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Facelifting bei Reclam

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Kathrinvdm

Lieber Herr Forssman,

danke für die Gesprächsbereitschaft! Das befreit uns dankenswerterweise davon, uns in reinen Vermutungen ergehen zu müssen – nun können wir Sie einfach direkt fragen. :-)

Ich habe inzwischen Ihre Erläuterungen zur Überarbeitung der Reclam-Reihe in »Die Welt in Gelb« gelesen und kann die Schritte der Überarbeitung nun besser nachvollziehen. Dennoch muss ich gestehen, dass ich die alte Titelgestaltung mit der gelben Vollfläche sehr gerne mochte und mir Ihre Gestaltung mit der weißen Fläche daher recht ungewohnt erscheint – logischerweise. Springe ich nun über meinen Gewohnheitsschatten, dann kann ich mich durchaus mit der Idee eines »Etiketts« auf dem Titel anfreunden, insbesondere, wenn die vollflächige Farbe auf der übrigen Fläche beibehalten wird. Fragen würde ich gerne, was Sie dazu bewogen hat, die weiße Fläche auf genau diese Weise zu positionieren?

Herzliche Grüße

Kathrinvdm

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Friedrich Forssman

Liebe Kathrinvdm,

die Frage klingt einfach – die Antwort ist es nicht. Schildchen geben »Buchigkeit«, wie ich finde, und ich mag an den Reclam-UB-Bändchen der 50er und 60er Jahre genau das gern: daß die richtige kleine Büchlein sind. Die Schildchen müssen dann aber ziemlich breit sein, damit die Schrift groß drauf stehen kann, und nicht zu viele Trennungen nötig sind. Also a) Schildchen, und b) breite Schildchen. Im dritten Schritt fand ich, daß sie sich weit oben am wohlsten fühlen, mit 10mm Abstand von der oberen Kante, und dem selben Abstand zu den Rändern. Durch Fertigungsschwankungen mögen diese drei Räume ein wenig differieren, sie sind doch als gleich gemeint erkennbar (finde ich); wenn das Schildchen nach unten geschoben würde, so müßte man es ordentlich nach unten schieben. Und dann würde die Rückenzeile nicht mehr damit bündig sein, und die oft großen Rückenschilder sähen dann auch rasch unproportioniert aus. Also c): gleiche Räume!

Frage beantwortet?

Herzlich grüßt FF

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Gast bertel
… Schildchen geben »Buchigkeit« …

Wie meinst du* das? "Schildchen" kenne ich von Buchtiteln eigentlich nicht, zumindest keine, die innerhalb eines Satzspiegels platziert sind.

*Ich bleibe beim hier üblichen neutralen "Du", einfach, weil es sich hier so eingebürgert hat.

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Kathrinvdm

@FF: beantwortet! Ich habe in der Zwischenzeit darüber nachgedacht, welche Parameter bei Größe und Positionierung der Schildchen zu berücksichtigen sind. Vom reinen Bauchgefühl her hätte ich zunächst – das gestehe ich freimütig – das Schildchen schmaler angelegt und weiter nach unten gesetzt. Eingedenk der Tatsache, dass die Längen von Autorennamen und Buchtiteln jedoch sehr stark differieren und im Einzelfall sogar Illustrationen hinzugesetzt werden sollen, hat mein Bauchgefühl unrecht. Es ergäbe ein schönes visuelles Durcheinander, wenn für jeden einzelnen Buchtitel abhängig von der Textlänge die Positionierung der weißen Fläche neu justiert werden müsste. Die gleichmäßige Ausrichtung an der Oberkante und den beiden Seiten ist da wohl die sinnvollste, weil praktikabelste Lösung, wenn man eine stringente Gestaltung der gesamten Reihe anstrebt.

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Friedrich Forssman
Wie meinst du das? "Schildchen" kenne ich von Buchtiteln eigentlich nicht, zumindest keine, die innerhalb eines Satzspiegels platziert sind

Lieber Bertel,

die Frage verstehe ich nicht ganz. Schildchen sind auf Bucheinbänden seit etwa 100 Jahren beliebt, man denke nur an die Insel-Bücherei. Und ich ertappe mich immer wieder dabei, daß ich welche verwende, zum Beispiel bei der Arbeit für die Arno Schmidt Stiftung (http://www.suhrkamp.de/download/Prospekte/Arno_Schmidt_Prospekt.pdf). Man möchte ja keine Masche haben als Gestalter, man merkt aber irgendwann, daß man eben doch eine Handschrift hat.

Was aber meinst Du mit der Satzspiegel-Frage?

