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Suche Schrift einer Schachzeitung aus Mitte der 1930ern

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Aus den Jahren 1936/37 habe ich Exemplare des "Schach-Echos" aus dem gleichnamigen Verlag in Bochum. Das beigefügte Schriftbeispiel ist ein Scan in 600 dpi. Der Font hat große Ähnlichkeit mit der "Kleukens Antiqua", aber gerade beim "e" und beim "g" (das "ß" oder "tz" möchte ich gar nicht erwähnen) zeigen sich gravierende Unterschiede. Da die Druckqualität damals nicht die beste war und ich einige Passagen vervollständigen möchte, suche ich eine passende (auch kostenpflichtige) Schriftalternative. Für jeden Hinweis bin ich schon jetzt dankbar...

schach_echo_1936_03_textauszug_600dpi.png

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vor 10 Minuten schrieb Kinguin:

Aus den Jahren 1936/37 habe ich Exemplare des "Schach-Echos" aus dem gleichnamigen Verlag in Bochum. Das beigefügte Schriftbeispiel ist ein Scan in 600 dpi. Der Font hat große Ähnlichkeit mit der "Kleukens Antiqua", aber gerade beim "e" und beim "g" (das "ß" oder "tz" möchte ich gar nicht erwähnen) zeigen sich gravierende Unterschiede. Da die Druckqualität damals nicht die beste war und ich einige Passagen vervollständigen möchte, suche ich eine passende (auch kostenpflichtige) Schriftalternative. Für jeden Hinweis bin ich schon jetzt dankbar...

schach_echo_1936_03_textauszug_600dpi.png

Hallo @Kinguin, das sieht mir nach der Ingeborg-Antiqua (1909) aus, ebenfalls von Friedrich Kleukens. Vergleich das mal mit der Schriftprobe unten. Eine frei verfügbare Digitalisierung ist mir nicht bekannt, nur die Exklusivschrift von Storm für die St. Petersburger Eremitage.

Ingeborg Antiqua

 

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Wenn du genügend exemplare hast, könntest du ja mal sehen, ob du alle Glyphen zusammen findest, und die dann so hoch aufgelöst wie möglich scannen könntest, denn gerade nach solchen mit dem Blei in die Schmelze gegangenen Schriften bin ich durchaus interessiert, gerade weil die eben irgendwie altmodisch ist.

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Ja, ich habe da einige schöne Abbildungen gefunden, unter anderem auch ein Foto von Bleilettern der Versalien A B C F G H I J K M N O P R S T U V W Z, origineller weise auf quadratischem Kegel gegossen, was alleredings für die Skalierung der Glyphenbilder recht hilfreich ist.

 

Diese Bilder habe ich in Corel importiert, um mir auch so Hilfslinien für die Umsetzung zu schaffen. Hierbrei habe ich dann schnell herausgefunden, dass herr Kleukens die Ingeborg wirklich buchstäblich numerisch konstruiert hat, Linienbreiten, Länge der Serifen usw. stehen alle in einen ganzzahligen Verhältnis zueinander.

Was ich bei den Großbuchstaben noch nicht habe, und ich so wohl Kleukens' Konstrucktions-Ideen intensiver nachvollziehen muss, ist Q, X.Y, die findet man auch in den Schriftproben-Texten fast nie.

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Uii, verdammt interessante Seite. Von diesem Aspekt Russischer "Kulturrevolution" wusste ich noch gar nichts...

Und ja, Kyrillisch hatte ich auch schon vorgesehen, lässt sich das durch die klare Konstruktion von Kleukens gut extrapolieren.

 

Ach ja, bei genauerem Betrachten der Abbildung musste ich feststellen, dass ich die Buchstabenformen tatsächlich so schon im Kopf hatte, lediglich Ш und Щ hätte ich deutlich mit weniger Luft ausgestattet, damit diese Buchstaben nicht so Löcher in den Text reißen. - Werde das wohl auch machen, oder?

