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Lesbarkeitstests

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Joshua K.

Vergleichen die Pharmafirmen überhaupt Serifen- und Steinschriften miteinander? Hast Du irgendwo eine Beschreibung dieser Tests gefunden?

Beipackzettel sind im übrigen auch wieder ein besonderer Fall: Die Schrift ist meistens ziemlich klein. Die meisten digitalen Antiquas sind für eine Schriftgröße von etwa 12 Punkt gestaltet. Verkleinert man die auf die Größe, die in Beipackzetteln üblich ist, sind sie natürlich schlecht lesbar. Steinschriften vertragen eine solche Verkleinerung etwas besser, da sie keine dünnen Linien haben.

Um ein wirklich aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen, müßte man mehrere verschiedene Schriften, die für die tatsächlich benützte Größe geschaffen wurden, miteinander vergleichen.

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  • 3 Wochen später...
Mife

Lesbarkeitstests sollten die Verständlichkeit berücksichtigen, um vergleichbare Ergebnisse zu liefern.

Dafür interessieren sich Leute wie wir und Zeitungen. Die Typografie bei einer Zeitung ist auf Aufnahme und korrekte Verarbeitung hin optimiert. Da die Serifen den Blick wie auf Schienen führen, ist weniger Konzentration nötig. Man liest entspannter.

Das funktioniert leider nicht auf den Bildschirmen, da das Pixel viel gröber ist als das Druckraster und sich Serifenschriften daher nur in größerer Schriftgröße entspannt lesen lassen.

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Michael Schmid

Ein paar weitere unbelegte Mutmassungen:

Ob eine Schrift gut lesbar ist, ist eine Frage der Gewöhnung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hätten Frakturschriften demzufolge in deutschen Lesbarkeitstest besser abgeschnitten als heute, weil sich die Leute an diese Formen und ans ? gewohnt waren. Heute werden immer mehr Texte serifenlos geschrieben, und deshalb werden diese Schriften nun auch als besser lesbar empfunden.

Serifen bilden eine Linie, die es vereinfacht, der Zeile zu folgen und sie von den anderen abzugrenzen. In mehrzeiligen Texten sollte es weniger vorkommen, dass man auf der falschen Zeile weiterliest. Oder anders ausgedrückt: Serifenlose Texte brauchen einen grösseren Zeilenabstand.

Bei schlechter Auflösung (gegeben durch Bildschirm, Drucker oder Augen bei weit entfernten Schildern oder kleinen Schriften) ist die Unterscheidbarkeit der Buchstaben kritisch. Dabei können klare Öffnungen, wie sie etwa die Verdana oder die Frutiger haben, helfen.

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Mife

Danke an Phoibos für diesen Link:

http://www.designtagebuch.de/die-gefuehlte-lesbarkeit/

Aufgrund des geschilderten Tests gäbe es keine signifikanten Unterschiede egal welche Webschrift man nimmt.

Persönlich lese ab einer gewissen Größe luftige Serifentexte wesentlich lieber. Einfach schöne Typografie. Auch wenn es nicht zur Lesbarkeit beiträgt, macht es einfach mehr Spaß und die Quelle wirkt seriöser, professioneller.

Auf der anderen Seite kenne ich jemand, der ClearType nicht mag und die Pixel genau sehen möchte. Das ist für ihn scharf und knackig, alles andere verschwommen und undeutlich.

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Gerpei

Ich habe durch jahrelange Beschäftigung mit dem Thema "Lesbarkeit" folgendes herausgefunden:

Ja, Serifenschriften kann bei langen Texten eher besser lesen.

Ja, die Lesbarkeit hängt allerdings auch von der Zurichtung, Spationierung, dem Verhältnis Schriftgröße zu Zeilenabstand und andere Faktoren ab.

(Es gelingt mir leicht, beim gezielten verändern vorher genannter Faktoren auch eine Serifenschrift ganz schlecht lesbar zu machen.)

und:

Nein, das alles gilt nicht für ultrakurze Texte wie sie in der Werbung oft benötigt werden.

(da kann z. B. eine Serifenschrift auf einem bunten Bild völlig "absaufen" und somit unleserlich werden und eine ausgefranste, an sich schlecht lesbare Schrift, plötzlich perfekt funktionieren)

Musterbeispiel guter Lesbarkeit und Typographie: das Magazin "band eins" - da stimmt alles.

schöne Grüße aus Wien,

Gerhard Peischl

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TypoHarry

Das beste, was ich dazu kenne ist eine Zusammenfassung und Zusammenschau älterer und jüngerer Untersuchungen.

