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Schriften für ein Interview-Magazin

Empfohlene Beiträge

nairolf

Hallo zusammen.

Dies ist mein erster Eintrag im Forum.

Ich studiere KD und habe bis jetzt kaum Typografische Erfahrung.

Somit bin ich für jede Inspiration, jeden Tipp und Expertenrat dankbar.

Im Moment arbeite ich an einem Interviewmagazin das sich mit Personen beschäftigt die mal sehr Berühmt/ Erfolgreich waren, im öffentlichen Interesse stehen und Stark Polarisieren oder Antihelden sind. Es handelt sich um ca. 18 Interviews + Bildmaterial.

Die Schriftfrage quält mich jetzt schon ein paar Tage. Es gibt so viele Schriften, da ist es echt ein langer Prozess sich einen überblick zu verschaffen. Ist das überhaupt nötig? Muss man mehr als 10 Schriften gut kennen? 8-)

ich suche eine Schrift die etwas Eckig und unangepasst wirkt. Unkonventionell und eigensinnig ist sich aber dennoch hervorragend als Magazinschrift eignet.

Mir gefällt bis jetzt die Swift und Fedra!

Wobei es bei der Fedra mehr Schnitte gibt, Serif sowie auch Sans!

Allerdings finde ich die Swift entspricht irgendwie mehr der Charakteristik die ich passend finde!

Was meint ihr?

Sollte man zwei unterschiedliche Schriftfamilien kombinieren?

Welche Schrift passt zu der Fedra

Fallen euch noch passende Schriften ein?

ich bin für jedes Feedback dankbar!

Vielen Dank

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Minimalist

Willkommen im Forum :huhu:

Es gibt so viele Schriften, da ist es echt ein langer Prozess sich einen überblick zu verschaffen. Ist das überhaupt nötig? Muss man mehr als 10 Schriften gut kennen? 8-)

Depends ... Wenn Du Dein Leben lang bei einer Zeitung arbeitest, die immer dieselben Schriften verwendet, dann bringt Dir das sicher nix; dann solltest Du hauptsächlich aus dem Vorhandenen das beste machen können ... :)

Aber das solltest Du ohnehin beherrschen ;) Ansonsten schadet es nix, zumindest die wirklich guten Klassiker zu kennen, also Schriften auf die man sich verlassen kann, die sich bewährt haben. Jeder neuen Schrift hinterherrennen muss man sicherlich nicht ...

ich suche eine Schrift die etwas Eckig und unangepasst wirkt. Unkonventionell und eigensinnig ist sich aber dennoch hervorragend als Magazinschrift eignet.

Die Swift ist Eckig und unkonventionell ...? Naja ... ;) Als Fließtextschrift würde ich immer zu einer tendieren, die gut lesbar ist: sie sollte hinter den Text zurücktreten und einfach angenehm unauffällig sein :) Spielen kann man immer noch bei Überschriften :)

Wie findest Du Die?

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nairolf

Hallo Minimalist,

vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung.

Leider habe ich vergessen zu erwähnen das mir nur die 100 Besten Schriften von FontShop zur Verfügung stehen.

Die Kinesis gefällt mir als Schrift sehr gut, bis auf das "i". :-)

Vielleicht ist unkonventionell auch nicht das passende Wort... ich habe bis jetzt nur mit zwei oder drei Schriften gearbeitet und kenne einfach zu wenig um außergewöhnlich Schriftenwahl beurteilen zu können.

Swift + ?

Alternativen?

Oder meinst du die eignet sich nicht für Fließtext? Zu dominant?

Thank you

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Kathrinvdm
Leider habe ich vergessen zu erwähnen das mir nur die 100 Besten Schriften von FontShop zur Verfügung stehen.

