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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Suche Proben oder Anwendungsbeispiele der Radium von Schelter & Giesecke?

Empfohlene Beiträge

Oliver Weiß

Liebe Leute, 

Ich murkse weiter am Jugendstil rum und suche jetzt nach Material zur Radium von Schelter & Giesecke (nicht mit der Radium von Ludwig Meyer zu verwechseln).

In meiner Hauptprobe von 1912 findet sich das angehängte, leider recht magere Beispiel. Das System ist daraus zwar ersichtlich, aber ich müßte doch arg viel frei dazu erfinden. Hat da jemand weiteres Material? Selbst einzelne Buchstaben würden mir schon helfen.

 

Gruß,

 

Oliver

Radium.jpg

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Oliver Weiß

Bin beim googeln auf diesen Verriß gestoßen. Vielleicht sollte ich mir das mit der Radium nochmal gut überlegen :lol:

 

(aus dem "Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik", Band 42, 1906)

 

Screen Shot 2019-06-19 at 12.51.03 PM.png

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Oliver Weiß

Hier das vergewaltigte R.

Da hab' ich schon Schlimmeres gesehen.  

 

 

radiumAddtional.jpg

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Oliver Weiß

Vielen Dank, Bertel! Das erste und das dritte Bild habe ich auch gefunden, leider ohne Quellenangabe, aber das mittlere war mir unbekannt 🙂

 

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Oliver Weiß

Erste Gehversuche. Frei erfunden habe ich E, G, J, O, Q, T, W, X, Y. Für die anderen habe ich die obigen Vorlagen benutzt.

Noch ist nichts auf die richtige Breite abgestimmt, Maße abgeglichen, usw. 

  • F irritiert mich ungemein, weil es wie E aussieht. Ist aber in der Vorlage so. E kenne ich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, daß es viel anders ist. 
  • Beim W kann ich mich beim besten Willen nicht für eine Form entscheiden, obwohl die erste es wohl nicht bringt.
  • X - naja, ulkig ist es jedenfalls.
  • Y? vielleicht zu schwarz geraten.

 

Übrigens kann Leserlichkeit hier gewiß nicht das Ziel gewesen sein 🙂

 

Sagt mir mal, was Ihr davon haltet! 

 

Gruß,

 

Oliver

Test1.jpg

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Oliver Weiß

Nachtrag: Gerade erspähten meine entzündeten Äuglein im mittleren der von Bertel eingestellten Bildern ein E. Das übersehen zu haben ist mir als altgedientem Fossiliensammler regelrecht peinlich!

 

Helfen tut es aber nicht: E und F sind sich auch hier sehr ähnlich. Der brutale Kritiker wird mir immer sympatischer. 

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catfonts

Stimmt, auf beste Lesbarkeit ist die wahrlich nicht getrimmt, das kann aber durchaus auch Absicht sein,denn wenn ich überlege, welche Anschriften mit immer länger im Gedächtnis bleiben, sind es oft gerade die, an denen es etwas zu rätseln gibt, und man die nicht schon mit dem ersten Blick gelesen, und damit als unwichtig abgehandelt hat, noch befor man lange genug hingesehen hat, um dies im Gedächtnis zu behalten.

 

Doch jetzt zu meinen Gefühlen bei den Buchstaben:

1. Das E vs. F Problem ist wirklich doof. Vielleicht ja statt des viel zu E-igen F lieber ein F aus dem T bauen?

2. I und J könnten meines erachtens deutlich schmaler werden.

3. Auch das R müsste etwas schmaler werden, damit die Punze nicht breiter als bei A, O, P usw. ist.

4. X ist zwar ulkig, aber das ist ja letztlich die ganze Schrift, ich finde, es passt.

5. Y - ja, etwas dunkel, spiegele mal ein H vertikal.

6 W - da finde ich das erste passend, könnte jedoch gut retwas breiter werden

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Oliver Weiß

Danke Dir für Deine Rat, Peter. Ich werde das alles mal verdauen. Ich hoffe auch die Leserlichkeit wird besser wenn die Kleinbuchstaben dazu gekommen sind.

 

 

Gruß,

 

Oliver

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  • 2 Wochen später...
Oliver Weiß

So, hier haben wir Kleinbuchstaben 1.0. Die sind aus verschiedenen Schnitten zusammengeklaubt, bzw. erahnt. Ich muß also die Maße abgleichen und alles auf eine harmonische Reihe bringen - nur nicht zu harmonisch, denn die Wirkung soll ja etwas skurril bleiben.

 

Ein etwaiges Problem: die Radium war als Negativschrift gezeichnet, so haben alle Zeichen links keine Weite ("side bearing" - wie deutscht sich das?), und sind offen. Daher die abrupten Senkrechten, besonders bei a und g. Warum das in der Bleischrift Sinn machte weiß ich nicht, sehe aber keinen Grund, es beizubehalten. Was meint Ihr?

