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Berling und Eurostile für eine Diplomarbeit?

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Tholaris

Ich schreibe zur Zeit eine Diplomarbeit und bin gerade dabei Schriftarten auszuwählen. Ein Bekannter hat mir nun empfohlen für den Textkörper Berling zu nehmen und für Überschriften Eurostile. Ich habe die Schriften bereits erworben (Berling nur die normale und Eurostile noch mit bold, italic, und italic bold). Ich bin nun aber doch unsicher geworden, ob sie wirklich so gut zusammenpassen. Mich würde sehr Eure Meinung interessieren.

Besonders zu den hervorgehobenen Wörtern. Ich habe einige wichtige Wörter hervorgehoben, indem ich sie in Eurostile bold und in dunkelblau darstelle. Durchbricht das zu sehr den Textfluss?

Berling verwende ich für den Textkörper, Eurostile verwende ich für Überschriften, Seitenüberschriften, Beschriftungen bei Bildern und Tabellen, sowie für den Fußnotentext.

Die Seiten werden später in einer Druckerei einseitig auf A4 gedruckt.

Welche Schriftgrößen würdet Ihr nehmen?

Was haltet Ihr von Blocksatz für solch längere Arbeiten?

Als Beispiel habe ich ein Bild hinzugefügt.

2lk2n3t.jpg

35c0cqu.jpg

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CRudolph

Hallo,

unabhängig von den verwendeten Schriften sieht das Ganze im Moment sehr unruhig und meines Erachtens auch nicht sehr ansprechend aus. Im Moment sind die Hierarchien auf der Seite nicht klar verteilt, beinahe jedes Element konkuriert um die Aufmerksamkeit. Die Hervorhebungen sind quasi dreifach ausgezeichnet, in einer anderen Farbe, in einer anderen Schrift und auch dazu noch fett. Warum muß hier ausgezeichnet werden? Würde eine passive Auszeichnung ausreichen oder sollen die Stichwörter wirklich sofort ins Auge fallen? Das sind Fragen, die Du Dir hier stellen mußt. Im Zweifelsfall würde ich versuchen, eine oder höchstens zwei der Auszeichnungsmöglichkeiten gleichzeitig einzusetzen.

Nach der Kapitelbenummerung zu urteilen (die ich übrigens auf den Tod nicht leiden kann, weil ihr m.E. heutzutage jeder Sinn fehlt) ist das eine Überschrift der 2. Ebene. Wieviele Ebenen hast Du insgesamt? Diese Überschrift ist dicht (m.E. zu dicht) an der Textgröße und nur durch den fetten Schnitt ausgezeichnet. Dadurch hebt sie sich zwar vom Text noch gerade ganz gut ab, im Moment kommt es aber zu einer Konkurrenz mit dem lebenden Kolumnentitel, da dieser durch Größe und Farbe Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Blocksatz ist bei längeren Zeilen an und für sich kein Problem, gerade in Deutscher Sprache schreit es allerdings nach anständiger Silbentrennung. Und werden die Zeilen kürzer, wie z.B. bei Deiner Bildunterschrift auf der rechten Seite, dann siehst Du sofort die riesen Lücken, die in den Text gerissen werden. Der Satz wäre mir Persönlich allerdings zu eng, ich würde den Zeilenabstand aufbohren.

Weitere Kleinigkeiten: Die Linie zur Abgrenzung der Fußnoten klebt an den Bildunterschriften, während die Linie unter dem lebenden Kolumnentitel zu weit entfernt ist.

Dezibel als Einheit sollte, wenn ich mich nicht irre, genau so einen geschützten Leeraum bekommen wie kHz oder dyn/cm² auch. Außerdem werden nach einem Punkt keine Abkürzungen (»Z.B.«) verwendet sondern diese ausgeschrieben.

Was nun die Schriften angeht: Die Berling gefällt mir auf den ersten Blick gar nicht so schlecht, scheint mir aber mit großen Problemen bei der Zurichtung daher zu kommen. Zumindest auf dem Bild erscheint mir der Satz recht fleckig, die Buchstabenabstände z.T. recht unregelmäßig und der ausgeprägte f-Bogen schreit nach dem Einsatz von Ligaturen. Wenn das kein Problem ist, dann, so finde ich, kann man die ruhig nehmen, wenn Du Dir den Aufwand sparen möchtest, dann nimm eine Schrift, die einfacher zu handhaben ist (in welchem Programm arbeitest Du übrigens?).

