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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Satzspiegel

Empfohlene Beiträge

Thomas Kunz

Ich brauche Hilfe beim Erstellen eines Satzspiegels. Das Format (A5) und die Zugabe für den Bund-Schwund (14,75 mm) sind vorgegeben. Ich tue mich bei dieser Seitenaufteilung (mit Marginalspalte) schwer, die Ränder auszugleichen. Könnt ihr mir bitte helfen?

 

pdf.png

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Thomas Kunz

Genau benennen kann ich es nicht. Irgendwas erscheint mir nicht stimmig. Ist oben nicht zuviel Luft? Und der äußere Steg nicht zu schmal?

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Dieter Stockert

Mir wären nur die Hauptkapitelüberschriften zu groß. Sie dürften auch mehr Luft nach oben haben, egal ob sie am Seitenanfang oder mitten auf der Seite stehen. (Vielleicht sind sie auch nicht zu groß, sondern nur zu fett?) Sonst stört mich da nichts. Ich finde es gut, dass oben und unten Platz ist, weil man ja wegen des Formats die linken und rechten Ränder relativ knapp halten muss. Ich find’s gut gelöst.

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Sebastian Nagel

Sehe das auch so – Überschriften wirken etwas zu groß (kommt aber darauf an, wie oft sie vorkommen – alle 2 Seiten, oder alle 20 ...

Zu schmal sind mir die äußeren Spalten deshalb nicht, weil die Marginalien praktisch zum Steg dazugehören – liegt dort ein Finger, ist der Haupttext nach wie vor ungestört lesbar.

Stege oben und unten: hier könnte man eventuell zwischen "Klammern" und Text bzw. auch zwischen Klammern und Kolumnentitel / Pagina eine halbe Zeile mehr einziehen, die dann unten wieder eingeholt wird – dann würde es sich oben etwas weniger drängen.

 

Vermutlich hältst du dich streng an das aufgezogene Raster ... Mir geht es meistens so, dass ich das auch erst lange austüftle, um dann für die Elemente, die partout nicht mittanzen wollen eine neue "Regel" einführe, damit sie optisch passen, aber weiterhin konsistent gestaltbar sind.

Den Marginalien würde ich hier – selbst wenn sie den mathematischen Raster verlassen – etwas mehr Abstand zum Haupttext geben.  Da du oben drüber diese "Klammern" stehen hast, die den Seitenraster optisch klar sichtbar machen, könntest du dem Marginaltext noch einen "Innenabstand" zum Raster gönnen, also z.B. nochmal einen halben Spaltenzwischenraum links und rechts als freie Zone belassen (ggf. das selbe sogar beim Haupttext probieren? Dann wären die Klammern oben der "äußere" Rahmen die den Text optisch einklammern, aber nicht die Satzkante in der Verlängerung berühren).

Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich meine :)

 

 

In meinem letzten Buchprojekt (Bild-lastig, aber mit durchgängigem Lesetext) habe ich für Abbildungen einen Hilfsraster eingeführt, der eine halbe Rastereinheit zum Textraster versetzt ist – d.h. die Abbildungen sind in Relation zum Text eine halbe Einheit eingerückt/ausgerückt (Willberg nennt das "Paspartout-Effekt". Das erhält einerseits eine optische Ordnung, die Abbildungen lösen sich aber andererseits mehr vom Haupttext ab und sind diesem nicht mehr absolut zuordenbar (was in diesem Fall passt, da die Bilder nur *ungefähr* da stehen, wo sie im Text auch referenziert werden). Nach 150 Seiten Übung hatte ich das dann auch für die Praxis verinnerlicht :)

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StefanB

Ich finde den Satzspiegel in der Variante auch okay. Was mir auf Anhieb nicht so zusagt, sind die abgekanteten Linien unter dem Kolumnentitel. Ich würde entweder ganz auf die Linien verzichten oder mit einfachen Linien (ohne Ecken) arbeiten. Im Moment finde ich den oberen Teil zu kleinteilig. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Pagina und Kolumnentitel unbedingt Extrabold (und Condensed) sein müssen. Meinen Blick zieht es immer wieder nach oben und lenkt dadurch vom Text ab. Kapitelname und Unterkapitelname sind meines Erachtens auch etwas wuchtig geraten. Bei Einzelwörten mag das noch gehen, bei Halbsätzen von wenigstens 4–5 Wörtern könnte das den Leser förmlich erschlagen. Als letztes würde ich die Größe des Unterunterkapitelnamens an die des Fließtextes anpassen. Derzeit wirkt der Unterunterkapitelname optisch noch zu klein.

