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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Illustrierte Zeitschrift, 19. Jahrh.

Empfohlene Beiträge

creasty

Quellenhinweis zum Bild unten:

Ich würde gerne den Namen der Schrift erfahren. Vielleicht kennt jemand ein Buch aus dem Zeitraum 1880 bis 1910 (ca.) mit folgendem Titel:

Illustrierte Zeitschrift

" Moderne Kunst "

in

Meister-Holzschnitten

nach Gemälden und Skulpturen

berühmter Meister der Gegenwart.

–––––

Berlin W.

Verlag von Rich. Bong in Berlin

Schriftmuster der Überschriften aus diesem Buch:

welcheschrift.jpg.ffa6f8446af29e775eb21d5b870e682b.jpg

—   Vielen Dank für eure Auskunft.   —

 

 

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Thomas Kunz

Es sind verschiedene Schriften.

 

Die Versalien stammen wahrscheinlich aus einer Schrift. B in Ballett und Besingen und P in Pariser und Phonographen sind identisch. Alle Majuskeln mit ihren Verzierungslinien passen zueinander.

 

Die Minuskeln sind aus ganz verschiedenen Schriften. Man erkennt es zum Beispiel an diesen Unterschieden:

  • om allett 
    - Die Buchstaben haben keine Serifen, sondern lediglich verdickte Strichenden.
    - Das e hat die Form einer Upright-Italic.
    - Der letzte Bogen des m ist leicht nach außen gebogen.
     
  • ariser eltausstellung
    - Die Buchstaben haben Serifen
    - Das Strichende des Bauchs vom a weist in die Punze hinein.
    - Die Unterlänge des g und der Querstrich des t münden in eine Serife.
    - Das e hat eine bauchige Punze mit einem kleinen Zierstrichanhängsel.
  • as esingen der honographen alzen
    - Die Buchstaben haben Serifen.
    - Der Bauch vom a umschließt die Punze und reicht nicht in sie hinein.
    - Die Unterlänge des g ist zurückgebogen.
    - Das e hat die Form wie bei einer venezianischen Renaissance-Antiqua.
  • timmungen
    - Die Buchstaben haben Serifen.
    - Der Querstrich des t endet in einen Zierstrich mit kleinem Tropfen.
    - Die Unterlänge des g ist eine Art Zierarabeske.
    - Das e hat einen schrägen Querstrich und eine sehr große Punze.
    - Der letzte Bogen des m steht gerade.
  • omponisten bei der rbeit
    - Die Buchstaben haben stark gekehlte oder gar gespaltene Serifen.
    - Der letzte Bogen des m ist einwärts gebogen.
    - Das e hat einen geraden Querstrich. 

om allett ähnelt der Boomerang von Tim Ryan. Die Namen der anderen Schriften kenne ich leider nicht.

  • Gefällt 2
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Thomas Kunz

Danke, Norbert. Ich hatte nur die Doppelten geprüft und den Rest auf einen Blick als zusammengehörig angesehen. Sehr nachlässig von mir. :aschehaupt:

 

Jetzt sind es also noch mehr Schriften, die identifiziert werden müssen. Dann wälzt mal eure Schriftmusterbücher!

 

Zur Boomerang: Ich konnte bei Linotype zwar einen Eintrag zu Tim Ryan finden. Dort wird auch die Boomerang genannt. Aber der Link läuft ins Leere. Ich konnte sonst keinen Ort finden, an dem die Schrift angeboten wird. Bei Daylight Fonts (ich kenne den Anbieter nicht) ist sie gelistet; ich finde aber keine Möglichkeit, eine Lizenz zu erwerben. Luc Devroye hat ein Bild:

TimRyanBoomerang1995.png

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Thomas Kunz

Danke, Oliver, für den Hinweis. Das kann gut sein. Da ich über keine Schriftmusterbücher aus der fraglichen Zeit verfüge, kann ich dazu nichts substanzielles sagen. Deswegen habe ich ja auch aufgefordert, dass andere ihre Schriftmusterbücher wälzen mögen.

 

Hier gibt es online Infos über die Regina Kursive.

 

 

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catfonts

"Das besingen von Phonographenwalzen" erinnert mich an Arnold Hübsch. ein Freund mrines Vaters, deroft auch für den Antiquitätenlaswn meiner Mutter arbeitete. Ein etwas spezieller Typ, ein altonaer Original.der ommer mit Matrosenhemd und Filzpantoffeln unterwegs war - auch für Geschäftstermine. Seine Werkstatt hatte er in der Karsten Reder Straße. etwa 59m², in der er jede mechanische  Musik-Maschine reparierte. Angefangen von Spieluhrwn, Leierkästen bid hin zu Orchestrionen bis hin zu großen Straßen und Jahrmarksorgeln, die er irgendwie in seine Werkstatt hinein bekommen hatte und jesem  Besucher auch bereitwillig vorgefühet hatte, sodass man seine Werkstatt zumeist eger taub verlassen hatte.

Sein größter Schatz wae aber eine große Seekiste mit gut 100 original bespielte Phonographen-Walzen. Hierzu muss man wissen, das waren Direktschnitt Life-Auf nahmen die über 100 Jahre in den versiegelten Dosen gelagert hatten . Arnold hatte dann winen original Edison Phpnographen mit einem modernen Tonabnehmer ausgerüstet. Spielte man darauf dann so eine kostbare Aufnahme ab, hörte es sich wirklich an, als stünde man tatsächlich  mitten im Studio vor über 100 Jahren bei der Musikaufnahme im Raum. Kein Vergleich zum krächsemden Tom der späteren Grammophome. Eine echte Zeitreise. Schließlich muste das Orcheter und der Sänger das Lied. immer wiede neu einspielen, wollte man das Musikstück mehrfach verkaufen mehrfache Kopien waren unmöglich.