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@catfonts: Es freut mich, Deine Begeisterung geweckt zu haben. Ich kann gerne noch einmal die Zeitschriften durchschauen, um nach selteneren Glyphen zu suchen. Die Schriftgröße ist ca. 9-10 pt und ich kann sie mit 4.800 dpi einscannen. Wäre das eine Option für Dich?! Zudem habe ich hier eine (eher schlechte) Digitalisierung der "Ingeborg" gefunden.

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Ja, das wäre sehr wohl eine Zusatzoption für mich.

 

Ich habe ja mit Hilfe von Hier einige sehr gute Abbildungen der Schrift bekommen, mit deren Hilfe ich auch Kleukens' Konstruktionsprinzip dieser Schrift erkannt habe, (was mich eben auch in die Lage bringt, auch z.B. eine kyrillische davon zu bauen, und ich war erstaunt, wie nahe das, was ich dazu im Kopf hatte, dem Entsprach, was ich dann auf einer russischen Seite dazu sah.) Aber das sind dann aber auch Schriften in Schaugrößen gwewesen. Damals war es aber, anders als bei heutigen, digitalen Schriften, dass sich die Form der Buchstaben an die Druckgröße durch unterschiedliche Entwufsgrößen angepasst wurden. So wurden z.B. die Kontraste der Strichstärken bei kleinerer Entwursgröße zurüchgenommen. Aber es wurde beim Entwurf der kleineren Schritgrößen auch darauf rücksicht genommen, dass beim Buchdruck (Hochdruck) die Lettern immer etwas über die Kanten hinaus drucken, weil die pastöse Druckfarbe eben etwas um diese herum gepresst wird. Dadurch schaut eine Originalzeichnung der bestimmten Entwurfsgröße für den Stempelschneider auch wieder geringfügig anders aus, als hinterher der echte Druck. Will man all dies in der digitalen Schrift berücksichtigen, braucht es eben nicht nur möglichst saubere und große, am besten vom Schriftentwerfer selbst gezeichnete Urformen der Schrift, sondern auch Darstellungen, wie diese tatsächlich gedruckt ausseht.

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Auf der Seite geht es um die Norm GOST 1337 von 1930, in der für Russland eine Liste verwendbarer Schrifttypen festgelegt wurde, die fortan ausschließlich verwendet werden durften. Schriften, die nicht in dieser Liste aufgeführt waren, mussten aus den Setzereien entfernt und eingeschmolzen werden. Auf der Seite ist die Geschichte diese Norm beschrieben. Quasi der Vorläufer Bormanns Normalschriftenerlasses, nur irgendwie noch ne Schippe härter.

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Ich stolper ja gerade noch über die Titelzeile, die offenbar in "Futura PT Headline OSF Web Demi" gesetzt ist, und wo das "История одного стандарта" so gar nicht nach стандарта aussieht, insbesondere das "а", das ich partout nicht eintziffern konnte und dem ich gerade hinterhersuchte, bis ich merkte, dass das ja gar keine Schrift im Bild, sondern (kopierbare) Schrift über Bild ist ... Kopiert war dann klar, dass es ein а sein soll und das "m" ein aufrecht-kursives т ... Schon a weng außergewöhnlich, oder?

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vor 50 Minuten schrieb Mueck:

Schon a weng außergewöhnlich, oder?

Stimmt, Hier stand eindeutig Renners Ur-Futura Pate, die da zur kyrillischen gebracht wurde:

7d0c565412533bc7d061c503501b66f8.jpg

 

 

Und die kyrillischen Kursiv-Formen un einer Aufrechten habe ich ja auch schon gemacht:

 

Incopins.png

Gut möglich, dass dies dann einer der Schriftarten war, die der strengen Prüfung nicht genügte und gerade darum hier für den Titel verwendet wurde.

 

Übrigens scheitern viele Schul-Russisch-Leser an diesen auch in der aufrechten Schrift verwendeten Kursivbuchstaben auch aufrecht in Bulgarien, wo dies recht gern verwendet wird.

 

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Krimhilde: Gebrochene Schrift trifft auf geometrische Grotesk
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