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Thomas Kunz

Danke euch für die hilfreichen Antworten.

 

Hier der neue Entwurf: pdf.png

 

Zur Schriftgröße:

 

Der erste Entwurf bezog sich nur auf den Satzspiegel. Dabei habe ich die Schriftgrade (außer für die Textschrift) eher aus dem Bauch gewählt. Im neuen Entwurf habe ich die Überschriften kleiner ausfallen lassen.

 

Die Größe des Unterunterkapitelnamens ist so angelegt, dass die x-Höhe der des Fließtextes entspricht. Wirkt der Unterunterkapitelname dabei als zu klein?

 

Zu den Schriften:

 

Der Fließtext ist aus der Arventa Slab gesetzt. Die Marginalien aus der Arventa. Die Überschriften aus der Bernini Sans, die mir derzeit nur als Compressed Extrabold zur Verfügung steht. Für die Überschriften bin ich mit diesem Schnitt auch sehr zufrieden.

 

Für den Kolumnentitel werde ich mal schauen, ob das Budget einen anderen Schnitt der Bernini Sans hergibt.

 

Zum Kolumnentitel:

 

Sebastian, habe ich dich richtig verstanden? Ich habe jetzt zwischen Kolumnentitel, Linie und Beginn des Fließtextes Luft gepumpt. Dabei habe ich den Abstand zwischen Kolumnentitel und Seitenoberkante beibehalten. Dabei empfand ich gerade den als etwas zu groß.

 

Habe bezüglich des Kolumnentitels nochmal bei Willberg nachgelesen. Er empfiehlt, dass der lebende Kolumnentitel entfällt, wenn die entsprechende Überschrift am Kopf der Seite steht. Dem Rat bin ich im neuen Versuch gefolgt.

 

Zur Kopflinie:

 

An den Linien habe ich – trotz Stefans Einwand – festgehalten. Werde es mir aber auch ohne Linie und mit einfacher Linie nochmal anschauen.

 

Zu den Marginalien:

 

Ich bin dem Vorschlag von Sebastian gefolgt und habe den Marginalspalten rechts und links etwas mehr Raum gegönnt. Ob sich das durchhalten lässt, oder ob mir dieser Raum fehlt, kann ich erst einschätzen, wenn ich den Textumfang der längsten Marginalnotiz kenne.

 

Zu den Bildern:

 

Manche Seiten werden mit über zwanzig Bildern überfrachtet. Würde ich dann den Passepartout-Effekt (muss ich mir aber für andere Projekte merken) einsetzen, würden die Bilder noch kleiner, als sie so schon sind. Bei solchen bilderreichen Seiten will ich übrigens auch die Marginalspalte nutzen, um Bilder aufzunehmen.

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Sebastian Nagel

Kolumnentitel / Linie:

Vielleicht ist es noch einen Versuch wert, Linie und Kolumnentitel/Pagina wieder näher zusammen zu stellen, und klarer vom Haupttext zu trennen indem du die Linie nach oben schiebst (und den Steg dadurch optisch ensprechend deinem Empfinden verkleinerst). Speziell auf Seite 2 gruppieren sich immer noch Kolumnentitel, Linie und der obere Absatz optisch miteinander zu einer Einheit, da die Überschriften in der Seitenmitte viel Weißraum vor und nach sich haben und eher dort eine optische Trennung entsteht. Da hilft aber nur ausprobieren ...

 

Kopflinie:

Hier könnte es noch spannend werden, wie sich die auf Seiten mit vielen Bildern verhält, wenn du auch die Marginalienspalte mit nutzst. Da könntest du durch die zwei Linien eine optische Teilung/Gruppierung erhalten, die sich auf diesen Seiten unten im Inhalt nicht mehr fortsetzt.

 

Bilder:

Das Versetzen der Bilder war nur eine Idee ... das Buch in dem ich es einsetze hat ein Format von (etwa) 30x24cm, ist also viel weitläufiger als ein A5-Format. Sehr gut möglich dass das für dieses Format zuviel ist.

