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Phänomen Alterssehschwäche

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Inwiefern muss man die Standardfloskel berücksichtigen, die bei jeglicher Art von Text unter 10pt wie aus der Pistole geschossen kommt?

»Aber die Älteren können das ja gar nicht lesen!«

Können ältere Menschen oft wirklich schlechter Text erkennen, oder müssen die einfach nur mal wieder zum Optiker? Ich kann mich da irgendwie schlecht reinversetzen. Das Gehirn verarbeitet die optischen Informationen doch genauso wie bei einem 20-Jähirgen – würde ich mal behaupten.

Natürlich kann der Text einmal kleiner wirken, wenn man stärkere Gläser hat – aber das betrifft ja nicht nur die Senioren.

Ich möchte zum Beispiel unsere Kinoprogramm-Handzettel komplett umstrukturieren in Tabellenform, also jede Spielzeit für jeden Tag einzeln aufführen. Gesetzt in Univers Condensed auf 8pt. Immerhin muss ich auch fast 250 verschiedene Spielzeiten unterbringen bei bis zu 20+ verschiedenen Filmen (variiert natürlich).

Ich bin auch schon sehr zufrieden. Vorher wurde alles abgekürzt wie

»tägl. 14:45, 16:45 & 18:45 Uhr, Mittwoch nur 15:45 Uhr!«.

Sieht nicht nur etwas unelegant aus, sondern führt auch zu Missverständnissen, da die Kinospielwochen immer Donnerstags anfangen, nicht Montags. Aber es hagelt natürlich bedenken, dass die älteren Leute das nicht erkennen können.

Ich habe mich dazu noch nicht konkret geäußert und will auch nicht unbedingt draufhämmern, dass die Senioren ohnehin keine relevante Zielgruppe darstellen. Würde lieber die Bedenken aus dem Weg räumen.

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Gast ChristianBüning

Barrierearm gestaltete Printprodukte sind nicht eindeutig definiert. 8 pt. condensed ist aber definitiv zu kleinteilig für Leute mit Altersweitsichtigkeit. Es gibt Brillen, die diese Sehschwächen simulieren können, das könnte dir helfen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass offene Buchstabenformen wie bei Lucida Sans gut gehen, wenn sie nicht zu knapp gesetzt werden und die Seite eine übersichtliche Struktur hat. Wer Schriftgrößen unter 10 pt nicht lesen kann, wird eh ein Hilfsgerät zu hause haben, also bist du in dem Korridor gut aufgehoben. Bei >10pt springen sogar die meisten Normalsichtigen ab, weil es nicht gut lesbar ist.

Die Stadt Münster hat hierzu einen Ratgeber herausgegeben:

http://www.muenster.de/stadt/medien/inhalt.html

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Das Gehirn verarbeitet die optischen Informationen doch genauso wie bei einem 20-Jähirgen – würde ich mal behaupten.

Natürlich kann der Text einmal kleiner wirken, wenn man stärkere Gläser hat – aber das betrifft ja nicht nur die Senioren.

nur sieht man als "fehlsichtiger" nicht dinge schlicht kleiner. sondern beispielsweise unschärfer. guck mal in den autobahn-thread.

3365680692_7758676b1b.jpg

und stell dir das jetzt mal in 8 punkt vor... und damit hast du nur einen teil der fehlsichtigkeiten abgedeckt. ich hab tage, da werden die einzelbilder der augen nicht korrekt zusammengerechnet. dann seh ich nicht nur unscharf sondern auch gleich noch doppelt.

ein simulator: http://www.absv.de/sbs/sbs_intro.html#auswahl

also bittebitte nicht zu klein setzen :)

ciao

phoibos

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Ich habe mal ein paar Beispielsätze zusammengewürfelt und zur Ansicht hochgeladen, falls es jemanden Interessiert.

http://tinyurl.com/yzu4ssn

Dann sieht man auch gleich die argen Schwachstellen an diversen Ecken.

Hab ja noch ganz andere Probleme damit :mrgreen:

Durch die unterschiedlichen Spielzeiten pro Tag und Film fällt natürlich auch die Größe von einem Block unterschiedlich aus. Wobei ich hier einfach ein buntes worst-case-Szenario zusammenschmissen habe, wo hinten auch mal mehrere Spielzeiten auftauchen (gibt immer eine feste Reihenfolge, neueste Filme zuerst) – ist in der Regel nicht so. Kommt aber vor.

Auf jeden Fall sollten die Filmtitel über alle drei Spalten jeweils auf gleicher Höhe anfangen, sonst ist das das reine Chaos.

Ich muss noch überlegen, wie ich es aufteile, aber eine feste Zeilenanzahl pro Filmblock wäre zugunsten der Übersicht natürlich vorteilhaft. Führt aber zu Platzproblemen, wenn z.B. zu Weihnachten über 20 verschiedene Filme laufen, Spitzenkandidaten laufen auch schon einmal mit 10 verschiedenen Spielzeiten pro Tag an (=11 Zeilen), während andere nur 1 oder 2 Spielzeiten haben. Wobei ich noch nicht dazu kam, den Satz mit reellen Spielzeiten zu testen, was vielleicht von Vorteil wäre. Normal (aber nicht immer) haben die neuen Filme ja die meisten Spielzeiten, die älteren immer weniger, bis Sie irgendwann rausfliegen.