Die Ergebnisse:


  • 1. Ein Vergleich zwischen Stilarten Serif/Sans Serif ist Unsinn, weil es in beiden Gruppen gute und schlechte und alles was dazwischen ist gibt.
    2. Seriflose Schriften unterscheiden sich in der Lesbarkeit z.B. auch
    untereinander, v.a. weil es ja Rennaissance-Antiquas vs. Klassizistische vs. Egyptienne und Antiqua-Varianten gibt.
    3. Der Vergleich zwischen zwei Schriften Serif/Sans Serif zeigt umso mehr Vorteile in der Lesbarkeit, je älter die Untersuchung ist. D.h. früher – als die Menschen nur Serif gewohnt waren und die seriflosen als »grotesk« empfunden wurden – waren die Serifschriften besser lesbar.
    4. Unter Einbeziehung aller Satzvariablen ergab sich ein Vorteil für ansonsten gleich gut lesbare Sans Serif-/Serif-Schriften, wenn der Zeilenabstand immer weiter reduziert wurde (Was man aber ohnehin nicht tun sollte.). Wenn man also in einem längeren Werk bei gleich guter Lesbarkeit einen Druckbogen sparen will, indem man zwei Zeilen mehr pro Seite unterbringt, empfiehlt sich eine gut lesbare Rennaissance-Antiqua (sehr häufig eine Garamond). Bei den Textmengen in der Werbung fällt dieser Faktor nicht ins Gewicht.

Die Untersuchungen, die in dieser Arbeit berichtet werden, zeigen z.B. einen leichten Lesbarkeitsvorteil einer Futura gegenüber einer Bodoni.

Quelle: Dirk Wendt: »Lesbarkeit von Druckschriften« und »Lesbarkeit der Biblica« in: Schrifttechnologie, Peter Karow, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 1992, S. 271–312. ISBN 3-540-54918-8.

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Gerpei

ich stimme TypoHarry zu

und möchte ergänzen:

Kurz nach der Einführung, sprach man von der Baskerville-Pein, heute würde man die Baskerville wohl unter die sehr gut lesbaren Schriften einordnen.

Die Schriften die Herr Carson in den 90ern einsetzte, waren damals an der Lesbarkeitsgrenze, heute werden sie in sehr vielen Werbungen eingesetzt, sind also allgemeiner Standard.

Die Lesbarkeit ist also kein statisches Maß, sondern verändert sich permanent.

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Marc Jungmann

Hallo,

es gibt verschiedene Untersuchungen und verschiedene Ergebnisse zum Thema Lesbarkeit bzw. Leserlichkeit. Die Begründungen für die Ergebnisse sind auf die einfachen Gestaltgesetze zurück zu führen.

Eine schöne Arbeit zum Thema hab ich von "Anne Rose König" mit dem Titel "Lesbarkeit als Leitprinzip der Buchtypographie" gefunden.

Hierbei geht es allerdings nur um die Lesbarkeit von Buchtexten.

Auf dieser Seite nach dem Namen "Anne Rose König" suchen und das pdf runterladen.

http://www.buchwiss.uni-erlangen.de/for ... iten.shtml

Schöne Grüße

Marc

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Poms

- Schön wäre es auch, wenn einmal Buch- und Zeitungsschriften aus unserem Zeitfenster in diese Lesbarkeitstests integriert würden.

- Oder wenn es um Schriftklassiker geht, unterschiedliche digitale Versionen miteinander verglichen werden würden. Beispielsweise "die" Baskerville.

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GePix

Eine schöne Arbeit zum Thema hab ich von "Anne Rose König" mit dem Titel "Lesbarkeit als Leitprinzip der Buchtypographie" gefunden.

Hierbei geht es allerdings nur um die Lesbarkeit von Buchtexten.

Auf dieser Seite nach dem Namen "Anne Rose König" suchen und das pdf runterladen.

http://www.buchwiss.uni-erlangen.de/for ... iten.shtml

da kommt leider als PDF nur eine Arbeit von Britta Friedsam heraus - wohl ein Verlinkungsfehler in der Webseite ...

Gerd

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Steff11
da kommt leider als PDF nur eine Arbeit von Britta Friedsam heraus - wohl ein Verlinkungsfehler in der Webseite ...Gerd

... aber ein gut durchschaubarer, weswegen du mit "Koenig.pdf" im gleichen Pfad fündig wirst.

