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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Umgestaltung einer Broschüre - Vorstellung

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GerdMueller

Hallo zusammen,

lese hier seit einiger Zeit fleißig mit.

Würde mich selbst als Typographie Interessierten nennen mit mal mehr, mal weniger Zeit und Gelegenheit mich um das Thema zu kümmern.

Jetzt hat sich für mich eine tolle Herausforderung ergeben: Ich bin zu dem Ehrenamt gekommen, für eine Kirchengemeinde den "Gemeindebrief" zu Layouten - eine ca. 20 seitige Broschüre im A5-Format, drei Ausgaben pro Jahr, Auflage ca. 1500.

Ich möchte das Ding gerne umgestalten:

Vollfarbig, Schriften ändern, Titelseite neu entwerfen, generell entstauben. Ich denke, da kann man sich austoben... :-)

Ich will hier mal einen Link auf ein Exemplar stellen:

http://ev-kirche-hegnach.de/files/gemei ... 200901.pdf

Konkrete fragen dazu möchte ich dann später stellen. Ich hoffe, das ist hier in Ordnung so.

Herzliche Grüße und vielen Dank schon mal.

Gerd.

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Dieter Stockert
Ist der verlinkte der neue oder der alte?

Das ist der alte Gemeindebrief. Wie man der entsprechenden Webseite entnehmen kann, gibt es nach der März-Ausgabe auch noch ein Juli-Heft im selben Layout.

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Carlito Palm

ich hab vor jahren schon 3-teilige seminare für pfarrblatt-macher gehalten und kann euch sagen: für laien-design ist das hier gezeigte schon gar nicht so schlecht! natürlich sollte das jeder profi besser hinkriegen. aber wie können wir ihm helfen? (außer dazu zu raten, einen profi zu engagieren, der garantiert nicht budgetiert ist)

gut, dann fang ich mal an:

• grundschrift ändern

• die unselige eras in den headlines austauschen

• entweder sich an den satzspiegel halten, oder die bilder gleich ganz abfallend rausschieben

• zwing das grau raus! (boxen, hintergründe)

• aufreißen im blocksatz vermeiden

• das cover!

• mehr luft um die bilder!

• no comic sans!

ihr seid dran!

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GerdMueller

Hey hallo und danke schon mal für die Rückmeldungen.

Der Link zeigt natürlich auf die bisherige Ausführung.

@Carlito Palm:

Jau - der Profi ist garantiert nicht budgetiert!

Ich denke du triffst mit deinen Vorschlägen genau den Nagel auf den Kopf!

Meine Vorstellung geht definitiv zu einer anderen Grundschrift (ist aktuell die Helvetica). Die Eras möchte ich auch verbannen.

Da ist schon die erste Frage: im Fließtext Serif- oder Serifenlos?

Ich habe Versuche in beide Richtungen unternommen und finde Serifenlos in dieser Größe und Spaltenbreite angenehmer - nicht so hektisch.

Die Auswahl ging von Syntax nach Myriad - finde ich schon ganz schick. Hier im Forum habe ich dann noch die Kievit kennengelernt. Als Serifenschrift zum Kontrastieren (Zwischenüberschriften...) bin ich dann auf die Minion gekommen. Auf das Gespann Myriad/Minion bin ich hier auch schon des öfteren gestoßen - gefällt mir schon ganz gut.

Funktioniert die Kombination? Oder gibt's noch weitere Vorschläge?

Ach ja für "meine" gestalteten Ausgaben wird ein Comic Sans-Verbot ausgesprochen!

Zum Spaltensatz:

Hier wird bisher zweispaltig gearbeitet (ca. 48 Zeichen). Ist bei DIN A5 Hochformat bei der Schriftgröße 8pt zur Abwechslung auch dreispaltig noch zulässig (ca. 29 Zeichen)?

Wäre in so einer Broschüre evtl. Flattersatz oder Rauhsatz dem Blocksatz vorzuziehen?

Es scheint mir alles sowieso viel zu gedrängt, zu wenig freie Flächen.

Was für Tricks gibt's denn sich etwas Luft zu verschaffen, wenn das Format (tja leider meistens auch die Textlänge) vorgegeben ist?

