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Gewandhausorchester: Logo-Redesign

Empfohlene Beiträge

Stötzner

... kannst du Beispiele der Fehler nennen?

ja freilich.

Aber ich bin überzeugt, daß nicht nur ich das kann. Das kann jeder, der etwas Ahnung von Schrift od. Kalligraphie hat. Es geht hier nicht um mich sondern um die Qualität einer wichtigen Arbeit. Deswegen jetzt hier ein etwas verwegener Vorschlag.

 

– Wer etwas konkretes zu dieser Kritik beisteuern möchte, lade die angehangene Datei herunter und drucke sie mit 100% auf A4 aus.

– mit Bleistift od. Farbstiften darauf die kritisierten Stellen markieren und benennen.

– den Kritikbogen dann fotografieren od. einscannen.

 

Dann wäre ein Vergleich der versch. Kritiken hier vermutlich sehr aufschlußreich. Das funktioniert aber nur, wenn wir uns auf einen gemeinsamen Zeitpunkt der Veröffentlichung einigen, damit wäre garantiert, daß jeder unbeeinflußt von anderen Meinungen seine Einschätzung abgibt.

Ich schlage als Zeitpunkt Freitag punkt 12 Uhr vor. also übermorgen.

 

Wer macht mit?

Ist der Zeitpunkt OK?

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RobertMichael

hmm. dann würde aber sicherlich ein komplett anderer schriftzug dabei herauskommen. ich habe das redesign so verstanden, das der bestehende schriftzug nur vereinfach werden sollte, oder sind diese fehler in dem original nicht vorhanden?

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Kathrinvdm

Ich schlage als Zeitpunkt Freitag punkt 12 Uhr vor. also übermorgen.

 

Puh – ich bin dummerweise gerade arbeitstechnisch völlig landunter!

Ließe sich Dein edles Typografenherz eventuell erweichen, noch ein klitzekleines Stückchen Wochenende draufzulegen? Dann könnte ich nämlich auch mitspielen … ;-)  

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Stötzner

Ich meine mit der Kritik nicht die Entscheidung(en) zur Vereinfachung/Veränderung des Zeichens. Solche Dinge sind legitim und auch immer subjektiv bewertbar. Nein, ich meine die handwerkliche Ausführung der Reinzeichnung, so wie sie jetzt vorliegt. Als wenn man den Entwurf so aber richtig machen würde.

 

Zeitpunkt: von mir aus auch etwas später, aber ich bin selbst dummerweise ab Mo. früh unterwegs für einige Tage. Und ich fände eine Zeit in der Woche günstiger.

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Stötzner

OK, neuer Vorschlag: Sonnabend 12. 9., 12 Uhr.

 

Vielleicht animiert ein größerer Zeitrahmen noch ein paar Kollegen mehr, mitzuwirken. Das würde mich freuen.

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Martin Z. Schröder

Nicht, daß ich mich beteiligen wollte, aber eignet sich das Foto nicht eher zum Pixelzählen als zur Beurteilung von Linien?

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Stötzner

… eignet sich das Foto nicht eher zum Pixelzählen als zur Beurteilung von Linien?

 

die Auflösung ist ausreichend.

 

Also dann: Sonnabend 12. 9., 12 Uhr.

Bitte an Kalligraphie-Interessierte weitersagen.

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Tobias-David Albert

Interessante Diskussion.

 

Ich glaube, dass gute Gestaltungsprozesse dialogisch verlaufen, egal ob sie mit einer Person oder mit vielen Personen geführt werden. Wichtig ist, dass man als Fachmann vom Kunden ernst genommen wird. Was für den Kunden aus Sicht des Fachmanns auch gelten muss. Ich finde die Herangehensweise des Büros ganz gut, stärkt es doch die Zusammengehörigkeit des Orchesters von innen. Grafische Ansätze, wie so etwas ausehen kann, gibt es viele und keiner ist womöglich unbedingt schlecht. Aber die Demokratie wurde in der Frage des Schriftzuges nicht wirklich ernst genommen, so mein Eindruck.
Ich mache häufig die Erfahrung, wenn ich mit einem Kunden gut in Kontakt gekommen bin, dass selbst der Laie in der Lage ist, mir als Gestalter zu Detailfragen gute Rückmeldungen zu geben. Außerdem sollte man die Strategie dieses Briefings nicht mit der Überarbeitung dieses besonderen Schriftzuges vermischen. 