Da habe ich aber schon von schlimmeren Einschränkungen gehört … ;-) In dem Schatzkästchen wirst Du ganz sicher eine sehr schöne Lösung finden. :-) Die Swift ist übrigens eine gut lesbare, robuste Schrift, sehr gut geeignet für längere Fließtexte, damit liegst Du schon mal nicht falsch. Ich würde den Light-Schnitt verwenden, der Regular-Schnitt ist recht kräftig.

bearbeitet von Kathrinvdm
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Minimalist

Nur ist gut, das ist doch schon eine nette Auswahl ... :)

Ich würd das Pferd mal andersrum (also von vorne) aufzäumen: Zeig uns doch mal Deine Titelseite und ein, zwei Doppelseiten, wie Du Dir das Layout und die Anmutung vorstellst; dann kann man auch viel eher einen wirklich fundierten und vernünftigen Schriftvorschlag machen ... :)

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Kathrinvdm

Guter Vorschlag! Ich habe übrigens mal für ein ähnliches Projekt die Slimbach eingesetzt, die hat eine sehr reizvolle und ungewöhnliche Kursive – finde ich jedenfalls. :-) Ist die auch bei den 100 dabei? Ich meine zu erinnern, dass ja …

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Gast bertel
… Ich studiere KD … Muss man mehr als 10 Schriften gut kennen?…

Es wird dich niemand zwingen, wenn du mit KD allerdings Kommunikationsdesign meinst, würde es dein Fortkommen erheblich erleichtern, spätestens nach Abschluss des Studiums.

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Kathrinvdm

Die hundert besten Schriften sind eine schöne Richtschnur, an der entlang man sich fundierte Schriftkenntnisse aufbauen kann. :-)

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Minimalist
… reichte das trotzdem nicht für einen anständigen Kommunikationsdesigner :-)

:nicknick: :nicken:

Solange Frau Cäcilie dabei ist … ;-)

... macht das immer noch nicht die Eurostile wett ... ;-)

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Kathrinvdm
… reichte das trotzdem nicht für einen anständigen Kommunikationsdesigner :-)

Stimmt! Aber: Wenn ich hundert Schriften wirklich gut kennenlerne und mir daraus zehn wähle, die ich schätze und mit denen ich gut arbeiten kann, dann habe ich doch schon mal eine wesentlich bessere und breitere Basis, als wenn ich gerade mal zehn kenne und mit denen dann aus der Not heraus ausschließlich arbeite, weil ich keine Alternativen habe. ;-)

... macht das immer noch nicht die Eurostile wett ... ;-)

Ach komm, sei nicht so streng – auch die hat ihre Daseinsberechtigung. :-)

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Gast bertel
Stimmt! Aber: Wenn ich hundert Schriften wirklich gut kennenlerne und mir daraus zehn wähle, die ich schätze und mit denen ich gut arbeiten kann, dann habe ich doch schon mal eine wesentlich bessere und breitere Basis, als wenn ich gerade mal zehn kenne und mit denen dann aus der Not heraus ausschließlich arbeite, weil ich keine Alternativen habe. ;-)

So meinte ich das. :-D:gimmifive:

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nairolf

Ja. Die 100 besten Schriften sind einfach eine schöne Übersicht. Um jede Schrift richtig zu kennen dauert es natürlich! Ich glaube auch nicht das ich jemals alle verwenden werde! ABER! Man sollte ja niemals nie sagen! :-)

Ich habe mal euren Vorschlag befolgt und etwas mit dem Layout angefangen!

Es handelt sich um ein neun Spalten Raster. Da jeder Interviewpartner einen anderen background hat werde ich auch jede Seite anders gestalten also auf jeder Seite die Spaltenbreite variieren.

Nun zu den verwendeten Schriften:

Doppelseite 1 und 2

Fedra Sans Std & Fedra Serif

Doppelseite 3

Scala & Scala Sans

Doppelseite 4

Swift & Frutiger LT Std

Download: http://ul.to/m1c1lz14

Was haltet ihr davon?

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Kathrinvdm

Also … Du hast geschrieben:

ich suche eine Schrift die etwas Eckig und unangepasst wirkt. Unkonventionell und eigensinnig ist sich aber dennoch hervorragend als Magazinschrift eignet.

Wenn ich mir das PDF anschaue, dann sind mir die Schriften allesamt zu normal und artig. Ich finde sie durch die Bank weder eckig noch unangepasst, unkonventionell oder eigensinnig. Zumindest nicht so, wie Du sie eingesetzt hast.