Zur Eurostile möchte ich eigentlich nichts sagen, sie liegt mir einfach nicht. Ich würde sie nicht verwenden, schon gar nicht in so prominentem Maße, aber dazu sollen lieber die Profis mehr sagen … :twisted:

Grüße,

Christian

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Dieter Stockert
Nach der Kapitelbenummerung zu urteilen (die ich übrigens auf den Tod nicht leiden kann, weil ihr m.E. heutzutage jeder Sinn fehlt) [...]

Kannst Du mir das erklären?

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Tholaris

Erst mal die einfache Antwort. Ich benutze Word. Ich weiß, dass ich mich in Latex oder so einarbeiten sollte, aber mit um die 100 Seiten wirds wohl mit Word klappen.

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Frakturfreak
Erst mal die einfache Antwort. Ich benutze Word. Ich weiß, dass ich mich in Latex oder so einarbeiten sollte, aber mit um die 100 Seiten wirds wohl mit Word klappen.

Word? :shock: Viel Glück dabei :D . :tutor: Es heißt LaTeX. Und die Einarbeitung in LaTeX kann sich auch lohnen. Das kommt raus, wenn man mit Word arbeitet.

Und wenn du nicht gerade LaTeX verwenden willst, nimm irgendwas anderes aber Word, das ist gerade mal gut genug für einen Brief, obwohl da gibts ja scrlttr2 :D , und für irgendwelche fixen Sachen. Obwohl ich den Text ja eigenlich nur in die Vorlagedatei eingeben muss, sofern ich mir denn eine erstellt habe, von der Geschwindigkeit des Schreibens läuft es also auf das Gleiche hinaus, jedoch hab ich die LaTeX-Datei schneller fertig, da ich nicht erst noch alles zusammenklicken muss. Außerdem geht ja der Absatzalgorithmus von Word schon mal gar nicht. Blocksatz und Silbentrennung von Word ein Witz: http://www.typografie.info/typoforum/viewtopic.php?f=8&t=5997, TeX hat einen tollen Mehrzeilensatzalgorithmus mit schönem Blocksatz. Das einzige Problem ist bloß, leider die Fonteinbindung, aber dafür gibt es ja Xe(La)TeX, welches allerdings noch nicht eine volle Mathematik-Unterstützung hat, und nicht mit microtype.sty zusammenarbeitet (kein optischer Randausgleich)

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Norbert P

Mal langsam ... wenn's bei einer Arbeit mit 100 S. bleibt, dann geht's auch mit Word. Nur nicht entmutigen lassen ...

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Frakturfreak
Mal langsam ... wenn's bei einer Arbeit mit 100 S. bleibt, dann geht's auch mit Word. Nur nicht entmutigen lassen ...

Er soll doch machen was er will, mir ist es ja an sich egal, aber ein bisschen übertriebene Propaganda ist doch erlaubt :D, oder? Aber lassen wir die Frage des Programms ruhen.

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CRudolph
Und die Einarbeitung in LaTeX kann sich auch lohnen.

Zunächst einmal: Einarbeitungszeit brauchen beide Programme. Wenn die Leute die gleiche Zeit in die Einarbeitung in Word stecken würden, die man benötigt, um eine vollständige Arbeit in LaTeX zu setzen, dann gäbe es weniger frustrierte Anwender auf der Welt. Word verleitet zur unüberlegten und chaotischen Erstellung der Dokumente. LaTeX zwingt einen von Anfang an, es richtig zu machen. Mit etwas Disziplin, dem korrekten Einsatz von Formatvorlagen etc. ist die Erstellung umfangreicher Arbeiten mit Fußnoten, Querverweisen, zahlreichen Abbildungen etc. auch in Word kein wirkliches Problem mehr. Die meisten Fehler, die mir unterkommen, sind tatsächlich eher durch die Benutzer bedingt als durch das Programm an sich.

Wenn man allerdings wenig Arbeit in die Einarbeitung steckt, dann kann man fast mit Sicherheit davon ausgehen, daß der Punkt kommt, wo das Dokument vermurkst wird. Dann darf man mindestens die gleiche Zeit und den gleichen Aufwand betreiben, den man für die Einarbeitung in LaTeX benötigt hätte.