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ThierryM

Der Fließtext ist aus der Arventa Slab gesetzt.

 

ich hatte hier schon mal meinen senf über die arventa abgegeben. jetzt, da ich sie wieder im fließtext sehe, ist mein eindruck eigentlich noch negativer. die sans für die marginalien finde ich okay, aber die slab scheint mir dem text ein unharmonisches, unruhiges aussehen zu geben. es ist schwierig, diese wahrnehmung genau zu beschreiben und zum teil wohl auch subjektiv. wenn ich so über den text gleite, gibt es jedenfalls einige buchstaben, an denen ich hängenbleibe: das ›A‹ mit seinem ziemlich hohen querbalken, das ›i‹ mit dem punkt, der gleich nach oben abhebt, das leicht rotishaft angehauchte ›e‹ und vor allem das meines erachtens viel zu schmale, dunkle ›m‹. außerdem finde ich das ›ß‹ immer noch sehr merkwürdig:

 

5fnds9.png

 

wenn die arventa dir (und deinen lesern) gefällt bzw. es keine alternative gibt, will ich nichts gesagt haben. so schlimm ist es nun auch wieder nicht. wenn du die wahl allerdings noch überdenken kannst und willst, würde ich dazu raten.

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Gast Schnitzel

Wirkt der Unterunterkapitelname dabei als zu klein?

 

Das Gefühl hatte ich auch ...

 

Ich finde den Wechsel von Slab Serif (Text) zu Sans-Condensed-Heavy-Sehrgroß zu heftig. Ich würde einen wesentlich feineren Schnitt nehmen :nicken:

Sebastians Tipp mit der Kolumnentitelklammer würde ich auch nochmal aufgreifen. Jetzt wirkt der Text des Kolumnentitels etwas zu weit rechts (m. E.).

 

p. s.: Die Idee mit der Klammer finde ich gut. Wirkt etwas verspielter als ein nüchterner Strich - wenn’s thematisch passt, find ich’s voll o. k.

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StefanB

Die Größe des Unterunterkapitelnamens ist so angelegt, dass die x-Höhe der des Fließtextes entspricht. Wirkt der Unterunterkapitelname dabei als zu klein?

 

Fette Schriften wirken bei identischer x-Höhe oftmals etwas kleiner als dünne Schriften. In deinem Fall wird das durch den fetten Compressed-Schnitt noch verstärkt, da die luftigen Binnenräume/Punzen nahezu fehlen. Diesem Effekt wirken einige Schriftentwerfer entgegen, indem sie die x-Höhe bei wachsender Strichstärke etwas erhöhen.

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Thomas Kunz

Hier zwei weitere Entwürfe:

 

pdf.png mit Linie                     pdf.png ohne Linie

 

 

Zur Linie:

 

Mein ursprünglicher Entwurf sah so aus, dass die Linie entsprechend des Rasters mit kleinen Strichen markiert war (erste pdf-Datei). Dann zeigte es sich, dass auch Zwei- und Dreiteilungen für Bilder vorkommen würden. Daher habe ich dann nur die äußeren Strichlein beibehalten. Das sah dann aus, wie eine Klammer über der Marginalspalte und eine Klammer über der Textspalte. Der Einwand von Sebastian, dass ein komischer Effekt entsteht, wenn Bilder über die gesamte Breite gesetzt werden, ist aber durchaus berechtigt. Daher habe ich es jetzt mal ganz ohne Linie versucht (zweite pdf-Datei).

 

Zur Schrift:

 

Thierry, deinen Einwurf habe ich bereits damals zur Kenntnis genommen. Allerdings empfinde ich es anders. Daher habe ich mich bewußt für die beiden Arventas entschieden. (Und das, obwohl mir auch die Thesis zur Verfügung gestanden hätte.)

 

Den lebenden Kolumnentitel habe ich nun in einer normalschweren Bernina gesetzt; beim Compressed-Schnitt bin ich aber geblieben. Die Seitenzahl ist weiterhin aus dem Extrabold-Compressed-Schnitt gesetzt.

 

Schnitzel/Stefan:

 

Beim Basteln hatte ich eure Kommentare noch nicht gelesen. Werde eure Einwände aber im nächsten Schritt berücksichtigen.