 

 

Screen Shot 2019-07-03 at 10.29.59 AM.png

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Ralf Herrmann
vor 8 Minuten schrieb Oliver Weiß:

("side bearing" - wie deutscht sich das?)

Im Zweifel, Guru fragen: https://typography.guru/term/left-sidebearing-r70/

vor 8 Minuten schrieb Oliver Weiß:

Daher die abrupten Senkrechten, besonders bei a und g. Warum das in der Bleischrift Sinn machte weiß ich nicht, sehe aber keinen Grund, es beizubehalten. Was meint Ihr?

Ja, das sieht gar nicht gut aus. 

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Oliver Weiß

Danke Dir, Ralf. Also Vorbreite ist es, was die Buchstaben nicht haben. Ich werde a, g, x und y links ein bißchen abschleifen. 

 

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HenningH

Ich lese immer „Elower“... Hat es einen Grund, dass das „P“ unten rechts Luft haben darf, das „F“ aber nicht?

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Þorsten
vor 1 Stunde schrieb HenningH:

Hat es einen Grund, dass das „P“ unten rechts Luft haben darf, das „F“ aber nicht?

Genau das spukt mir schon von Anfang an im Kopf herum. :gimmifive:

 

F, I und i sind m.E. einfach zu komisch, um die Schrift auch nur halbwegs sinnvoll einsetzen zu können (wenn diese Buchstaben vorkommen). So toll Schrägheit sein kann, ein Minimum an Lesbarkeit muss schon sein.

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Oliver Weiß

Tja, hier kommt der Rat zur Anwendung, den Matthew Carter mir bezüglich meiner Wiederbelebungsversuche gegeben hat: “Revival isn’t taxidermy”. Ich werde mich also von der Vorgabe gezielt entfernen müssen, um ein brauchbares F zu erhalten. Bei I und J habe ich noch nicht ganz aufgegeben, da kann man vielleicht noch was machen. Alles in allem eine recht frustrierende Schrift. :neenee:

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catfonts
vor 17 Stunden schrieb Oliver Weiß:
vor 17 Stunden schrieb Oliver Weiß:

Ein etwaiges Problem: die Radium war als Negativschrift gezeichnet, so haben alle Zeichen links keine Weite ("side bearing" - wie deutscht sich das?), und sind offen. Daher die abrupten Senkrechten, besonders bei a und g. Warum das in der Bleischrift Sinn machte weiß ich nicht

Der Sinn beim Bleisatz ist folgender: Würde man eine Nigativschrift ganz normal erstellen, also dass die eigentliche Glyphe eine voll umschlossene Punze ist, dafür aber das Fleisch (wie die side bearings auch heißen) dann druckt, müssten die Lettern absolut scharfe Kanten haben, damit zwischen den einzelnen Buchstaben dann nicht unregelmäßig helle Linien entstehen, die dann recht auffällig sind. Also hat man sich entschlossen, diese kaum vermeidbaren Trennlinien an eine Seite der Buchstaben zu legen, damit diese dann unauffälliger werden. ich habe dies malnachgestellt.JPG.dce550b2a9ad91e3d71fdaf58acfb210.JPG

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  • 2 Wochen später...
Oliver Weiß

Die Sache nimmt langsam Gestalt an. Von den Ziffern waren mir nur 2 und 5 bekannt. Die anderen sind mir, finde ich, ausreichend gelungen, nur die 4 machte mir sehr viel Kummer. Erst der dritte oder vierte Ansatz gefiel mir einigermaßen. Ganz glücklich bin ich damit nicht, laß es aber erstmal so. Von dieser Schrift habe ich nämlich so langsam die Schnauze voll!

Radium3.png

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109
vor 9 Stunden schrieb Oliver Weiß:

Verschiedene Vieren: 

 

 

Screen Shot 2019-07-15 at 2.48.52 PM.png

Mir gefällt die zweite 4, Elvis-4 :-) 

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Oliver Weiß

Ich mag sie auch, nur hat sie oben rechts zu viel Luft. Vielleicht wenn ich sie oben breiter mache...

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109
vor 10 Stunden schrieb Oliver Weiß:

Ich mag sie auch, nur hat sie oben rechts zu viel Luft. Vielleicht wenn ich sie oben breiter mache...

Je größer die Tolle, desto toller ;-) 

 

Würde mich interessieren! :-) 

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pürsti
vor 12 Stunden schrieb Oliver Weiß:

Ich mag sie auch, nur hat sie oben rechts zu viel Luft. Vielleicht wenn ich sie oben breiter mache...

Ist dann aber halt ein recht extrovertierter Einzelgänger innerhalb von Ziffernreihen.

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