Jump to content
Unsere freundliche Community freut sich auf deine Fragen …

Mythos Wortbilder – Wie lesen wir wirklich?

Empfohlene Beiträge

  • 1 Monat später...
GePix

Heute kam das Typojournal 2 - super! :biglove:

Wie lese ich?

Ich weiß nur, wenn ich mal in Darmstadt bin, dass ich mich regelmäßig über die Straßenschilder aufrege, die ich nicht entziffern kann, wenn ich im Auto sitze und mich zurechtfinden möchte. :bandit:

Selbst meine Frau als Beifahrerin mit ihren Adleraugen hat da Schwierigkeiten.

Warum?

Alles in Versalien!

und das in einer Stadt, die sich Kunst und Kultur auf die Fahnen schreibt ...

Gerd

Link zu diesem Kommentar
Joshua K.

Den Artikel habe ich (noch) nicht gelesen. Trotzdem hier mein Senf dazu:

Unter gewöhnlichen Umständen (normale Lesetypographie) helfen meiner Meinung nach Wortbilder, Wörter schneller zu erfassen. Nicht mehr, und nicht weniger.

Link zu diesem Kommentar
Minimalist
Dann musst du den Artikel mal lesen. Er argumentiert, dass es die ominösen Wortbilder gar nicht gibt. :tutor:

Ebenfalls ohne den Artikel gelesen zu haben (ich glaube ich muss auch mal ne kleine Investition in Deine Veröffentlichung tätigen :D ) - wie kommt es dann, dass man sich öfters mal (auch [oder vielleicht gerade?] als sehr geübter Vielleser) bei sehr ähnlich aussehenden Wörtern verliest, bzw. einem ein Schreibfehler der ein sehr ähnliches Wortbild ergibt oft nicht auffällt? :D

Link zu diesem Kommentar
Joshua K.

Ich werd mir den Aufsatz durchlesen; hab gerade das Heft bestellt. :D

Wäre allerdings nicht der erste Artikel, der gegen Wortbilder argumentiert und mich nicht überzeugen kann.

Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann
wie kommt es dann, dass man sich öfters mal (auch [oder vielleicht gerade?] als sehr geübter Vielleser) bei sehr ähnlich aussehenden Wörtern verliest, bzw. einem ein Schreibfehler der ein sehr ähnliches Wortbild ergibt oft nicht auffällt? :D

Das spricht eigentlich nur dafür, wie viel beim schnellen Lesen weggelassen/erraten wird. Der Effekt lässt sich sich sowohl mit, als auch ohne Wortbildmodell erklären und sagt also nichts über selbiges aus.

Link zu diesem Kommentar
Diomedes
wie kommt es dann, dass man sich öfters mal (auch [oder vielleicht gerade?] als sehr geübter Vielleser) bei sehr ähnlich aussehenden Wörtern verliest, bzw. einem ein Schreibfehler der ein sehr ähnliches Wortbild ergibt oft nicht auffällt? :D

Ich vermute mal, dass das mit der Art und Weise zusammenhängt, wie wir wahrnehmen. Vielleicht ist es Dir auch schon aufgefallen, dass Kleinkinder alles sehr genau anschauen und sogar in den Mund nehmen. Sie müssen das tun, um ihre «Musterbibliothek» zu füllen. Du als erwachsener Mensch vefügst über eine gut gefüllte Musterbibliothek und kannst von ihr ausgehend sogar abstrahieren: Du weisst, wie sich meine grosse Zeh in Deinem Mund in etwa anfühlt, ohne sie oder mich je gesehen zu haben.

Die Musterwahrnehmung bewirkt jetzt aber nicht nur, dass Du abstrahieren kannst. Durch sie ist es Dir möglich, viel schneller wahrzunehmen. Du brauchst sogar nur einen Teil eines Ganzen zu sehen, vergleichst diesen Teil mit den Mustern in Deiner Bibliothek und ergänzt dann blitzschnell den Rest. Die Musterwahrnehmung ist also ein sehr mächtiges Wahrnehmungsinstrument. Die Mächtigkeit zeigt sich dabei insbesondere auch dann, wenn die Musterwahrnehmung an ihre Grenzen stösst und uns beim schnellen Hinschauen narrt, ärgerliche Fehler überlesen lässt oder Zauberkünstlern den grössten Teil ihrer Illusionen erst ermöglicht.

Link zu diesem Kommentar
Minimalist
Das spricht eigentlich nur dafür, wie viel beim schnellen Lesen weggelassen/erraten wird.

Stimmt :)

Der Effekt lässt sich sich sowohl mit, als auch ohne Wortbildmodell erklären und sagt also nichts über selbiges aus.

