Markus Wäger Geschrieben Oktober 15, 2006 Geschrieben Oktober 15, 2006 Bei den OT-Fonts mit Kapitälchen über die ich verfüge ist mir aufgefallen, dass (in InDesign) beim Umwandeln eines Hauptwortes in Kapitälchen der Anfangsbuchstabe nicht mehr groß geschrieben ist; das war ja auch bei manchen PS-Experts so. Liegt die Ursache dafür darin, dass ›Angelsachsen‹ Kapitälchen Grundsätzlich ohne anführenden Versalbuchstaben schreiben? Kann der Schriftdesigner einer OT-Schrift definieren, ob in diesem Falle Versalien verwendet werden oder nicht? Oder ist das eine InDesign-Spezialität und kann man in anderen Programmen oder (zu erwartenden) Versionen dies als Option wählen? (würde OpenType also grundsätzlich die Wahl lassen?) Wie sieht es im Deutschen aus: ist es aus typografischer Sicht ›falsch‹ auf eine anführende Versalie für Wörter die groß geschrieben gehören zu verzichten. Greetinx. Markus.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 15, 2006 Geschrieben Oktober 15, 2006 Die Frage hatte ich hier auch schonmal gestellt. Die etwas unsinnige Lösung ist, dass man bei diesen Fonts nicht »OpenType-Kapitälchen« wählen darf, sondern einfach nur »Kapitälchen« aus dem Fly-Out-Menü. Es werden dann trotzdem die korrekten OpenType-Kapitälchen geholt. Ralf
Markus Wäger Geschrieben Oktober 15, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 15, 2006 In der Tat! :D Super! Danke.
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 15, 2006 Geschrieben Oktober 15, 2006 Indesign verwendet fürs eine das Opentype-Feature smcp (Small Capitals), das nur Kleinbuchstaben in Kapitälchen umwandelt, fürs andere das Feature c2sc (Capitals to Small Capitals), das zusätzlich auch Großbuchstaben umstellt. Unbedingt logisch ist das nicht. Auch nicht nachvollziehbar ist, dass man in Indesign den Versalsatz ebenfalls über das "normale" Fonts-Menü ansteuert, es dann aber intern, je nach Vorhandensein auch die Features case (Case-Sensitive Forms) und cpsp (Capital spacing) ansteuert. Vielleicht gibt es ja für CS3 eine bessere Verwaltung der "normalen" Features zusammen mit Opentype-Features, zu wünschen wäre es aus Anwendersicht. Wenn aber der Schriftprogrammierer unter den Features was anderes hinterlegt, ist sowieso wieder alles anders... Bin ich also so gemein und ersetze bei den Opentype-Smallcaps die Großbuchstaben nicht auch, wundert sich der Anwender, der meint eine Gesetzmäßigkeit erkannt zu haben. Das führt dann zu schweren typografischen Krisen
Markus Wäger Geschrieben Oktober 16, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 16, 2006 Die Lösung wie von Ralf beschrieben ähnelt im Grund der Lösung bei den Ligaturen. InDesign: Palette Zeichensatz > Optionsmenü > Ligaturen = fl, ffl, fi und ffi | Palette Zeichensatz > Optionsmenü > OpenType > Bedingte Ligaturen = weitere Ligaturen des OTFonts. Wenn man’s weiss … InDesign kennt ja eine ganze Reihe an Funktionen, die einen ›foppen‹ können, wenn man’s nicht kennt. Wie sieht es damit aus: … Wie sieht es im Deutschen aus: ist es aus typografischer Sicht ›falsch‹ auf eine anführende Versalie für Wörter die groß geschrieben gehören zu verzichten? Ich persönlich bin ja ein eingeschränkter Freund der Kapitälchen mit vorangestellter Versalie, wie wohl ich die Kapitälchen-Buchstaben gerne mag und sie bei Headlines schon einmal gerne anstatt fetter Versalien einsetze. Und wie halten es die Kollegen in der Anwendung mit den Kapitälchen? Bevorzugt mit oder ohne Versalie? Liebe Grüße. Markus.
