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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Ernste Schäden durch Autokorrektur (Excel)

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TobiW

Kann eben viel passieren, wenn man seine Werkzeuge nicht richtig beherrscht … ;-) ist zwar nervig, dass man das nicht dauerhaft einstellen kann, aber eigentlich ist es ein praktisches – von mir viel genutztes – Feature, das Datumsangaben formatiert werden …

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Erwin Krump

Korrekturlesen scheint bereits nicht mehr erwähnenswert.

 

Es sollte selbstverständlich sein, dass eine wissenschaftliche Arbeit von einen kompetenten Korrektor gelesen wird. 

 

Nicht nur Hauskorrektur durch den Verlag oder Produktion, sondern dann auch eine Autorkorrektur durch einen Lektor oder jemandem der vom Inhalt etwas versteht.

 

Nach der Textkorrektur mindestens nochmals ein Korrekturlauf.

 

Die wichtige und heikle Aufgabe des Korrektors sollte nur bedingt einem Programm überlassen werden.

 

Was nützt eine gut gestaltete Publikation, wenn sie fehlerhaft ist?

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TobiW

Na, das ist ja wieder ein ganz anders Problem: nämlich das von den Autoren oft druckfertige PDFs erwartet werden und der Verlag dann nur noch die Infrastruktur zur Verfügung stellt – sich das dann aber auch noch bezahlen lässt …

 

Dennoch sind das Dinge, die auch schon den Autoren hätten auffallen können.

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Erwin Krump

Sinn und Zweck des Korrekturlesens durch einen Korrektor oder Lektor ist es ja gerade, dass dieser die Fehler findet, die der Autor selbst nicht sieht.

 

Dass dem Autor praktisch die Druckvorstufe aufgehalst wird, ist zum Teil eine Zumutung durch den Verlag.

 

Nicht jeder Autor/Wissenschaftler ist ein guter Layouter, Korrektor und Drucktechniker so nebenbei.

 

Dass es einige Autoren gibt, die das können, bezweifle ich nicht. 

 

Es gibt ja auch einige Typografen, Korrektoren und Lektoren, die zugleich gute Autoren sind.

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TobiW

Ja schon klar. Ich finde auch, dass es ein Unding ist, das die Autoren das alles selbst besorgen müssen (dem Verlage ist ja egal, ob der Autor dafür selber nen Profi engagiert, wenn er’s nicht kann). Aber wenn ich Datentabellen anlege, liegt es eigentlich in meiner Verantwortung als Autor, das die keine systematischen Fehler (alle Namen in Daten gewandelt) enthalten. Genau so wie ich als Autor ja auch grundsätzlich dafür verantwortlich bin korrekte RS zu verwenden. Der Lektor/Korrektor ist je eher für zufällige Fehler zuständig (und Sprache etc. – und klar kann der auch systematische Fehler suchen/korrigieren, aber die sollte der Autor eigentlich gar nicht erst gemacht haben)

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catfonts

Eine Autokorrektur, wie ich sie z.B. in Libre Office habe, die mir unbekannte Wörter nur unterstreicht, und dann zum Korrekturdurchlauf auffordert, bei dem ich dann entscheiden kann, ob der Vorschlag oder mein unbekanntes Wort oder ganz was anderes richtig ist, ist ja ne schöne Sache.

 

Aber gerade "spackt mein windows ab" da brauch ich wohl nach 9 Jahren neue Hardware, und ich muss daher derzeit vermehrt auf dem Mac tätig werden. Und da steckt im Skype wohl eine übereifrige, vollautomatische KI-Rechtschreibprüfung, die beim Absenden der Textnachricht korrigierend eingreift, ohne dazu aufgefordert zu sein, noch mir das verhindern lässt.

 

Ich hatte also meinem Auftraggeber mitteilen wollen, dass ich ein wenig extra Zeit brauche, weil mein Rechner nicht so will, wie ich es gern habe, und daher mit dem Projekt erst einmal auf dem Laptop weiter machen muss, auf dem ich erst alle Software installieren und dann konfigurieren muss. Ich schrieb ihm also:

 

"Mein Windows spackt grad ab, ich muss jetzt zum Lappy wechseln"

 

und klicke auf Abschicken - und an kommt

 

"Mein Winter packt grad an, ich muss jetzt zum happy wechseln"

 

- das ich darauf nur Fragezeichen zurück bekam ist dann klar.

