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Rechtsbündiger Rausatz

Empfohlene Beiträge

Puste-Blume

Hallo,

 

ich erstelle zur Zeit eine große Ausstellungstafel (Größe 2,40 m x 3,20 m). Für die Schriftgröße habe ich 55 pt gewählt.

Da der Text zweisprachig (deutsch und englisch) verwendet werden muss, habe ich für die einzelnen Textblöcke rechtsbündigen und linksbündigen Rausatz verwendet. Also der endlische Text ist rechtsbündig und der deutsche Text linksbündig. Insgesamt gibt es drei Blöcke.

Die grafische Wirkung bei Verwendung von rechtsbündigen Rausatz in Verbindung mit einer linksbündigen Spalte wird betont.

 

Jetzt kommt das "aber": Ich weiß, dass die Lesegeschwindigkeit herabgesetzt ist. Was mich nicht sonderlich stören würde. Die Zeilen sind nicht zu lang und die einzelnen Sätze sind kurz und verständlich gehalten. Leider gibt es auch Aufzählungen im Text. Und das sieht beim rechtsbündigen Rausatz nicht schön aus. Ich habe hier keine Idee wie ich das lösen könnte....

Vielleicht kommen hier ein paar Anregungen zusammen ;-)

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Gast Schnitzel

Rausatz – wirklich? Wie umfangreich ist das denn?

Vielleicht hilft ja auch schon einen einigermaßen ausgewogenen Flattersatz daraus zu machen, dass die Aufzählungen besser aussehen ... :-?

Vielleicht bei den linksbündigen Aufzählungen einen linken Einzug und bei den rechtsbündigen einen rechten Einzug anlegen, damit die Aufzählungen nicht wegen ihrer Länge (bzw. Kürze) zu sehr rausfallen.

Zeig uns doch mal ein paar Beispiele und was dich genau stört. Dann könnte man konkreter helfen :nicken:

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Puste-Blume

Blocksatz ist eine Möglichkeit. Wobei bei so großen Ausstellungstafeln der Zeilenumbruch durch semantische Optimierung festgelegt wird, daher Rausatz/Flattersatz und keine Worttrennungen. Was sich beim Blocksatz schwierig darstellt. Ich werde den Blocksatz dennoch in Erwägung ziehen, da ein rechtsbündiger Flattersatz/Rausatz genauso schwierig zu lesen ist.

 

Mit den Einzügen ist ein guter Ansatz. Vielen Dank für den Tipp Schnitzel!

 

Ich habe zur Verdeutlichung zwei Dateien mit angehängt.

Bsp.2.JPG

Bsp1.JPG

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TobiW

Also ich würde den englischen Text nicht lesen wollen … wäre es denn so schlimm, alles linksbündig zu setzen? Die Linie würde ich evtl. auch weg lassen und dafür die beiden Sprachen durch verschiedene Farben oder Schriftschnitte voneinander abzusetzen.

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109

Wenn eine Trennlinie verwendet wird, wäre Linksbündigkeit in beiden Spalten mein Favorit in Verbindung mit Flattersatz.

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Þorsten
vor 6 Stunden schrieb TobiW:

Also ich würde den englischen Text nicht lesen wollen

Zumal die Bündigkeit ohnehin kein hinreichendes Merkmal ist, um den Leser schnell erfassen zu lassen, wo der Text in seiner präferierten Sprache steht. Das ist aber wichtig, weil Leser sonst abgeschreckt werden und anscheinend schnell ganz aufgeben, wenn sie bei jedem 2. Absatz erst ihnen ggf. unverständliche Wörter auseinanderpflücken zu müssen, bevor sie ihre Sprache finden.

 

Gestalter mehrsprachiger Leitsysteme oder Museumsbeschilderungen wissen das anscheinend auch – und heben die zweite Sprache meist besonders hervor, z.B. durch Schriftschnitte (Englisch kursiv), Farbe (Englisch grau) etc. etc. So etwas würde ich hier auch erwägen.

 

Wir haben das mit mehrsprachigen Websites auch festgestellt. Textbasierte Hinweise (z.B. EN, DE am Absatzanfang) reichen nicht. Visuelle clues (wie eben Farbe oder signifikant unterschiedliche Schriftschnitte) funktionieren viel besser.

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Puste-Blume
vor 18 Stunden schrieb Þorsten:

Gestalter mehrsprachiger Leitsysteme oder Museumsbeschilderungen wissen das anscheinend auch – und heben die zweite Sprache meist besonders hervor, z.B. durch Schriftschnitte (Englisch kursiv), Farbe (Englisch grau) etc. etc. So etwas würde ich hier auch erwägen.

Ich werde beide Sprachen linksbündig setzen und die eine Sprache mittels Farbe hervorheben. Aufgrund der Textmenge verwende ich keinen kursiven Schriftschnitt, da dieser nicht so gut lesbar ist wie eine serifenlose Schrift.

