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Veröff. wiss. Arb.: freie Serife gesucht. Tipps?

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diagoge

Hallo an alle Typophilistas :)

Ich habe die Gelegenheit erhalten, in dem Universitätsverlag meiner Alma Mater meine Diplomarbeit zu veröffentlichen. Dabei bleibt einem der Satz selbst überlassen. Bedingung ist natürlich, dass mit der verwendeten Schrift keine Rechte Dritter verletzt werden. Außerdem benötige ich eine Schrift, deren Zeichensatz DIN 31635-konforme (Arabisch->Lateinisch) Umschrift ermöglicht (also so Sachen wie: ā, ḥ, ǧ etc.).

Eine Vorliebe habe ich für klassische "garamondesque" (Favorit: Stempel Garamond LT) bzw. etwas rauere "bembohafte" (Favorit: Bembo Book MT Pro) Schriften; muss aber nicht zwingend sein.

Meine Recherche hat mich bis jetzt zu folgenden Schriften geführt:

a) Junicode (Manchmal wirkt sie auf mich etwas schmal und hoch. Aber insgesamt bei mir bis jetzt an erster Stelle - schöner Kursivschnitt, leider mag ich das kleine "a" nicht so ganz und auch das große "T" [ok, ich glaube ich werde da langsam zu pingelig ;) ])

b) EB Garamond (Sehr schön. Scheint aber leider noch etwas "beta" zu sein - vor allem der Kursivschnitt.)

c) Cardo (Bembovariation. Kommt mir aber etwas gar grob vor.)

d) Gentium (Wahrscheinlich der umfangreichste Zeichensatz. Aber irgendwas stört mich an ihr... ein wenig "klobig" bzw. "unelegant". Es gäbe allerdings eine leicht fettere Book-Variante)

e) Linux Libertine (Auch alles dabei was man braucht. Testausdrucke auch sehr leserlich und aufgeräumt, aber fast ein bisschen zu "Textbook"-haft , d. h. sehr neutral [vor allem der Kursivschnitt])

Die Reihung ist in gewisser Weise auch nach Präferenz gestaffelt.

Ich habe darüber hinaus auch über die "Minion Pro" nachgedacht, da sie bekanntermaßen mit dem Acrobat Reader installiert wird und als eine ausgezeichnete Buchschrift gilt. Allerdings habe ich da nichts genaues zu den Linzenzaspekten finden können; manche sage dies, andere jenes.

Meine Fragen betreffen vor allem zwei Punkte:

a) Was haltet ihr vorn den Schriften allgemein; kennt jemand was "besseres"?

b) Welche Schrift würdet ihr empfehlen im Hinblick auf die Buchveröffentlichung? Ist eine der Schriften zu feinlinig für Langtexte? Oder wie sieht es mit den "Höhenverhältnissen" (Klein- zu Großbuchstaben) aus?

Falls jemand Zeit findet, mir zu weiterzuhelfen, würde ich mich sehr freuen,

danke.

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Phoibos

mein tipp: investiere ne mark fuffzich in die andron. der font ist nicht billig, aber hervorragend geeignet für deine zwecke und sehr ausgewogen. das solltest du dir wert sein ;)

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diagoge

Danke für Deine Antwort.

Schön ist sie schon, kompakt und übersichtlich, aber leider auch recht teuer. Das wird sich leider nicht spielen...

Sind die anderen denn so schlecht?

4418 CONFIG

post-21640-1355407919,4012_thumb.jpg

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Microboy
mein tipp: investiere ne mark fuffzich in die andron. der font ist nicht billig, aber hervorragend geeignet für deine zwecke und sehr ausgewogen. das solltest du dir wert sein ;)

Sehr hübsch die falschen Kapitälchen im Kopf der Website inklusive des normalen ß ...

:bandit:

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Sehr hübsch die falschen Kapitälchen im Kopf der Website inklusive des normalen ß ...

:bandit:

Wobei Du dich da eigentlich beim Browser-Hersteller Deines Vertrauens beschweren müsstest …

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Mach

Gibt es eigentlich schon einen Browser, wo echte Kapitälchen wie vorgesehen über font-variant: small-caps funktionieren, und nicht nur über den Umweg von (-x-)font-feature-settings? Ich habe gerade das Forum so umgestellt, dass es in den Kapitälchen der Linux Libertine – wohl auch ein empfehlenswerter Font – angezeigt wird, und zwar per -moz-font-feature-settings: "smcp=1", aber das ist halt nur ein Umweg, sieht aber um Welten besser aus als font-variant!

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Sebastian Nagel

Ist nicht eher font-variant die "veraltete" Methode, um sowas zu aktivieren?

Im Grunde würde man da eigentlich für jede Schrift-Spezialität einen eigenen Befehl brauchen, der letzlich ohnehin nur ins passende OT-Feature übersetzt, statt über font-feature-settings direkt auf die in der Schrift angebotenen Features zugreifen zu können.

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diagoge

Brill hab ich auch schon entdeckt, danke. Ich kann mich aber nicht so ganz für sie erwärmen.

Hat jemand eine Meinung zur Junicode? Was haltet ihr von der?

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R::bert
Hat jemand eine Meinung zur Junicode? Was haltet ihr von der?