@Dieter: Welchen Sinn hat die Benummerung von Überschriften? Die einzige zufriedenstellende Antwort, die ich hierauf bisher erhalten habe, sind Querverweise. Das erledigt man aber von vorn herein besser über Seitenverweise. Ich kann es nämlich schon gleich gar nicht ausstehen, wenn ich zu Kapitel 5.3.4.1 verwiesen werde, dieses dann aber drei Seiten lang ist und die gesuchte Information sich auf der letzten Seite befindet. Ein »siehe Seite 74« erleichtert das Auffinden ungemein. Dann benötigt man die Kapitelnummerierung aber gleich überhaupt nicht mehr.

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Frakturfreak
Und die Einarbeitung in LaTeX kann sich auch lohnen.

Zunächst einmal: Einarbeitungszeit brauchen beide Programme. Wenn die Leute die gleiche Zeit in die Einarbeitung in Word stecken würden, die man benötigt, um eine vollständige Arbeit in LaTeX zu setzen, dann gäbe es weniger frustrierte Anwender auf der Welt. Word verleitet zur unüberlegten und chaotischen Erstellung der Dokumente. LaTeX zwingt einen von Anfang an, es richtig zu machen. Mit etwas Disziplin, dem korrekten Einsatz von Formatvorlagen etc. ist die Erstellung umfangreicher Arbeiten mit Fußnoten, Querverweisen, zahlreichen Abbildungen etc. auch in Word kein wirkliches Problem mehr. Die meisten Fehler, die mir unterkommen, sind tatsächlich eher durch die Benutzer bedingt als durch das Programm an sich.

Wenn man allerdings wenig Arbeit in die Einarbeitung steckt, dann kann man fast mit Sicherheit davon ausgehen, daß der Punkt kommt, wo das Dokument vermurkst wird. Dann darf man mindestens die gleiche Zeit und den gleichen Aufwand betreiben, den man für die Einarbeitung in LaTeX benötigt hätte.

Was anderes habe ich damit ja auch nicht gemeint.

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Tholaris
... sollen die Stichwörter wirklich sofort ins Auge fallen?

Ja sie sollen unbedingt ins Auge fallen. Ich vermeide damit weitere Unterpunkte, bzw. Überschriften der 4. Ebene und höher. Außerdem gehe ich davon aus, dass eventuell manches Überflogen wird (hoffentlich, liest das nicht der Prof. *G), weil die Inhalte natürlich bekannt sind. Man kann dann so auf einen Blick den Inhalt relativ genau erahnen.

Trotzdem soll es nicht zu unruhig aussehen. Das ist ja gerade mein Dilemma.

Wieviele Ebenen hast Du insgesamt?

Bisher habe ich drei Ebenen. Ich teile meine Arbeit in drei Teile (Ebene 1), der Hauptteil ist dann Ebene 2 und manche Punkte der Ebene 2 sind haben noch Unterpunkte der Ebene 3.

Wie deutlich müssen denn Schriftgrößenunterschiede in den Ebenen Eurer Meinung nach sein?

Was haltet Ihr von meinem "lebenden Kolumnentitel"? Es erscheint dort immer der Name des Teils der Arbeit in dem sich der Unterpunkt befindet. Die Schrift ist mit Eurostile in blau und der Trennstrich zum Text auch blau. Die Seitenzahl genau so.

Blocksatz ist bei längeren Zeilen an und für sich kein Problem, gerade in Deutscher Sprache schreit es allerdings nach anständiger Silbentrennung.

Ich bin kein Freund von Blocksatz, ich glaube aber, der Professor hatte mal erwähnt, dass er das mag. Ich überlege also noch ob ich das noch ändere. Der Blocksatz, der da in der Bildunterschrift zu sehen ist, ist aus versehen, ich habe da viel rumexperimentiert.

Weitere Kleinigkeiten: Die Linie zur Abgrenzung der Fußnoten klebt an den Bildunterschriften, während die Linie unter dem lebenden Kolumnentitel zu weit entfernt

Das ist keine Abgrenzung zur Fußnote, das ist eine manuell eingefügte Abgrenzung zur Bildunterschrift. Das sah so komisch aus ohne die Linie.

