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InDesign: Blocksatz zerflattert bei Zufügen von verankerten Objekten

Zur besten Antwort springen Gelöst von Diwarnai,

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Thomas Kunz

Ich möchte einem französischen Text eine deutsche interlineare Wort-für-Wort-Übersetzung beifügen. Die deutschen Äquivalente möchte ich den jeweiligen französischen Wörtern mittels verankertem Objekt anheften. (Damit kann ich bewerkstelligen, dass die Wörter vertikal zueinander ausgerichtet sind.) Leider zerflattert dann der Blocksatz des Haupttextes:

InDesign_VerankObj_Blocksatz.png

 

Bei links- oder rechtsbündiger Ausrichtung des Haupttextes tritt das Phänomen nicht auf:

InDesign_VerankObj_R-b%C3%BCndig.pngInDesign_VerankObj_L-b%C3%BCndig.png

Kennt jemand Abhilfe für das Problem?

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Carlito Palm

mensch thomas, was ist das für eine arbeit‽ ich hoffe wirklich sehr dass das ein hobby ist (oder dein auftraggeber ordentliches schmerzensgeld dafür zahlt)

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Sebastian Nagel
vor 3 Stunden schrieb Carlito Palm:

mensch thomas, was ist das für eine arbeit‽ ich hoffe wirklich sehr dass das ein hobby ist (oder dein auftraggeber ordentliches schmerzensgeld dafür zahlt)

je nach Textlänge wäre das ein klassischer Fall für "der Kunde liefert mir da eine ordentlich-einheitliche Syntax im Rohtext, und dann kann ich endlich mal meine Indesign-Scripting-Kenntnisse vertiefen.

 

Also wenn man sowas in der Form bekommt:

{{blau}}Bleu, {{weiß}}blanc, {{rot}}rouge, kann man das schon in verankerte Objekte an der passenden Stelle wandeln und ein Objektformat mit passenden Anker-Einstellungen anwenden, dann flutscht das (wenn es dann nicht 40 Korrekturrunden gibt die jede Automatisierung absurd machen).

 

Zum Ursprungsproblem: wenn es der Mehrzeilensetzer sein soll: ändert sich vielleicht etwas am Fehlverhalten wenn man einstellt,  dass die verankerten Objekte ihren Ursprungs-Textrahmen verlassen dürfen? Da gibt es ja ein Häkchen dafür?

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Sebastian Nagel

Kleine Ergänzung:

ich könnte mir vorstellen, dass man mit der Rubytext-Funktion (für Furigana, ...) asiatischer Indesign-Versionen an irgendwelche Grenzen der Praktikablität stößt, aber ich stell die Idee einfach mal rein ...

 

https://helpx.adobe.com/indesign/using/formatting-cjk-characters.html

--> Abschnitt "Ruby settings"

---> und da dann speziell der Unterabschnitt "Adjustment When Ruby Is Longer Than Parent"

 

Das würde - als eine Art automatisiertes Anker-Objekt für kleine Texte die zu großen Schriftzeichen zugehören - die manuellen Ankerboxen ersetzen.

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typole
vor 14 Stunden schrieb Sebastian Nagel:

Kleine Ergänzung:

ich könnte mir vorstellen, dass man mit der Rubytext-Funktion (für Furigana, ...) asiatischer Indesign-Versionen an irgendwelche Grenzen der Praktikablität stößt, aber ich stell die Idee einfach mal rein ...

 

https://helpx.adobe.com/indesign/using/formatting-cjk-characters.html

--> Abschnitt "Ruby settings"

---> und da dann speziell der Unterabschnitt "Adjustment When Ruby Is Longer Than Parent"

 

Das würde - als eine Art automatisiertes Anker-Objekt für kleine Texte die zu großen Schriftzeichen zugehören - die manuellen Ankerboxen ersetzen.

Ja, das funktioniert. Allerdings muss man dafür das japanische Indesign laden.

(Um das UI auf englisch umzustellen, bitte diesen seltsam wirkenden Prozess durchmachen: https://ccjktype.fonts.adobe.com/2017/04/indesign-japanese-with-english-ui.html) Der Absatzstil kann Französisch als Spracheinstellung behalten, der Composer muss aber auf "Japanese Single Line" oder Japanese Paragraph Composer" eingestellt sein. Für die Ruby-Einstellungen siehe Anhänge.

Screenshot 2023-04-04 at 17.12.21.png

RubySettings01.png

RubySettings02.png

RubySettings03.png

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Sebastian Nagel

Danke fürs durchprobieren (und ich bin überrascht, dass es tatsächlich gangbar wäre, wenn auch das Umstellen auf den Japanese- oder World-Composer andere Problemchen nach sich zieht).

 

Natürlich habe ich jetzt drängende Fragen:

  • Was passiert, wenn ein Ruby-Text an die rechte Textrahmenkante stößt, also z.B. das "grimmig" nicht mehr genug Platz hätte?
  • Wie bekomme ich Middle-East- (ich brauche vor allem arabisch) UND East-Asia-UI gleichzeitig in mein englisch-deutsch-gemixtes Indesign, und warum ist das 2023 noch so ein Akt?
  • Du hast dich 2012 hier registriert, und dieser (wertvolle und aufwendige) Beitrag im Jahr 2023 ist dein allererster im Forum? Willkommen!:party:
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typole
vor 14 Stunden schrieb Sebastian Nagel:

Was passiert, wenn ein Ruby-Text an die rechte Textrahmenkante stößt, also z.B. das "grimmig" nicht mehr genug Platz hätte?