Eckig und unangepasst ist für mich beispielsweise nicht, Buchstaben in Reih und Glied über ein Bild zu legen. Das ist im Gegenteil ziemlich artig. Wenn Dein Layout eckig und unangepasst wirken soll (gerade bei diesem Interviewpartner sehr angemessen, wie ich finde), dann hilft es Dir nicht, dass nur die Buchstaben der gewählten Schriften solcherart gestaltet sind, dann musst Du das auch im Layout ausdrücken. Gerade, wenn Du die Buchstaben des Namen des Interviewpartners schon auf der Bildseite einsetzt, dann nutze sie, um eine Aussage zu treffen. Spiel mit Größenkontrasten, lass Buchstaben aus der Seiten laufen, spiel mit Farben (oder Graustufen), fass die Buchstaben auf der Fotoseite also als reine Formen auf, mit denen Du »eckig und unangepasst« ausdrücken willst. Und wenn man den Namen dann nicht mehr auf Anhieb lesen kann, dann ist das nicht so tragisch (finde ich), weil er ja ohnehin noch ein zweites Mal lesbar über dem eigentlichen Text erscheint.

Im Gegensatz dazu ausgesprochen wichtig ist, dass der Fließtext, den Du dem Betrachter zum Lesen anbietest, sehr gut lesbar ist. Wenn Du zu enge Zeilen setzt oder Schriftgrößenwechsel innerhalb des Textblockes einsetzt, ohne den Zeilenabstand zu verändern (auf den letzten beiden Doppelseiten Deines Beispiels), dann ermüdest du Deine Leser und sie werden Dir mit großer Wahrscheinlichkeit nach kurzer Zeit abspringen. Gleiches gilt für eine Textfarbe, die einen relativ geringen Helligkeitskontrast zum Untergrund bildet. Den roten Fließtext in Deinem Layout finde ich daher recht anstrengend zu lesen.

Ich würde Dir empfehlen: Sei ruhig mutiger und unangepasster bei der Komposition der Seite, schau noch mal nach ungewöhnlicheren Schriften für die Headlines und die kurzen Textpassagen und halte Deinen Fließtext dafür gut lesbar. Wähle den Kontrast zwischen Schmuck- und Textschrift deutlicher. Im Magazinbereich werden nicht umsonst so gerne markante Schriften wie die Bodoni oder die Clarendon für Textspielereien verwendet – oft im Zusammenspiel mit sehr zurückhaltenden Fließtextschriften wie der HelveticaNeue, der Swift light oder auch der TheSans.

Verzeih, wenn mein Kommentar jetzt etwas über die reine Schriftwahl hinausgeht, aber so ein Layout besteht eben nicht nur aus der Schrift. :-)

bearbeitet von Kathrinvdm
Wortdoppelung
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TYPOGRAFSKI

interviews in blocksatz sind so eine sache. die antworten sind oft länger das mag noch gehen aber die fragen sehn meistens blöd aus, die sind oft kurz und alles andere als für blocksatz geignet.

egal welche schriften du nimmst kann ich dir nur sagen – weniger ist mehr.

und texte in rot zu lesen ist eine zumutung.

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Joshua K.

Bei der 100-beste-Schriften-Edition sind wunderbare, glatte Textschriften dabei, aber keine so richtig eckig-unangepaßte (außer vielleicht die Bell Gothic in groß — aber mach das lieber nicht). :-?

Die Veljovic (die nicht dabei ist) könnte ich mir vorstellen.

Ich würde mir wenigstens noch eine Schrift für die Überschriften kaufen. Ich mußte an die FF Trixie denken: die ist zwar bei den 100 besten, aber leider nicht in der Edition enthalten. Mit der oder einer ähnlichen könntest Du was machen (für Überschriften uä.), wenn es ein bißchen retro sein darf. Dann muß es aber auch retro sein, sonst wirkt es schnell nach Klatschblatt. Aber das ist nur ein Vorschlag. Experimentiere ein bißchen (auch mal mit kostenlosen Schriften), Frutiger-Überschriften finde ich hier viel zu brav.