Poms Geschrieben Oktober 16, 2006 Geschrieben Oktober 16, 2006 Ohne Anfangsversalie ist für mich "sauberer", ansonsten habe ich ja eine doppelte Auszeichnung. (hehe, das erinnert mich dann an die Peignot)
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 16, 2006 Geschrieben Oktober 16, 2006 Schöner (optisch sauberer) finde ich ist es ohne Versalie. Intuitiv habe ich dann aber das Gefühl dass alles kleingeschrieben ist, weshalb ich in den meisten Fällen doch noch umschwenke...
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 16, 2006 Geschrieben Oktober 16, 2006 Gerade kämpfe ich ja mit einem elementaren Problem... In sehr gut ausgebauten Schriften gibt es ja für Kapitälchen eigene Satzzeichen, z.B. ein verkleinertes Fragezeichen und Rufezeichen, und ebenso für die spanischen umgekehrten Versionen davon, die vor dem Satzanfang stehen. Angenommen, ich setze nun einen spanischen Ausrufesatz in Kapitälchen ohne Versalbuchstaben, ist klar: vorne und hinten ein Rufezeichen mit verringerter Höhe. Aber: Was passiert wenn ich stattdessen mit einer Versalie anfange? Ist dann für das umgekehrte Rufezeichen davor die Kapitälchenvariante zu wählen, oder die Versalvariante? Also hohes Rufezeichen oder verringerte Höhe? Esoterisch, ja, aber ich muss mich für eine der beiden entscheiden. Wahrscheinlich hilft es nicht mal, einen Spanier zu fragen...
Markus Wäger Geschrieben Oktober 17, 2006 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 17, 2006 Nach Logik würde ich die großen Satzzeichen verwenden. Die kleinen lediglich dann, wenn der gesamte Satz mit Kapitälchen ohne Versalien gesetzt wird. Aber das ist die Antwort eines Nicht-Spaniers. Greetinx. Markus.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 17, 2006 Geschrieben Oktober 17, 2006 Aus dem Bauch heraus, würde ich für beides klein stimmen. Du erzeugst ja einen Einschluss der einheitlich sein sollte. Wie bei Klammern: (etwas Kursives, dann weiter) statt: (etwas Kursives, dann weiter) Ralf
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 17, 2006 Geschrieben Oktober 17, 2006 Hmmm, erst wollte ich jetzt Ralf zustimmen. Markus hat aber (auch?) recht. Voraussetzung ist, dass ich Satzzeichen als Versalien betrachte, nicht als Minuskeln. Darauf deutet hin, dass sie normalerweise Versalhöhe haben, nicht Minuskelhöhe und auch nicht Minuskel-Oberlängenhöhe. Wenn Versalien und und Kapitälchen gemischt werden, handelt es sich ja eigentlich um einen normalen Satz, bei dem die Kleinbuchstaben durch Kapitälchen ersetzt wurden. Demnach müssten auch die normalen Satzzeichen verwendet werden, denn Versalien bleiben Versalien. Verwende ich hingegen ausschließlich Kapitälchen, werden auch die Satzzeichen, wie alle anderen Versalien, zu Kapitälchen, d.h. ich verwende die verkleinerte Form. Eine Variante davon wäre noch, das normale umgekehrte Rufezeichen, das ja normalerweise eine Unterlänge besitzt, im Versal-Kapitälchensatz auf die Grundlinie hochzuheben. Das würde der weitgehenden Unterlängenfreiheit bei dieser Kombination zutragen, das umgekehrte Rufezeichen ragt dann nicht mehr aus der an sich ungestörten Zeilenunterkante hinaus, ist aber trotzdem noch Versal (vergleichbar mit reinem Versalsatz, wo das umgekehrte Rufezeichen ebenfalls hochgehoben wird). Wem das zuviel war: ich mache mal Bilder :wink:
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