Sicherlich ist auch dieses System eine Behelfslösung, bei längeren Texten, bei denen sich der Umbruch immer wieder ändert, würde ich das nicht empfehlen wollen.

Um Rubys einzugeben wählt man eine Textstelle aus, man kann sowohl das ganze Wort oder aber nur einzelne Buchstaben auswählen. Auf diese Weise lässt sich der Umbruch einigermaßen kontrollieren.Wenn allerdings der Rubytext sehr lang ist, müsste man ihn manuell trennen, da er sonst über den Textrahmen hinausragt.

Ich arbeite mit japanischem Text, und kann nur sagen, dass es prinzipiell machbar ist, habe keine wirkliche Erfahrung mit genau dieser Problemstellung.

Screenshot 2023-04-05 at 9.29.49.png

Screenshot 2023-04-05 at 9.29.14.png

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typole
  • Wie bekomme ich Middle-East- (ich brauche vor allem arabisch) UND East-Asia-UI gleichzeitig in mein englisch-deutsch-gemixtes Indesign, und warum ist das 2023 noch so ein Akt?

Keine Ahnung... Ich brauche ebenfalls manchmal eine Middle East Version für Hebräisch, und habe dafür eine zweite Version von Indesign auf dem Rechner...

  • Du hast dich 2012 hier registriert, und dieser (wertvolle und aufwendige) Beitrag im Jahr 2023 ist dein allererster im Forum? Willkommen!

Danke😊. Hatte die Frage zufällig im Typobrief gesehen und mich angesprochen gefühlt...

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Thomas Kunz

@typole Von mir ebenfalls: herzlich Willkommen! Auch wenn du schon so lange dabei bist. Sehr schön, dass du meine Frage zum Anlass genommen hast, hier nicht nur mitzulesen, sondern auch zu schreiben. Davon lebt ja das Forum.

 

@Sebastian Nagel Lieber Sebastian, mein Problem war mit Diwarnais Antwort eigentlich bereits gelöst. Und dann kommst du mit RUBY um die Ecke. Da habe ich noch nie von gehört. Das werde ich über Ostern ausprobieren. Danke für den Tipp! Vielleicht hilft mir das ja über einige Klippen, die ich jetzt noch gar nicht absehen kann.

 

@Carlito Palm Es ist – dem Himmel sei Dank – ein Hobby. So eine Nervenarbeit könnte mir gar niemand bezahlen. Aber da ich es für mich selbst mache, macht es sogar Spaß.

 

Es ist allerdings schlimmer, als die Screenshots oben vermuten lassen: Es gibt nicht nur eine interlineare Wort-für-Wort-Übersetzung, sondern auch noch eine juxtalineare (neben dem Text, in der Marginalspalte angebrachte) Roh-Übersetzung.

 

Bisher sieht das so aus:

Maldoror_Doppelseite.png

(pdf-Datei, 615 KB)

 

Es sind viele Felder und Schriften : Haupttext (Walbaum Antiqua) mit Zwischenzeilen (Deutschmeister), Marginaltext (Unger-Fraktur), zweierlei Fußnoten (beide Parmigiano Sans).

 

Vielleicht kommt noch eine geschmeidigere Fein-Übersetzung dazu. Da ich mir diesbezüglich noch nicht sicher bin, habe ich den Text vorläufig außerhalb des Satzspiegels in die unteren Ecken gepackt (Font bisher: Ten Oldstyle vf).

 

Ursprünglich hatte ich Didot und Unger-Fraktur gepaart; aber die waren beide zu spillerig. Dann bin ich zu Walbaum Antiqua und Walbaum-Fraktur gewechselt, aber das passte auch nicht. Jetzt ist es Walbaum Antiqua und wieder Unger-Fraktur, mit der ich immer noch nicht zufrieden bin. Ich bin noch auf der Suche nach einer besseren  klassizistischen Fraktur. Bin aber bisher nicht fündig geworden.

 

Ob das alles so bleibt, wird sich zeigen. Derzeit bin ich noch in der Experimentierphase; es fehlt noch die Pagina und dann muss ich überlegen, ob ich einen lebenden Kolumnentitel mache. Was sich jetzt schon zeigt: der Durchschuss im Haupttext muss noch größer werden, da die deutschen Worte in den Zwischenzeilen entweder an die Versal-Akzente oder an die Unterlängen stoßen.

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Rainer Klute
Am 3.4.2023 um 13:53 schrieb Diwarnai:

Mit dem globalen Ein-Zeilen-Setzer hast du das Problem nicht.

Jetzt würde mich interessieren, warum das so ist?  Hast Du dafür eine Erklärung, @Diwarnai, dass der »Globale…« da andere Ergebnisse liefert??

(Alternativ könnte man auch auf den optischen Randausgleich verzichten, wenn ich das beim Nachbau des Problems richtig gesehen habe.)

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Diwarnai
Am 5.4.2023 um 17:08 schrieb Rainer Klute:

Hast Du dafür eine Erklärung

Leider nicht. Der Absatzsetzer ist gern für Überraschungen gut und dessen Algorithmus scheint dort buggy zu sein.

Den optischen Randausgleich rauszunehmen hatte ich auch probiert, das hatte hier den Fehler aber nicht behoben. Der Fehler war zwar etwas anders, aber immer noch da.

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