Ich denke das Zielpublikum sind nicht vorrangig ältere Menschen. Ich möche durch das überarbeitete Design eher die 30-50-jährigen ansprechen.

Danke!

Gerd.

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Carlito Palm

dreispaltig würde ich in deinem fall bleiben lassen.

linksbündiger rausatz ist natürlich der einfachste weg, das aufreißen im blocksatz zu vermeiden. grad beim zeitungslayout nur sehr ungewöhnlich und deshalb oft als unruhig erachtet. also doch blocksatz mit gut eingestellten grundeinstellungen und trennalgorithmen bzw. wörterbuch bzw. handarbeit.

die copy in serif, die headlines in sans ist klassisch, schön ist auch mal umgekehrt! myriad als grundschrift gibt dir alle möglichkeiten (die super ausgebaute OT-version, die bei der CS dabei ist). zwischentitel ebenfalls, nur (ev. farbig) fett/halbfett. überschriften (in gleicher farbe) aber in einer charakterstarken antiqua.

lass zumindest die linien unter den subtitles weg. die trennen momentan noch die headline samt subline vom artikel ab anstatt sich zugehörig zu fühlen.

kauf dir literatur zum thema typographie. fürs erste hervorragend geignet: dies hier.

und generell: such dir gute vorbilder: besser gut gestohlen als schlecht selbst gemacht

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Tschelli

Das Gespann Minion/Myriad funktioniert hervorragend. Wurde das nicht auch schon Apple verwendet? Ich persönlich finde die Myriad aber extrem langweilig.

Wenn Du den Lauftext in einem relativ kleinen Schriftgrad halten willlst, würde ich Antiqua mit «Caption»-Schnitt aussuchen. (Am besten eine von Robert Slimbach: seine Schriften sind durchwegs grundsolide und sehr gut ausgebaut. Die Minion Pro ist auch von ihm.)

Mein Tipp wäre: Utopia im Fliesstext, Trade Gothic 20 in den Headlines (nicht zu gross).

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GerdMueller
Mein Tipp wäre: Utopia im Fliesstext, Trade Gothic 20 in den Headlines (nicht zu gross).

Danke für den Tipp. Ich kannte beide noch nicht.

Die Utopia gefällt mir auch auf Anhieb ganz gut.

Bei der Trade Gothic finde ich es schade, dass es nur Obliques und keine echte Kursive gibt.

Gerd

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  • 4 Monate später...
GerdMueller

Hallo,

nach langer Zeit kann ich hier endlich mal eine (noch nicht 100% fertige) Ausgabe mit neuer Gestaltung präsentieren:

http://ev-kirche-hegnach.de/files/20100204.pdf

Als Kontrast dazu noch einmal eine Ausgabe im alten "Design":

http://ev-kirche-hegnach.de/files/gemei ... 200902.pdf

Alles ist über den Haufen geschmissen, neue Schriften Myriad/Minion ists geworden.

Und in Farbe.

Ich würde mich sehr über konstruktive Kritik freuen!

Danke,

Gerd

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ThierryM

das ist doch eine deutliche verbesserung. was mir noch auffällt:

– generell: mir ist die umsetzung zu wenig konsistent. die seiten scheinen keinen optischen zusammenhang zu haben, auch wenn man bei genauerem hinsehen gemeinsamkeiten feststellt.

– die abstände zwischen den drei zeilen in weiß auf dem titelblatt wirken unklar. gib der zweiten etwas mehr abstand von der ersten und der dritten deutlich mehr abstand von der zweiten. außerdem könntest du für ›gemeindebrief‹ auf einen schnitt zurückgreifen, dessen strichstärke sich grob mit der silhouettenlinie deckt, wahrscheinlich die regular. die größe ist ja betonung genug. der wechsel zur condensed für die dritte zeile kommt mir willkürlich vor.