Die Überarbeitung ist bei genauerem Hinsehen aber tatsächlich ein trauriger Rest von Tschörtners Vorlage. So etwas hätte die Agentur an einen Fachmann abgeben sollen. Natürlich kann man einen solchen Schriftzug auch vereinfachen, aber eben nur mit kalligrafischer Erfahrung.

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Stötzner

Nur neben bei zum Aspekt »Life-Layouting« zwei weitere Stimmen.

 

Aus zuverlässiger Quelle habe ich vorgestern die Einschätzung gehört, daß die Orchestermitglieder »das nicht ernst genommen haben und sich verschaukelt fühlten«.

 

Gestern kommentierte eine Kalligraphie-Kollegin: »Ganz schlimm finde ich diese Bejubelung des Prinzips "Live-Layouting"! Ich bin geneigt, dies mit dem früheren sog. Klofrauentest zu vergleichen, wo Hinz und Kunz bei Gestaltungsfragen mitentscheiden konnten.«

 

Wie gesagt, dies nur nebenbei. Ansonsten sollten wir uns hier weiter auf den Aspekt Überarbeitung des Tschörtner-Signets konzentrieren, wie angedacht. Denn das ist eine konkrete Materialisation grafischer Arbeit, der man auch legitim mit konkreter Kritik begegnen kann.

Dann bis demnächst, 12. 9., 12 Uhr.

 

 

 

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Gast Schnitzel

Ich finde diese Diskussion schwierig und ich finde einen Ansatz im Sinne von »Finde die sechs Fehler im unteren Bild« stellt keine vernünftige, professionelle Kritik dar …

Richtig und Falsch scheint ja sogar in der Rechtschreibung schwer zu erklären zu sein, in der Mathematik kann man sagen 1+1=3 ist definitiv falsch, aber hier von klaren Fehlern zu sprechen finde ich etwas plump und macht den Eindruck von »Herr Lehrer, ich weiß was!«

So eine Gestaltung ist doch die Summe von Einzelfallentscheidungen, die nachher ein stimmiges Gesamtbild geben müssen. Wenn man sich einzelne »Fehler« oder Unstimmigkeiten herauspickt muss man auch an anderer Stelle eingreifen und schon kommt man vom Hundertsten ins Tausendste und es kommt ein ganz anderer Schriftzug heraus … Hätte man machen können – vielleicht auch machen sollen – das war aber nicht der Ansatz!

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Stötzner

… Wenn man sich einzelne »Fehler« oder Unstimmigkeiten herauspickt muss man auch an anderer Stelle eingreifen und schon kommt man vom Hundertsten ins Tausendste …

 

Auf denn, in 3 Stunden.

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Gast Schnitzel

Attribute wie ›zu wenig Kontrast‹, ›saftlos‹, ›kraftlos‹, ›spannungslos‹ oder ›ungelöst‹ sind etwas völlig anderes als falsch und richtig und viele Stellen sind an sich evtl. auch nicht unbedingt falsch, wenn man sie im Zusammenhang oder Verhältnis zu anderen Stellen betrachtet.

Mich würde jetzt mal interessieren, wie das ganze aussehen würde, wenn man nur die angemarkerten Stellen entsprechend ändern würde ...  8-)

Saftlos als Konglomerat aus kraftlos, geschmacksarm, trocken und leblos find ich übrigens ein gutes Adjektiv für den gesamten Schriftzug  :nicken:

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catfonts

Ist ja ein tolles Plakat geworden, nur habe ich das Gefühl, würde man die ganzen "zu fett, zu mager, zu eng zu weit"" fehler sorgfältig korrigieren, letztlich etwas noch saftloseres dabei heraus kommt, als es nach Ausräumen der ganzen Schnörkel des alten, handgezeichneten Entwurfs ja ohnehin schon ist.

 

Eine kaligraphische Arbeit unterscheiudet sich ja gerade dadurch vom Computersatz, dass man die Schwellzüge der´Federn und die Buchstabenhöhen mit der Hand eben nie so exakt gleichmäßig hin bekommt. Wenn man jetzt die gleichen Maßstäbe an die handschriftlichen Anmerkungen, die ja durchaus in ähnlicher Schrift geschrieben sind anlegt, findet man auch da alle gefundenen Fehler (von diesem wirklich ehlenden Henkel am oberen, und dem dummen Haken am unteren mal abgesehen. Aber wenn an ein hangeschriebenes Logo Vektirisiert und dann digial daran herumschnippelt und zupft, kann halt nichts gutes draus werden. Schreibt das Teil komplett neu, oder setzt es in neiner richtigen Satzschrift komplett modern.