Herzlich FF

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Friedrich Forssman
@FF: beantwortet! Ich habe in der Zwischenzeit darüber nachgedacht, welche Parameter bei Größe und Positionierung der Schildchen zu berücksichtigen sind. Vom reinen Bauchgefühl her hätte ich zunächst – das gestehe ich freimütig – das Schildchen schmaler angelegt und weiter nach unten gesetzt. Eingedenk der Tatsache, dass die Längen von Autorennamen und Buchtiteln jedoch sehr stark differieren und im Einzelfall sogar Illustrationen hinzugesetzt werden sollen, hat mein Bauchgefühl unrecht. Es ergäbe ein schönes visuelles Durcheinander, wenn für jeden einzelnen Buchtitel abhängig von der Textlänge die Positionierung der weißen Fläche neu justiert werden müsste. Die gleichmäßige Ausrichtung an der Oberkante und den beiden Seiten ist da wohl die sinnvollste, weil praktikabelste Lösung, wenn man eine stringente Gestaltung der gesamten Reihe anstrebt.

Das ist ja schon fast zu harmonisch! Aber Dank für die Antwort. Ich habe mir natürlich gründlich den Kopf zermartert, ob diese Lösung es schon sein soll – ist sie nicht zu stringent und vernünftig? – und ob nicht irgendwo was Geniales schlummert. Und immer wieder neue Entwürfe gemacht, die ich aber angestrengter und verschwitzter fand. Auch ich kann mich nicht freimachen vom Wunsch, innerhalb der Gestalter-Gemeinschaft als cooler und kühner Designer zu gelten – und mache dann doch wieder was Warmes, Nettes, Vernünftiges. Mit ganz wenigen Ausnahmen, wenn der Inhalt mal weniger zählt als die Gestaltung; das sind dann aber auch die Aufgaben, die mir weniger Spaß machen.

Wenn ich Ausstellungen gestalte, dann darf ich cool und kühn sein. Dann geht es um das Zuspitzen, um das Erzeugen von Emotionen, um das Herunterfahren der Überkomplexität jedes Ausstellungsthema auf einen erlebbaren Raum. Aber bei Büchern ist die Aufgabe doch immer sehr präzise faßbar, und es gibt die Traditionen, die dafür sorgen, daß Typographie und Buchgestaltung auch einfach im Hintergrund funktionieren, und nur von Demjenigen bemerkt werden, der absichtlich auf die Gestaltungs-Ebene fokussiert.

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Kathrinvdm

Ich habe noch keine Buchreihe gestaltet, aber ich kenne den Gedankenprozess so ähnlich aus der Verpackungsgestaltung. Je mehr Produkte eine Linie umfasst, desto mehr Gestaltungsvarianten für die Verpackungen fallen schlicht weg, weil sie nicht praktikabel sind. Längster und kürzester Produktname bilden zusammen solch einen Grund, der manch schönen Entwurf vom Tisch fegt, gelernte Farbkodierungen für bestimmte Produkte oder Geschmacksrichtungen ein anderer. Das Ergebnis solcher Verpackungsentwicklungen fällt vielleicht nicht unbedingt revolutionär aus, aber die Zielsetzung, einen Wiedererkennungswert des Produktes für den Käufer, sowie den visuellen Zusammenhang zwischen den Produkten einer Linie zu schaffen kann erreicht werden – und das auf ansprechende Weise. Auch wenn das im Einzelfall uncool ausfallen mag.

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Gast bertel
… Schildchen sind auf Bucheinbänden seit etwa 100 Jahren beliebt, man denke nur an die Insel-Bücherei. …

Ich kenne die Schildchen eigentlich auch nur von dort (waren die nicht sogar aufgeklebt, statt sie im Druck zu berücksichtigen?)

und hätte sie jedenfalls nicht mit "Buchigkeit" gleichgesetzt, die Aussage schien mir einfach ein wenig konstruiert, drum hab ich nachgefragt. Mag sein, dass ich "falschen" Bücher lese, jedenfalls waren extrem wenige darunter, die ein Schildchen als gestalterisches Element aufwiesen.

Was aber meinst Du mit der Satzspiegel-Frage? …

Damit meinte ich einfach den breiten Rand um den weißen Kasten.

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Gast bertel
… die Zielsetzung, einen Wiedererkennungswert des Produktes für den Käufer, sowie den visuellen Zusammenhang zwischen den Produkten einer Linie zu schaffen kann erreicht werden – und das auf ansprechende Weise. Auch wenn das im Einzelfall uncool ausfallen mag.

