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Ingeborg (Typejockeys)

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Thomas Kunz

inge_specimen.gif

The Ingeborg family was designed with the intent of producing a readable modern face. Its roots might well be historic, but its approach is very contemporary. Ingeborg’s Text Weights are functional and discreet. This was achieved without losing the classic characteristics of a Didone typeface, which are the vertical stress and the high contrast. The Display Weights on the other hand are designed to fulfil their job and catch the reader’s eye by individual form language and a whole lot of ink on the paper. Nevertheless both are of one origin and work together in harmony.

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Thomas Kunz

Soweit mir bekannt ist, besteht das Verbot, Ligaturen über Morphem-Grenzen zu setzen, nur im Deutschen. Ein Engländer könnte also durchaus Schifffahrt mit einer fff-Ligatur schreiben.

Auch finde ich gerade diese Form der fff-Ligatur (erstes f anders gestaltet als die folgenden zwei) besonders schön, weil sie genau das macht, was die »deutsche« Regel beabsichtigt: sie zeigt die Grenze zwischen den Wortteilen auf.

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Thomas Kunz

Stimmt. Das habe ich angesichts der schönen Ligatur völlig übersehen. Ich habe wirklich so argumentiert als hieße es Schif-ffahrt. Lustig, was Buchstaben mir antun können.

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Michael Hochleitner
Die (Wiener) „Typejockeys“ kennen anscheinend die deutschen Ligaturenregeln nicht:

Kennen schon. Ignorieren auch.

Aber tatsächlich war dies eine bewusste Entscheidung. Bei aller Liebe und Hochachtung vor typografischen Konventionen ist es doch so, dass die verbundene Version im Lauftext deutlich ruhiger und unauffälliger läuft und das war mir letztendlich wichtiger.

Ein Beispiel für eine alte Version der ffä Ligatur,

welche die Typo-Regeln unserer Sprache berücksichtigt:

ligatur_alt.jpg

Die neue Version:

ligatur_neu.jpg

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Gast bertel

Herzlich willkommen!

Du musst doch aber zugeben, dass das Beispiel Schifffahrt wirklich falsch ist. Eine Ligatur ff|f würde hier den Lesefluss unterstützen. So wird er eher gebremst weil nicht vorhandene Bezüge hergestellt werden …

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Michael Hochleitner

Hast eh recht. Zeigen wollte ich’s trotzdem ;]

Letztendlich stellen wir Tools zur Verfügung. Ein guter Typograf muss dann aber eben selbst entscheiden wo er eine Ligatur setzt und wie nicht, oder?

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Gast bertel
Hast eh recht. Zeigen wollte ich’s trotzdem ;]

Letztendlich stellen wir Tools zur Verfügung. Ein guter Typograf muss dann aber eben selbst entscheiden wo er eine Ligatur setzt und wie nicht, oder?

Klar. Mir fällt es halt gerade schwer ein Wort zu finden in das ich die zugegebenermaßen hübsche f|ff-Ligatur einbauen könnte … :?

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Joshua K.
Bei aller Liebe und Hochachtung vor typografischen Konventionen ist es doch so, dass die verbundene Version im Lauftext deutlich ruhiger und unauffälliger läuft und das war mir letztendlich wichtiger.

Ein Beispiel für eine alte Version der ffä Ligatur,

welche die Typo-Regeln unserer Sprache berücksichtigt:

ligatur_alt.jpg

Die neue Version:

ligatur_neu.jpg

Ich sehe das gerade umgekehrt. Die Schreibung ohne Verbund (»auf|fällig«) verbessert m. E. die Lesbarkeit, weil man beim Erfassen der Teilwortgrenze unterstützt wird. »auffällig« mit Verbund lese ich als »au-ffällig« und stolpere beim Lesen deshalb darüber. Einen Text mit falsch gesetzten Verbünden finde ich schwerer zu lesen als einen ganz ohne Verbünde.

Daß es keine (mir bekannte) deutsche Schrift mit einem fff-Verbund gibt, hat seinen Grund: für den deutschen Satz ist dieser unbrauchbar, denn es gibt kein Wort, in dem man es regelgerecht setzen könnte; einzige Ausnahme sind wohl Wortmalereien wie beispielsweise »pffft«. »fä« uä. sind nett, stören aber im Fließtext. Freuen würde ich mich mal über eine Schrift, die im Fließtext brauchbare Verbünde wie »ch«, »ck« und »tz« hat. Hat die Ingeborg sowas? Ich konnte leider auf der Seite keine Zeichenübersicht finden.

