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Ausbildungsberufe der Druckvorstufe/Graphischen Industrie

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Bleisetzer

Früher gab es Schriftsetzer und Repro-Fachleute.

Und Graphiker, aber das war kein Lehrberuf, sondern ein Studium.

Heute gibt es:

- Mediengestalter

Die arbeiten in der Druckvorstufe, aber z.B. auch in der HTML-Webseitengestaltung, richtig?

Graphiker gibt es immer noch, nur hat sich sicher deren Berufsbild verlagert in die elektronische Bildschirm-Arbeit. Bauen Graphiker auch Webseiten? Bzw.: Programmieren sie in HTML?

Was ist mit PHP-Programmierungen, die für viele Webseiten ja unumgänglich sind, jedoch mit der Gestaltung einer Webseite nichts oder nur eingeschränkt zu tun haben, sondern eher zur reinen Programmierung gehören (sofern ich das richtig verstehe). Gehört die PHP-Programmierung ebenfalls zu den o.g. Berufsbildern?

Ich könnte auch fragen:

Welcher Beruf aus dem Graphischen Gewerbe programmiert HTML-Webseiten? Welcher PHP-Programmierung?

Georg

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Ralf Herrmann

Welcher Beruf aus dem Graphischen Gewerbe programmiert HTML-Webseiten?

Streng genommen: keiner. Sowohl HTML-, als auch PHP-, Java-Programmierung etc. sind klassische Fächer der Informatik – und zwischen Grafikdesign und Informatik liegen bekanntlich Welten und hier ist regelmäßig Ärger vorprogrammiert. Größere Agenturen trennen oft die Programmierung und Gestaltung vom Webseiten. Die Kompetenzen sind so klar verteilt, die Kommunikation zwischen den Parteien ist extrem problematisch und führt oft zu mangelhaften Ergebnissen.

Bei Freelancern oder in kleineren Agenturen ist der Grafiker ohnehin meist zum Multitalent verdammt. Ich kenne kaum Grafikdesigner, die kein Webdesign anbieten.

Mediengestalter sollten im Webdesign fit sein, zum Programmierer sind sie natürlich nicht ausgebiltet. Bei uns an der Uni gibt es den speziellen Studiengang »Mediensysteme«. Hier wird genau die Informatik aus Sicht der Anwendung in den Medien abgedeckt. Aber beide Welten wirklich gut vereint, kann man nur schwer lehren. Da braucht es schon viel persönliches Engagement.

Ralf

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Bleisetzer

Ich verstehe die Notwendigkeit für einen Kreativen, hinlänglich mit HTML vertraut zu sein. Aber eine PHP-Programmierung ist, wenn erforderlich, oft hochkomplizierte Programmierung. Ist da ein Kreativer nicht falsch eingesetzt? Anders formuliert: Wenn er das beherrscht, ist er dann nicht eher Programmierer als Kreativer?

Georg

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Ralf Herrmann

Es geht schon damit los, dass eine dynamisch programmierte Webseite in der Regel ein Benutzer-Interface generiert und darstellt. Kann man diese Aufgabe allein einem Programmierer überlassen? Kaum. Denn das Design ist nicht nur Schmuck, sondern beeinflusst Verständlichkeit, Benutzbarkeit etc.

Man kann Design und Programmierung bei der einer Webseite kaum wirklich trennen. Es verlangt also entweder einen »Grafikdesignprogrammierer« oder ein Team aus Programmierern und Grafikern, die die gleiche Sprache sprechen.

Ralf

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Sebastian Nagel

Wir (Intermedia-Studenten der FH Vorarlberg) haben eine Ausbildung aus 50% Gestaltung, 25% Medientechnik (hier auch HTML und PHP), 15% Wirtschaft und 10% Fremdsprachen/Ethik/Kulturtheorie "genossen" (also von allem bisschen, und von allem eigentlich zu wenig, wenn man sich nicht privat noch irgendohin vertieft hat, was man natürlich auch macht).

So wie ich das mitverfolgt habe geht es auch an vielen anderen Hochschulen diesen Weg, da sich die Anforderungen an einen Mediengestalter seit dem Aufkommen des Internets schlichtweg verändert haben.

Ich glaube, die Problematik, dass sich Gestalter und Programmierer nicht verstehen, verschwindet aber aus genau diesem Grund zunehmend: die Gestalter haben mehr Kompetenz im Bereich interaktive Medien, so wie sie es schon längere Zeit im Bereich Print hatten.

D.h. es wird nicht mehr so gestaltet, dass es programmiertechnisch unmöglich umsetzbar ist, trotzdem ist aber die Trennung von Gestaltung und Programmierung eigentlich noch Pflicht, da sich sonst der Gesalter in Hinblick auf die Programmierung selbst in den Möglichkeiten einschränkt: er sucht den Weg, der am einfachsten umzusetzen ist, dabei kommt oft grafisch uninteressantes heraus.

