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Berthold Staromat, wer erinnert sich?

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Hallo, heute mal eine rein technische Frage. Trotz stundenlangem rumgoogeln ist es mir nicht gelungen, heraus zu finden, was das Teil wiegen könnte. Hat da jemand noch irgendeine Erinnerung?

Also, Brett, Säule, Belichtungskopf und der Kreuzschienentisch für Fotopapier? 20kg? Mehr oder weniger? Irgendjemand noch technische Unterlagen in der Schublade?

 

Gruss Michael

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  • 2 Wochen später...
  • 6 Monate später...
Am 23.6.2023 um 10:38 schrieb Lichtschutzfaktor:

Was willst du wissen? Ich habe zwar nur einen Starsettograph (die etwas weniger komfortable Ausführung), aber die Arbeitsweise ist identisch. Habe auch jede Menge Schriftscheiben, teils selbstgemacht (Negativ zwischen Plexistreifen). Habe auch Verzerrungsoptik …

 

 

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Am 27.6.2023 um 15:34 schrieb ErikS:

Du brauchst dann schon eine Dunkelkammer, weil ja auf lichtempfindliches Material belichtet wird.

Das ist klar. Habe damit in den 70igern/8oigern selbst gearbeitet. 86 startete die Agentur, in der ich arbeitete, mit Pagemaker.

 

Was mich jetzt bei der Beschäftigung mit dem Thema Staromat bzw. fotografischem Titelsatz etwas verwundert, ist wie stiefmütterlich das Thema Fotosatz als auch nur kurze Intermezzo (knapp 30 Jahre) zwischen Bleisatz und DTP-Durchbruch eigentlich behandelt wird.

Zum Staromat findet man kaum etwas im WWW. Kaum Datenblätter, schon gar keine Bedienungsanleitungen oder technische Literatur für den Kundendienst. Für die Diatype und die folgenden Systeme ist da schon mehr zu finden.

Wenn ich mir alte Ausgaben der damalig führenden Typozeitschrift U&Lc anschaue, hatte der Titelsatz mit fotografischen Negativen einen enormen Einfluß auf die typografische Gestaltung. Fontmischungen, Größenmischungen, Unterschneidungen bis hin zu Überlagerungen, weg mit Zeilenabständen und und … vieles wurde plötzlich möglich. Von daher ist dieser Umbruch ein hochinteressantes Kapitel in der typografischer Gestaltung.

PS. Nicht nur die Wanne fehlt, auch das Steuergerät. Also, wer was in seinem dunklen Keller findet, die Freunde Gutenbergs in Mainz wären dankbar. Auch technische Unterlagen etc. würden gerne genommen.
Gruß Micha

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Am 28.6.2023 um 19:57 schrieb Lichtschutzfaktor:

Was mich jetzt bei der Beschäftigung mit dem Thema Staromat bzw. fotografischem Titelsatz etwas verwundert, ist wie stiefmütterlich das Thema Fotosatz als auch nur kurze Intermezzo (knapp 30 Jahre) zwischen Bleisatz und DTP-Durchbruch eigentlich behandelt wird.

Zum Staromat findet man kaum etwas im WWW.

Ich weiß nicht, ob das ein Maßstab ist. Da fehlt einfach die Nachfrage. Gilt für tausende andere Spezialgeräte sicherlich auch. 

In unserer Museumsführung in Weimar ist der Fotosatz mit Staromat/Diatype und Co. jedenfalls ein fester und wichtiger Bestandteil, gerade weil es in der Bevölkerung eher unbekannt ist und gerade weil es eine Brückentechnologie ist, die viel über die Unterschiede zwischen Blei- und Digitalsatz erklärt. 

 

P.S. Die Staromat-Wanne müsste man wirklich mal wieder auflegen (3D-Druck?). Die fehlt als bewegliches Teil natürlich als erstes. 

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Hallo, merke schon, da tut sich was zum Thema Fotosatz.

Habe auch noch ein Titelsaz-Gerät hier stehen. (degrafot 100). Wurde ca. 1970 von uns erworben. Hiermit konnte man auch SW-Fotos vom Negativ belichten. Alles musste, wie bekannt in der Dunkelkammer hergestellt werden. Leider habe ich über dieses Gerät keine weiteren Unterlagen. 

 

Freundliche Grüße

G R E A S T Y

 

degra-fotosatz.jpg

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Ich habe aus dem Nachlaß von Brigitte und Hans Peter Willberg seinerzeit die Staromat-Typenplattensammlung übernommen. Es dürften so 200 bis 300 Scheiben sein (die zusammen seinerzeit 50.000 Mark gekostet haben, oder habe ich mich verrechnet?). Größe: 75 × 5 cm, Berthold-Originale. Es gab wohl zu vielen Schriften Staromat-Varianten, die sonst nicht zu finden sind. Die Typenplatten stecken in einer mäßig geeigneten Holzkiste, siehe Bilder. Wenn sie in Ehren gehalten und benützt würden, besonders zu musealen oder Lehr-Zwecken, gebe ich sie gerne an Selbstabholer ab. Ich finde, sie sollten zusammenbleiben.