Ich glaube, das ist der Hauptkritikpunkt in diesem Strang. All die Punkte waren ja gegeben – bis auf die "Weise", die zwar ansprechend, aber mittlerweile etwas ältlich war.

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pürsti

Ich kapier das hinten und vorne nicht mit dem weißen Fleck. ((insgeheim hatte ich gehofft, der weiße Fleck hätt einen tiefern Sinn, den ich noch nicht durchschaue). Buchigkeit? Hä? Ein Schildchen imitieren und schon würd das Heftchen buchiger? Wird eher schulheftiger. Und warum auch buchiger wenn als Heftchen konzipiert. Was ich an den Heftchen mochte/mag ist der Minimalismus. Dem ganzen jetzt ein Etikett aufzudrücken halte ich für überflüssigen, fast ein klein wenig kindischen Firlefanz.

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Friedrich Forssman
Ich kenne die Schildchen eigentlich auch nur von dort (waren die nicht sogar aufgeklebt, statt sie im Druck zu berücksichtigen?)

Ja, die waren aufgeklebt, sind es aber seit Jahren nicht mehr (sondern mitgedruckt und blindgeprägt).

und hätte sie jedenfalls nicht mit "Buchigkeit" gleichgesetzt, die Aussage schien mir einfach ein wenig konstruiert, drum hab ich nachgefragt. Mag sein, dass ich "falschen" Bücher lese, jedenfalls waren extrem wenige darunter, die ein Schildchen als gestalterisches Element aufwiesen.

Unter den Büchern, die ich habe, sind viele. Unter denen, die ich gestaltet habe, besonders viele. Gerade Reihen, die direkt klassisch sein wollen (wie die »Bibliothek SG«) und solche, die das ironisieren (wie die schönen Deutsche-Staatsoper-Berlin-Büchlein von Cyan) weisen das Schild als Element auf.

Damit meinte ich einfach den breiten Rand um den weißen Kasten.

... und die Frage habe ich doch schon beantwortet, nicht wahr?

Ich glaube, das ist der Hauptkritikpunkt in diesem Strang. All die Punkte waren ja gegeben – bis auf die "Weise", die zwar ansprechend, aber mittlerweile etwas ältlich war.

Dann haben wir eine neue Debatte: Was ist »ältlich«? Wie machen wir das fest? Speziell bei Büchern ist das gar nicht so einfach. »Zwar ansprechend«, da ist mir das »zwar« schon zu einschränkend, denn die Büchlein ansprechend hinzukriegen ist ja gar nicht so ohne. Vielleicht ja »ansprechend, weil ältlich«? Und wenn wir jetzt noch »ältlich« durch Wörter wie »bewährt, überliefert, vertraut« ersetzen, bin ichs zufrieden ...

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Dieter Stockert

Als ich gestern die neuen Umschlaggestaltung gesehen habe, war meine erste Reaktion: »Was soll das? Die alte Gestaltung hatte doch prima funktioniert. Jetzt ist es einfach nur hässlicher.«

Als ich heute nach der Arbeit heimkam und wieder einen Blick darauf geworfen habe, kam es mir plötzlich so vor, als sei ich schon damit vertraut. Auch das weiße Schildchen, das mich vorher richtiggehend gestört hatte, wirkte »normal«.

Ich muss nun an Arno Schmidt denken, der irgendwo geschrieben hat: »Der kluge Rezensent sagt ein Jahr lang gar nichts.«

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Pachulke
Ich kenne die Schildchen eigentlich auch nur von dort (waren die nicht sogar aufgeklebt, statt sie im Druck zu berücksichtigen?)

Das kommt aus der Zeit, da der Drucker nur einen Buchblock lieferte, den sich der Kunde dann individuell beim Buchbinder binden ließ. Damals™ haben Buchbinder händisch Papier marmoriert, das dann natürlich nicht bedruckt werden konnte, daher die aufgeklebten Etiketten.

Wird eher schulheftiger.

Das hatte ich für ein beabsichtigtes Moment gehalten. Reclamhefte sind ja zu einem sehr großen Teil die billigen Schulausgaben der dort behandelten Klassiker. Ich weiß nicht, wie viel dieses Segment anteilig für Reclam ausmacht, aber sicher noch eine nicht zu vernachlässigende Menge.

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Martin Z. Schröder
Ich muss nun an Arno Schmidt denken, der irgendwo geschrieben hat: »Der kluge Rezensent sagt ein Jahr lang gar nichts.«

Der Rezensent hat nur nicht so viel Zeit wie der Schriftsteller. Der feige Rezensent wartet erst mal ab, was die andern sagen und sucht sich dann eine interessante Position im oder gegen den Strom. Ich würde meinen, der kluge Rezensent läßt sich auch belehren im Falle der Erleuchtung.

