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Gibt es Sabon kostenlos?

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Hallo,

gibt es eine legale Möglichkeit, den (ich als Laie kenne leider keinen besseren Ausdruck) "Grundschnitt" des Fonts kostenlos runterzuladen? Oder irgendwie mit einem begrenzten Zeitraum auszuprobieren?

Ich benutze im Moment fleißig den Minion Pro, aber würde auch mal gerne den Sabon Roman benutzen und dann lesen.

Das brandeins sieht so gut aus. :)

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Um sonst geht (nur) die Sonne auf, demnächst wieder hoffe ich. Das Thema "kostenlos" ist in diesem Forum ein heikeles, und in der Branche schon lange. Als Dozent bin ich trotzdem der Ansicht, unter Berücksichtifung aller Copyrights und Lizenz-Argumente, das Design-Studenten Zugang brauchen zu wichtigen Schriften aller Kategorien. In meine Kampagnen-, Typo- und CD- Kurse erlaube ich meine Studenten keine vorinstallierte / Systemschriften zu verwenden. Der Fluch der Digitaliseirung. Solange die Schriften nicht kommerziell "im Namen und Auftrag eines Kunden/Auftrageber" verwendet werden, habe ich da auch keine moralischen Bedenken.

Und solange dieses Problem nicht befriedigend gelöst wird,

muß Man/Frau dann halt immer den richtigen fragen, leider.

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Hallo,

Das Thema "kostenlos" ist in diesem Forum ein heikeles, und in der Branche schon lange. Als Dozent bin ich trotzdem der Ansicht, unter Berücksichtifung aller Copyrights und Lizenz-Argumente, das Design-Studenten Zugang brauchen zu wichtigen Schriften aller Kategorien.

Deine Darstellung ist nachvollziehbar. Ansonsten würde die Ausbildung bei den Studenten mit schmalem Geldbeutel an diesen Randbedingungen scheitern. Soziale Selektivität ist ein Hemmschuh für jede Entwicklung.

In meine Kampagnen-, Typo- und CD- Kurse erlaube ich meine Studenten keine vorinstallierte / Systemschriften zu verwenden.

Das ist doch etwas restriktiv. Auf meinen Systemen ist seit dem letzten Jahrtausend eine Helvetica Neue bzw eine NimbusSansL im Lieferumfang. Und diese ist für einige Zwecke durchaus brauchbar. Gibst Du dann Hilfestellung bei der Auswahl und Beschaffung der Schriften? So richtig incl. Quellen für preiswerte und freie Schriften sowie die Grenzen der Lizenzen und dem ganzen?

Der Fluch der Digitaliseirung. Solange die Schriften nicht kommerziell "im Namen und Auftrag eines Kunden/Auftrageber" verwendet werden, habe ich da auch keine moralischen Bedenken.

An einer Hochschule für Gestaltung war eine Aufgabe im Typografiekurs: Suchen Sie auf MyFonts eine Schrift nach ihren Geschmack und dann besorgen Sie sich einen Kunden der mit einem Auftrag diese Schrift bezahlt. Als ich das in den ausgestellten Abschlussarbeiten (2010) gesehen habe war ich doch etwas erstaunt.

Und solange dieses Problem nicht befriedigend gelöst wird,

muß Man/Frau dann halt immer den richtigen fragen, leider.

Was auch nicht so toll ist. Auf der einen Seite entscheidet dann Vitamin B mehr als das fachliche Können und auf der anderen wird u.U. gesetzeswidriges Verhalten mehr oder weniger belohnt. Ich betrachte so etwas als ,,moralzersetzend''.

Allerdings wäre ein Heranführen der Studenten an die Lizenzmodelle sicher sinnvoll. Nicht immer sitzt das Geld locker. Dann sollte der Student durchaus in der Lage sein mit freien Schriften gute Arbeit abzuliefern. Viele Low- und No-Profit-Aktionen müssen ohne zusätzliche Anschaffungen abgearbeitet werden. Und bei politischen oder sozialen Projekten sollten nachfolgende Aktivisten die Arbeiten weiterführen können, also sind Schriften und Software mit personengebundenen Lizenzen dort nicht sinnvoll (*). Und über die Verwendung von Schriften ohne Lizenzen brauchen wir hier erst gar nicht reden.