Heite sind die Walzen im Archiv von Polidor. Für mich ein unvergessliches Lifekonzert.

 

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David B.
Am 18.1.2022 um 22:51 schrieb Thomas Kunz:

Zur Boomerang: Ich konnte bei Linotype zwar einen Eintrag zu Tim Ryan finden. Dort wird auch die Boomerang genannt. Aber der Link läuft ins Leere. Ich konnte sonst keinen Ort finden, an dem die Schrift angeboten wird. Bei Daylight Fonts (ich kenne den Anbieter nicht) ist sie gelistet; ich finde aber keine Möglichkeit, eine Lizenz zu erwerben. Luc Devroye hat ein Bild:

TimRyanBoomerang1995.png

Die Boomerang dürfte ziemlich identisch mit der Hansa von Dieter Steffmann sein!

 

Link zum Download

  • zwinkern 1
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Thomas Kunz

Danke für den Hinweis, David. Aber je nach dem, wie man die Schrift einsetzen möchte, könnten die Steffmann-Schrift wegen fehlender Lizenzregelungen ungeeignet sein. Ich konnte bei Moorstation/Typoasis keine EULA entdecken.

 

Nachtrag: Steffmann schreibt auf seiner Seite, dass man die Schriften »für private Zwecke frei verwenden« [Kursivierung von mir] dürfe. Eine kommerzielle Nutzung ist also ausgeschlossen.

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David B.
vor 20 Minuten schrieb Thomas Kunz:

Danke für den Hinweis, David. Aber je nach dem, wie man die Schrift einsetzen möchte, könnten die Steffmann-Schrift wegen fehlender Lizenzregelungen ungeeignet sein. Ich konnte bei Moorstation/Typoasis keine EULA entdecken.

 

Nachtrag: Steffmann schreibt auf seiner Seite, dass man die Schriften »für private Zwecke frei verwenden« [Kursivierung von mir] dürfe. Eine kommerzielle Nutzung ist also ausgeschlossen.

Ja, die Lizenzregelungen der Steffmann-Schriften sind auch mir ein wenig unklar, eventuell wurden sie einmal geändert. Beispielsweise schreibt Steffmann hier (wohin er seine Fonts laut Luc Devroye aus Kostengründen ausgelagert hat): "Since I consider fonts to be cultural heritage, I do not agree with their commercialization. [...] For all these reasons I am giving out my fonts to everyone for free for commercial purposes without any restrictions and I hope you enjoy in these fonts as much as I and many other font-friends around the world do!"

 

Wie dem auch sei, vielleicht will creastly ja ohnehin nichts davon kommerziell verwenden. ☺️

 

 

Nachtrag: Die hier downloadbare Version der Hansa hat eine EULA inkludiert, die eine kommerzielle Verwendung (mit geringen Einschränkungen) zulässt!

  • sehr interessant! 1
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Thomas Kunz

Entschuldige, David. Ich war deinem Link nicht gefolgt, sondern bin beim Stichwort Steffmann sofort zu Moorstation/Typoasis gegangen. Dort war in dem herunterzuladenden ZIP keine EULA. Deswegen war ich dann auf Steffmanns Seite gegangen. Wäre ich deinem Link direkt gefolgt, hätten wir uns den Diskursschlenker sparen können, denn 1001fonts.com hat ja eine EULA. Danke, dass du das klargestellt hast.

 

Was @creasty im Sinn hat (ob er nur die Schriftnamen erfahren wollte oder ob er damit etwas – privat oder kommerziell – setzen will), weiß ich nicht. Ich schreibe aber nicht nur im Hinblick auf den Threadöffner, sondern auch hinsichtlich anderer, die still mitlesen oder später auf diesen Strang stoßen.

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David B.
vor 3 Minuten schrieb Thomas Kunz:

Entschuldige, David.

Das ist nicht nötig! Ich hatte ja tatsächlich keine Ahnung, wie die Steffmann-Schriften nun wirklich legal einsetzbar sind (nicht zuletzt, weil ich sie selber noch nie kommerziell verwenden wollte). Also ist schon richtig so, dass du die Klärung veranlasst hast. Wie du auch völlig richtig schreibst, ist das nicht zuletzt auch im Hinblick auf zukünftige Leser dieses Threads sinnvoll. ☺️

  • Gefällt 1
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Oliver Weiß
Am 20.1.2022 um 14:49 schrieb catfonts:

Schließlich muste das Orcheter und der Sänger das Lied. immer wiede neu einspielen, wollte man das Musikstück mehrfach verkaufen mehrfache Kopien waren unmöglich.

Eine typische Live-Aufnahme wurde deshalb gleich von mehreren Phonographen aufgenommen. Edison entwickelte 1902 ein Verfahren, mit dem von einer Master-Rolle eine Form abgenommen wurde, von der jeweils mehrere Hundert Rollen in ausreichender Qualität kopiert werden konnten. 

 

Eine Kuriosität noch dazu: Mikrophone und Tonmischung gab es damals noch nicht. Um zu vermeiden, daß etwa die Musik den Gesang übertönte, platzierte man Klavier, Orchester, Chöre, Sänger, usw. auf beweglichen Plattformen, die während der Aufführung je nach Bedarf näher oder ferner an den Phonographen gerollt wurden. 

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  • 1 Monat später...
creasty

Vielen Dank, für eure gründlichen Antworten.

Interessant war für mich, dass es eine Schriftmischung mit 2 Schriften schon in einer Überschrift gab. (Die Grundschrift war damals auch bereits Antiqua.)

Aus der oben erwähnten Zeitschrift habe ich die Überschriften nur mal so abgebildet und hatte bisher darüber kein vollständiges Alphabet vorliegen.

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