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Gast bertel
… Dann haben wir eine neue Debatte: Was ist »ältlich«? Wie machen wir das fest? Speziell bei Büchern ist das gar nicht so einfach.

Ich habe das rein auf die Zeitachse bezogen und völlig wertfrei gemeint. Man sieht der alten Gestaltung eben an, dass sie nicht vor Kurzem entstanden ist.

… »Zwar ansprechend«, da ist mir das »zwar« schon zu einschränkend, denn die Büchlein ansprechend hinzukriegen ist ja gar nicht so ohne. Vielleicht ja »ansprechend, weil ältlich«? Und wenn wir jetzt noch »ältlich« durch Wörter wie »bewährt, überliefert, vertraut« ersetzen, bin ichs zufrieden ...

"Zwar" war auch einschränkend gemeint, da die alte Gestaltung kein Ausbund an Schönheit war. Sie war in keiner Weise schlecht, aber eben auch nicht positiv herausragend. (Wobei ich mich grad frage, ob sie denn überhaupt ansprechend gestaltet sein müssen – der Großteil wird entweder an Schüler gehen, die die Hefte lesen müssen, oder an Literaturinteressierte, die Form und Gewicht der kleinen Hefte bevorzugen und sie auch dann kaufen, wenn die einen häßlichen Einband haben. Aber das nur am Rande.)

"Ansprechend" finde ich beide, wenn ich vom vertrauten Bild ausgehe. Die erste Assoziation zu Reclam wird immer "Gelb" sein, solange sich daran nichts ändert, kann nichts falsch gemacht werden.

Was mir aber immer noch nicht klar geworden ist: Welche Ziel wurde mit der Neugestaltung denn verfolgt? Das würde mich wirklich brennend interessieren :-)

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Friedrich Forssman
Was mir aber immer noch nicht klar geworden ist: Welche Ziel wurde mit der Neugestaltung denn verfolgt? Das würde mich wirklich brennend interessieren :-)

Zitat aus meinem Beiträglein in »Die Welt in Gelb« (http://www.reclam.de/data/media/Die_Welt_in_Gelb.pdf):

»Nach über 20 Jahren war der angeschnittene Balken – ein typisches 80er-Jahre-Motiv – nicht mehr recht zeitgemäß, und außerdem hatte ich den Wunsch, die UB wieder etwas, nun ja: bibliophiler anzulegen. Daß das Gelb beibehalten werden sollte, verstand sich. Und auch die Kombination aus einem kräftigen Balken und dem Verlagsnamen ist, wie erwähnt, so gut eingeführt, daß auch dieses Element bleiben sollte. Daß aus diesen gemeinsamen Überlegungen eine eher behutsame Renovierung und kein deutlicher Bruch mit dem Entwurf meines hochgeschätzten Lehrers und Freundes Hans Peter Willberg folgte, freut mich besonders. Aber wir wollten die Einbände doch auch reicher und buchähnlicher haben« ...

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Gast bertel
… Aber wir wollten die Einbände doch auch reicher und buchähnlicher haben« ...

Danke für die Erleuchtung :-) Einen "reichen" Einband verstehe ich jedoch nicht. Die Heftchen "buchähnlicher" zu gestalten ist durchaus ein Ziel – nur, warum wurde das angepeilt? Es ist doch eben das Schöne, dass es keine Bücher sind. Mit allen Vorteilen (Größe, Gewicht, Preis) die es mit sich bringt, kein Buch zu sein. Ich bin einfach neugierig und würde den Gedanken gern nachvollziehen können …

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gutenberger
Nach über 20 Jahren war der angeschnittene Balken – ein typisches 80er-Jahre-Motiv – nicht mehr recht zeitgemäß

Wieso ist ein angeschnittener Balken ein typischer 80er-Jahre-Motiv?

Dann hätte man also in den 90ern ein 80-Jahre-Motiv verwendet und war damit von vorneherein hinterher und merkt das jetzt erst nach 20 Jahren?

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gutenberger

immer das weiße Feld vor allem auf gelben Grund nicht als Etikett empfinde - die Inselchen waren aufgeklebt, später mitgedruckt und geprägt um diesen Charakter zu behalten und die meisten Etiketten haben - vor allem wenn sie nicht aufgeklebt sind und/oder auf hellem Untergrund stehen - nicht umsonst einen mehr oder weniger feinen Rahmen.