– der blocksatz bringt eigentlich nur nachteile, nämlich die üblichen: er wirkt eher steif und sieht an einigen stellen löchrig aus. sowohl die spaltenzwischenräume als auch die abstände zwischen den absätzen ?nde ich zu groß. ich sehe schon, dass die textmenge nicht immens ist, aber dann sollte man mehr weißraum lassen anstatt zu versuchen, künstlich zu strecken.

– die idee, die ersten drei wörter einiger absätze auf der doppelseite mit dem pfarrer farbig und in einer antiqua zu setzen, gefällt mir. du solltest aber darauf achten, dass die beiden schriften optisch gleich groß sind, nicht nominal. derzeit sieht die minion zu klein aus.

– seiten, auf denen praktisch nur die myriad zu sehen ist, erscheinen mir nicht besonders spannungsreich. hast du mal versucht, die überschriften in der minion zu setzen? probier es mal mit der regular oder der kursiven. es muss nicht immer alles große (semi)bold sein.

– setz ligaturen bitte nur dort, wo sie, nach traditioneller deutscher regel, korrekt sind, also wenn sie keine morphemgrenze überschreiten. in ›beruf-lich‹ und ›auf-lage‹ sind sie falsch.

– für meinen geschmack haben zu viele seiten ein hintergrundbild. teilweise mag das ja sinnvoll sein (singteam), andernorts wirkt es weniger gut (evangelisches jugendwerk), weil das motiv nicht zur geltung kommt und nur die lesbarkeit des texts verschlechtert. das trägt auch zu dem bereits erwähnten eindruck von einem gemischtwarenladen bei.

– die bilder sind teilweise ungenau platziert (übrigens ein charakteristikum unprofessioneller produktionen, wie ich gerade bemerke – und da wollt ihr euch sicher nicht einreihen). auf der doppelseite zu den kon?rmanden halten sich die fotos jedenfalls nicht an ein raster und haben beliebige abstände in die einzelnen richtungen. das gilt ebenfalls für die freischwebenden zwischentitel. auf der kon?rmandenseite sieht man übrigens auch, dass bei mehrzeiligen überschriften zu viel luft zwischen den zeilen ist.

bye

thierry

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Dieter Stockert

Nach den treffenden Anmerkungen von ThierryM gibt es eigentlich nur noch kleine Ergänzungen:

– Der Wechsel zur Serifenschrift auf Seite 12, 19 unten und bei den Autorennamen erscheint mir willkürlich und überflüssig.

– Auf Seite 13 hätte ich die Texte in den Sprechblasen nicht als Teil der Pixelgrafik belassen, sondern neu gesetzt, dann kommen sie nicht so unscharf.

– Auf Seite 15 wird die Grafik oben in der Mitte vom Textblock unschön beschnitten.

– Auf den Seite 17–19 hätte vermutlich das eine oder andere in eine Zeile gepasst, manches hätte ich anders umbrochen (z.B. Vor- und Nachnamen zusammenlassen).

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Cookie12

da ist vieles viel besser geworden, kein zweifel. und zur gestaltung ist auch schon einiges geschrieben worden.

was aber – von wegen professionellem eindruck – nicht ganz unter den tisch fallen sollte: korrekturlesen.

da ist zum beispiel von einem »geburtsgeschenk« die rede – oder sollte es vielleicht ein »geburtstagsgeschenk« sein? da kommen in manchen texten viele abkürzungen vor (z.b., v.a. – und dann auch ohne [kleines] leerzeichen dazwischen). da sind bis zu vier trennungen untereinander (aus-/wie-/ge-/sand-), da ist die rede von »großem gottesdienstbesuch«. inkonsistenzen bei den uhrzeiten (19.00 oder 19:00) oder übertriebene pc-schreibe: »jede/r ist willkommen, der/die ...«

also: wenn’s fertig ist, noch mal korrekturlesen lassen.

(wenn’s nicht super-eilig ist – um’s mit typografsky zu sagen: »ich mache es wirklich« ... bitte pn an mich.)

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Erik

Hallo Gerd,

zufällig bin ich auf Deine Fragen gestoßen, ein Teil meiner Lebensgeschichte verknüpft sich mit Hegnach und ich habe ähnlich wie Du schon für unsere Kirchengemeinde gearbeitet.