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Minimalist

Ich würde auch sagen, dass hier ein etwas lauteres Layout viel helfen würde ... Für den Fließtext ne unauffällige Serifenlose, und für die Überschriften was peppiges ... Leider hab ich keine peppigen Schriften (I don’t do that), aber mal so ins Unreine gesprochen:

72dmih.png

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Kathrinvdm

Nairolf, was sagst Du denn zum Feedback? Hilft es Dir weiter? :-)

bearbeitet von Kathrinvdm
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nairolf

Vielen Dank für eure Tipps.

Das sich an dem Layout noch etwas ändern muss ist mir klar. Danke Kathrinvdm für deine ausführliche Antwort. Das hat mir schon etwas die Augen geöffnet! :-D

Der Text ist im Flattersatz und schwarz echt viel lesefreundlicher! Etwas lauter find ich gut! Passt auch sehr schön zum Thema.

Leider ist die Schriftenfrage immer noch nicht geklärt! :roll:

Es wird mir auch nicht möglich sein eine neue Schrift zu kaufen!

Langsam habe ich das Gefühl ich habe mich zu sehr auf eine unangepasste Schrift fixiert und

etwas aus den Augen verloren das ich in erster Linie ein sauberes Magazin machen möchte.

Am liebsten wäre mir für die Auszeichnungen eine Seriefenlose Schrift!

Der Fließtext muss natürlich dazu passen.

Ich habe jetzt schon so viele Kombinationen ausprobiert und kann das fast nicht mehr objektiv beurteilen.

Leider stehe ich etwas unter Zeitdruck und habe deshalb keine Zeit die Entwürfe mir einfach in einer Woche noch einmal mit etwas Abstand anzuschauen.

Planlos!!

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Kathrinvdm

Hallo Nairolf,

das verstehe ich gut! :-) Es ist schon ein bisschen spät am Abend, ich hoffe, ich baue Dir jetzt aus Müdigkeit keine zu groben Schnitzer ein …

Ok, lass mal sehen, ich habe die hundert besten Schriften jetzt nicht alle im Kopf … Frage: Hast Du die Gill, die Bodoni, die Blur, die Clarendon oder die Prokyon zur Verfügung? Oder gar die Reporter als abgefahrene Retrovariante? Probier diese mal als eigenwillige Schmuckschriften für die Headlines/Zitate aus. Für die Buchstaben auf der Fotoseite experimentier mit der Gill in der fettesten Variante die Du finden kannst (das macht zum Beispiel das Prinz-Magazin), experimentier mit Buchstaben in verschiedenen Größen und verschiedenen Schriftschnitten. Die Buchstaben dürfen sich überschneiden, Schnittmengen dürfen ausgeschnitten werden, ultrafett darf gegen thin stehen, groß gegen klein, eckig gegen rund. Sei mutig – Zeitmangel ist dabei gar nicht schlecht, das erhöht die Entschlossenheit beim Gestalten. ;-)

Auf der Textseite sorg dafür, dass die Spalten nicht zu breit sind, der Durchschuss angenehm, probier Blocksatz und alternativ dazu mal linksbündigen Flattersatz aus und schau, was das mit der Optik der Seite macht. Nimm ruhige »Arbeitstiere« als Fließtextschriften: Zur serifenlosen Headline probier Swift, Minion, Caecilia, Garamond oder eine ähnliche Serifenschrift aus. Zu Serifenheadlines kannst Du relativ problemlos HelveticaNeue, The Sans, Frutiger, eine leichte Meta oder auch eine Scala Sans kombinieren. Wichtig ist hierbei, den Fließtext gut lesbar zu gestalten – mach ihn am besten schlicht schwarz. Mit Farbe kannst Du dann bei den Headlines, den Zitaten oder auch den Bildunterschriften spielen. Habe ich noch etwas vergessen? Ach ja – farbige Flächen kannst Du auch zur Strukturierung der Seite einsetzen, also besondere Texte hervorheben oder einer Headline mehr Gewicht verleihen.

Puh, das waren jetzt meine spontanen Gedanken zum Thema, ich hoffe, sie helfen Dir ein bisschen …

Jetzt aber erstmal: gute Nacht! :-)

bearbeitet von Kathrinvdm
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