Und wie lautet die gängige Gegenthese zum Wortbildmodell? :D

Link zu diesem Kommentar
Minimalist

-hehe- Okay, überredet, sobald ich mal etwas Luft habe um mich dem Genuss auch hingeben zu können werde ich mir die beiden bisher erschienenen mal bestellen, die Artikelübersicht macht ja wirklich Appetit :D

Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann

Von der ersten Ausgabe ist allerdings gerade die letzte Kiste angebrochen. Die wird in Kürze ausverkauft sein und auch nicht wieder aufgelegt.

Link zu diesem Kommentar
Joshua K.

So, hab den Artikel nun gelesen.

Vorab: Das Heft ist wirklich sehr schön und auch interessant, Glückwunsch! Wer es noch nicht bestellt hat, sollte es also schleunigst tun. :D

(Bloß einige Tippfehler trüben den Eindruck ein kleines bißchen.)

Nun nochmal zur Sache:

Ich stimme dem Aufsatz insofern zu, als Wortbilder alleine (ohne Erkennen der einzelnen Buchstabenformen) sicher nicht lesbar sind. Daß Wortbilder aber überhaupt keine Rolle für die Lesbarkeit spielen, glaube ich nicht.

Wenn wir Gesichter erkennen, tun wir das durch viele verschiedene Merkmale. Ein Merkmal alleine reicht selten aus. Ändert sich ein Merkmal oder fehlt ganz (hat jemand beispielsweise seine Haare anders frisiert oder ganz abrasiert), kann man das Gesicht trotzdem noch erkennen — aber es dauert möglicherweise ein bißchen länger.

So verhält es sich meiner Meinung nach auch mit den Wortbildern: Auch ohne sie können wir Wörter natürlich erkennen, aber sie helfen uns, die Wörter etwas schneller zu erkennen.

Gewisse Wortbilder sind charakteristisch, gerade auch bei (häufigen) kleinen Wörtern (z. B. „und“) und unser Gehirn lernt sie zwangsläufig, weil wir sie immer und immer wieder lesen; so prägen sie sich uns ein. Damit ist freilich noch nicht gesagt, wie groß die Rolle ist, die Wortbilder tatsächlich beim Lesen haben.

Es wird zwar immer wieder gegen Wortbilder argumentiert, einen Beweis dafür, daß sie gar keine Rolle beim Lesen spielen, konnte ich aber nicht finden. Ich habe schon Studien gelesen, die angeblich zeigen, daß Wortbilder keine Rolle beim Lesen spielen, die aber tatsächlich nur untersucht haben, ob Wörter überhaupt erkannt werden, und nicht, wie schnell sie erkannt werden!

Wenn also jemand einen solchen Beweis hat: Her damit! So lange bin ich aber weiterhin der Meinung: Wortbilder helfen uns, (so klein ihre Rolle auch sein mag,*) beim Lesen!

________________

*) Man muß dabei ja bedenken, daß sich auch eine geringe Hilfe, umgerechnet auf einen längeren Lesezeitraum, durchaus bemerkbar macht.

Link zu diesem Kommentar

Ich stimme dem Aufsatz insofern zu, als Wortbilder alleine (ohne Erkennen der einzelnen Buchstabenformen) sicher nicht lesbar sind.

Genau das ist ja aber die einzige Existenzgrundlage für ein Wortbildmodell. Dass das Wortbild als solches gelesen werden kann, ohne dass man die Einzelbuchstaben überhaupt erfassen müsste.

Wenn Wortbilder nur mit »reinspielen«, also doch Buchstaben gelesen werden, dann bleibt nichts weiter übrig, als dass Ober- und Unterlängen (von Einzelbuchstaben!) eine positive Wirkung haben. Das ist ja aber ohnehin (in unseren Kreisen) unbestritten.

Link zu diesem Kommentar
Joshua K.
Wenn Wortbilder nur mit »reinspielen«, also doch Buchstaben gelesen werden, dann bleibt nichts weiter übrig, als dass Ober- und Unterlängen (von Einzelbuchstaben!) eine positive Wirkung haben.

Nein! Es ist doch ein großer Unterschied, ob die Formen (Bilder) ganzer Wörter dazu beitragen, diese Wörter zu erkennen, oder ob Ober- und Unterlängen bloß dazu beitragen, einzelne Buchstaben zu erkennen.

(Und meiner Meinung nach ist eben beides der Fall!)

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

Unsere Partner

Entdecke hunderte Font-Sonderangebote.
FDI Type Foundry besuchen
Hier beginnt deine kreative Reise.
Mit über 130.000 Fonts der größte Schriften-Shop im Internet.
Wayfinding Sans: optimale Lesbarkeit für Beschilderungssysteme
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.