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ThierryM

Thierry, deinen Einwurf habe ich bereits damals zur Kenntnis genommen. Allerdings empfinde ich es anders. Daher habe ich mich bewußt für die beiden Arventas entschieden. (Und das, obwohl mir auch die Thesis zur Verfügung gestanden hätte.)

 

meine anmerkungen damals bezogen sich vor allem auf die einzelformen der kursive. dieses mal ging es um die gesamtwirkung im fließtext, die mich überrascht hat, aber eben negativ. dass du dich bewusst für die arventa entschieden hast, habe ich mir gedacht. eine bewusste entscheidung muss allerdings keine richtige oder alternativlose sein. und schon gar nicht muss es die theserif als ersatz sein. ich weiß nicht, wie andere die arventa sehen, aber es hätte meines erachtens besser gezeichnete alternativen aus dem gleichen genre gegeben. schade, wenn die dieses mal nicht zum zug kommen.

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Thomas Kunz

Es ist klar, dass nicht nur die Thesis als Alternative in Frage kommt. Der Hinweis von mir sollte nur zeigen, dass ich mich bewusst gegen die Thesis und bewusst für die Arventa entschieden habe. Denn obwohl sie sich sehr ähnlich sind, ist die Arventa – gerade auch in der Kursiven – robuster, weniger verspielt. Das passt ganz gut zum Thema des Buches. Darin geht es um Physik, Chemie, Warnzeichen, Verkehrsschilder – also alles sehr technisch. Andere Alternativen in solcher Breite des Ausbaus standen mir nicht zur Verfügung.

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ThierryM

Es ist klar, dass nicht nur die Thesis als Alternative in Frage kommt. Der Hinweis von mir sollte nur zeigen, dass ich mich bewusst gegen die Thesis und bewusst für die Arventa entschieden habe. Denn obwohl sie sich sehr ähnlich sind, ist die Arventa – gerade auch in der Kursiven – robuster, weniger verspielt. Das passt ganz gut zum Thema des Buches. Darin geht es um Physik, Chemie, Warnzeichen, Verkehrsschilder – also alles sehr technisch. Andere Alternativen in solcher Breite des Ausbaus standen mir nicht zur Verfügung.

 

alles klar, danke für die erläuterung. zumindest die einschätzung, dass die kursive der arventa ruhiger und technischer wirkt, ist nicht von der hand zu weisen. und vielleicht stören die aspekte, die mich irritiert haben, in neun punkt gar nicht mehr so sehr.

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Joshua K.

Mir gefällt die Arventa gut. In den Entwürfen nach dem ersten finde ich, daß der Satzspiegel scheinbar zu tief hängt. Deshalb würde ich den oberen Rand verkleinern.

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Thomas Kunz

Joshua, meinst du mit »oberen Rand« den Kopfsteg oder den Raum zwischen Fließtext und Kolumnentitel?

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Thomas Kunz

Gutenberger, ich meine den Teil des Papiers, das beim aufgeschlagenen Buch auf Grund der Bindung nicht sichtbar ist. Ist das jetzt verständlicher?

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Thomas Kunz

Tim Ahrens war so freundlich, mir Testversionen sämtlicher Schnitte der Bernini Sans zum Ausprobieren zur Verfügung zu stellen. Daher habe ich jetzt den Einsatz der Bernini wie folgt geändert:

 

Kapitelüberschrift: Bernina Compressed Extrabold

Unterkapitelüberschrift: Bernina Narrow Bold

Unterunterkapitelüberschrift: Bernina Bold

Pagina: Bernina Narrow Bold

lebender Kolumnentitel: Narrow Regular

 

pdf.png

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gutenberger

 

Gutenberger, ich meine den Teil des Papiers, das beim aufgeschlagenen Buch auf Grund der Bindung nicht sichtbar ist. Ist das jetzt verständlicher?

 

Ja. Verstanden. Danke.

Ich habe auch keine Ahnung, ob es einen Fachbegriff dafür schon gibt.

Wenn nicht - dann wäre "Bundschwund" ne hübsche Wortschöpfung dafür!

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Kathrinvdm

Bundschwund ist schön.  :nicken: 

 

Lieber Kollege Pachulke, haben wir dafür ein Regalplätzchen im Sprachpflegearchiv frei?

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