Ein großes Lob für die Umgestaltung! Du merkst, wieviel Zeit da hineinfließen kann und andere Praktiker zu fragen, ist oft hilfreich.

Zum Nachdenken:

Ich würde das Inhaltsverzeichnis Seite 1 linksbündig auf eine Linie setzen, Seitenziffern dann entweder rechtsbündig oder vor die Textzeilen...

Ziffern setze ich gerne so, dass auch mehrstellige ihren richtigen Platz haben (Seitenzahlen...).

Wenn Du alle Seitenzahlen etwas hereinrückst, fallen sie optisch nicht über den lila Kasten am unteren Seitenrand hinaus.

Verwendest Du das Kirchenlila (40/100/0/0)? – Deines wirkt dunkler.

Die Evang. Kirchengemeinde (Evang. als Namensbestandteil groß schreiben, K 150).

Blocksatz oder nicht ist immer auch Geschmackssache. Wenn ja, nehme ich mir viel Zeit zur Feinarbeit, sonst sieht es sch... aus.

Die Seiten-Überschriften wirken auf mich etwas starr, Italic probieren?

Die Terminseiten gefallen mir auch gut. Damit die Datumsangaben weniger verstreut wirken, habe ich schon den Datumspunkt als Linie genommen und den Wochentag dahinter oder in der Zeile drunter geschrieben.

Grüße

:)

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GerdMueller

@all:

Danke für die intensive Auseinandersetzung mit der Broschüre - das ist nicht selbstverständlich!

Ihr habt mich auf vieles aufmerksam gemacht, das sonst einfach unbeachtet geblieben wäre.

Vieles davon habe ich bereits umgesetzt und werde ich auch bestimmt noch umsetzen können.

@ThierryM:

Der Gemischtwarenladen war bzw. ist auch meine Befürchtung. Allerdings habe ich mir die Freiheit genommen, für die erste Ausgabe verschiedenes auszuprobieren und die Umsetzung später in der gedruckten Form zu bewerten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ist machbar, was wirkt nicht...

Blocksatz/Flattersatz finde ich auch immer schwierig. In dem Format ist aber der Blocksatz üblicher...?

Die Abstände zwischen Absätzen, Überschriften und Bildern sind mir auch ein Dorn im Auge. Die aktuelle Form ist der Tatsache geschuldet, dass ich ein Grundlinienraster von 12pt verwende. Dadurch ergeben sich leider diese ungestaltet aussehenden Abstände. Was kann man hier tun? Sollte man einfach auf ein Grundlinienraster verzichten? Dann siehts aber auch irgendwie aus wie Kraut und Rüben...

Wie platziert man die Bilder am besten?

Oberkante ausgerichtet an den Versalien in der Nachbarspalte?

Unterkante Text-Grundlinie?

@Dieter Stockert:

Danke für die Hinweise, hab die meisten davon schon eingearbeitet.

Zur Serifenschrift: Ist ein Versuch, um im gedruckten Heft sehen zu können, wie ein Artikel in dieser Schrift wirkt. Zur Auflockerung ists evtl. auch geeignet, (quasi grundlos) den Schrifttyp zu wechseln...?

@Cookie12:

Ja, ja die Sache mit dem Korrekturlesen - man findet immer was.

Und um ehrlich zu sein die Feinheiten (z.B. wann setze ich ein [kleines] Leerzeichen, wie schreibe ich richtig eine Uhrzeit, Abkürzungen, ...) kenne ich leider auch nicht auswendig...

@Erik:

Ist ja lustig, hier einen (ex-)Hegnacher zu treffen.

Das Inhaltsverzeichnis muss ich sagen, gefällt mir so wie es ist ganz gut. Das linksbündige - hab ich auch versucht - finde ich langweiliger. Als rechte Ausrichtungslinie für die Seitenzahlen habe ich das Wortende von "Gemeindebrief" genommen.

Die Überschriften in Myriad Italic mögen mir gar nicht gefallen...

Ich finde das Gerade der Myriad Semibold als Kontrast zu den verspielteren Seiten ganz schick...

Grüße und nochmals vielen Dank!

Gerd

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