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Welche Schreibmaschine benutzt welche Schrift?

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Eine schöne Auswahl amerikanischer Schreibmaschinen-Schriften hat Vintage Type. Ich benutze einige davon, sie sind einwandfrei digitalisiert. – Aber generell kann ich mich Microboy nur anschließen: Schreibmaschinen haben ja (ist ja klar:) nicht existierende Schriften ›benutzt‹ – etwa »American Typewriter« oder »Courier« –, sondern in der Regel sind umgekehrt solche Schriften den (herstellerabhängigen) Schreibmaschinenschriften nachempfunden.

Schönen Abend

FlorianG

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Halli Hallo Hallöle…

Gibt es evtl so eine Liste für welche Schreibmaschine welche Schrift benutzt?

Lieben Gruß: Steven

Ich glaube auch, Du mußt zunächst einmal näher spezifizieren, was Du suchst. Klassische mechanische Schreibmaschinen mit Schriften wie Pica? Oder z.B. auch elektrische mit Kugelkopf wie z.B. die IBM? Dieses Feld ist recht weit.

Georg

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Ich hätte lieber eine mechanische. Ich wollte halt ein möglichst unregelmäßiges Schriftbild erzeugen. Bei der mechanischen konnte man das ja mehr oder weniger ein wenig regulieren, je nachdem wie feste man auf die Tasten draufgehauen hat.

Die Schrift an sich ist mir eigentlich mehr oder weniger egal. Hauptsache keine Sans Serif oder Schreibschrift oder so. Ich dachte mir halt, daß falls ich bei ebay was günstiges finde ich mal einfach nachschauen kann, was für eine Schrift die Schreibmaschine hat. Doch leider findet man über googel kaum etwas.

Ich hab nur über die IBM Kugelköpfe eine entsprechende Seite gefunden, aber die Technik arbeitet mir halt ein wenig zu sauber.

Für Interessierte, hier die Seite:

http://computermuseum.informatik.uni-st ... index.html

(und dann unterm Bild auf "Da geht es weiter")

Die Schriften fand ich übrigens sehr schön:

k_adjutant_129.jpg

Adjutant

k_prestige_elite12_143.jpg

Prestige

Lieben Gruß: Steven

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Weiß jemand denn zum Beispiel wie die Schrift der Triumph Gabriele 10 genau aussieht? Ich find darüber einfach nichts?

Es hatte auch nicht jede Schreibmaschine nur eine einzige Schrift. Meine Mutter hat eine mechanische Olympia-Maschine aus den 70er Jahren, sie konnte damals aus diversen Schriften wählen. Also kein Kugelkopf oder Typenrad, sondern die alte Hammermechanik. Die Maschine wurde mit der gewählten Schrift geliefert und man konnte später nichts daran ändern.

Umgekehrt ist die Informationslage übrigens auch nicht besser: Mir gefällt diese alte Olympia-Schrift sehr, sie hat für eine Schreibmaschinenschrift sehr ungewöhnliche Details, man findet aber keinerlei Informationen darüber, wo sie herkommt, wer sie entworfen hat, es gibt sie meines Wissens auch nicht digital, weder als »saubere« Digitalisierung noch zwischen den ganzen »schmutzigen« Dutzend-Schreibmaschinenschriften.

Hier ein Schriftmuster:

2279_olympia_1.jpg

Ich bin schon seit Anfang des Jahres dabei, diese Schrift zu digitalisieren (sauber), ich komme leider nur sehr langsam voran.

Wahrscheinlich sind bei den Schreibmaschinen noch viel mehr Schriften undigitalisiert »ausgestorben« als beim Bleisatz. Schade.

Ich habe mich auch schon drüber geärgert, daß bei ebay niemals Schriftmuster der Schreibmaschinen gezeigt werden. Wozu kauft man denn eine Schreibmaschine? Zum Schreiben (oder wegen der Schriften), und das Wichtigste wird nicht gezeigt, das Schriftbild.

Auf dem Berliner Typostammtisch hat Thomas Maier mal einen Vortrag über Schreibmaschinentypografie gehalten, darin wurden auch viele Schriften gezeigt, aber die Schriften sind eben größtenteils auch unabhängig von konkreten Maschinen, sie lassen sich nicht 1:1 zuordnen.

Tschüs,

Jens.

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Hallo!

Tut mir leid falls ich meine Frage einfach einmische aber mich beschäftigt seit langem etwas ähnliches. Gibt es Schreibmaschinen die eine Franz. Renaissance Antiqua als Schrift in sich haben? Gibt es überhaupt noch hersteller wo man Tinte für solche Maschinen her bekommen könnte?