 

Und wenn so etwas dann im Office- oder Setzprogramm beim export des fertigen Dokumnts zuschlägt, kann das ein gehöriges Durcheinander anrichten.

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109

Ich hatte – Betonung liegt auf hatte:-o– mal einen Kollegen, der die Bedienungsanleitung für ein nobles Automobil in FM abgeschlossen hatte und schnell noch die Autokorrektur drüber laufen ließ und anschließend die Druckdaten an die Druckerei sandte. Für die Richtigkeit der Druckdaten war der Dienstleister verantwortlich, nicht die technische Redaktion des Herstellers. Danach gab es u.a. eine neue Auto-Marke... . 50.000 Handbücher à 75 €. :shock:

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Erwin Krump
vor 14 Minuten schrieb 109:

 Für die Richtigkeit der Druckdaten war der Dienstleister verantwortlich, nicht die technische Redaktion des Herstellers. 

Das kann nur gewährleistet werden, wenn in der Druckerei noch ein kompetenter Korrektor beschäftigt ist, der alles genau durchliest.

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catfonts

Das muss dann aber auch ein fachlich kompetenter Korrektor sein, und da wird es halt manchmal schwierig, dass dabei nicht eine Korrektur in der 1586 begründeten Tradition des Lübeker Druckes Johann Balhorn des Jüngeren heraus kommt, besonders wenn zuvor eine Autokorrektur schon sinnentstellend gewirkt hat, und der menschliche Korrektor daraus wieder in seinen Augen sinnvolle Sätze zu formen sucht.

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109
Am ‎26‎.‎08‎.‎2016 um 15:20 schrieb Erwin Krump:

Das kann nur gewährleistet werden, wenn in der Druckerei noch ein kompetenter Korrektor beschäftigt ist, der alles genau durchliest.

Die Druckerei druckte die Daten ohne Lektorat, es gab auch keine Andruckkontrolle mit Freigabe durch den Dienstleister. Kostenreduzierung. Risiko trägt der Dienstleister.

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109

Da gibt es nix zu lernen, denn die Absicht dahinter ist: eigene Kosten senken und Kostenrisiken im Fehlerfall dem Dienstleister zuzuweisen.

Man kann und muss natürlich intern die Qualitätskontrolle verbessern.

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Erwin Krump

Der Dienstleister kann sich sehr wohl absichern, indem er den Auftrag nur annimmt, wenn eben auch ein Korrektor zum Korrekturlesen mit einbezogen wird. Und das auch zur Bedingung macht. Für Fehler haftet sonst der Auftraggeber.

 

Das schönste Buch hätte keinen Sinn, wenn es fehlerhaft wäre. Dafür hat jeder Autor und Herausgeber Verständnis und wird auch die Mehrkosten des Korrekturlesens einsehen. Das lässt sich einfach vermitteln. 

 

Wem nützen lange Gesichter, wenn der Druck gelaufen ist? 

 

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109
vor 26 Minuten schrieb Erwin Krump:

Der Dienstleister kann sich sehr wohl absichern, indem er den Auftrag nur annimmt, wenn eben auch ein Korrektor zum Korrekturlesen mit einbezogen wird. Und das auch zur Bedingung macht. Für Fehler haftet sonst der Auftraggeber.

 

Das schönste Buch hätte keinen Sinn, wenn es fehlerhaft wäre. Dafür hat jeder Autor und Herausgeber Verständnis und wird auch die Mehrkosten des Korrekturlesens einsehen. Das lässt sich einfach vermitteln. 

 

Wem nützen lange Gesichter, wenn der Druck gelaufen ist? 

 

Tja, die Autoindustrie und ihre Zulieferer ... alles richtig was gesagt wurde, und der Dienstleister kann gerne auf seine Kosten alles mögliche veranlassen, nur wird dies sich in den Preisen nicht niederschlagen.

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catfonts

Bei technischen odere wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit vielen fachsprachlichen Termini würde ich auf alle Fälle das Korrekturlesen nicht durch den in meinem Fach ungebildeten Dienstleiter machen lassen, und Autokorrektur sogar explizit untersagen, denn da ist man ja dann letztlich zwangläufig in Händen des Jüngers Balhorns.

 

Und was ist, wenn es durch ein derartiges Autoverbalhornen sogar zu Unfällen, mit Personenschäden kommt, weil hier technische Angaben sinnverdrehend korrigiert wurden???