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Gast bertel
vor 4 Minuten schrieb Puste-Blume:

… Aufgrund der Textmenge verwende ich keinen kursiven Schriftschnitt, da dieser nicht so gut lesbar ist wie eine serifenlose Schrift.

:shock: :-? 8-)

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Puste-Blume

Für mich ist ein kursiver Schriftschnitt eine Form der Auszeichnung, bei dem die Grauwirkung des Textes nicht verändert wird. Einen Fließtext komplett in kursiv zu setzen – naja...

Sagt man nicht, dass der "normale" Schriftschnitt einer Typo am besten lesbar ist und man den Fließtext nicht komplett kursiv setzen sollte? Somit bleibt ja nur bei einem zweisprachigen Produkt die Unterscheidung mittels Farbe. Ich lasse mich aber gerne auch aufklären.

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Gast Schnitzel

Ich glaube solche Verallgemeinerungen treffen immer weniger zu, bei der Fülle an Schriften, die es heute gibt. Ich habe mal Inkunabeln gesehen, die komplett in Kursiv gedruckt waren und die Auszeichnungen waren da aufrecht. Schlecht lesbar war das nicht. Ich würde aber auch eher zwei Farben nehmen, da Kursiv ja vom Gefühl her, doch eher als Ersatz-, Auszeichnungs- oder Zweitschnitt angesehen wird und die Aufrechte als quasi Hauptschnitt™. Das fände ich im Zweifelsfall zu Herarchisierend.

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Þorsten
vor 53 Minuten schrieb Schnitzel:

ja vom Gefühl her

Auf uns hier (mich auch) wird das mehrheitlich sicher zutreffen. Aber auf die große Mehrheit der Leser auch – oder greift da mglw. eher dein erster Satz?  ;-)

 

So kurz sind die zweisprachigen Texte in vielen Museen und anderen Ausstellungen oft gar nicht. Und wenn in einem Roman anderthalb Seiten innerer Monolog mal in kursiv gesetzt sind, beschwert sich doch auch niemand. Diesen Sommer war ich lange in Budapest; alle englischsprachigen Texte im äußerst stringent umgesetzten CD des ÖPNV sind in einem leichteren Kursivschnitt gesetzt. Funktioniert wunderbar!

arckep_nelkuli_eves.jpg

bkk.jpg

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Gast bertel

Bei einem andersfarbigen Text wird sich ebenso eine Hierarchie ergeben, da der Kontrast geringer wird. Weiß auf Blau ist dort der maximale Kontrast … 

Bei einer solchen Schautafel wird es eventuell schon reichen, wenn die Überschrift das Unterscheidungsmerkmal ist – das Auge sucht  schließlich nach seiner Sprache. 

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Þorsten

Wie bereits angedeutet, muss man nach unseren Erfahrungen da vorsichtig sein. Wir hatten oft Beschwerden , wenn Textsprachen nur über Text zu identifizieren waren.

 

Wir haben das nicht tiefgründig untersucht, aber ich vermute mal, dass es einfach anstrengender ist, bei jedem neuen Absatz/jeder Spalte/jeder Tafel »Texterkennung« machen zu müssen, um die eigene Sprache zu finden. Wenn man dann jedes Mal erst entscheiden muss, ob die ersten paar Wörter legitim unverständliche Fremdsprache sind oder mglw. eigensprachige Kniffelwörter, die man dann doch »erpuzzeln« sollte, erzeugt das vielleicht Dissonanzen, die sich über Farbe etc. leicht vermeiden lassen. :-?

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Gast bertel

Die Gefahr sehe ich schon auch, hängt halt immer vom Einzelfall ab, wie das lösbar sein kann. Bei der Farbe sehe ich halt durch den negativen Text die größeren Herausforderungen bezüglich Lesbarkeit.

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pürsti

Glaube auch daß farbige Überschrift genügt. Und schließlich hat man ja noch links/rechts. Glaub nicht daß jemand, die linke Spalte als seine Sprache mal erkannt, auf der nächsten in der rechten Spalte (oder überhaupt) suchen würd.

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Dieter Stockert

Mir wäre die farbige Überschrift allein zu wenig. Da müsste ich immer auf die Überschrift schauen, während ich, wenn der ganze Textblock entsprechend ausgezeichnet wäre, das auf einen unbewussten Blick erkennen würde.

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Þorsten
vor 4 Stunden schrieb Schnitzel:

Kursiv […] fände ich im Zweifelsfall zu hierarchisierend.

Wenn ich eine Ausstellung in Brüssel mit flämischem und französischem Text gestalten sollte, wäre ich in dieser Frage sicher auch ganz vorsichtig. Aber Deutsch und Englisch werden doch praktisch nie völlig symmetrisch eingesetzt. Da ist immer eine die Lokalsprache und die andere die für Anderen.

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