Die fällt etwas kleiner aus, aber ist grundsätzlich angenehm zu lesen.

Ich könnte mich aber auch für die Libertine erwärmen, weil hier die e-Punze etwas offener ist. Hat die noch ein »dezenteres« Q als Alternative?

Hast Du Dir eigentlich mal die Vollkorn angesehen?

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Joshua K.

Zum Teil finde ich die Buchstaben der Junicode etwas unsauber (beispielsweise das kleine u). Ein Problem ist außerdem der große f-Bogen; damit ist die Schrift fürs Deutsche nur mit Abstrichen zu gebrauchen: Entweder Du nimmst in Kauf, daß das f folgende Buchstaben mit Oberlängen überlappt, oder Du fügst einen möglicherweise störenden Abstand ein. Unverständlicherweise enthält die Schrift zwar ein schmaleres alternatives f, das jedoch ebenfalls überlappt. Eine bessere, ausreichend ausgebaute, kostenlose Schrift in ähnlichem Stil wirst Du aber kaum finden, und insgesamt sieht sie schon brauchbar aus. Verwende sie deshalb, wenn sie Dir gefällt.

Die Andron ist übrigens in einer eingeschränkten Fassung kostenlos auf http://www.mufi.info/fonts/ erhältlich. Die Kursive müßtest Du allerdings dazukaufen, und das Problem mit dem überlappenden f-Bogen hat sie auch.

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diagoge
Hat die noch ein »dezenteres« Q als Alternative?

Im obigen Screenshot war die "Qu"-Ligatur zu sehen.

4431 CONFIG

Die Vollkorn ist auch ganz gut; leider hat sie aber einen zu geringen Zeichenvorrat für meine Erfordernisse

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Danke Joshua. Bei der Junicode scheint mit dem "f" fast alles gut zu gehen, bis auf den Fall, dass eine ff-Ligatur auf einen Umlaut trifft.

4433 CONFIG

Die Andron scheint dieses Problem nicht zu machen (hat scheibar auch keine ff-Ligatur).

4434 CONFIG

Allerdings müsste ich bei der Andron nicht nur den Kursivschnitt extra kaufen, da die freie Version nur mit einem eingeschränkten Zeichensatz kommt.

post-21640-1355407919,7648_thumb.png

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diagoge

Charis Sil hat nicht den Charakter, den ich suche.

---

Zusatz zur "f"rage von oben: hab mein Manuskript durchsucht, da finde ich keine ff-trifft-auf-Umlaut-Kombinationen :-) Außer "Affäre" fällt mir auch grade überhaupt kein deutsches Wort ein...

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diagoge

Dachte zuerst, dass ich natürlich das Dokument durchsuchen und Ligaturen an den "verbotenen" Stellen selektiv auflösen würde. Aber die Kollisionen gibt es, da hast du recht. Ich hab da irgendwie nur an "ff" gedacht, wo sich das irgendwie ausgeht.

4437 CONFIG

Meinst du, ich könnte da dann einfach an den nötigen Stellen ein weiteres Kerning einstellen? Oder zerstöre ich damit das Schriftbild?

post-21640-1355407919,9711_thumb.jpg

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diagoge

Hier ein paar Testergebisse:

4438 CONFIG

Was eine zusätzliche Frage aufwirft: sollte man in Indesign eigentlich eher "metrisches" oder "optisches" Kering einstellen? :-?

post-21640-1355407920,0391_thumb.jpg

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Cajon

Wenn das eingebaute Kerning (wenn denn eins eingebaut ist) gut ist, dann das metrische. Wenn es keine Kerningtabellen gibt, die vorhandenen nichts taugen, oder du besonders groß setzt, dann das optische.

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Joshua K.

Ich würde die Buchstaben von Hand (über ein Zeichenformat) so weit auseinanderrücken, daß sie sich gerade nicht mehr berühren, etwa wie beim fl in der dritten Zeile Deines Testbildes.

Es müßte doch eigentlich ein Wert für alle f-Folgen ausreichen, sodaß ein einziges Zeichenformat genügt.

Die Einstellung optisch in Indesign kann zwar Buchstabenfolgen verbessern, kann andere aber auch verschlechtern. Wenn eine Schrift brauchbar zugerichtet ist, sollte man deshalb nicht leichtfertig alles auf optisch stellen.

  • Gefällt 1
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Gast Tipper

Hm, ich könnte schwören mein Eindruck, die Junicode wirkt in der Tat etwas "hoch", kommt durch deine Äußerung am Anfang zustande.

Naja, wie auch immer, mir gefällt die Linux Libertine und Andron Scriptor Web am Besten, auch wenn zweitere im Sreenshot da wohl etwas unvorteilhaft eng gesetzt wurde.

Cardo ist wie einer der andere C-Fonts eigentlich nur ein TNR-Klon, kann sie schon unterscheiden, sehe aber nur marginale Differenzen.

Gentium geht gar nicht, finde ich. Ich finde sie "kindlich" und kann sie nicht gut lesen, bin bei 10 Testausdrucken mit je 2 Seiten vor einiger Zeit (immer mit verschiedenen Zeilenabständen) gar nicht damit warm geworden.

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