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Michael Hochleitner

Mir fällt zum Beispiel auch kein vernünftiges Anwendungsbeispiel für tabulare Mediävalziffern ein, und doch gibt es sie in sehr vielen Schriften (auch in unseren). Aber glücklicherweise kann sich jeder Typograf selbst für oder gegen die Verwendung von solcherlei Features entscheiden.

Freuen würde ich mich mal über eine Schrift, die im Fließtext brauchbare Verbünde wie »ch«, »ck« und »tz« hat. Hat die Ingeborg sowas?

Nein, sowas hat die Ingeborg nicht, sorry.

Eine Charakter-Ãœbersicht findest du hier:

http://new.myfonts.com/fonts/typejockey ... cters.html

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Gast bertel
Mir fällt zum Beispiel auch kein Vernünftiges Anwendungsbeispiel für tabulare Mediävalziffern ein …

ganz recht, da fällt mir auch keines ein.

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GePix

ein Beispiel für den Gebrauch von Mediävalziffern in Tabellenform:

im Inhaltsverzeichnis eines Buches, wenn ich Mediävalziffern verwenden möchte, aber mir wichtig ist, dass sie alle hübsch untereinander sitzen.

in Aufzählungen ebenfalls, vor allem wenn es mehr als 9 Punkte sind.

Gerd

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Gast bertel
ein Beispiel für den Gebrauch von Mediävalziffern in Tabellenform:

im Inhaltsverzeichnis eines Buches, wenn ich Mediävalziffern verwenden möchte, aber mir wichtig ist, dass sie alle hübsch untereinander sitzen. in Aufzählungen ebenfalls, vor allem wenn es mehr als 9 Punkte sind. Gerd

In Inhaltsverzeichnissen nehme ich ausschließlich Versalziffern, da ich als Pagina auch ausschließlich Versalziffern verwende. Mediävalziffern sind mir da zu unruhig.

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Sebastian Nagel

Ah, die Zifferndiskussion wieder mal :)

Kommt doch sehr auf die Ziffern an:

  • Wenn die Versalziffern klein genug sind, sind sie für Pagina, Inhaltsverzeichnisse etc. gut geeignet. Zu groß nicht.

  • Wenn die Mediävalziffern nicht zu sehr tanzen, sondern nur dezente Ober- und Unterlängen haben, sind sie für Pagina, Inhaltsverzeichnisse etc. gut geeignet.

  • Wenn mehr Schriften Dreiviertel- und/oder Kapitälchenziffern anbieten würden, gäbe es das Problem so nicht, man hätte gleichmäßig hohe, optisch nicht übergroße Ziffern. Die müssten dann allerdings doch wieder alle gleich breit sein für Aufzählungen, Inhaltsverzeichnisse, ... :party:

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Gast Viktor Solt-Bittner

mir hat es ja besonders das fettkursive y angetan. kann ich die fesche Ingeborg auch zeichenweise lizensieren bis ich sie mal als ganzes brauch?

und weiß jemand von untersuchungen, die eine bessere lesbarkeit durch beachtung von wortfugen belegen? ich hab den verdacht, das dient mehr der pflege typografischen brauchtums.

wär doch ein nettes thema für eine diplomarbeit.

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Michael Hochleitner
ich hab den verdacht, das dient mehr der pflege typografischen brauchtums.

Das sehe ich ähnlich.

Zeichenweise Lizenzierung müssen wir uns erst ausrechnen ;)

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CRudolph

und weiß jemand von untersuchungen, die eine bessere lesbarkeit durch beachtung von wortfugen belegen? ich hab den verdacht, das dient mehr der pflege typografischen brauchtums.

wär doch ein nettes thema für eine diplomarbeit.