Lieber Gruss

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Hallo!

Tut mir leid falls ich meine Frage einfach einmische aber mich beschäftigt seit langem etwas ähnliches. Gibt es Schreibmaschinen die eine Franz. Renaissance Antiqua als Schrift in sich haben? Gibt es überhaupt noch hersteller wo man Tinte für solche Maschinen her bekommen könnte?

Lieber Gruss

Farbbänder sind in der Regel noch problemlos zu bekommen. Eine Französische Renaissance Antiqua wäre als Schreibmaschinen-Schrift sicher sehr exotisch, weil ja eine Menge von Charakter verlohrengehen würde, wenn man eine Monospace-Schrift daraus machte. Das stell ich mir ja grausam vor. Aus technischen Gründen (stabilere Formen) gingen die Schreibmaschinen-Schriften ja meist eher in richtung Egyptienne. Gegen Ende der Schreibmaschienen-Ära gab es wenige Modelle (eigentlich einfache Schreibcomputer), die auch Proportionale Schrift beherrschten, vielleicht wirst Du da fündig. Außerdem könnte sich ein Blick auf die IBM-Kugelkopf-Maschinen lohnen, da gab es relativ viele Schriften zur Auswahl (weil die Köpfe sich leicht wechseln ließen und z.T. schon mehrere Schnitte oder Schriften auf einem Kopf vereinten).

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Gegen Ende der Schreibmaschienen-Ära gab es wenige Modelle (eigentlich einfache Schreibcomputer), die auch Proportionale Schrift beherrschten, vielleicht wirst Du da fündig. Außerdem könnte sich ein Blick auf die IBM-Kugelkopf-Maschinen lohnen, da gab es relativ viele Schriften zur Auswahl

Der IBM Selectric Composer von 1966 konnte Proportionalschriften darstellen. Die Buchstaben konnten eine von 7 möglichen Dickten haben, zwischen 3 und 9 Einheiten breit. Für dieses System beriet Adrian Frutiger IBM und hatte die Dickten von 40 klassischen Satzschriften analysiert, um daraus die nötigen Dickten-Stufen abzuleiten. i j l waren drei Einheiten breit und M W m 9 Einheiten, alles andere sortierte sich dazwischen.

Es gab auch andere Maschinen, die Proportionalschriften hatten (auch früher als IBM).

Diese Geräte waren schon eher Setzmaschinen als Schreibmaschinen, und wie man weiß, hat sich die gefühlsmäßige Verbindung von Monospace-Schriften mit Schreibmaschinenästhetik bis heute gehalten.

Tschüs,

Jens.

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Zum IBM Composer habe ich gerade noch diesen sehr interessanten Artikel von damals aus dem IBM Research Journal von Adrian F himself gefunden, da sind sogar seine detaillierten Meßergebnisse drin:

http://www.research.ibm.com/journal/rd/121/ibmrd1201D.pdf

Es gab dann natürlich auch eine angepaßte Univers für den Composer. Ob es auch eine Renaissance-Antiqua gab, wie ja hier die Frage war, weiß ich nicht.

Tschüs,

Jens.

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  • 2 Wochen später...
Würd mir ja mal gerne die digitalisierte Version von dir anschauen? Kann man die schon irgendwo betrachten?

So, nun hab ich’s endlich geschafft, ein Muster zu machen.

typewriter-1.gif

Folgendes muß ich dazu schreiben: Die obere Version ist die, die ich gezeichnet habe. Dazu habe ich die Typen ohne Farbband aufs Papier geschlagen, um die Form der Metalltypen ohne Farbbandsaum sehen zu können. An der Maschine selbst kommt man schlecht an die Typen ran, man müßte sie zerlegen.

Allerdings sehe ich desto mehr Unstimmigkeiten, Fehler und Abweichungen in meinen Zeichnungen, je genauer ich mit der Lupe beim Original hinschaue :) Die Ziffern 3 bis 7 stammen noch aus einer älteren Version und sind deshalb ein bißchen fetter.

Die unteren Zeilen sind mit FontLab »angefettet«, um einen Eindruck zu bekommen, wie es am Ende wirken soll. Also wie mit Farbband getippt, aber saubere Konturen. In dieser Version fallen meine Fehler aus irgendeinem Grund noch mehr auf :( (Oder die Bold-Funktion von FontLab ist so schlecht) Leider habe ich keinen guten Scanner, so daß ein präzises Nachzeichnen des Originals sehr schwierig ist.

Jens

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