Aber so wild, wie das jetzt aussieht, kann es natürlich nicht bleiben, ist klar.

Schwierig, schwierig. Größeres Papierformat fällt übrigens flach. Wenn ich *dieses* Format auf den Nutzen setzte, bekomme ich 4 Blätter auf einen Druckbogen an der Digitaldruckmaschine. Bei DIN A4 sind es gleich nur noch 2 – das sprengt den Kostenrahmen.

Und dass der »Kalender« nach Kinozeitrechnung Donnerstags anfängt muss ja auch noch besser ausgezeichnet werden.

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Nur auf den ersten Blick: Das größte Problem ist m.E., daß Du eine gigantische Redundanz der Informationen erzeugt hast. Für die Mehrzahl der Filme wird für jeden Slot 7-mal die gleiche Zeit gezeigt. Du würdest schon eine ganze Menge Platz schaffen, wenn Du die Redundanz in die Wochentage auslagerst, also die Angabe Do–Mi und dann jeweils nur eine Zeitangabe. Spezielle Angaben ließen sich so ja noch immer realisieren, Du brauchst aber nur 2/7–3/7 des Platzes, das Ganze wird dafür größer und übersichtlicher.

Dies allerdings wirklich nur nach dem ersten Blick ... :|

Grüße,

Christian

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Nur auf den ersten Blick: Das größte Problem ist m.E., daß Du eine gigantische Redundanz der Informationen erzeugt hast. Für die Mehrzahl der Filme wird für jeden Slot 7-mal die gleiche Zeit gezeigt. Du würdest schon eine ganze Menge Platz schaffen, wenn Du die Redundanz in die Wochentage auslagerst, also die Angabe Do–Mi und dann jeweils nur eine Zeitangabe. Spezielle Angaben ließen sich so ja noch immer realisieren, Du brauchst aber nur 2/7–3/7 des Platzes, das Ganze wird dafür größer und übersichtlicher.

Dies allerdings wirklich nur nach dem ersten Blick ... :|

Grüße,

Christian

Dann wär ich doch aber wieder bei »tägl. 14:45, 16:45 & 18:45 Uhr, Mittwoch nur 15:45 Uhr!« wo ich wieder zurück auf Start wäre.

Häufiges Problem ist immer der Lese-Stopp. Am konkreten Beispiel: Angenommen es ist Mittwoch, dann lesen die bis zu der Spielzeit, zu der die gerne reinmöchten – aber nicht weiter – und reservieren Karten für 14:45 Uhr (weil: täglich 14:45 – steht da ja), obwohl der Mittwoch nur 15:45 Uhr kommt.

Das kommt mit am Häufigsten vor.

Oder habe ich Dich falsch verstanden?

Gruß, Johannes

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Oder habe ich Dich falsch verstanden?

Ich glaube schon. Ich habe gerade wenig Zeit, aber so auf die schnelle Zusammengezimmert würde ich mir das in etwa so vorstellen:

Time table.jpg[/attachment:bbag8s5v]

Redundanz ist immer noch vorhanden (in diesem Fall die Tage), es lassen sich aber trotzdem recht differenzierte Aussagen machen. Im Notfall könnte man sogar eine Zeit zweimal anzeigen, um z.B. unterschiedliche Tarife hervorheben zu können:

Fr–Sa 20:15

So–Mi 20:15

Da wird es dann allerdings zugegebenermaßen eher unangenehm.

Grüße,

Christian

post-13053-1355407654,6139_thumb.jpg

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Fein, nicht? Das ist die CamingoDos Pro von Jan Fromm. Beziehungsweise, um genau zu sein, die CamingoDos Pro SemiCondensed SemiBold (irgendwie kriege ich gerade keinen direkten link zu Myfonts für die SemiCondensed-Schnitte). Die Preise pro Schnitt sind relativ hoch, bisher war es dafür aber auch eine echte Freude, mit der Schrift zu arbeiten. :wink:

Grüße,

Christian

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Ah! Verstehe, verstehe! Sehr interessanter Lösungsansatz! Hab ich so noch nicht gesehen. Gefällt mir gerade auch recht gut. Da muss ich mal an der Arbeit rumprobieren, ob ich das mit dem CMS auf der Homepage abgleichen kann, denn von dort kopiere ich immer die Spielzeiten und bekomme Sie einigermaßen so formatiert, wie ich es brauche.