(*) Da sollten Software und Schriften frei sein, idealerweise sogar das OS. Dazu muss die Gestaltung auf S/W ausgelegt werden ... 200 A6-Postkarten mit Einladungen zu einem Materialpreis von unter 5 Euro geht nur in S/W. Die Zeit am Schneidegerät wurde nicht mit eingerechnet . Ausdruck (Duplex) und Zuschneiden waren gerade mal 20 Minuten, wenn ich es richtig gehört habe. Freies Betriebssystem? Ja, das war für eine Linux User Group.

MfG

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Frage:

Werden denn die Fachhochschulen nicht von den großen Schriftlieferanten mit kostenlosen Schriften beliefert? Das wäre doch nur logisch, denn die kommenden Typographen sind ihre Kunden.

Vor zwei Jahren habe ich die Setzerei des Fachbereiches Satz und Druck des Landes Hessen übernommen. Ca. 14 m Bleisatz-Gasse voll mit Trump-Medieaeval, Schadow und Helvetica. Die Schränke hatte zu Beginn der 80er Jahre Ludwig & Mayer geliefert und die Schriften kamen von C.E. Weber und Stempel. Alles kostenlos.

Das wird doch wohl heute ebenso sein in Bezug auf digitale Schriften?

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Frage:

Werden denn die Fachhochschulen nicht von den großen Schriftlieferanten mit kostenlosen Schriften beliefert? Das wäre doch nur logisch, denn die kommenden Typographen sind ihre Kunden.

Nö, die Studenten kopieren sich dann erstmal den gesamten Uni-Vorrat, dann braucht man sie später nicht mehr zu kaufen. Mit Bleisatz-Schriften ging das natürlich nicht so einfach …

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Frage:

Werden denn die Fachhochschulen nicht von den großen Schriftlieferanten mit kostenlosen Schriften beliefert? Das wäre doch nur logisch, denn die kommenden Typographen sind ihre Kunden.

Für gewöhnlich geschieht das nicht, aber es gibt hin und wieder Ausnahmen. Unser Fachbereich hatte den damals nahezu vollständigen Katalog eines Schriftenlieferanten, für den internen Gebrauch, bereitgestellt bekommen.

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Hallo,

Frage:

Werden denn die Fachhochschulen nicht von den großen Schriftlieferanten mit kostenlosen Schriften beliefert? Das wäre doch nur logisch, denn die kommenden Typographen sind ihre Kunden.

Nö, die Studenten kopieren sich dann erstmal den gesamten Uni-Vorrat, dann braucht man sie später nicht mehr zu kaufen. Mit Bleisatz-Schriften ging das natürlich nicht so einfach …

Welche technische Maßnahmen zur Verhinderung gibt es da? IIRC konnte man das einfache Verhindern durch Sperren des Zugriffs auf den Schriftenordner unter Windows mit dem Verwenden von Schriften im Powerpoint umgehen. IIRC hat PP die (TTF-) Schriften ungefragt und komplett eingebettet. :bandit:

Das ganze Theater mit den Lizenzen und dem unerlaubten Aneignen ist IMNSHO ein sehr gutes Argument für die Verwendung von freien Schriften in der Lehre und Ausbildung. Bereits die Möglichkeit dabei die Lizenzmodelle aufzuzeigen und die Hemmschwelle zum ,,Raub-Kopieren'' zu erhöhen ist absolut sinnvoll. Nebenher kann man den Auszubildenden und Studenten beibringen mit Restriktionen zu arbeiten und zu leben. :hammer:

In Naturwissenschaft und Technik ist das Arbeiten mit freier Software üblich und die etwas besseren Lehrkräfte bringen das den Studenten nahe. Damit kann man die soziale Selektivität reduzieren und das Unrechtsbewusstsein schulen. :tutor:

Und nebenher könnte man die schöne Helvetica Neue als GPLed Nimbus SansL wieder in das Rampenlicht rücken. :biglove:

MfG

Uwe - unix by nature - Borchert

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Hallo,

Das mit der Bitstream-CD sagt mir gerade gar nichts.