 

Ich hab jedenfalls meiner "Fallobstkiste" das eigenmächtige Korrigieren untersagt, nachdem meine Skype-Chats zur unkenntlichkeit verstümmelt wurden:

 

1. Oben links den angenagten Apfel anklicken, 

2. "Systemeinstellungen ..." wählen,

3. hier jetzt auf "Tastatur",

4. hier jetzt den Reiter "Text" wählen,

5. das Häkchen oben rechts bei "Automatische Korrektur"  herausnehmen. dem system unbekannte Worte werden dann zwar noch weiterhin rot unterstrichen, aber nicht mehr automatisch durch dem System am wahrscheinlichsten erscheinende Alternativen ersetzt.

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109
  1. Richtig ist, dass die interne QS beim Dienstleister greifen muss. Eine Versicherung macht so einen Schaden nur einmal mit und kündigt dann. Eine weitere Versicherung zu finden, ist dann sehr schwer.
  2. Zunächst haftet der Hersteller für Produktfehler. Je nach Vertragsgestaltung kann der Hersteller aber den Lieferant eines fehlerhaften Teiles oder Dienstleistung in Regress nehmen.
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Uwe Borchert

Hallo,

 

Am 26.8.2016 um 14:21 schrieb TobiW:

Ja schon klar. Ich finde auch, dass es ein Unding ist, das die Autoren das alles selbst besorgen müssen (dem Verlage ist ja egal, ob der Autor dafür selber nen Profi engagiert, wenn er’s nicht kann). Aber wenn ich Datentabellen anlege, liegt es eigentlich in meiner Verantwortung als Autor, das die keine systematischen Fehler (alle Namen in Daten gewandelt) enthalten. Genau so wie ich als Autor ja auch grundsätzlich dafür verantwortlich bin korrekte RS zu verwenden. Der Lektor/Korrektor ist je eher für zufällige Fehler zuständig (und Sprache etc. – und klar kann der auch systematische Fehler suchen/korrigieren, aber die sollte der Autor eigentlich gar nicht erst gemacht haben)

Man könnte ja jetzt meinen: „Das schafft Arbeitsplätzchen und die Lektoren wollen ja auch von was leben!“ Aber das ist leider etwas zu kurz gedacht. Die Lektoren schlagen sich als Klein- und Scheinselbständige durchs Leben, rennen ständig rum wegen neuer Aufträge und haben so gut wie keine Planungssicherheit. Teilweise sollen diese als Scheinselbständige dann zu Hungerlöhnen den ehemals fest angestellten Job auf prekärer Basis ausüben. Das Leben ist für die Lektoren kein Ponyschlecken. Der Auftraggeber und ggf. Ex-Arbeitgeber freut sich nun über die gewonnene Ffelibilität zur Kostensenkung ...bis er überraschend und unerwartet mal länger auf einen Auftrag warten muss oder er in nicht plazieren kann, da der Lektor gerade mal andere Aufträge vorrangig abarbeiten nuss. Auch er verliert an Planungssicherheit. Flexibilität ist nun mal ein Synonym für keine Planungssicherheit. Aber so weit scheinen viele nicht zu denken. Am Beispiel VW konnte man erst vor Kurzem sehr gut sehen wie diese flexiblen Just-in-Time-Modelle in die Hosen gehen können.

 

MfG

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Uwe Borchert

Hallo,

 

vor 6 Stunden schrieb Erwin Krump:

Man kann den Beteiligten nur wünschen, dass sie daraus etwas gelernt haben.

Weiß nicht ... Hier im Forum wird ja auch nichts gelernt was das anbetrifft? Der Fehler ist rein technisch ein ganz anderes Kaliber als es hier wahrgenommen wird. Es wurde das falsche Werkzeug oder das Werkzeug falsch verwendet. Das Problem lag auf der DV-Ebene und ist damit unterhalb der Ebene des Lekorats. Darüber hinaus sind diese Daten vom Lektorat IMHO zu ignorieren. Diese Daten müssen bereits bei der Erstellung vom Fachmann geprüft werden und sind danach schreibgeschützt. Auch ist das Problem als solches ein sehr akademisches Problem, welches den meisten Foristen kaum richtig und im vollen Umfang bekannt sein dürfte. Aber was ist in diesem bedauerlichen Einzelfall passiert? Schauen wir uns doch mal die Symptome an.

