her...

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Bleisetzer

* nicht Symbole – Symbole sind in diesem Fall etwas anderes, sie sind viel eindeutiger mit dem konkreten Protestthema verbunden, wie ich finde

Gut.

1012_1_175.jpg

Aktion W wie Widerstand.

Nicht verboten, aber vom VS beobachtet.

Gleiches gilt für das Symbol der Triskele bzw. deren Nutzer.

[Zitat gekürzt]

Und in allen diesen Beispielen geht es um Symbole (sei es nun ein Buchstabe oder ein anderes Zeichen), nicht um verwenden/verändern von nichtoffiziellen Buchstaben zum Ausdruck seiner Unzufriedenheit.

Näht sich ein Kurde ein X auf die Jacke wäre das ein Symbol, an dem er sich identifizieren kann. Schreibt er ein X in einem Brief an die Behörden, obwohl es diesen Buchstaben offiziell gar nicht gibt, setzt er ein Zeichen.

Klebt ein Kärntner Slowene einen Haček über ein c oder s auf ein Straßenschild, bringt er damit zum Ausdruck dass er mit der derzeitigen Situation in seinem Heimatland nicht zufrieden ist.

Würde er den Haček auf den Oberarm tätowieren, wäre es wiederum sich ein Identifikationssymbol zu schaffen.

Ich gebe zu, das Thema ist rein aus der Gelegenheit entstanden ohne große Motivation meinerseits. Wahrscheinlich schweift es deshalb etwas orientierungslos hin und her...[/quote:etko5hxa]

Ich verstehe...

Nur durch die von Dir geführte Abgrenzung ist es möglich, die Zensur im Vorgehen der Türken aufzuzeigen und gleichzeitig die in Deutschland nicht zu thematisieren. Gesteigert durch den Hinweis der Themenabweichung, der beinhaltet, daß es nicht opportun ist, den Gedanken weiterzuführen, da ja sonst eben wegen der unterstellten Themenabweichung... aber ich möchte lieber nicht weitermachen, sonst...

Also lassen wir es dabei.

Free Tibet. Ich hoffe, das ist weit genug weg.

Georg

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Norbert P

Georg, ich glaube, Du verwechselst da was und wirfst hier zwei Kategorien in einen Topf, in den sie nicht gehören: An sich wertneutrale Buchstaben in der Schreibung einer Sprache (=Transkription) nicht zuzulassen und damit den Sprecher/Schreiber zu diskrimieren, ist eine Sache. Symbole (=allein stehende Zeichen), die eindeutig nur in einem gewissen ideologischen Zusammenhang zu entziffern sind, genau darum zu "verbannen", eine andere.

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Bleisetzer
Georg, ich glaube, Du verwechselst da was und wirfst hier zwei Kategorien in einen Topf, in den sie nicht gehören: An sich wertneutrale Buchstaben in der Schreibung einer Sprache (=Transkription) nicht zuzulassen und damit den Sprecher/Schreiber zu diskrimieren, ist eine Sache. Symbole (=allein stehende Zeichen), die eindeutig nur in einem gewissen ideologischen Zusammenhang zu entziffern sind, genau darum zu "verbannen", eine andere.

Norbert, ist dies denn nicht nur ein gradueller Unterschied? Mir erscheint ersteres nur eine logische und konsequente Steigerung des zweiten.

Ich kann dies auch durch Zitate aus einem sehr interessanten Aufsatz auch belegen, den ich vor kurzem las.

"Buchstaben "Q", "W" und "X" sollen legalisiert werden" so die Aussage des Erstbeitrages. Sie impliziert die Absurdität der Vorgehensweise. Unterstellt aus Sicht des "freien, in voller Demokratie Lebenden" eine gewisses souveränes Selbstverständnis gegenüber überzogenen Reaktionen wie dem Verbieten der Nutzung solcher Einzel-Buchstaben.

Aufzeigen möchte ich, daß diese Einstellung eher Selbstgefälligkeit ist, zu der keinerlei Anlaß besteht. Da wir exakt die gleiche Situation bei uns "freien, in voller Demokratie Lebenden" vorfinden - mit eben den von mir genannten graduellen Unterschieden.