Es handelt sich hierbei in Wirklichkeit und Corel-Draw-CDs. Auf diesen CDs ist eine Sammlung von über 1000 Bitstreamschriften enthalten. Corel Draw wurde/wird als OEM-Software mit einigen Windows-Rechnern mitgeliefert. Diese OEM-CDs mit alten Versionen kann man preiswert bis umsonst beziehen. Quellen: Computer-Flohmärkte und ausmistende Privatpersonen. Nach deutschem Recht ist das Weitergeben von OEM-Lizenzen IIRC legal und der Besitzer des Datenträgers hat damit die Lizenz für die Schriften auf dem Datenträger.

MfG

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Lieber Uwe Borchert - danke für deine beherzte Antwort. An manche Reaktionen merkst du schon, das es hier in unserem Elfenbeinturm-TypoForum ein heikles Thema ist. In deine Reaktion kann ich dir fast überall folgen. Als radikaler Niederländer sehe ich aber die Verantwortung für eine sinnvolle Ausbildung im Designbereich bei den Hochschulen. Zumal bei den Privaten die Design-Studenten ab 400,00 Euro aufwärts pro Monat ausgeben. Davon kann doch die Hochschule sich eine vernünftige Schriftensammlung zulegen?

Oder gibts jemanden der ernsthaft glaubt, das die Studenten daran zu hindern sind, sich untereinander aus zu tauschen. Deine Ideen und Vorschläge sind da auf jeden fall schon hilfreich. Die Studenten müssen diese umsetzen und durchsetzen. Das politische bewußtsein der derzeitige Studenten-Generation ist beängstigend gering.

War das schon mal anders... :wink:

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Hallo,

Und nebenher könnte man die schöne Helvetica Neue als GPLed Nimbus SansL wieder in das Rampenlicht rücken. :biglove:

Um den Studenten beizubringen, dass man mit Klonen arbeiten kann, die die Originaldesigner um den Lohn ihrer Arbeit bringen? :?[/quote:2wh4ac1k]

Nein. Es geht ums Arbeiten etwas außerhalb der kapitalistischen Verwertungslogik, aber noch innerhalb geltender Gesetze und Konventionen. Schau Dir auch mal die Ideen hinter Open Source Software (OSS) an.

Ja, ich kann Deine Bedenken durchaus nachvollziehen. Auch in der IT findet man die Tendenz abzugreifen ohne zu geben. Da sind das aber weniger die kleinen User die zu großen Schäden führen sondern einige Klitschen die darin eine Goldgrube sehen.Trotzdem halte ich das Prinzip für sinnvoll.

Mit einer fundamentalen Ablehnung des OSS Modells fördert man aber auch die soziale Selektion und den Verlust von Respekt gegenüber kommerzieller Software. Es ist weder sinnvoll noch sozial Grenzen, zu setzen die viele Menschen dank minderer Herkunft trotz(!) ausreichender bis übermäßiger Begabung nicht erfüllen können.

MfG

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Hallo,

Lieber Uwe Borchert - danke für deine beherzte Antwort. An manche Reaktionen merkst du schon, das es hier in unserem Elfenbeinturm-TypoForum ein heikles Thema ist. In deine Reaktion kann ich dir fast überall folgen.

Ich habe ein naturwissenschaftliches Fach studiert. Aber die Probleme der Studenten aus den ,,finanzfernen Schichten'' sind mir aus eigenen Erfahrungen bekannt. Dieses Studium war fast noch preiswert gegenüber einem Designstudium (so die Horrorgeschichten meiner Lebensabschnittsgefahr), aber bereits da waren Probleme zu lösen. Und es sollte eine Lösung geben die sich mit geltenden Regeln und Gesetzen in Einklang bringen lässt.

Als radikaler Niederländer sehe ich aber die Verantwortung für eine sinnvolle Ausbildung im Designbereich bei den Hochschulen. Zumal bei den Privaten die Design-Studenten ab 400,00 Euro aufwärts pro Monat ausgeben. Davon kann doch die Hochschule sich eine vernünftige Schriftensammlung zulegen?