Dezibel als Einheit sollte, wenn ich mich nicht irre, genau so einen geschützten Leeraum bekommen wie kHz oder dyn/cm² auch. Außerdem werden nach einem Punkt keine Abkürzungen (»Z.B.«) verwendet sondern diese ausgeschrieben.

Danke für den Tip, ich ändere es sofort :)

der ausgeprägte f-Bogen schreit nach dem Einsatz von Ligaturen. Wenn das kein Problem ist, dann, so finde ich, kann man die ruhig nehmen, wenn Du Dir den Aufwand sparen möchtest, dann nimm eine Schrift, die einfacher zu handhaben ist

Seit gerade weiß ich, was Ligaturen sind (ich habs gerade nachgeguckt :? :cheer: ). Wie man sie allerdings einfügt, weiß ich nicht. Ich brauche eine Schrift, die von selbst funktioniert. Ich dachte das hätte ich mit diesen kommerziellen Schriftarten geschafft.

Welche Schrift schlägst Du denn vor? ...bzw. zu welche Schriften ratet Ihr alle mir?

Vielen Dank an die lieben Antworten

Grüße

Tholaris

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Dieter Stockert
@Dieter: Welchen Sinn hat die Benummerung von Überschriften? Die einzige zufriedenstellende Antwort, die ich hierauf bisher erhalten habe, sind Querverweise.

Ach so, das ist was Grundsätzliches. Ich dachte, Du meinst speziell die im Beispiel gezeigte Art der Nummerierung.

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Tholaris

Bei den Fans von LaTeX entschuldige ich mich erstmal für die falsche Schreibweise ;)

Ich hatte das Programm mal installiert und kam damit nicht auf Anhieb klar. In Word hingegen bin ich seit Windows 3.1 aktiv. Ich habe eine gute Formatvorlage und weise jedem Textteil sofort die passende Formatierung zu. Damit läufts eigentlich sehr gut. Für meine Hausarbeiten, die zwar etwas kürzer waren, hats immer gereicht. Die Probleme (Seiten verrutschen u.ä.) sind mir bekannt, ich werde mir am Ende aber einfach einen Tag Zeit nehmen, alles zurecht rücken und dann eine Momentaufnahme (als PDF Dokument) für den Druck erzeugen. So stelle ich mir das zumindest vor.

Seitenmäßig könnten es übrigens auch 120 Seiten und mit Anhang und Literaturverzeichnis und allem drum und dran zwischen 150 und 200 Seiten werden. Ich habe aber einen guten Rechner mit 8 Gigabyte Ram und mache regelmäßig Sicherungen der Word Datei, ich hoffe also das es irgendwie gut geht...

Die Nummerierungen der Überschriften möchte ich machen, ich nehme an der Prof. ist das so gewöhnt und dem muss ich auch Rechnung tragen.

Ich habe zwar vor ein etwas aufwendigeres Design zu machen, aber sonst möchte ich möglichst wenig Experimente machen. Alle Seiten werden bei einer Druckerei im digitalen Farbdruck erstellt. Theoretisch könnte ich also auf jeder Seite tausend Farben verwenden, es bleibt aber eine Diplomarbeit und eine gewisse Seriösität soll dann doch da sein. Deswegen wollte ich gerne ein durchgängies Design verwenden und das dunkelblau ist ja für unsere Augen nicht zu abgefahren.

Wenn Ihr noch Vorschläge zu einem Design habt, nur zu :)

...und gibt es auch Meinungen zu meiner Grundfrage mit den Schriftarten? Ich habe zwar eigentlich mein Budget für Schriftarten schon überschritten, aber wenn mich jemand mit einer ganz tollen Variante überzeugt, dann schmeiße ich vielleicht auch alles um.