Auf der anderen Seite bekommen Programmierer heute oft einiges an Userinterface-Design und sogar ein paar grafische Grundlagen mit auf den Weg, sodass sie mit ihren Programmen nicht völlig daneben liegen.

Ich glaube, dass Gestalter die vor kurzem die Ausbildung abgeschlossen haben, heute fast alle in der Lage sind, kleine Webprojekte direkt umzusetzen. (Meist schlechtes) HTML gehört schon fast zu den Grundlagen, so wie ich weiß was für Bildauflösungen und Farbmodelle ich im Printbereich benötige. Auch kleinst-PHP-Scripts sind oft schon selbstverständlich.

Das heißt nicht dass wir Spezialisten auf dem Gebiet sind. Ein ambitionierter Programmierer erzeugt intelligent organisierten, semantisch korrekten HTML-Code, und er kann vor allem komplexe PHP-Programme planen und umsetzen.

"Richtiges" HTML habe ich mir angeeignet, es ist einfach effizienter und leichter wartbar, wenn man die Prinzipien mal begriffen hat.

Im Grunde ist HTML wie eine neue Fremdsprache: Ein paar Vokabeln lernt man schnell mal, sich mit Händen und Füßen verständigen geht auch recht gut. Ich würde sagen HTML beherrsche ich inzwischen fließend und "bin verhandlungsfähig in Wort und Schrift".

Für "richtiges" PHP fehlt mir allerdings eine Informatik-Grundbildung. Ich kann sehr viel in PHP/MySQL umsetzen, ich weiß aber dass es nicht sehr effizient sein wird und vielleicht wesentlich intelligenter, systematischer und je nach Anwendungsfall auch sicherer (das ist dann der Moment wo ich mir normalerweise externe Hilfe hole) möglich wäre. Meistens ist die PHP-Vorgehensweise die eines Hackers: Man fängt mal an einem Eck an, und baut das Programm dann aus. Mit großer Planung hat es wenig zu tun.

Ich sehe mich auch selbst nicht als Programmierer. Das ist die Gefahr in diesem Bereich, dass man seinen Kernfokus verliert und plötzlich zum (schlecht ausgebildeten) Programmiersklaven wird, während die eigentliche Kompetenz brachliegt.

Solange man aber weiß, dass man hier eigentlich nur Kosten einspart bzw. die Wertschöpfung bei sich behält, indem man gewisse Dinge selber macht, halte ich es aber für legitim, auch als kleiner Mediengestalter mal Webprojekt selbst umzusetzen.

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Christoph Schröer

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Grfik-Design und dem Motion-Design.

Jeder Grafiker sollte was von Flash verstehen, aber komplexe Animationsfilme

bzw. 3D Projekte u.ä. kann/sollte man nicht jedem Grafiker zumuten.

HTML blind schreiben zu können, gehört auch nicht wirklich zu dem Aufgabenbereich

eines Grafik-Designers, obwohl er Internetseiten mit Dreamweaver oder GoLive

sollte erstellen können (oder ntürlich mit Flash).

Ich kenne auch Studienkollegen, die behaupten, dass sie eine vernünftige Reinzeichnung

nicht beherrschen müssen, da es dafür extra Spezialisten gibt. Diese Aussage

halte ich allerdings für übertrieben.

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Steven Wulf

Die Ausbildung des Mediengestalter ist gegliedert in verschiedene Gruppen so gibt es zum Beispiel den Mediengestalter für Bild und Ton oder aber auch den Mediengestalter für Digital- und Printmedien.

Dieser wiederum gliedert sich in vier Untergruppen:

Mediengestalter für Digital- und Printmedien - Medienberatung

Mediengestalter für Digital- und Printmedien - Mediendesign

Mediengestalter für Digital- und Printmedien - Medienoperating

Mediengestalter für Digital- und Printmedien - Medientechnik

Und diese Untergruppen dann jeweils wieder in Print und Nonprint.

Die Medienoperator Nonprint beschäftigt sich hauptsächlich mit der Umsetzung der ihm vorgelegten Konzepte. Sprich reine Programmierung der Webseiten: HTML, CSS, PHP, Flash etc.

In der Webseitengestaltung arbeiten also eigentlich nur die Mediendesigner Fachrichtung Nonprint.

In der Berufsschule allerdings werden alle Schwerpunkte gleichwertig unterrichtet, also müsste quasi jeder alles können, nur durch die Praxis in dem Betrieb werden die Schwerpunkte besonders gefördert.

Steven

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