Eigentlich sollte das im Budget drinnen sein. Wobei hier die Stellung der Typografie maßgeblich für die Freigiebigkeit sein sollte. Die Freiheit von Forschung und Lehre ist auch eine Frage der Finanzierung.

Oder gibts jemanden der ernsthaft glaubt, das die Studenten daran zu hindern sind, sich untereinander aus zu tauschen. Deine Ideen und Vorschläge sind da auf jeden fall schon hilfreich. Die Studenten müssen diese umsetzen und durchsetzen. Das politische bewußtsein der derzeitige Studenten-Generation ist beängstigend gering.

War das schon mal anders... :wink:

Die Randbedingungen sind sehr ungünstig und die Kombination aus Geldmangel und geringem Bewusstsein fördert dann Raubkopien ... so man nicht die legale Alternative OSS aufzeigt. Ist die Gewöhnung an Raubkopien erst mal da, dann ist es aus mit der Ehrlichkeit. Fundamentalistische Ablehnung von OSS führt sehr schnell zu Raubkopien und einer Verdrängung von kommerziellen Produkten, vmtl. sogar weit mehr als bei der Nutzung von OSS. Fundamentalismus ist hier nicht sinnvoll.

MfG

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Hallo,

Und nebenher könnte man die schöne Helvetica Neue als GPLed Nimbus SansL wieder in das Rampenlicht rücken. :biglove:

Um den Studenten beizubringen, dass man mit Klonen arbeiten kann, die die Originaldesigner um den Lohn ihrer Arbeit bringen? :?[/quote:1w5joumd]

Nein. Es geht ums Arbeiten etwas außerhalb der kapitalistischen Verwertungslogik, aber noch innerhalb geltender Gesetze und Konventionen. Schau Dir auch mal die Ideen hinter Open Source Software (OSS) an.

[/quote:1w5joumd]

Ich denke du missverstehst Ralf. Wenn du eine eigene, gute, neue und freie Schrift rausbringst, dann hat damit niemand ein Problem. Alle freuen sich, du wirst gelobt, und sie wird oft und gern genutzt. Aber wenn du die Nimbus SansL als „Helvetica Neue, aber kostenlos“ anpreist, dann wird durch den Klon nur das Nachmachen heroisiert. Auch wenn ich den OSS-Gedanken sehr fördernswert finde: der eigentliche Schöpfer hat sich entschieden, seine Arbeit kommerziell zu verwerten, und der Klon bringt ihn um seinen Lohn.

Es gibt doch viele legale kostenlose (teilweise auch freie) Schriften, teilweise auch mit sehr guter Qualität. Siehe auch unsere Liste der Freeware-Fonts. Fördere deren Ruf und Verwendung.

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Hallo,

...Freie Klone verwenden ...

Um den Studenten beizubringen, dass man mit Klonen arbeiten kann, die die Originaldesigner um den Lohn ihrer Arbeit bringen? :?

Nein. Es geht ums Arbeiten etwas außerhalb der kapitalistischen Verwertungslogik, aber noch innerhalb geltender Gesetze und Konventionen. Schau Dir auch mal die Ideen hinter Open Source Software (OSS) an.

Ich denke du missverstehst Ralf. Wenn du eine eigene, gute, neue und freie Schrift rausbringst, dann hat damit niemand ein Problem. Alle freuen sich, du wirst gelobt, und sie wird oft und gern genutzt. Aber wenn du die Nimbus SansL als „Helvetica Neue, aber kostenlos“ anpreist, dann wird durch den Klon nur das Nachmachen heroisiert. Auch wenn ich den OSS-Gedanken sehr fördernswert finde: der eigentliche Schöpfer hat sich entschieden, seine Arbeit kommerziell zu verwerten, und der Klon bringt ihn um seinen Lohn.

[/quote:21i8udzw]

Eben das ist so nicht ganz der Fall. Ohne die freien Klone würde die Zahl der ,,Raubkopien'' drastisch ansteigen. Das Unrechtsbewusstsein würde noch weiter sinken und das arbeiten mit illegalen/unlizensierten Schriften würde etwas ganz normales werden. Oder anders: Die Mehrzahl der Klon-Nutzer würde sich so oder so keine kommerziellen Schriften kaufen (können).