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Marc Jungmann

Hab jetzt nochmal nachgesehen,

der Link funktioniert bei mir einwandfrei.

Wer Probleme hat die Arbeit zu finden, aber daran interessiert ist, kann mir gern eine Nachricht schicken. Ich sende das pdf dann als e-mail.

Gruß

Marc

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Steff11
Hab jetzt nochmal nachgesehen,

der Link funktioniert bei mir einwandfrei.

nicht nachvollziehbar, denn dieser Link:

2ign0cm.png

führt zu

http://www.buchwiss.uni-erlangen.de/for ... iedsam.pdf

und nicht zu

http://www.buchwiss.uni-erlangen.de/for ... Koenig.pdf

was wohl eigentlich vorgesehen war :tutor:

Die Freidsam-Arbeit mag ja auch ganz nett sein, ihre Relevanz für die obige Thematik ist aber ... ähh, ... leicht überbewertet.

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Marc Jungmann

Ah, verstehe...

die haben da wohl was durcheinander gebracht...

ein Wunder das ich damals das richtige gefunden habe ;)

wenn mann die Verlinkungen dort ansieht,

findet man bei "Liebenstein, Karina" den Link für "Koenig"

sorry für die Irreführung, das hätte ich anhen müssen ;)

Gruß

Marc

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KHG

Danke an Alle die sich bemüht haben mir in Bezug auf die Lesbarkeit im Internet zu helfen. Ich habe viel dazugelernt.

Zusammengefasst: Im Net hängt die Lesbarkeit auch vom Browsersystem ab, die Unterschiede der Lesbarkeit sind zeitlich je Seite gering, die Wahrnehmung (comprehension) korrespondiert nicht unbeedingt mit der Schnelligkeit des Lesens, Lesbarkeit ist altersabhängig -eskommt darauf an mit welchen Schriften man aufwächst- und hängt auch vom Umfeld ab, desgleichen die Akzeptanz von Schrift. Lesbarkeit läßt sich durch Zeilenabstände beeinflussen, Schriftarten machen einen öffentlichen Reifeprozess in Bezug auf generelle Akzeptanz durch, Serifen bieten ein ästhetischeres Lesevergnügen.

Mir ist wichtig die Verbindung von Lesbarkeit mit nicht zu breiter Schrift. Ich habe mich deshalb für Arial entschieden.

Hier möchte ich noch ein Beispiel für den Einfluss des Unterbewussten beim Lesen mitteilen:

Ich habe um 2 Inhalte einer Seite im Net zu testen 2 gleiche Anzeigen bei Google AdWords aufgegeben. Der einzige Unterschiede war ein Punkt hinter der einen Headline, kaum sichtbar. Die Anzeige mit dem Punkt wurde über 10 Tage 1/3 weniger angeklickt als die Headline ohne Punkt. Die Zahlen sind groß genug um daraus statistisch signifikante Schlüsse zu ziehen.Es muss also noch andere Faktoren geben die das Handeln des Lesers oder der Leserin beeinflussen als die reine Typografie.

Vielleichtist das Beispiel für jemand von euch interessant.

Ein schönes Neues Jahr

Karl

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  • 1 Monat später...
Carlito Palm

also, spät aber doch liefere ich hier die versprochenen textstellen zum thema „lesbarkeit von serifenlosen versus serifen“ aus gerard ungers „wie man’s liest“ nach.

15n4mfp.jpg

und weiter hinten dann:

2vdi8eu.jpg

29xykw7.jpg

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OType

hab mal gehört (de groot):

"wir lesen gut was wir häufig lesen"

"in kleinen Graden ist es egal ob Schrift mit Serifen oder ohne"

weiß nicht wie verbindlich Meinungen zur Lesbarkeit allgemein sind

und wieviel davon Überzeugung, Erfahrung oder Fakt sind. Denke aber

mal das de groot sich damit schon beschäftigt hat, und das würde

die Diskussion serifen oder keine beenden. Zur ersten Aussage:

ich weiß das Leute die zwischen 18-25 sind

häufig eine serifenlose Schrift für "normal" halten

und serifen Schriften eher ein zusätzlicher Charakter zuschreiben;

soll heißen, sollten wir mehr serifenlose Schriften benutzen, wird

vielleicht aus der "Serif" bald die "Fraktur" (das natürlich nicht so stark :)

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Frakturfreak

soll heißen, sollten wir mehr serifenlose Schriften benutzen, wird

vielleicht aus der "Serif" bald die "Fraktur" (das natürlich nicht so stark :)

Gerne und dann stark ;-).

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