Gelernt habe ich, jeweils zum Kern eines Problems vorzustoßen und nicht, an der Oberfläche zu bleiben. Die Oberfläche ist die von Dir genannte Transkription, der Kern ist die Zensur.

Georg

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Norbert P

Ich bestreite die Absurdität, die darin liegt, eine Transkription, also die Verschriftung einer Sprache zu verbieten, ganz und gar nicht, im Gegenteil. Hier geht es aber nicht um Zensur (das wäre in Deiner Argumentation wohl die Oberfläche), sondern um etwas Schwerwiegenderes, um Diskriminierung.

Das (zensierende) Verbot von Nazirunen hat mit diesem Diskiriminierungsfall gar nichts gemeinsam (außer dass es sich um buchstabenförmige Symbole handelt), ich kann da keinen "nur graduellen" Unterschied erkennen. Das ist doch schon eher ein handfester Kategorienunterschied.

Der "nationale Widerstand" oder wer auch immer sich solcher Symbole bedient, tut dies nicht, weil er als ethnische Minderheit seine Eigenheit gefährdet sieht, sondern um eine Gesellschaft nach seinen Vorstellungen (um-) zu formen - und dann gegebenfalls herzhaft draufloszudiskrimieren.

Das ist für mich "zum Kern vordringen": Nicht nur Mechanismen zu vergleichen, sondern auch die inhaltliche Dimension dahinter zu berücksichtigen.

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Sebastian Nagel

Free Tibet. Ich hoffe, das ist weit genug weg.

Nein Kärnten ist ganz nah, weiter muss man gar nicht, und was dort obskure Heimatschützer seit 30 Jahren veranstalten ist eigentlich grotesk genug.

Wahrscheinlich findet man aber auf dem Weg nach Tibet – dort sind die tibetanische Schriftzeichen von der chinesischen Führung immerhin offiziell "erlaubt", wenn auch wahrscheinlich eher aus vereinnahmenden Gründen – noch zig weitere Beispiele.

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Bleisetzer
Ich bestreite die Absurdität, die darin liegt, eine Transkription, also die Verschriftung einer Sprache zu verbieten, ganz und gar nicht, im Gegenteil. Hier geht es aber nicht um Zensur (das wäre in Deiner Argumentation wohl die Oberfläche), sondern um etwas Schwerwiegenderes, um Diskriminierung.

Das (zensierende) Verbot von Nazirunen hat mit diesem Diskiriminierungsfall gar nichts gemeinsam (außer dass es sich um buchstabenförmige Symbole handelt), ich kann da keinen "nur graduellen" Unterschied erkennen. Das ist doch schon eher ein handfester Kategorienunterschied.

Der "nationale Widerstand" oder wer auch immer sich solcher Symbole bedient, tut dies nicht, weil er als ethnische Minderheit seine Eigenheit gefährdet sieht, sondern um eine Gesellschaft nach seinen Vorstellungen (um-) zu formen - und dann gegebenfalls herzhaft draufloszudiskrimieren.

Das ist für mich "zum Kern vordringen": Nicht nur Mechanismen zu vergleichen, sondern auch die inhaltliche Dimension dahinter zu berücksichtigen.

"Zensur hat es schon immer gegeben, und der Hang zur Intoleranz ist einer der Bestandteile des menschlichen Geistes. In der Vergangenheit hat es schon immer vorherrschende Ideologien gegegen und alle Regierungssysteme waren, wenn auch in unterschiedlichem Maße, bestrebt, den Gesellschaftskörper zu normalisieren und abweichende Meinungen zu ersticken. Daß die Zensur heute wieder im Kommen ist, ist nichtsdestotrotz aufschlußreich, denn dieses 'Comeback' erfolgt zu einer Zeit und in einer Gesellschaft, die die Meinungsfreiheit anzuerkennen und zu garantieren vorgibt. Der Artikel 11 der 'Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte' von 1789 macht 'die Gedanken- und Meinungsfreiheit' zu 'einem der kostbarsten Menschenrechte'. Das Gesetz über Pressefreiheit vom 29.7.1881 verkündet im Artikel 1, daß 'der Buchdruck und der Buchhandel frei sind'. Das trifft aber nicht mehr zu. Während in den östlichen Ländern, die nicht mehr unter sowjetischem Machteinfluß stehen, das Wort völlig frei ist; während in den USA er erste Zusatz zur Verfassung den freien Ausdruck aller Meinungen zuläßt, ist Frankreich heute - zusammen mit Deutschland - das Land in der westlichen Welt, wo die Meinungsfreiheit in der Praxis am empfindlichsten eingeengt und beschnitten wird.

'Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit' ist eine alter Leier, die seit jeher die Frage aufwirft, wie die Freiheit zu definieren ist und vor allem, wer ermächtigt ist, ihre Feinde zu benennen. Im 19. Jahrhundert wurden die revolutionären Sozialisten, die sich gegen die soziale Ausbetung erhoben, wegen 'Anstiftung zum Haß' gerichtlich belangt. Der gleiche Vorwurf wird heute jedem gemacht, der sich der Ideologie der Menschenrechte nicht unterwirft. Wenn man auf einige hört, beschränke sich die Redefreiheit auf die duldbaren Meinungen. Doch gerade in diesem Punkt beginnt sie, und so wude sie sauch stets von allen definiert, die für deren Sieg gekämpft haben. Die Meinungsfreiheit hätte keinen WErt, wenn sie nur denjenigen zugute käme, die Ansichten äußern, die jeder für richtig und vernünftig hält. Weil die Meinungsfreiheit die Grundvoraussetzung für die freie Entwicklung der Iden und damit für das Zustandekommen einer demokratischen Debatte ist, hat sie vielmehr nur Sinn, auch auch die schockierendsten, die beleidigendsten, ja sogar die untriftigsten oder widersinnigsten Ansichten in deren Genuß kommen können - aus dem einfachen Grund, daß ihr Prinzip andernfalls nie hätte verkündet zu werden brauchen.

Die Wahrheit ist, daß die Meinungsfreiheit unteilbar ist und daß sie zu bestehen aufhört, sobald man ihr Grenzen setzt. Die Wahrheit ist, daß die Zensur nicht hinnehmbar ist, unabhängig von den Beweggründen, der Indentität der Opfer und den Bedingungen, unter denen sie stattfindet. Keine Zensur ist geistig vertretbar, und es ist übrigens keine wirksam.

Wer heute die Zensur verurteilt, wird beschuldigt, mit den Zensierten unter einer Decke zu stecken. Diese Anschuldigung in Form einer Erpressung ist ebensowenig hinnehmbar.

Unter den Anschauungen und Thesen, die heute mit einem Verbot belegt sind, befinden sich bestimmt verabscheuungswürdige und unsinnige. (Es ist tragisch, daß man kaum noch wagt, dies zu sagen, aus Angst, mit den Wölfen zu heulen.) Gibt es verabscheuungswürdige Ansichten, dann sind die Gesetze, die sie unterbingen wollen, noch verabscheuungswürdiger. Es geht hier nicht so sehr darum, für die Zensierten einzutreten, als sich gegen die Zensur auszusprechen, nicht um den oder jenen zu verteidigen, sondern um jedermanns Recht auf reie Äußerung zu bekräftigen."

Ausriß aus dem Aufsatz "Die Methoden der neuen Inquisition", Abschnitt "Mut zur Freiheit", Seiten 200-202, "Schöne Vernetzte Welt" von Alain de Benoist, Hohenrain-Verlag.

Die halbfette Auszeichnung des einen Absatzes stammt von mir. Denn genau dies ist mir unter anderem hier in diesem Forum passiert und würde mir erneut passieren, wenn ich entsprechend mich für eben die Meinungsfreiheit aller einzusetzen.

Ich hoffe, das Lesen des doch recht langen Abschnittes läßt Dich nicht aufstöhnen. Zum Ausgleich: Ich habe schon lange keinen Mengensatz mehr erfaßt. Mein 10-Finger-Blindsystem funktioniert zwar noch, aber eine gewisse Steifigkeit der Finger hat sich doch schon eingestellt - sicher mein hohes Alter.

Ich bleibe dabei:

Zensur ist Zensur. Auch, wenn es durchaus graduelle Unterschiede geben mag. Und gegen diese werde ich mich wohl bis an mein Lebensende einsetzen müssen. Tut mir leid. Das ist wohl tatsächlich meine unbelehrbare Preußische Haltung.

Georg

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