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Kathrinvdm

Einige der von Andreas angemerkten Unstimmigkeiten waren ja durchaus schon im Vorgänger (links) enthalten:

 

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Vergleicht man die beiden Schriftzüge, dann erschließt sich auch, wie der überarbeitende Gestalter zu manch neuer Form gekommen ist. Und man kann sehen, dass die gute Absicht nicht zwangsläufig ein gutes, schlüssiges Resultat nach sich zieht.

 

Sicherlich kann man darüber geteilter Meinung sein, wie perfekt austariert oder frei ein handgeschriebener Schriftzug in der Form sein muss/sollte/könnte. Es ist aber auf alle Fälle sehr interessant und lehrreich zu erfahren, wie ein Fachmann, der täglich mit Kalligrafie umgeht und große Sachkenntnis der Materie hat, eine solche Arbeit einschätzt. Ich habe mir Andreas’ Erläuterungen mit Interesse und Vergnügen angeschaut – was natürlich nicht zuletzt auch an der ästhetischen Qualität seiner handschriftlichen Anmerkungen liegt. Ob ich in einigen Punkten vielleicht zu einer anderen Einschätzung kommen würde, spielt dabei für mich gar keine große Rolle – ich empfinde die Erläuterungen auf alle Fälle als Bereicherung. Danke dafür, Andreas! 

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Pachulke

Vor allem sieht man daran — Martin hatte den Vergleich ja sinngemäß schon in einem anderen Strang gebracht — daß es nicht zu einem stimmigen Ergebnis führen kann, wenn man an einer Neoklassizistischen Façade einfach die Stuckelemente abschlägt und meint, man hätte nun ein modernes Gebäude. Der Gesamteindruck leidet eben erheblich, die Proportionen und Gewichtungen, die ursprünglich auf die Ornamentik hin abgestimmt waren, stimmen nicht mehr. Deswegen ist es vermutlich kein Zufall, daß mit den beiden h die beiden »Hauptschnörkelträger« des alten Logos im neuen mit großem Abstand am verlorensten, verstümmeltsten, fremdartigsten, eingepfropftesten wirken.

  • Gefällt 2
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Kathrinvdm

Ja, da stimme ich Dir zu.

 

Was mir mir am augenfälligsten scheint, ist die Tatsache, dass die innere Statik des Ausgangslogos im neuen Entwurf nicht mehr vorhanden ist. Wenn wir bei den Parallelen zur Architektur bleiben wollen, dann würde ich das vergleichen mit einem unternehmungslustigen Bauherrn, der, ohne einen Fachmann zu Rate zu ziehen, munter alle Wände wegreißt, die ihm bei seinen Renovierungsarbeiten im Wege stehen – auch wenn es tragende Wände sind oder sie tragende Balken eines Fachwerks enthalten.

 

Manche Windung des alten Logos hatte buchstäblich die Funktion eines Mauerankers, manch andere diente der Gesamtbalance. Und wieder andere Formen hatten die Aufgabe, das Ganze als in sich harmonische, geschlossene Form zu vervollkommnen. Schaut man sich die modifizierte Nachfolgerversion an, so haben sich da gewisse Verschiebungen in der Gewichtung ergeben, die das Ganze luftiger, aber auch unruhiger wirken lassen. Die einst in sich ruhenden Schwünge wirken nun fast, als seien sie im Moment erstarrte Peitschenschläge. Das G wirkt, als rutsche es nach links weg und falle gleich um; das obere h, seines Gegengewichtsschnörkels beraubt, scheint unter der Last seiner Oberlänge in sich zusammenzusinken. Das geschrumpfte Schluss-s des Gewandhauses kann seine Aufgabe als Gegengewicht zum G nicht mehr erfüllen und lässt das ehrwürdige Gewandhaus auf der spitzen Oberlänge des Orchester-h in labilem Gleichgewicht hin- und herschwanken. So zumindest scheint es mir.  :-)

 

Edit: Tippfehler

  • Gefällt 2
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