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Vermutete Bierdeckel-Schriftart, etwa um 1930

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Schreiberle

Hallo,

 

bezüglich der gesuchten Schrift habe ich bereits Einiges gelesen und vermute mittlerweile, dass es sie handmade ist - oder wisst Ihr mehr?

 

Leider habe ich nur noch etwa ein Viertel eines Bierdeckels (?), auf dem die Buchstaben "H", "A", "S" und "E" zu sehen sind (siehe Bild). Eventuell reicht dies bereits für Hinweise.

 

post-29761-0-35160000-1418521326_thumb.j

 

Falls die exakte Schrift tatsächlich nicht existieren sollte, wäre ich natürlich auch für ähnliche Schriften sehr dankbar, da sie mir sehr gut gefällt.

 

Viele Grüße,

Michael

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catfonts

Ich würde in ndiesem Fall nicht nur von neiner Vermutung ausgehen, sondern von einer Gewissheit, dass die handgemacht ist.

Grund: es gab damals praktisch keine Möglichkeit, Satzschriften so zu verformen, dass sie sich einer Kreisform anpassen. Auch ist das deutlich an den doch etwas eierigen Formen (besonders beim S) und den ungleichen Abständen der Schraffur zu erkennen. Im übrigen gab es - bis etwa in die 1970er Jahre viele Lehrbücher, in denen anhand typischer, einfacher Schriftformen der derart handwerkliche Schriftentwurf gelehrt wurde. Schildermaler, Steinmetze, Werbe-Grafiker, aber auch "einfache" KFZ-Lackiereer mussten das einfach lernen, um Beschriftungen überhaupt anbringen zu künnen, was zu einem reichen Schatz unterschiedlichster Schriften führte. Praktisch jedes Schild, sofern es nicht in Emaile schabloniert oder siebgedruckt später auf Acryl-Schildern war, war dann oft eigenständig. Manche Schriftstile, die dann von den Schildermaler-Kollegen immer wieder aufgegriffen wurde, prägten dann oft das sonst eigenständige Bild unterschiedlicher Städte.

 

 

(davon abgesehen sind letztlich auch alle alten Satzschriften, bei aller typografischer Präzision, auch handgemacht)

 

Und in diesem Fall wird wahrscheinlich dieses doch etwas rauhbeing ungelenke gerade den Charme dieser Schrift ausmachen, der möglicherweise verloren gehen kann, baut man sie mit der Präzision, die der Computer heute ermöglicht als kompletten, und dann für den Satz in gerader Linie nachbaut.

 

Gewiss hat die Computertechnik einiges an Erleichterungen gebracht, und praktisch jeder ist heute in der Lage, äußerst saubere Beschriftungen anzufertigen (auch wenn manche auch hiermit grausames zu Stande bringen), aber das Stadtbild in vielen Regionen hat sich damit auch vereinheitlicht, man sieht praktisch überall die Schriften, die mit dem großen Grafik-Programmen mit ausgeliefert wurden, und so manche Schrift ist dann allgegenwärtig.

 

 

Ich mache mir eigentlich keine so große Hoffnung, dass du eine nahezu identische Schrift findest. Trotzdem sollte es möglich sein, eine solche zu erzeugen - und die ist dann (auch mit Computer-Hilfe) - letztlich auch wieder handgemacht...

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Schreiberle

Danke für die ausführliche Antwort. Werde versuchen, mithilfe von Photoshop eine serifenlose Schrift zu setzen, der ich zunächst mal manuell diese reliefartigen "Schattenstriche" mitgebe. Mal sehen, was dabei herauskommt.

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