Und dann ist da noch die Frage nach den kommerziellen Klonen. Also wie sieht das mit der Swiss 721 BT aus? Ist die gut oder böse? Und wie ist das mit der Nimbus SansL welche von URWPP zuerst als kommerzielle SansL entwickelt wurde? Definitiv böse ist das einfache Umbenennen der Schrift im Fonteditor. Definitiv gut ist das eigene Entwickeln der Schrift und das freie zur Verfügung stellen. Wo ist die Grenze dazwischen?

Der Ansatz mit dem Geldverdienen ist aus der Bleisatzzeit auch nur schwer auf die heutige IT zu übertragen. So hat Max Miedinger sein Gehalt von Haas bekommen weil diese die Bleisatzlettern und später die Linotypevorlagen verkaufen wollten. Das Modell entspricht also ein bisschen ,,software as a service'' aus dem OSS-Umfeld. Und wie sieht es mit den Anleitungen in Büchern für Techniker und Ingenieure aus?

Oder Jan Tschicholds Anleitung für eine leicht und schnell konstruierbare Schrift? Ist das nicht eine Aufforderung zum Selbermachen?

MfG

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Es spricht ja auch nichts dagegen, eine statische Grotesk zu zeichnen, und die dann unter OSS-Lizenz rauszugeben.

Aber eine Helvetica bis zur Nicht-Unterscheidbarkeit nachzuahmen ... mag zwar rechtlich korrekt sein, aber doch etwas fragwürdig. Warum nicht was Eigenes machen? (Und das gibt's ja auch.)

Und dann weiter: so einen Klon zu nehmen, und unter anderem Namen und ein paar verschobenen Punkten weiterzuverkaufen ... auch das mag rechtlich ok sein, aber gegenüber dem Original-Entwerfer fragwürdig.

Grauzonen, Ausnahmen und Sonderfälle gibt es natürlich immer, z.B.:

Klar, ich hab Tschicholds konstruierbare Schrift als Vorlage genommen für die Iwan Reschniev. Aber es gab sie nicht digital, meine "Zusatz"-Leistung ist also die Digitalisierung und Erweiterung der Schrift.

Wo diese Zusatzleistung z.B. bei der Swiss 721 liegt, frage ich mich hingegen.

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Hallo,

Grauzonen, Ausnahmen und Sonderfälle gibt es natürlich immer, z.B.:

Klar, ich hab Tschicholds konstruierbare Schrift als Vorlage genommen für die Iwan Reschniev. Aber es gab sie nicht digital, meine "Zusatz"-Leistung ist also die Digitalisierung und Erweiterung der Schrift.

Das entspricht fast genau dem Ideal von ,,software as a service''. Da greift das Argument des Urheberschutz so wie vorgetragen nicht, da der Urheber das so wollte(?). Du hast IMHO nur das gemacht was Jan Tschichold vorgegeben hat. Dummerweise ist bei den Entwerfern der pre-PC-Ära diese Überlegung idR nur schwer zu erraten.

MfG

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Das Problem ist doch ein generelles, kein typographie-spezifisches.

Die Vermarktung digitaler Waren, egal, ob Musik, Software, Fonts steht doch überall vor demselben Problem. Man kann als Industrie nun restriktiv hierauf reagieren, wie es in der Musik- und Video-Branche schon nicht funktioniert hat. Oder man macht sich konkrete Gedanken über neue Vermarktungsmodelle, mit denen enerseits die Anbieter Geld verdienen, andererseits die Kunden bezahlbaren Zugang zum digitqalen Produkt bekommen.

Was, wenn es Font-Versionen gäbe, die speziell für die Netzseiten-Gestaltung angepaßt sind und nicht für Print-Produkte taugen? Man kann doch das ganze auch einmal vom anderen Ende aus sehen: Das wäre ein völlig neuer Markt, den zu erschließen sich lohnen kann. Durch einen Kauf für die Netzseite ergibt sich doch eher ein Anreiz, für die Printprodukte diesen Font dann für eben diese nachzukaufen.