 

1) Bei der Verwendung der Tabellenkalkulation würde vergessen diese Datenfelder als reinen, nicht zu korrigierenden Text anzulgen. Man ließ das Feld wohl auf: „Rate mal“?

 

2) Man hat auf eine Anwendung gesetzt welche weit weg und größer im Funktionsumfang als die Anforderungen sind. Dabei hat man dann die Kontrolle verloren, siehe 1).

 

Idealerweise würde man diese Sequenzen nur als Plain-Text oder CVS ohne Schnörkel ablegen und hätte damit so wenig Fehlerquellen wie möglich. Oder aber man geht gleich auf eine echte Datenbank und nutzt diese einfachen Formate zum Austauch. In diesem Kontext sind die Plain-Text- oder CVS-Dateien als sequentielle Datenbanken zu sehen.

 

Auf diese Problematiken bin ich schon vor über zwei Jahrzehnten gestoßen. Mit dem Aufkommen von Office und dessen "world domiation tour" ab Mitte der 1990er wurde es dann für mich unerträglich. Man dachte immer mehr in Anwendungen statt in Daten. In einigen Bereichen kam dann noch die Faulheit sich ums Programmieren (Fortran erschien total OUT) zu drücken dazu. Ich wusste damals zwar nicht was schief gehen wird, aber das es auf Dauer schief gehen wird war in meinen Augen alternativlos und weder überraschend noch unerwartet. Die Menschen, die sich damals schon Gedanken gemacht haben, konnte man am Daumen der linken Hand abzählen.

 

MfG

bearbeitet von Uwe Borchert
... zwei Worte vergessen: ums Programmieren zu drücken ...
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Þorsten

Sorry, Leute, aber die Lektoratsforderung ist im heutigen Wissenschaftsbetrieb komplett unrealistisch.

 

Wer schreibt die allermeisten wissenschaftlichen Arbeiten denn? Promotionsstudenten und Postdocs, i.a.R. unter großen Zeitdruck und ohne Budget. Der gelistete Hauptautor kuckt, wenn er die Arbeit, wie so oft üblich, von Studenten oder Postdocs größtenteils hat schreiben lassen, auch mal drüber, klar. Nach der Einreichung geht die Arbeit dann durch die Peer Review. Wenn die überstanden ist, ist das Dokument quasi fertig und Autor, Herausgeber und Verlag streiten noch maximal darum, ob Schriften und sonstige Stilvorgaben stimmen. Ein Lektorat findet auch an dieser Stelle praktisch nie mehr statt. Alle beteiligten Korrekturleser sind Fachleute auf ihrem Forschungsgebiet und in Lektoratsfragen bestenfalls (und auch das nur ganz selten) Autodidakten.

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Uwe Borchert

Hallo,

 

noch einen kurzen Nachtrag sollte ich anbringen. Diese wissenschaftlichen Daten sind ganz weit weg von dem was der normale Mensch so am Rechner macht. Und dann kommt man schnell in den Bereich der Datenarcheologie rein. Solche Daten kann man nachträglich nicht immer sinnvoll korrigieren, ganz im Gegensatz zu Texten oder Grafiken für die hier anwesenden Anwender. Da gelten andere Regeln. Bzgl. der Zeiträume in denen man die Daten noch lesen können sollte sind die Foristen hier aber durchaus mit den Problemen vertraut. Aber die Foristen hier können notfalls die Fehler erkennen und korrigieren ... was bei Wissenschaftlichen Daten schon häufig nicht mehr geht. Für Zahlen gibt es da keine allgemeine Regel einen Fehler zu erkennen.

 

Wer erinnert sich noch an das Ozonloch? Das wurde bis 2006 mit dem Total Ozon Mapping Spektrometer (TOMS) zuerst mal gemessen. Da waren aber die Werte unerwartet niedrig und die Software hat über die Löcher hinweginterpoliert. [*] So übersah man zuerst das Ozonloch. Tja ... Leider steht dieser interessante Fakt nicht auf Wikipedia ... schade ...

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Total_Ozone_Mapping_Spectrometer

 

[*] Quelle: Mündliche Aussage um 1990 vom Prof. Fischer am IMK (Institut für Meteorologie und Klimaforschung) und Mitentwickler des Michelsen Interferometer für passive atnosphärische Sondierung (MIPAS) und als solcher im regen Kontakt mit den Kollegen.

