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Wer kennt die Schrift und kann sie übersetzen? (Notenbuch)

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cuche2010

Hallo,

ich hoffe, dass ich hier in diesem Forum an der richtigen Stelle bin. Ich habe in alten Unterlagen meiner Eltern ein altes Notenbuch ohne Jahresangabe gefunden. Dieses stammt aus der Musikalien-Druckerei Baetz, Cottbus, ist allerdings ohne jegliche Zeitangabe.  Der Aufkleber ist eindeutig zu identifieren. Auf dem Einband ist handschriftlich der Eintrag (siehe Anhang) notiert, den ich aber leider nicht entziffern kann. Vielleicht ist es eine Widmung oder eine Besitzkennung. Die 89 sagt mir auch nicht direkt etwas. Um das zeitlich in etwa einordnen zu können, bin ich für Hilfe dankbar.

Grüße

20220211_095046.jpg

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Liuscorne
vor 9 Stunden schrieb Thomas Kunz:

Flautopie: in Des.
Blas-Tänze.

Pohs:
P. Kruse. Hoboist. Gr. Rgt. 89.
Schwerin/Mecklb.

Na, da haben sich Fehler eingeschlichen.

Flauto pic[colo]

Poss[ession]

  • Gefällt 3
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Liuscorne

Ich habe zwischenzeitlich mal versucht, mehr über die Komposition herauszufinden: leider vergebens.

Für die oben bezeichnete Musikalien-Druckerei habe ich überhaupt nur einen Nachweis gefunden, der nicht weiterhalf. Über das Wort "Blas-Tänze" bin ich bei den offenbar zu ihrer Zeit weit verbreiteten und beliebten "Bismarker Blastänzen" von Wilhelm Lüdecke (1868–1938) gelandet. Dessen Werke (darunter eine Menge Militärmusik) sind aber anscheinend im Selbstverlag erschienen; eine Verbindung nach Cottbus habe ich nicht gefunden. Außerdem hätte ich nach der Aufmachung des Titelblatts vermutet, dass die Noten deutlich vor der Wende zum 20. Jh. erschienen sind; mich erinnern Schrift und Gestaltung eher an das frühe 19. Jh. Aber das kann täuschen.

Was ich herausgefunden habe, ist, dass "Hoboist" offenbar synonym für Bläser in einer Militärkapelle verwendet wurde; entsprechend werden die Militärkapellen auch als "Hoboistenkorps" bezeichnet (man findet z.B. Zeitungsausschnitte vom Ende des 19. Jh., wo dokumentiert wird, dass das "Hoboistenkorps" des von Bernd identifizierten Regiments 89 bei Abendveranstaltungen in Schwerin gespielt hat).

Mit anderen Worten: eine Menge "sinnloser" Infos, die für die zeitliche Einordnung nicht wirklich weiterhelfen. :-(

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cuche2010

Vielen Dank für die tollen Ausführungen und Hinweise! Jetzt kann ich das Notenheft jedenfalls in einen Kontext stellen, auch wenn eine konkrete zeitliche Einordnung wohl nicht möglich ist. Ich nehme die Anregung von HenningH gerne auf und stelle noch 2 Fotos dazu. Wie die handgeschriebenen Noten letztendlich vervielfältigt wurden, ist mir weiterhin unklar.

20220216_141437.jpg

20220216_141933.jpg

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Norbert P
vor 2 Stunden schrieb cuche2010:

Wie die handgeschriebenen Noten letztendlich vervielfältigt wurden ...

Lithografie (Steindruck)?

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Liuscorne

Mit dem Namen des Komponisten, Fr[itz] Hannusch, kommt man ein wenig weiter: Ich habe zwar auf die Schnelle keine Lebensdaten gefunden; aber einschlägige Verzeichnisse weisen in den 1890er Jahren zahlreiche seiner Werke als gerade neu erschienen aus, etwa die Musikalisch-literarischen Monatshefte oder das Handbuch der musikalischen Literatur. Ich gehe also davon aus, dass die Blas-Tänze auch ungefähr in diese Zeit fallen (obwohl ich keinen direkten Hinweis darauf gefunden habe). Die Werke sind offenbar alle im Eigenverlag erschienen.

 

Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann übrigens gerade Werke von Hannusch kaufen, allerdings nicht die Blas-Tänze, sondern die Ball-Tänze:;-)

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/antiquarische-salonorchester-noten-drebkauer-balltaenze-nr-1-84/1842681406-74-20024

Ich nehme an, die Abbildung auf der Titelseite für die Bass-Stimme zeigt den Komponisten selbst. Was mich ein wenig verwirrt: Die Bass-Stimme verzeichnet unten die Lithographische* Anstalt Benicke, Leipzig, als Druckerei; die Trompeten-Stimme hat einen Hinweis auf Robert Baetz, Cottbus. Wurden die verschiedenen Orchesterstimmen an unterschiedlichen Orten gedruckt?

 

* Der Name der Druckerei bestätigt wohl Norberts Vermutung, dass solche Sachen als Lithographie gedruckt wurden, dass also die handgeschriebenen Noten auf den Lithographiestein übertragen wurden, von dem dann gedruckt wurde.

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