Ich kann verstehen, daß eine Diskussion über Free Fonts als Faux Pas angesehen wird. Aber eine Diskussion abzublocken, bedeutet nicht, einer Lösung näherzukommen.

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Hallo,

wie wäre es mal mit einem ,,über den Tellerand hinaussehen''? Bildung fängt ja vor der Hochschule an und in Köln ist gerade die Fachmesse ,,Didakta'' zu Ende gegangen. Hier der Link auf einen Bericht der Welt Online:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article6870371/Verunsicherte-Paedagogen-fragwuerdige-Ratgeber.html

Lest genauer die Kommentare durch zur Position der Lehrer und deren Beschaffung (-skriminalität) für Lehrmittel. Bildung ist nun mal nicht mehr kostenlos ... aber leider bei zu vielen umsonst.

*EDIT*

Das ist genau das Problem was z.B, TypoLion versucht konstruktiv zu lösen. Aber ein generelles Abblocken der Diskussion um freie Schriften und Software ist da extrem kontraproduktiv.

*END*

Klartext: Das Vorenthalten von Bildung kann als eine asoziale Verhaltensweise betrachtet werden. Falls dies unwissentlich getan wird ist dies idR eine Folge mangelnde Sozialisierung und/oder niedrigen Intellekt.

MfG

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Was, wenn es Font-Versionen gäbe, die speziell für die Netzseiten-Gestaltung angepaßt sind und nicht für Print-Produkte taugen? Man kann doch das ganze auch einmal vom anderen Ende aus sehen: Das wäre ein völlig neuer Markt, den zu erschließen sich lohnen kann. Durch einen Kauf für die Netzseite ergibt sich doch eher ein Anreiz, für die Printprodukte diesen Font dann für eben diese nachzukaufen.

Genau das gibt es doch inzwischen mit der @font-face-Technologie. Einerseits schon lange für den IE mit EOT, das sich aber nicht wirklich durchsetzten konnte. Andererseits mit WOFF, das seit FF 3.6 unterstützt wird und auch bei vielen anderen Browsern demnächst kommen wird. WOFF wird möglicherweise auch EOT im IE ablösen, damit gibt es dann ein Format für alle. Für normale Druckanwendungen sind beide Formate absichtlich nicht geeignet.

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Genau das gibt es doch inzwischen mit der @font-face-Technologie. Einerseits schon lange für den IE mit EOT, das sich aber nicht wirklich durchsetzten konnte.

http://www.bleisetzer.de/tagebuch/font- ... ltung.html

Aber was mich enttäuscht, aber auch erschreckt, ist, daß es Euch als Profis nie gelungen ist, dieser Option zum Durchbruch zu verhelfen.

Um es lästerhaft zu formulieren (als Laie darf ich das):

Mich als Anwender interessiert weder EOT noch WOFF.

Wenn ich gewußt hätte, daß es so etwas gibt, hätte ich längst schon darauf gepocht, daß ich eine neue Schrift für die Netzseite bekomme. Und so geht es ganz vielen Betreibern von Netseiten.

Was ich nicht verstehe ist, warum Ihr als Mediengestalter das nicht viel häufiger anbietet.

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Was ich nicht verstehe ist, warum Ihr als Mediengestalter das nicht viel häufiger anbietet.

weil es diese technologie erst seit ein paar monaten gibt. bzw., die möglichkeite diese zu nutzen. vorher war es zwar möglich aber nur mit vielen abstrichen. auch heute funktioniert die schrifteinbindung noch nicht in jedem browser. wenn du keine aktuelle software nutzt, was leider die meisten anwender tun, sieht man die fonts auch nicht. ich denke es dauert nochmal ein paar jahre bis sich das alles durchsetzt. da es ein zusammenspiel von fontanbietern und browseranbietern ist. was nützt dir die möglichkeit eine schrift einzubinden, wenn diese scheisse aussieht oder nicht überall angezeigt wird?

schau dir mal hier den ersten beitrag an, der erklärt das alles so, dass auch bleisetzer die problematik verstehen. http://praegnanz.de/vortraege

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