 

MfG

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Erwin Krump
vor 17 Minuten schrieb Þorsten:

Sorry, Leute, aber die Lektoratsforderung ist im heutigen Wissenschaftsbetrieb komplett unrealistisch.

 

Okay, bei diesen Werken ist aber auch kein Layout-Profi beteiligt und die Verantwortung liegt eben bei den Autoren oder Herausgebern.

 

Der Drucker als Dienstleister wird dann kaum die Verantwortung über etwaige Fehler übernehmen. 

 

Falls das nicht ohnehin nur über den Laserdrucker läuft. Kommt übrigens meist teurer als professioneller Druck.

 

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Uwe Borchert

Hallo,

 

vor 13 Minuten schrieb Þorsten:

Wer schreibt die allermeisten wissenschaftlichen Arbeiten denn? Promotionsstudenten und Postdocs, i.a.R. unter großen Zeitdruck und ohne Budget. Der gelistete Hauptautor kuckt, wenn er die Arbeit, wie so oft üblich, von Studenten oder Postdocs größtenteils hat schreiben lassen, auch mal drüber, klar. Nach der Einreichung geht die Arbeit dann durch die Peer Review. Wenn die überstanden ist, ist das Dokument quasi fertig und Autor, Herausgeber und Verlag streiten noch maximal darum, ob Schriften und sonstige Stilvorgaben stimmen. Ein Lektorat findet auch an dieser Stelle praktisch nie mehr statt. Alle beteiligten Korrekturleser sind Fachleute auf ihrem Forschungsgebiet und in Lektoratsfragen bestenfalls (und auch das nur ganz selten) Autodidakten.

Das ist ein weiteres Problem. Das betrifft aber „zum Glück“ in erster Linie nur die Gestaltung. Bei den Problemen mit den Gen-Sequenzen waren es Probleme in den Daten im Anhang und nicht in deren Darstellung. Man könnte sich ein ähnliches Problem im übertragenen Sinne bei einer Preisliste vorstellen. Da sind falsche Preise erst mal gar nicht so auffällig. Kostet das Bier 2,50 oder 2,80? Na, welcher Lektor sieht den Fehler? Oder steht da statt einer Null ein großes O? Und jetzt stellt man sich eine automatisch erzeugte Preisliste im Anhang vor ... Damit sollte man ungefähr die Problematik abschätzen können und erkennen warum in der Wissenschaft an solchen Stellen ein Lektorat nichts mehr nützen kann.

 

Dabei kann man so was durchaus auch lernen. Speise[n]karten werden dafür aber leider unterschätzt. Man kann an diesen sehr viel bis fast alles lernen. Von der Gestaltung bis zur Datenhaltung, dazu noch die Juristerei sind zu beachten. Eigentlich wäre das fast schon ein gutes Ausbildungsmodul für Gestalter. Mit einer Datenbank im Hintergrund und den ganzen gesetzlichen Regelwerken könnte man den angehenden Gestaltern so ziemlich alle Fallstricke und Grenzen zeigen, sowie das Minimieren der Fehlerquellen.

 

Aber manchmal wünschte ich mir bei Lehrbüchern und Forschungsberichten ein wirklich gutes Lektorat, auch mit der Fähigkeit die Sprache abwechslungsreich und unterhaltsam einzusetzen. Dazu noch fähigen Infografiker sowie Typografen und es würde wieder viel mehr Spaß machen diese Berichte zu lesen. Als Endergebnis wären dann die Erkenntnisse viel schneller und besser in den Köpfen einiger Leser.

 

MfG

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Þorsten
vor 36 Minuten schrieb Erwin Krump:

bei diesen Werken ist aber auch kein Layout-Profi beteiligt

Jein. Es gibt schon Journals, die professionell gelayoutet (?) werden. Ein fachgebietsspezifisches (!) Lektorat findet dort aber i.a.R. auch nicht statt. Vielleicht entdeckt ja noch jemand den einen oder anderen Rechtschreibfehler, aber niemand nimmt die Daten noch mal genau unter die Lupe, schon gar nicht, wie Uwe bereits bemerkt hat, bei langen Tabellen.

 

Von daher ist die Debatte rein (sorry!) akademischer Natur.

 

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