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Dieter Stockert
Die Probleme (Seiten verrutschen u.ä.) sind mir bekannt

Seiten verrutschen ist da ja wirklich noch das Harmloseseste. Ich habe mich mit Word recht gut ausgekannt und ich habe von Anfang an strukturiert gearbeitet. Trotzdem war irgendwann Schluss mit lustig und ich bin für das setzen von Diplomarbeiten auf ein DTP-Programm umgestiegen. Das einzige, was ich dabei bereut habe, das war, nicht schon viel früher umgestiegen zu sein. Ich hatte nach ein bisschen Einarbeitung das Gefühl, mit dem Programm zu arbeiten und nicht damit zu kämpfen. Also selbst wenn es keine Probleme der Art gäbe, dass plötzlich alle Bilder weg sind oder sich ein Dokument nicht mehr speichern lässt, wäre ich mit Word als Werkzeug, wenn's um mehr geht als um ein zweiseitiges Gutachten, nicht mehr glücklich.

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Tholaris

Wenn ich nur mehr Zeit hätte :cry:

Ich könnte mir durchaus vorstellen ein Programm wie InDesign oder so für den Satz zu nehmen, ich glaube sogar, das Indesign auf den Unirechnern vorinstalliert ist, ich bezweifele aber, dass ich das ohne große Vorkenntnisse schnell genug hinbekomme.

Aber mal ganz unabhängig von all der Programmwahl ...was haltet Ihr denn nun von Berling und Eurostile als Kombination?

Bisher hat nur Christian seine Meinung dazu gesagt. Vielen Dank übrigens Christian :)

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Dieter Stockert
Wenn ich nur mehr Zeit hätte

Die Zeit sparst Du Dir, wenn Du es mit LaTex versuchst, sicherlich wieder ein, weil Du Dich um das Layouten nicht groß zu kümmern brauchst. Und spätestens wenn Word Zicken macht, dann hast Du die Zeit dreifach wieder eingeholt.

Aber wer oder was hält Dich davon ab, die Arbeit für wenig Geld setzen zu lassen? Es ist doch nicht ungewöhnlich, ich setze immer wieder Diplomarbeiten für ehemalige Praktikanten von mir.

Aber mal ganz unabhängig von all der Programmwahl ...was haltet Ihr denn nun von Berling und Eurostile als Kombination?

Mir gefällt die Eurostile von Haus aus nicht, deshalb bin ich da ein ganz schlechter Ratgeber. Aber davon abgesehen irritieren mich bei dieser Zusammenstellung die so sehr unterschiedlichen Versalhöhen.

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CRudolph

Also, ich würde mir an Deiner Stelle wenig Sorgen um die Programmwahl machen. Ich habe selber sowohl meine Diplom- als auch meine Doktorarbeit in Word geschrieben und habe keinerlei (!) Probleme gehabt. Ich bin zudem beruflich täglich drauf angewiesen und es ist einfach besser als sein Ruf, egal was die Leute Dir einreden wollen. Es hat seine Schwächen, es hat seine Stärken, wenn Du Dich gut damit auskennst, dann würde ich auch dabei bleiben. Das ist allerdings nur meine ganz persönliche Meinung und Erfahrung.

Jetzt aber noch mal zur Fragestellung. Wenn die Stichworte wirklich herausstechen sollen, dann sollten sie auch eine aktive Auszeichnung erhalten. Viele Stichworte machen dann allerdings die Seite unruhig, damit mußt Du leben. Ich weiß nicht wie es den Anderen hier geht, aber beim Einsatz einer anderen Schrift für diese Auszeichnungen kommt mir sofort die Assoziation »Querverweise« in den Sinn. Das blau gefällt mir gar nicht schlecht, ich würde allerdings in der Grundschriftart bleiben und eine Schrift wählen, in welcher es einen halbfetten Schnitt gibt (wird dadurch natürlich teurer wenn Du kaufen mußt).

Wenn Du das mit drei Überschriftenebenen durchhalten kannst, dann ist das sehr gut, die meisten brauchen vier. Du mußt nur dafür sorgen, daß sich auch auf Seiten, auf welchen nur eine Ebene zu sehen ist, sofort erkennen läßt, in welcher Ebene man sich befindet. Das Layout der Ebenen muß sich deutlich genug unterscheiden. Das kann durch Größe, Fette etc. erfolgen. Da mußt Du Dir am besten mal Beispiele anschauen. Oder ausprobieren und hier um Rat fragen.

Bildunterschriften: Warum hast Du denn quasi doppelte Unterschriften zu den Bildern? Das finde ich verwirrend, das würde ich anders lösen, dann wirst Du auch gleich das Problem der Linie los.