Das Kinoprogramm bekomme ich immer Dienstags, dann muss ich es für das Internet vorab einpflegen, von dort den Text in InDesign rüberkopieren (arbeite daher mit Tabulatoren, nicht mit Tabellen). Dann geht es auch schon direkt zur Kontrolle auf Fehler zurück ins Kino. Und dann muss ich auch schon einen kleinen Andruck machen, die Dinger fertig schneiden (den künftigen Zettel auch noch falzen), dass Dienstags auch schon ein paar Zettel an der Kinokasse ausliegen. Das Zeitfenster ist also ziemlich knapp und ich muss da so viele »automatische« Abläufe wie möglich einbringen – da leidet natürlich der gestalterische Spielraum leider etwas drunter.

Hoffentlich finde ich morgen Zeit, mich schonmal ranzusetzen.

Ich darf Euch auf dem Laufenden halten. Und vielen Dank schonmal. :biglove:

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Ich habe mal ein paar Beispielsätze zusammengewürfelt und zur Ansicht hochgeladen, falls es jemanden Interessiert.

für mich verschwimmt alles. auch der kontrast des hellblauen ist mir zu niedrig. gut, ich bin kein maßstab und schaue dergleichen sowieso im internet nach, aber du hattest ja gefragt... ;)

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Gast ChristianBüning

@ Phoibos:

Danke für deinen Kommentar. Wenn ich den Aufwand und die Möglichkeiten von barrierearmer Kommunikation abwäge, erscheint es mir die beste Variante zu sein, wenn die sehr stark sehbehinderten Menschen Hilfsmittel verwenden. Würden alle Printpublikationen so erstellt, dass sie für 99% der Menschen lesbar sind, wäre der Aufwand (Papier, Lieferkosten etc.) unverhältnismäßig hoch. Wenn man bereit ist, diesen Anteil auf 96% zu senken und den 3% sehr stark beeinträchtigten Menschen Hilfsmittel gibt, sieht das Verhältnis von Aufwand und Nutzen sofort besser aus und die große Masse der mehr oder weniger unbeeinträchtigen Leser kommt ebenfalls gut durch.

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Ganz spontan finde ich ja die rechte Spalte eindeutig am besten. Für mich intuitiv erfassbar, erlaubt aber trotzdem differenzierte Angaben. Links ist für mich am schlechtesten; die ausgeschriebenen Tage machen das Ganze irgendwie unübersichtlich. Ich würde allerdings genau das für die Kopfzeile vorschlagen. Und die Nullen weg. Also, Donnerstag 1. September – Mittwoch 7. September. Die Daten gehen in den Versalien m.E. so wie es jetzt ist unter.

Ansonsten kann ich nur sagen: Mir persönlich gefällt’s!

Ziemlich OT: Was ist denn das eigentlich für ein Kino? Gedruckte Handzettel habe ich ja seit Urzeiten schon nicht mehr gesehen, muß ich sagen! Lohnt sich der Spaß?

Grüße

Christian

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Ganz spontan finde ich ja die rechte Spalte eindeutig am besten. Für mich intuitiv erfassbar, erlaubt aber trotzdem differenzierte Angaben. Links ist für mich am schlechtesten; die ausgeschriebenen Tage machen das Ganze irgendwie unübersichtlich. Ich würde allerdings genau das für die Kopfzeile vorschlagen. Und die Nullen weg. Also, Donnerstag 1. September – Mittwoch 7. September. Die Daten gehen in den Versalien m.E. so wie es jetzt ist unter.

Ansonsten kann ich nur sagen: Mir persönlich gefällt’s!

Ziemlich OT: Was ist denn das eigentlich für ein Kino? Gedruckte Handzettel habe ich ja seit Urzeiten schon nicht mehr gesehen, muß ich sagen! Lohnt sich der Spaß?

Grüße

Christian

Das mit dem Datum für die Spielwoche werd ich auf jeden Fall so umsetzen. Hast Du völlig recht.

Wir sind hier ein Multiplex, das keiner Kette angehört. Bei sieben Kinosälen recht seltenes Phänomen eigentlich. Heißt natürlich auch, dass bei uns noch viel in Eigenregie gehandhabt wird. Handzettel sind bei uns generell sehr gefragt. Teilweise stehen die Dienstags eben auf der Matte und möchten das Programm für die nächste Spielwoche (liegen nicht mal in der Nähe einer Fußgängerzone). Die Anfrage ist sogar dermaßen groß, dass ich künftig bis zu 15 Verteilstätten in den umliegenden Ortschaften organisieren muss, sodass unsere Auflage nochmal nach oben explodiert. Aber auch wenn ich über den Tellerrand schaue zu den zwei Plexen in der nächsten Großstadt, haben die wöchentlich eine verhältnismäßig vergleichbare Auflage. Kurzum: Mit Verteilstellen peile ich knapp 2.000 Zettelchen pro Woche an. Digitaldruck. Teurer Spaß – deswegen habe ich auch ein so kurioses Format ausgerechnet. Von diesem Folder wie in der PDF würde ich auf eine DC 240 (die ich gerne hätte :hammer: ) immerhin 4 Stück auf einen Bogen bekommen. Ohne Schnittmarken, aber immerhin 3mm Anschnitt. Das amerikanische Papierformat machts möglich. :party:

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