IMG_0063.jpg

IMG_0066.jpg

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vor 55 Minuten schrieb Friedrich Forssman:

Ich habe aus dem Nachlaß von Brigitte und Hans Peter Willberg seinerzeit die Staromat-Typenplattensammlung übernommen.

 

Wenn sie in Ehren gehalten und benützt würden, besonders zu musealen oder Lehr-Zwecken, gebe ich sie gerne an Selbstabholer ab. Ich finde, sie sollten zusammenbleiben.

Hallo, sie mal an, die Kreise werden immer enger, ich habe seinerzeits (1984?) meine Diplomarbeit bei HPW gemacht. ;–)

Wo müssten sie abgeholt werden um sie in den Dunstkreis des Gutenbergmuseums zu überführen?

 

Gruss Michael

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  • 1 Monat später...
Am 27.6.2023 um 15:34 schrieb ErikS:

Du brauchst dann schon eine Dunkelkammer, weil ja auf lichtempfindliches Material belichtet wird. Auf dem Foto fehlt die Wanne, auf die der Filmstreifen geklebt wird

Ist die Wanne so gedacht dass man sie mitsamt aufgeklebtem Film (Oder Fotopapier) abnimmt und dann in den Fixierer gibt? Wenn nicht würde doch vermutlich eine passend zugeschnittene Siebdruckplatte als Ersatz ausreichen oder? 

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  • 2 Wochen später...

Moin zusammen;

habe lange nicht mehr hier hineingesehen; Starsettograph, Staromat ... der Beginne einer neuen Ära und ich war als 17jähriger direkt dabei. Die Herren Altgesellen sahen daß neue Medium als Teufelszeug und ich als Lehrling sah es als Chance, den Umstieg zu versuchen. Endlich mal große Überschriften - engset - Unterschneidungen nicht mehr mit der Feile vornehmen; ich war meiner Zeit in 1967 weit voraus; war auch der erste Lehrling wohl, der am Diatype - noch mit Hammerschlag-Lackierung - tümeln durfte; während in den Wohnstubensetzereien unserer Stadt noch Stehsatz geflöht wurde, um an Buchstaben und Blindmaterial für die Fertigstellung eines Textes zu kommen.
Beim Staromat habe ich eine Wanne aus dem Gartenbedarf genutzt; das verwendete Papier kam wohl von AGFA und hieß WP oder WPT 80 .. sehr dünn; ließ sich aber mit einem Rakel - Autoscheibe läßt grüssen - immer wieder durchfeuchten und an den Schlitten andrücken; ich merke schon, die Erinnerungen gehen mit mir durch. Aber ich bin ein Kind dieser Entwicklung, welches nach Staromat und Diatype direkt nach seinem Wehrdienst zu Brendel & Pabst in Düsseldorf gewechselt und als Layoutsetzer gearbeitet hat;
was die Praxis angeht, Papier und Film wurde bei uns nie auf den Schlitten geklebt, er hatte eine rote Kunstofflaminierung und das Material hielt durch eine Art feuchter Adhäsion.
Und noch eine Anmerkung; das belichtete Material wurde direkt nach dem Setzen in die Wanne zurückgegeben und ausentwickelt; dann erst in eine Wanne mit Fixierlösung; anschließend durch ein Wasserbad gezogen und ab ans Licht; dort auf eine senkrecht angebrachte weiße Kunststoffscheibe, einen Ablauf hatte und abgerakelt und direkt in die Trockenpresse, die rotierte und einen trockenen Abzug lieferte ... es erfolgte eine Montage der Texte, Zeilen nach Angabe, Layout, Scribble des Kunden auf Film - anschließend die Reproduktion auf die Endgröße in der Flach- oder Autovertikal-Kamera von Klimsch - eine Firma, die es heute nicht mehr gibt; man bestellte damals auf Versalhöhe oder auf Breite der Zeilen...
Die Agenturen bekamen dann als Endprodukt 1 Negativ und zwei Abzüge; die Reinzeichner warteten schon sehnsüchtig darauf ... und der Atelierleiter machte damals schon immer mächtig Druck - bei den Lieferanten und bei seinen Leuten ....

Oh, man - daß ist alles für mich Lichtjahre her und doch könnte ich es noch genauso ausführen wie einstmals .. ja, wenn Beruf eben Berufung ist und war und nicht nur dem Gelderwerb diente ... ich entschuldige mich, daß mich die alte Leidenschaft wieder packte ... mit einem lieben Gruß
derWilfried

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Am 5.9.2023 um 15:17 schrieb Zwiebelfrisch:

Ist die Wanne so gedacht dass man sie mitsamt aufgeklebtem Film (Oder Fotopapier) abnimmt und dann in den Fixierer gibt? Wenn nicht würde doch vermutlich eine passend zugeschnittene Siebdruckplatte als Ersatz ausreichen oder? 

der feuchte Film hält ohne Kleben, nur durch Adhäsion. Nach dem Belichten wird er nachentwickelt und dann fixiert (ich habe die Filme immer kurz gewässert, was die Entwicklung stoppt und verhindert, dass allmählich Entwickler ins Fixierbad geschleppt wird). Man kann auf Film oder Papier belichten – in DE haben wir eher Film montiert, die Angelsachsen lieber Papier.

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  • 5 Monate später...

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