Die das gemacht haben, haben sich was dabei gedacht ...

Außerdem: Für eine Erinnerung oder Anlehnung oder Hommage an solche bibliophile Bücher mit Etiketten wie die Inselbände etc. ist dieser weiße Kasten im Verhältnis zum Buchformat natürlich auch viel zu groß bzw. zu breit ...

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Gast bertel
… war damit von vorneherein hinterher und merkt das jetzt erst nach 20 Jahren?

Dass man es erst nach 20 Jahren gemerkt hat, steht nirgends und sagt keiner ;-) Das Coverdesign der Reclamhefte in der selben Schlagzahl zu ändern wie manch Energiekonzern und Konsorten das tun wäre sicher keine gute Idee. Da ist viel Behutsamkeit an den Tag zu legen.

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Gast bertel
… Die das gemacht haben, haben sich was dabei gedacht ...

Die die Reclam-Neugestaltung gemacht haben, haben sich sicher auch was dabei gedacht. Was das war zu erfahren wäre für mich spannend. Fraglich, ob derart aus dem Nähkästchen geplaudert werden darf.

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Kathrinvdm
Die Heftchen "buchähnlicher" zu gestalten ist durchaus ein Ziel – nur, warum wurde das angepeilt? Es ist doch eben das Schöne, dass es keine Bücher sind. Mit allen Vorteilen (Größe, Gewicht, Preis) die es mit sich bringt, kein Buch zu sein.

Ich stelle jetzt mal eine Vermutung an: Ich könnte mir vorstellen, dass damit der inhaltlichen Qualität Rechnung getragen werden soll. Der Inhalt eines Reclam-Heftes entspricht ja qualitativ dem eines Buches, während die materielle Ausgestaltung eben »nur« die eines Heftes ist – woraus sich die von Dir genannten Vorteile ergeben. Die Reclam-Hefte »buchähnlicher« zu gestalten ist eine charmante Idee – die für meine Begriffe aber gerne ironischer überspitzt hätte werden dürfen, um diese Diskrepanz deutlicher hervorzuheben.

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Sebastian Nagel

Ich will mal anerkennend attestieren: wahrhaftig auf Papier funktioniert die neue Gestaltung wirklich gut – Haptik, Optik, Lesbarkeit, Verjüngungseffekt ... für mich eine rundum gelungene Neugestaltung, unaufgeregt, ohne großen Bruch und doch erfrischend.

Daran kann ich mich gut und schnell gewöhnen, und werde mich auch die nächsten 20 Jahre nicht über die Reklam-Hefte ärgern – und muss eigentlich auch nicht hinterfragen, ob jetzt der Abstand des Kästchens zum Rand "optimal" ist, oder der Kontrast von Weiß zu Gelb jetzt hoch genug ist oder nicht – in der Hand haltend kann ich sagen: es funktioniert auf den ersten Blick.

Bleibt noch abzuwarten, wie das mit den Illustrationen dann in der Umsetzung wirklich gemacht wird – ich mochte da die alten als »Personifizierung« des jeweiligen Bandes.

»Muss« man sowas nach 20 Jahren machen, auch wenn das alte noch gut funktioniert? In unserer Marktwirtschaft: Ja, sonst wirkt man nach 30+ Jahren hoffnungslos angestaubt. Das alles wird ja nicht primär zur Unterhaltung und Abwechslung für den Leser gemacht (dafür gibt es den Inhalt), sondern ist Selbstdarstellung des Verlags.

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Gast Schnitzel
Ich stelle jetzt mal eine Vermutung an: Ich könnte mir vorstellen, dass damit der inhaltlichen Qualität Rechnung getragen werden soll ...

Sehe ich ähnlich: Man bekommt ein ganzes ›echtes‹ Buch ohne, dass es unhandlich, schwer und unnötig teuer ist.

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Gast bertel
… »Muss« man sowas nach 20 Jahren machen, auch wenn das alte noch gut funktioniert? In unserer Marktwirtschaft: Ja, sonst wirkt man nach 30+ Jahren hoffnungslos angestaubt. Das alles wird ja nicht primär zur Unterhaltung und Abwechslung für den Leser gemacht (dafür gibt es den Inhalt), sondern ist Selbstdarstellung des Verlags.

Danke, das ist der erste Hinweis auf die Gründe der Neugestaltung. Leuchtet mir auch alles ein, würden wir unseren Kunden normalerweise auch so raten, würde es ich nicht um Reclam drehen. Da sehe ich bei der Institution "Reclam-Heft" immer noch keine Notwendigkeit.

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