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Langes s OpenType Programmierung

Empfohlene Beiträge

Ein

Hallo allerseits,

da ich gerade ein paar Probleme habe das lange s nach deutschen Regeln korrekt per OpenType einzuprogrammieren, hier mal die Frage ob sich damit schon jemand auseinandergesetzt hat und ein paar sinnvolle Lösungen gefunden hat. Vor allem für die silbenabhängigen Ersetzungen. :?

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Sebastian Nagel

Ich denke nicht dass die in Opentype mögliche Logik diese doch recht komplexen Regeln stemmen kann - zumindest ist mir bisher noch nichts bekannt, und wenn dann müsste es wohl mit eine großen Liste an Silben-Zeichenkombinationen erledigt werden, die wohl nie vollständig sein wird, und somit unzuverlässig.

Sprich: wir müssen das dem Schriftsetzer überlassen und können es ihm nicht über die Fontlogik abnehmen.

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Verstehe die Frage nicht. Das lange s lässt sich nicht nach deutschen Regeln »programmieren« – man kann die Ersetzung nur per Feature generell an- oder ausschalten. Ansonsten bräuchte man ja im OpenType-Kode ein extra Wörterbuch und selbst dann wären Fälle wie das berühmte WachStube WachsTube nicht per Programmierung unterscheidbar.

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Joshua K.

Zwei haben sich damit schon außeinandergesetzt: Dipl.-Ing. Helzel und Dr. Zeidler. Beide bieten Schriften an, die die Satzregeln für Verbünde und das lange s als OpenType-Automatik eingebaut haben.

Ich muß allerdings sagen, daß ich es nicht sinnvoll finde, so umfangreiche Satzregeln in Schriften einzubauen!

Dipl.-Ing. Helzel: http://www.fraktur.biz

Dr. Zeidler: http://www.ligafaktur.de/Herunterladen.html

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Ein

Nunja, Sebastian hat das schon recht gut gesagt. Vollständig korrekt wird man die Regeln für das lange s wohl nicht in die Schrift bekommen. Genau wie die f-Ligaturen wird man da im Deutschen wohl immer von Hand ran müssen.

Allerdings bin ich gerade dran, zumindest so viele Fehler wie möglich über OpenType schonmal auszuschließen. Sprich die Arbeit des Typografen so weit wie möglich zu minimieren. Zum Beispiel ist es ja kein Problem das lange s am Wortende auszuschließen. Ich habe das im Moment so gestaltet:

sub s' @ALLLETTERS by longs

Meine Frage ist also, ob es noch mehr Möglichkeiten gibt Fehler zu minimieren. Zum Beispiel bestimmte Buchstaben, die wenn sie einem s folgen mit höherer oder geringerer Wahrscheinlichkeit als 50% ein langes s bedingen.

Wobei es natürlich u.U. einfacher für den Typografen wäre wenn alle lange s gesetzt werden und dann wenigstens klar ist, wo die Fehler auftauchen werden. Hm... Was meint ihr?

edit:

@Joshua: Danke für die Links. Da schaue ich doch mal rein. Warum findest du es nicht sinnvoll?

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Joshua K.

Es gibt eine Mailingliste zu Formaten und Codierungen von Frakturschriften, unterhalten von Herrn Pentzlin (Mitglied des DIN, der ISO und des Unicode-Consortiums):

http://lists.sysfire.de/listinfo/fraktur

Dort wurde das Für und Wider von solchen OpenType-Regelautomatismen schon ausführlich besprochen.

Hier ein Zitat von mir selbst aus dem Gespräch in der Liste:

Die Dateigröße ist ja nicht das Hauptproblem. Das ist vielmehr, daß die

Satzregeln getrennt voneinander mehrfach abgelegt sind.

Sie schreiben ja selbst, daß auch Ihre Regeln nicht vollständig sind:

(eine gänzlich vollständige Regelprogrammierung kann es, auch theoretisch, nicht geben)

Daher werden immer Verbesserungen möglich sein. Ändern Sie jedoch die

Satzregeln in Ihren Schriften, sind die neuen Schriften nicht mehr mit

älteren Fassungen austauschbar. Selbst wenn Sie Ihre Schriften nicht

ändern: Herr Helzel bietet ja jetzt schon seit einiger Zeit

OpenType-Schriften mit eingebauten Satzregeln an. Diese entsprechen mit

Sicherheit auch nicht genau Ihren Regeln, somit sind Ihre Schriften auch

nicht mit denen von Helzel austauschbar.

Deshalb ist es doch sinnvoller, die Satzregeln zentral abzulegen, sodaß

dieselben Regeln auf alle Schriften angewandt werden können.

Verbesserungen und Erweiterungen der Regeln können dann auch einfach

eingespielt werden und sind auf einen Schlag für alle Schriften gültig.

Sind dagegen die Satzregeln in den Schriften fest eingebaut, muß man sich

gleich alle Schriften neu herunterladen (oder sogar neu kaufen!) wenn es

neue Fassungen gibt.

Eine wichtige Möglichkeit, die sich uns mit OpenType bietet, ist, daß die

Schriften aller Hersteller endlich einheitlich werden und problemlos

ausgetauscht werden können. Mit in Schriften eingebauten Satzregeln ist

das jedoch nicht möglich.

Auch mir wäre natürlich sehr recht, wenn man auf ein Hilfsprogramm

verzichten könnte. Dafür müßte man ein Regelwerk schaffen (das neben den

Verbünden und dem langen s am besten auch gleich noch die Rechtschreibung

und die Silbentrennung berücksichtigt), das durch Programmerweiterungen in

allen wichtigen Textverarbeitungs- und Satzprogrammen eingebunden werden

kann.[/quote:o3r5oy1v]

Eine Alternative ist ein Hilfsprogramm, das beim Schreiben automatisch das lange s (als Unicode-Zeichen) und den Bindehemmer zum Verhindern von Verbünden einfügt. Dr. Zeidler hat ein solches Hilfsprogramm geschrieben, erhältlich auf der oben von mir angegeben Seite. Man benötigt dafür dann Schriften, die die Verbünde als OpenType-Funktion enthalten, und das lange s auf der zugehörigen Unicode-Stelle.

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Ein

Mh. Da gebe ich dir Recht.

Dann werde ich das lange s wohl so lassen wie ich es im Moment drin habe. Danke für den Hinweis auf die Mailingliste!

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