Ganz pauschal? Natürlich ist es besser lesbar, da brauchst Du auch gar keine Diplomarbeit sondern kannst das einfach selber machen. Ich habe das schon öfters ausgeführt: Ich habe selber mal Kunstwörter wie z.B. »Stofflamellenfilament« mit allen Ligatur-Varianten relativ groß (36 pt oder so) gesetzt und Leuten zum lesen gegeben. Anfangs aus einem völlig anderen Grund. Und ich war selber ganz erstaunt, daß die Leute ziemlich konsistent bei der ffl-Ligatur reingefallen sind. Wenn man sie bittet, das Wort zu lesen, kommen die meisten bis »Stoffla-« bevor sie merken, daß sie das Wort nicht kennen und es entziffern müssen. Mit ff-Ligatur oder keiner Ligatur war es einfacher, der erste Wortteil wurde fast immer als »Stoff« identifiziert.

Das ist natürlich keinesfalls repräsentativ, hierzulande macht es aber noch viel mehr Spaß, solchen Käse zu veranstalten, weil man ganz normale Deutsche Wörter nehmen und Engländern zum lesen geben kann. Auch hier ist das Ergebnis relativ konsistent: Mit korrekt gesetzten Ligaturen fällt es den Leuten leichter solche zusammengesetzten Worte zu lesen.

Damit ist aber zumindest pauschal (und nicht repräsentativ) klar, daß es einen Unterschied gibt. Danach verwässert sich das Ganze natürlich: Wenn die Leute die Wörter kennen ist das Ganze eh kein Problem. In Lesegrößen sind Ligaturen dann noch zusätzlich schwer zu erkennen, ich gehe daher davon aus, daß die Unterschiede durch korrekt gesetzte Ligaturen für professionelle Leser zu vernachlässigen sind. Es gibt aber immer noch die nicht so geübten Leser und die Lernenden, für die es mit ziemlicher Sicherheit schon einen Unterschied macht, auch wenn der in Lesegrößen gering sein dürfte. Wenn es aber einen Effekt gibt, dann kann man ihn auch nicht einfach vernachlässigen sondern muß im Grunde jedesmal abwägen ob man nun drauf achten sollte oder nicht. :twisted:

Grüße,

Christian

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Joshua K.

Dafür braucht man doch keine Versuche: Wenn man etwas kennzeichnet, ist es besser erkennbar. Wer wollte das anzweifeln?!

Voraussetzung ist natürlich, daß man weiß, was die Kennzeichnung bedeutet. In diesem Fall kann sich das aber jeder selbst erschließen, weil inhaltliche Trennung (Trennung in Teilwörter) durch sichtbare, förmliche Trennung markiert wird.

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Gast Viktor Solt-Bittner
In Lesegrößen sind Ligaturen dann noch zusätzlich schwer zu erkennen, ich gehe daher davon aus, daß die Unterschiede durch korrekt gesetzte Ligaturen für professionelle Leser zu vernachlässigen sind.

das vermute ich auch. der lesbarkeitsgewinn ist abseits von Stofflamellenfilamenten in 36pt vielleicht verschwindend gering. und ungeübten lesern könnte komplett ligaturfreier satz eine noch größere erleichterung bringen. aber ich bin von testergebnissen schon zu oft überrascht worden, als dass ich mich trauen würde, da etwas mit bestimmtheit zu behaupten.

Wenn man etwas kennzeichnet, ist es besser erkennbar. Wer wollte das anzweifeln?!

klingt plausibel. ein flott formuliertes dogma.

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Gast bertel

Es gab doch eine Studie, nach der nur der erste und letzt Buchstabe im Wort richtig stehen müssen, um Lesbarkeit zu gewährleisten. Das spricht für die Wortfugen, da dann der erste und letzte Buchstabe der Wortbestandteile erkennbar sind.

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Es gab doch eine Studie, nach der nur der erste und letzt Buchstabe im Wort richtig stehen müssen, um Lesbarkeit zu gewährleisten. Das spricht für die Wortfugen, da dann der erste und letzte Buchstabe der Wortbestandteile erkennbar sind.

Die Studie war ein Internet-Hoax.

(Nichtsdestotrotz finde ich es mehr als eindeutig, dass eine visuelle Kenntlichmachung von Morphengrenzen das Lesen unterstützt, nicht nur bei ungeübten Lesern. Bei geübten Lesern wird nur die Zeit zur Findung der korrekten Morphengrenze immer kürzer. Das ist ja auch ein ganz generelles Phänomen der deutschen Schreibung und hat mit Ligaturen erstmal nix zu tun.)

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