Was nun die Schriften angeht – recht unkompliziert ist die Palatino Linotype, die auf dem PC mit dem Office-Paket dabei ist. Man darf sie nicht zu groß setzen (ich würde nicht über 10 pt gehen) aber sie ist unkompliziert und sehr gut zu lesen. Ein weiterer Klassiker ist Minion Pro, man erhält die Schnitte Regular, Kursiv, Fett und Fett Kursiv mit dem Reader von Adobe (schau mal hier im Forum nach der Freefont-Liste, da ist beschrieben wo man die Schriften findet). Falls Du Gefallen an ihr findest kannst Du Dir jeden Schnitt dazu kaufen, den Du Dir nur wünschen kannst (halbfett, Display- und Caption-Schnitte etc.). Ich habe meine Dissertation mit der Minion geschrieben und sie ließ sich in Word recht unkompliziert handhaben.

Alternativ kann ich Dir ans Herz legen, Dir einmal die Warnock Pro anzusehen:

[specimen=Beispiel:8szm5lnj]49131[/specimen:8szm5lnj]

Sehr gut ausgebaut, sehr umfangreich, ich persönlich finde es ist eine Freude, mit ihr zu arbeiten.

Ich persönlich habe zudem in letzter Zeit auch viel mit der Leitura-Familie von Dino dos Santos gearbeitet:

[specimen=Weiteres Beispiel:8szm5lnj]27043[/specimen:8szm5lnj]

[specimen=Weiteres Beispiel:8szm5lnj]27058[/specimen:8szm5lnj]

[specimen=Weiteres Beispiel:8szm5lnj]27066[/specimen:8szm5lnj]

In Word sind die Schriften auch relativ unproblematisch wenn auch nicht ganz so gut zugerichtet wie die Adobe-Schriften. Außerdem hat die Leitura-Familie einige kleinere Macken (wenn Du hier im Forum nach Leitura suchst, dann findest Du einige Beiträge dazu), ich setze sie allerdings trotzdem ganz gerne ein. Für größere Arbeiten das lästigste Problem ist, daß sich die Kursive nicht über den Kursiv-Knopf ansteuern läßt sondern man die Schriftart wechseln muß. Eine seltsame Eigenart der dos-Santos-Schriften. Dafür ist die gesamte Familie relativ günstig und es gibt immer mal wieder Sonderangebote.

Soweit einige Beispiele von mir als Anregung, Schriften, mit denen ich selber gearbeitet habe und von denen ich weiß, daß sie sich in Word recht gut handhaben lassen; die Profis können sicher noch mehr dazu beisteuern.

Gerade fällt mir übrigens noch ein: Ist das sogenannte Kerning (Unterschneidung) bei Dir in Word eingeschaltet? Dies ist per default nicht der Fall und das kann durchaus zu Verschlechterungen des Schriftbildes führen (welche Word-Version nutzt Du?). Du findest es unter Format – Fonts – Character Spacing – Kerning for Fonts …, setze mal das Häkchen und schau nach, ob es hinterher besser aussieht.

Grüße,

Christian

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Dieter Stockert
Gerade fällt mir übrigens noch ein: Ist das sogenannte Kerning (Unterschneidung) bei Dir in Word eingeschaltet?

Sehr guter Hinweis! Das Kerning wurde wohl nicht aktiviert (siehe die Abstände zwischen "T" und "arifvertrag" oder "V" und "orschriften").

Apropos Abstände: Zwischen der Nummerierung und der eigentlichen Überschrift ("1.2 An den Regelungen ...") muss unbedingt mehr Platz sein!

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Tholaris

Vielen Dank für Eure Antworten. Das mit dem Kerning probiere ich morgen mal aus. Die Schriftarten werden ich, sofern ich sie schon habe auch mal ausprobieren, durch die Formatvorlagen kann man ja mal schnell umstellen.

Das mit Word beruhigt mich. Ich bin für diese Arbeit noch nicht bereit für LaTeX. Ich muss am 31.12.08 abgeben, da ist keine Zeit mehr für zu große Experimente. Ich arbeite leider auf drei Rechnern und hatte bis vor drei Tagen auch noch keine Probleme, weil ich für jedes Kapitel ein eigenes völlig unformatiertes Dokument hatte. Jetzt habe ich mal alles was ich hatte in eine Formatvorlage, die ich von einer bekannten bekommen habe eingefügt. Die Formatvorlage habe ich dann völlig umgemodelt auf die Form die Ihr auf den Screenshots sehen konntet. Das alles habe ich auf einem Desktop Rechner mit Word 2003 (SP3) gemacht. Meine beiden anderen Rechner, ein Desktoprechner und mein Laptop haben Vista mit Word 2007.

Ich habe noch nicht probiert das Dokument an den anderen Rechnern zu bearbeiten.

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Tholaris

Ich habs doch schon jetzt ausprobiert. Mit Unterschneidung sieht es besser aus. Die ganze Welt der Typografie ist faszinierend. Ich habe mir vorher über so vieles keine Gedanken gemacht und jetzt lerne ich was Kerning und Ligaturen sind, das ist wirklich ein Zugewinn :)

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Proedie

Hallo Tholaris,

auch wenn ein Umstieg für diese Arbeit zu spät ist, vielleicht möchtest du dir (Für die Doktorarbeit?) mal LyX anschauen. »LyX ist ein grafisches Textverarbeitungssystem, das zur Ausgabe das Textsatzsystem LaTeX nutzt. Es zielt darauf ab, eine anschauliche grafische Benutzeroberfläche mit typografisch hochwertiger Ausgabe zu kombinieren.« (Wikipedia)

Zu Word noch ein Tipp von mir: Du solltest nicht nur oft zwischenspeichern, sondern auch verschiedene Versionen behalten. Du kannst sooft auf »speichern« klicken wie du willst – wenn du dir die ganze Datei zerschießt ist trotzdem alles weg. Ich spreche da aus Erfahrung!

Es grüßt

Proedie

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CRudolph

Zu Word noch ein Tipp von mir: Du solltest nicht nur oft zwischenspeichern, sondern auch verschiedene Versionen behalten. Du kannst sooft auf »speichern« klicken wie du willst – wenn du dir die ganze Datei zerschießt ist trotzdem alles weg. Ich spreche da aus Erfahrung!

Das ist in der Tat ein extrem wichtiger Punkt, den ich nur bestätigen kann. Bei wichtigen Dokumenten (das gilt nicht nur für Word sondern auch für Illustrator und InDesign) bin ich dazu übergegangen, jeden Tag eine neue Version abzuspeichern. Erstens ist’s nicht gar so schlimm, wenn das Programm mal eine korrupte Datei erzeugt. Es kommt aber dazu, daß man sich manchmal selber überlistet. Es ist mir mehr als einmal passiert, daß ich ganze Abschnitte verworfen und aus dem Dokument gelöscht habe, nur um Tage später festzustellen, daß ich diese Abschnitte nun doch benötige. Wenn man dann nicht eine alte Version aufgehoben hat, darf man alles noch mal schreiben … :twisted:

Christian

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Proedie

Also, das ist mir bis jetzt noch nicht passiert. Was mich an der Vorstellung es könnte mir passieren so erschreckt ist, dass das auch mit LaTeX passieren kann!

Zum Glück ließe sich das Problem bei LaTeX mit einem SVN-System umgehen. (Wer die Smilys mag, möge sich hier das Kerlchen mit dem Hammer hindenken.)

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Tholaris

Danke für die Tips.

Ich erstelle bereits jeden Tag eine neue Datei. Grundsätzlich arbeite ich dann immer mit der neuesten weiter. Ich speichere sie dann noch täglich auf einem USB Stick ab und sende sie mir selbst per Email. Wenn also wirklich mal eine Datei kaputt geht, dann verliere ich höchstens einen Tag. Das mit Lyx werde ich mir für die Doktorarbeit mit der ich insgeheim noch liebäugele angucken, aber erst mal eins zu Ende bringen ;)

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Gast TypoLion

Also ein Kurs Typo für Anfänger samt Programmschulung hast du schon von den Kollegen bekommen. Aber die Eurostile ist keine echte Schrift. Sie sieht nicht mal so aus. Profis arbeiten damit nicht. Alternativen sind dir schon genannt. Die Auswahl ist ziemlich groß. Aber Überschriften aus der selbe Schrift wie der Bodycopy, eine bisschen fetter und größer, reichen aus (für eine Diplomarbeit).

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